Ukraine-Krieg: Neuer Angriff auf Charkiw - Erwachsener tot, Baby schwer verletzt

Ukraine - Bei einem russischen Angriff auf die ukrainische Stadt Wilnjansk in der Region Saporischschja sind nach offiziellen Angaben am Samstag mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen - unter ihnen auch Kinder.

Ein Kran wird bei Such- und Rettungsarbeiten in einem Wohnblock eingesetzt, der von einer russischen Rakete getroffen wurde.  © -/Ukrinform/dpa

Weitere 31 Personen seien bei dem Raketenangriff verletzt worden, teilte der Zivilschutz in der Nacht zum heutigen Sonntag offiziell mit. "Leider könnte die Zahl der Opfer noch steigen", schrieb Präsident Wolodymyr Selenskyj (46) auf der Plattform X.

Bei dem heftigen Angriff wurden nach Angaben des regionalen Militärverwalters ein nicht näher beschriebenes "Objekt der kritischen Infrastruktur" sowie mehrere Wohnhäuser beschädigt. Auf einem verbreiteten Video waren mehrere brennende Gebäude in einem Wohngebiet zu erkennen.

Das russische Verteidigungsministerium sprach von einem Angriff gegen ein militärisches Ziel. So sei bei Saporischschja nur ein Bahnhof mit ballistischen Raketen angegriffen worden, hieß es aus Moskau.

Ukraine Ukraine-Konferenz in der Schweiz: Selenskyj nennt seine Bedingungen für den Frieden

Alle Infos zum Geschehen in der Ukraine gibt es hier im Ticker-Format.

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30. Juni, 22 Uhr: Selenskyj will freie Hand für ukrainische Gegenangriffe

Angesichts der zunehmenden russischen Luftangriffe fordert der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (46) von den westlichen Unterstützern seines Landes freie Hand bei Gegenmaßnahmen.

"Je eher die Welt uns hilft, mit den russischen Kampfflugzeugen, die diese Bomben abwerfen, fertig zu werden, je eher wir die russische militärische Infrastruktur, die russischen Militärflugplätze angreifen können, desto näher sind wir dem Frieden", sagte Selenskyj am Sonntag in seiner allabendlichen Videoansprache.

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30. Juni, 19.47 Uhr: Russischer Angriff trifft Charkiw in der Ostukraine

Bei einem russischen Luftangriff auf die ostukrainische Großstadt Charkiw ist am Sonntag mindestens ein Mensch ums Leben gekommen.

Weitere acht Personen, darunter ein acht Monate altes Baby, wurden bei dem Angriff schwer verletzt, wie Bürgermeister Oleh Terechow mitteilte. Die Gleitbombe sei mitten im Stadtzentrum auf einem Firmengelände explodiert. Der Militärverwalter von Charkiw, Oleh Synjehubow, präzisierte, dass bei dem Angriff eine Dienststelle der Post getroffen worden sei.

Russen haben erneut in Charkiw zugeschlagen.  © Andrii Marienko/AP/dpa

30. Juni, 15 Uhr: Selenskyj erbittet mehr Flugabwehr: 800 russische Bomben vorige Woche

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat andauernden russischen Bombenterror beklagt und den Westen erneut um mehr Hilfe bei der Luftverteidigung gebeten.

Allein in der vergangenen Woche habe Russland 800 Gleitbomben über der Ukraine abgeworfen, teilte Selenskyj am Sonntag in Kiew mit. Er veröffentlichte dazu ein Video von den schweren Zerstörungen und Bränden unter anderem in den Regionen Cherson, Dnipro, Odessa und Saporischschja.

"Die Ukraine braucht mehr Flugabwehrsysteme. Wir brauchen starke Hilfe von unseren Partnern", sagte Selenskyj.

29. Juni, 19.57 Uhr: Tote bei russischem Angriff in der Ukraine nahe Saporischschja

Bei einem russischen Angriff auf die ukrainische Stadt Wilnjansk in der Region Saporischschja sind am Samstag nach offiziellen Angaben mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen.

Weitere elf Personen, unter ihnen drei Kinder, seien bei dem Raketenangriff schwer verletzt worden, teilte Präsident Wolodymyr Selenskyj (46) auf der Plattform X mit. "Leider könnte die Zahl der Opfer noch steigen."

29. Juni, 17.53 Uhr: Selenskyj erfreut über Freilassung von Krimtataren-Anführer

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (46) hat die Rückkehr von Ukrainern aus russischer Gefangenschaft gefeiert.

"Zehn Zivilisten, zudem sind in dieser Woche auch 90 Soldaten aus der Gefangenschaft entlassen worden", sagte er am Samstag in einer Videoansprache. Insgesamt seien bereits 3310 Menschen aus russischer Gefangenschaft in die Ukraine zurückgekehrt. "Und wir müssen alle unsere Leute finden und in die Ukraine zurückbringen, jeden einzelnen von ihnen, der in Gefangenschaft ist oder deportiert wurde - Erwachsene und Kinder, Militärs und Zivilisten."

Am Freitag waren zehn ukrainische Zivilisten aus russischer Gefangenschaft freigelassen worden. Unter ihnen war Nariman Dscheljal, ein Anführer der Krimtataren. Selenskyj empfing Dscheljal, den er zuletzt im Jahr 2021 getroffen hatte, am Samstag zu einem kurzen Gespräch.

Präsident Wolodymyr Selenskyj (46) ist erfreut über die bereits 3310 Menschen, aus russischer Gefangenschaft, die zurück in der Ukraine sind.  © Geert Vanden Wijngaert/AP/dpa

29. Juni, 17.49 Uhr: Kiew weist Provokations-Vorwürfe aus Belarus zurück

Die Ukraine hat Befürchtungen im Nachbarland Belarus über mögliche Vorstöße über die gemeinsame Grenze widersprochen.

Die Ukraine stelle keine Bedrohung dar, sondern verstärke vielmehr ihre Verteidigungslinien entlang der Grenze, teilte am Samstag Grenzschutz-Sprecher Andrij Demtschenko in Kiew mit. Es gebe keine Provokationen. "Wahrscheinlich sind sie selbst verwirrt", wurde er von der Agentur Unian zitiert.

29. Juni, 9.18 Uhr: Fünf Tote nach Drohnenangriff in Russland

Bei einem ukrainischen Drohnenangriff in der russischen Region Kursk an der Grenze zur Ukraine sind nach Behördenangaben fünf Menschen getötet worden.

Unter den Toten seien auch zwei kleine Kinder, teilte der Gouverneur des Gebiets Kursk, Alexej Smirnow, am Samstag mit.

Demnach schlug der Flugkörper in dem Dorf Gorodischtsche in ein Wohnhaus ein. Zwei Schwerverletzte seien ins Krankenhaus gebracht worden. Die Region Kursk wird wie die anderen grenznahen Gebiete Brjansk, Belgorod und Rostow immer wieder von ukrainischer Seite angegriffen.

29. Juni, 7.21 Uhr: Zehn Ukrainer aus russischer Gefangenschaft zurückgekehrt

Zehn ukrainische Zivilisten sind nach Angaben aus Kiew aus russischer Gefangenschaft heimgekehrt.

Unter den Freigelassenen sei mit Nariman Dscheljal auch ein Anführer der Krimtataren, schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Freitag in sozialen Netzwerken. Er dankte dem Vatikan für seine Vermittlung bei der Freilassung der Zivilisten.

28. Juni, 21.57 Uhr: Belarus verstärkt Truppen an der Grenze zur Ukraine

Die Grenztruppen der autoritär geführten Ex-Sowjetrepublik Belarus (früher Weißrussland) haben nach eigenen Angaben zusätzliche Einheiten an der Grenze zur Ukraine aufgestellt.

Dort seien Mehrfachraketenwerfer mit einer Reichweite von 300 Kilometern positioniert worden, sagte ein Sprecher der Grenztruppen der staatlichen Nachrichtenagentur Belta am Freitag in Minsk zufolge. Begründet wurde die Maßnahme mit angeblichen Spionage- und Sabotagevorbereitungen vonseiten der Ukraine.

So hätten die Grenzschützer im Bezirk Mosyr einen Quadrokopter abgeschossen, der von ukrainischem Territorium aus in das Gebiet geflogen sei. Entlang der Grenze würden die Ukrainer regelmäßig Aufklärungsflüge mit Drohnen durchführen, hieß es dabei. Zudem soll nach Angaben aus Minsk ein Waffenversteck im Grenzgebiet gefunden worden sein. Zugleich gebe es Informationen darüber, dass in der Gegend russische Legionäre, die aufseiten Kiews kämpften, aktiv seien.

Soldaten der belarussischen Armee während militärischer Übungen in der Nähe von Astravets. (Archivbild)  © Uncredited/AP/Belarusian Defense Ministry via VOENTV/dpa

28. Juni, 20.53 Uhr: Tote und Verletzte nach Raketeneinschlag in Hochhaus

Der Einschlag einer russischen Rakete in ein Hochhaus der ukrainischen Industriestadt Dnipro hat mindestens einen Toten und neun Verletzte gefordert.

Unter den Verletzten sei auch ein sieben Monate altes Baby, teilte der Militärgouverneur der Region Dnipropetrowsk, Serhij Lyssak, am Freitagabend auf seinem Telegramkanal mit. Drei der Verletzten, zwei Frauen im Alter von 27 und 30 Jahren sowie ein 29-Jähriger, seien in kritischem Zustand. Zudem würden noch zwei Personen unter den Trümmern vermutet.

Bilder zeigen einen stark beschädigten Hausaufgang eines neunstöckigen Gebäudes in einem eng bebauten Wohnviertel. Die obersten vier Etagen sind vollständig zerstört. Dnipro ist seit Beginn des russischen Angriffskriegs schon mehrfach mit Raketen beschossen worden. Bei einer der verheerendsten Attacken auf zivile Objekte während des Kriegs wurden Anfang 2023 beim Einschlag in ein Wohnhaus der Stadt 45 Menschen getötet und etwa 80 verletzt.

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