Ukraine-Krieg: Geheimdienst soll Sprengstoff in deutschen Paketen entdeckt haben!

Ukraine - Die Ukraine hat ihre Flugabwehr gegen russische Angriffe gestärkt und fühlt sich ein wenig sicherer.

Die dritte deutsche Patriot ist laut Selenskyj (46) angekommen. Das Foto zeigt ukrainische und deutsche Soldaten bei der Ausbildung am Flugabwehrraketensystem. (Archivbild)
Die dritte deutsche Patriot ist laut Selenskyj (46) angekommen. Das Foto zeigt ukrainische und deutsche Soldaten bei der Ausbildung am Flugabwehrraketensystem. (Archivbild)  © Jens Büttner/dpa

"Die deutsche Patriot ist angekommen", sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj (46) in seiner allabendlichen Videoansprache am Sonntag.

Deutschland hat der Ukraine drei Patriot-Flugabwehrsysteme zur Verfügung gestellt, das dritte hat nach Selenskyjs Worten wohl Einsatzbereitschaft gemeldet.

Die Kampfhandlungen in der Ukraine flauten am Sonntag leicht ab. Der Generalstab in Kiew berichtete von lediglich 58 bewaffneten Zusammenstößen an den diversen Frontabschnitten, üblicherweise liegt diese Zahl bei über 100.

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Alle Infos zum Geschehen in der Ukraine gibt es hier im Ticker-Format.

22. Juli, 19.31 Uhr: Selenskyj kündigt weitere Sicherheitsabkommen an

In ihrem Bemühen nach internationaler Unterstützung und Stärkung ihrer Sicherheit bereitet die Ukraine weitere Sicherheitsabkommen mit ihren Unterstützern vor.

Ohne konkrete Namen von Staaten zu nennen, sprach Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner allabendlichen Videobotschaft von vier neuen Abkommen.

"Wir werden in naher Zukunft mit den Verhandlungen beginnen und müssen die Dokumente relativ schnell zur Unterzeichnung vorbereiten", sagte er. Dabei gehe es um Verteidigungsunterstützung, Finanzen und humanitäre Zusammenarbeit. Dann hätte man fast 30 solcher Abkommen mit Partnern geschlossen.

Präsident Wolodymyr Selenskyj (46).
Präsident Wolodymyr Selenskyj (46).  © Jens Büttner/dpa

22. Juli, 14.37 Uhr: Kreml lobt auf einmal Selenskyj

Der Kreml hat sich positiv über die jüngsten Äußerungen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu möglichen Verhandlungen im Krieg der beiden Länder geäußert.

"Dies ist sicherlich besser als Aussagen, dass jegliche Kontakte mit der russischen Seite und mit dem russischen Staatschef ausgeschlossen sind", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau. "Natürlich ist es viel besser, in dem einen oder anderen Ton von Dialog zu reden, als über die Absicht zu sprechen, bis zum letzten Ukrainer zu kämpfen."

Selenskyj hatte zuvor in einem Interview der BBC gesagt, auch mit Kremlchef Wladimir Putin (71) sprechen zu können, obwohl er das eigentlich selbst per Dekret ausgeschlossen hat. Selenskyj bekräftigte in dem Interview die prinzipielle Bereitschaft, mit russischen Vertretern auf einem neuen Friedensgipfel zu verhandeln. "Und ob das Putin sein wird oder nicht, macht keinen Unterschied", sagte er.

Kremlsprecher Dmitri Peskow.
Kremlsprecher Dmitri Peskow.  © Vyacheslav Prokofyev/Sputnik Kremlin Pool via AP/dpa

22. Juli, 14.37 Uhr: Ukrainischer Außenminister reist zu Gesprächen nach China

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat einen mehrtägigen Besuch in der Volksrepublik China angekündigt.

Die Reise von Dienstag bis Donnerstag erfolge auf Einladung des chinesischen Außenministers Wang Yi, teilte das Ministerium in Kiew mit. Bei den Gesprächen werde das Hauptthema das Ende des russischen Angriffskrieges und Chinas Rolle beim Erreichen eines dauerhaften und gerechten Friedens sein.

Im Kreml wurde die Ankündigung aus Kiew zurückhaltend kommentiert. "Für uns sind unsere Beziehungen zu China die Hauptsache", betonte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Er hob dabei die strategische Partnerschaft zwischen den beiden Staaten hervor.

22. Juli, 14.26 Uhr: Geheimdienst soll Sprengstoff in deutschen Paketen entdeckt haben!

Der russische Inlandsgeheimdienst FSB will nach eigener Darstellung in St. Petersburg in Paketen aus Deutschland und Italien Sprengstoff und Zünder für mögliche Terroranschläge entdeckt haben.

Der FSB veröffentlichte auch ein Video, das zeigen soll, wie Sprengstoffexperten in Stoßdämpfern eines deutschen Herstellers versteckte Bauteile herausziehen und ausbreiten. Überprüfbar waren die Aufnahmen und die Angaben des FSB nicht.

Laut FSB soll es einen Lieferkanal für Autoersatzteile über ein Transportunternehmen gegeben haben, das die Pakete nach Russland gebracht hatte. Es habe mehrere Festnahmen gegeben, teilte der FSB mit, ohne Details zu nennen. Die ermittelten und festgenommenen Tatverdächtigen seien aus der Ukraine angeleitet und geführt worden, hieß es weiter.

Das Hauptquartier des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB in Moskau. (Archiv)
Das Hauptquartier des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB in Moskau. (Archiv)  © Alexander Zemlianichenko Jr/XinHua/dpa

22. Juli, 12.51 Uhr: Ukraine wendet Zahlungsausfall ab

Die durch den Abwehrkampf gegen den russischen Angriffskrieg klamme Ukraine hat mit privaten Gläubigern eine Umschuldung vereinbart und damit einen Zahlungsausfall abgewendet.

"Die getroffenen Vereinbarungen sehen eine Verringerung der ukrainischen Schulden vor, indem der Wert der Euroanleihen in der Anfangsphase nominal um 37 Prozent gesenkt wird", teilte Finanzminister Serhij Martschenko mit. Die Schuldsumme sinke mit der Ausgabe neuer Anleihen und Fälligkeiten zwischen 2029 und 2036 um umgerechnet knapp acht Milliarden Euro.

22. Juli, 7.39 Uhr: Russland hat angeblich 75 Drohnen in einer Nacht abgeschossen!

Russland teilte am Montag mit, Streitkräfte hätten über Nacht 75 ukrainische Drohnen abgeschossen, davon fast 50 über der südlichen Region Rostow.

Luftabwehrsysteme hätten 47 Drohnen über Rostow, 17 über dem Schwarzen und Asowschen Meer und 11 in anderen Gebieten abgefangen, teilte das Verteidigungsministerium mit.

Russland schoss nach eigenen Angaben über Nacht 75 ukrainische Drohnen ab. Das Foto zeigt ukrainische Soldaten, die eine Furia-Drohne starten, um russische Stellungen an der Frontlinie zu überfliegen. (Archivbild)
Russland schoss nach eigenen Angaben über Nacht 75 ukrainische Drohnen ab. Das Foto zeigt ukrainische Soldaten, die eine Furia-Drohne starten, um russische Stellungen an der Frontlinie zu überfliegen. (Archivbild)  © Evgeniy Maloletka/AP/dpa

22. Juli, 7.19 Uhr: Das hält Selenskyj von Bidens Rückzug aus dem Wahlkampf

Nach dem Rückzug von Joe Biden (81) aus dem US-Präsidentschaftsrennen hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (46) seinem amerikanischen Amtskollegen seinen Dank ausgesprochen - auch im Namen seines Landes.

"Die Ukraine ist Präsident Biden für seine standhafte Unterstützung des ukrainischen Freiheitskampfes dankbar", schrieb Selenskyj bei X. Biden habe auf herausfordernde Zeiten mit mutigen Schritten geantwortet und man respektiere seine schwere Entscheidung, sich nicht zur Wiederwahl zu stellen.

Wolodymyr Selenskyj (46) sprach dem scheidenden US-Präsidenten seinen Dank aus.
Wolodymyr Selenskyj (46) sprach dem scheidenden US-Präsidenten seinen Dank aus.  © Efrem Lukatsky/AP/dpa

22. Juli, 7.16 Uhr: Mähdrescher in der Ukraine von Kampfdrohne getroffen

Bei einem russischen Drohnenangriff in der Region Sumy im Osten der Ukraine ist der Fahrer eines Mähdreschers getötet worden.

Sein Beifahrer sei bei dem Angriff am Nachmittag schwer verletzt worden, berichteten ukrainische Medien unter Berufung auf die örtliche Staatsanwaltschaft. Der Mähdrescher befand sich auf einem Feld bei der Ernte.

21. Juli, 22.10 Uhr: Hat der Biden-Rückzug Auswirkungen auf die Ukraine und Russland?

Nach dem Rückzug von Joe Biden aus dem Präsidentschaftsrennen in den USA will der Kreml die Lage "genau beobachten".

Kremlsprecher Dmitri Peskow erinnerte daran, dass Russlands Präsident Wladimir Putin Biden als berechenbaren Kandidaten eingestuft habe, der für Russland vorzuziehen sei.

Aber: "Die Wahl ist noch vier Monate entfernt, und das ist eine lange Zeit, in der sich viel ändern kann." sagte Peskow. "Wir müssen geduldig sein und genau beobachten, was als Nächstes passiert." Priorität für Russland habe, die Ziele des Kriegs gegen die Ukraine zu erreichen.

Was bedeutet das Biden-Beben in den USA für die Ukraine? Kremlsprecher Dmitri Peskow betonte, dass Russlands Präsident Putin Biden als den berechenbareren Bewerber einstuft.
Was bedeutet das Biden-Beben in den USA für die Ukraine? Kremlsprecher Dmitri Peskow betonte, dass Russlands Präsident Putin Biden als den berechenbareren Bewerber einstuft.  © Alexei Nikolsky/AP/dpa

21. Juli, 17.28 Uhr: Muss Wolodymyr Selenskyj auf ein Referendum zurückgreifen?

Im Ringen um eine Lösung des Ukraine-Kriegs könnte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (46) nach den Worten von Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko (53) auf ein Referendum zurückgreifen müssen.

"Denn ich glaube nicht, dass er ohne Legitimation des Volkes so schmerzhafte und wichtige Vereinbarungen allein treffen kann", sagte Klitschko in einem Interview mit der italienischen Tageszeitung "Corriere della Sera" (Sonntag).

Die Debatten um mögliche Szenarien für einen Friedensschluss mit Russland stellen den Präsidenten nach Einschätzung von Klitschko vor große Schwierigkeiten. Die kommenden Monate würden für Selenskyj sehr schwierig, sagte er. "Wird er den Krieg mit neuen Toten und Zerstörung fortsetzen oder einen territorialen Kompromiss mit (dem russischen Präsidenten Wladimir) Putin in Betracht ziehen?", fragte Klitschko. "Wie auch immer er sich entscheidet, unser Präsident riskiert politischen Selbstmord."

Beide Szenarien könnten ihn in Erklärungsnot bringen. Insbesondere mögliche territoriale Zugeständnisse, die einen Gebietsabtritt an Russland zur Beendigung des Krieges vorsehen würden, könnten den Ukrainern nur schwer zu vermitteln sein. "Wie soll er dem Land und den Menschen erklären, dass es notwendig ist, Teile unseres Territoriums aufzugeben, die Tausende unserer kämpfenden Helden das Leben gekostet haben?", so Klitschko weiter.

Dass "unser Präsident politischen Selbstmord" riskiert machte Kiews Regierender Bürgermeister Vitali Klitschko (53) deutlich.
Dass "unser Präsident politischen Selbstmord" riskiert machte Kiews Regierender Bürgermeister Vitali Klitschko (53) deutlich.  © Britta Pedersen/dpa

21. Juli, 9.34 Uhr: Russische Truppen melden weiteren Vormarsch im Donbass

Die russischen Truppen haben in der ostukrainischen Region Donezk einen weiteren Vormarsch verkündet.

Die Stadt Krasnohoriwka (russisch: Krasnogorowka) nordwestlich der von Moskau annektierten Gebietshauptstadt Donezk sei mit Ausnahme einiger Straßen fast vollständig erobert, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf Militärangaben.

Demnach gaben auch ukrainische Soldaten auf und kamen in Gefangenschaft. In der Stadt seien noch viele Zivilisten, von denen einige bereits an andere Stellen im Donbass in Sicherheit gebracht worden seien, hieß es. Überprüfbar waren die russischen Angaben von unabhängiger Seite nicht.

Titelfoto: Alexander Zemlianichenko Jr/XinHua/dpa

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