Ukraine-Krieg: Türkei laut Erdogan bereit, Friedensgipfel auszurichten
Ukraine - Eine russische Rakete trifft die Stadt Sumy - und tötet laut Präsident Wolodymyr Selenskyj (46) mehrere Menschen. Der frühere ukrainische Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj (50) soll unterdessen neuer Botschafter in Großbritannien werden.
Infolge eines russischen Raketenangriffs auf die nordukrainische Stadt Sumy sind offiziellen Angaben zufolge mehrere Menschen getötet und verletzt worden. Zudem wurden bei einem Angriff auf die Stadt Tschuhujiw ein neunstöckiges Wohnhaus zerstört, zwei Personen wurden verletzt.
Der vor rund einem Monat als Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte entlassene General Walerij Saluschnyj soll neuer Botschafter in Großbritannien werden. Selenskyj habe sich für die Berufung Saluschnyjs auf den Posten ausgesprochen, teilte das Außenministerium in Kiew mit.
US-Präsident Biden (81) will derweil Kremlchef Putin (71) weiter die Stirn bieten. "Meine Botschaft an Präsident Putin, den ich seit langem kenne, ist einfach: Wir werden nicht weglaufen", sagte Biden am Donnerstagabend in seiner Rede zur Lage der Nation vor beiden Parlamentskammern.
Selenskyj wird am Freitag zu Gesprächen in der Türkei erwartet.
Die wichtigsten Entwicklungen in der Ukraine findet Ihr in diesem fortlaufend aktualisierten Artikel.
8. März, 21.35 Uhr: Türkei laut Erdogan bereit, Friedensgipfel auszurichten
Die Türkei ist nach Aussage ihres Präsidenten Recep Tayyip Erdogan (70) bereit, ein Gipfeltreffen zwischen der Ukraine und Russland auszurichten, um den Krieg zu beenden.
Das sagte Erdogan nach Gesprächen mit seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj (46) in Istanbul und fügte hinzu, Ankara unterstütze die territoriale Integrität Kiews. Es ist aber unklar, ob Selenskyj mit der russischen Führung direkt verhandeln würde. An seiner Friedensinitiative, die sich in der Schweiz treffen wird, soll Russland nicht beteiligt sein.
Auf einer Pressekonferenz an der Seite von Selenskyj ergänzte Erdogan, die Politiker hätten bei ihren Gesprächen zu den Entwicklungen des Krieges auch über die Sicherheit der Schifffahrt im Schwarzen Meer gesprochen, sowie über das aufgelöste Getreideabkommen. Er sagte auch, dass die Türkei nach Kriegsende einen starken Beitrag zum Wiederaufbau der Ukraine leisten werde.
8. März, 21.30 Uhr: Kuleba fordert uneingeschränkte Waffenlieferungen
Im Abwehrkampf gegen Russland hat der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba (42) die westlichen Partner zur umfassenden Lieferung von Waffen und Munition aufgefordert.
"Die Strategie, der Ukraine tröpfchenweise Hilfe zuzuführen, funktioniert nicht mehr", sagte er nach einem Treffen mit seinen Amtskollegen aus den baltischen Staaten und Frankreich in Litauens Hauptstadt Vilnius. "Nötig ist eine uneingeschränkte und rechtzeitige Versorgung mit Waffen und Munition aller Art, um sicherzustellen, dass die Ukraine Russland besiegt und der Krieg in Europa nicht übergreift."
Entscheidungen müssten rechtzeitig getroffen werden und stark sein, sagte Kuleba. "Warum oder wie lange werden wir im Jahr 2024 noch über schwache Entscheidungen stolpern? Schwache Entscheidungen - mehr Krieg. Starke Entscheidungen - Ende des Krieges. Es ist ganz einfach."
8. März, 18.40 Uhr: Tote in Ost- und Südukraine
In der ostukrainischen Region Charkiw ist nach ukrainischen Angaben am Nachmittag ein ziviles Auto von einer Kamikaze-Drohne getroffen worden.
Dabei seien ein Mann und eine Frau getötet worden, teilte der Gouverneur der Region auf Telegram mit. Eine weitere Drohne habe ein Dorf in der südlichen Region Cherson getroffen, fügte der Gouverneur hinzu. Dabei sei eine Frau getötet worden.
8. März, 18.31 Uhr: Russische Behörden melden zwei Tote
In einem russischen Dorf an der Grenze zur Ukraine sollen nach Behördenangaben zwei Menschen durch einen ukrainischen Drohnenangriff getötet worden sein.
Eine weitere Person in dem Dorf Roschdestwenka sei verletzt worden, teilte der Gouverneur des Gebietes Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, auf seinem Telegramkanal mit. Durch den Einschlag von insgesamt drei Kamikaze-Drohnen seien zwei Baumaschinen beschädigt worden. Unabhängige Angaben gab es nicht.
Das betroffene Dorf Roschdestwenka liegt etwa drei Kilometer von der Grenze entfernt. Auf der anderen Seite liegt das nordöstliche ukrainische Gebiet Sumy. Die Grenze bildet an dieser Stelle die Front. Es gibt in diesem Abschnitt keine Bodengefechte, aber die ukrainische Seite wird fast jeden Tag von russischer Artillerie beschossen.
8. März, 16.45 Uhr: Selenskyj zu Gesprächen in der Türkei eingetroffen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist zu Gesprächen mit seinem Kollegen Recep Tayyip Erdogan in die Türkei gereist. Selenskyj landete in Istanbul, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete.
Hauptthema soll nach Angaben des Präsidialamts in Ankara der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine sein. Dabei sollen Wege für einen "permanenten Frieden in der Region" erörtert werden. Das Präsidentenbüro in Kiew bestätigte den Besuch und die Gespräche für eine mögliche Friedenslösung.
Als Schwerpunkte aus ukrainischer Sicht wurden der geplante Friedensgipfel in der Schweiz, die Sicherheit der Schifffahrt im Schwarzen Meer und die Freilassung ukrainischer Kriegsgefangener genannt.
8. März, 16.14 Uhr: Pistorius unterstützt Scholz in "Taurus"-Debatte
Verteidigungsminister Boris Pistorius (65) hat deutschen "Taurus"-Lieferungen in die Ukraine eine Absage erteilt.
Bundeskanzler Olaf Scholz (64) habe mehrmals erklärt, dass es "eine entscheidende Linie" gebe, "die wir niemals übertreten werden", sagte Pistorius während seines Besuchs bei seinem finnischen Amtskollegen Antti Häkkänen in Helsinki.
"Nämlich Kriegspartei zu werden", so Pistorius. "Das ist der Grund, warum 'Taurus' bis jetzt nicht geliefert wurde." Die Raketen könnten "an der einen oder anderen Stelle helfen", Langstreckenraketen würden den Krieg aber nicht entscheiden, sagte der Minister.
8. März, 15.30 Uhr: Putin würdigt am Frauentag in der Ukraine kämpfende Soldatinnen
Der russische Präsident Wladimir Putin (71) hat anlässlich des Internationalen Frauentages die in der Ukraine kämpfenden Soldatinnen seines Landes gewürdigt.
Er richte einen besonderen Gruß an "die Frauen, die in der Zone der speziellen Militäroperation sind und Kampfaufgaben erfüllen", erklärte der Kreml-Chef. Mit "spezieller Militäroperation" wird in Russland offiziell die vor gut zwei Jahren begonnene Offensive in der Ukraine bezeichnet.
Verteidigungsminister Sergej Schoigu (68) zufolge "dienen und arbeiten" in der russischen Armee mehr als 300.000 Frauen. Die Zahl der in der Ukraine eingesetzten Soldatinnen hatte er im vergangenen Jahr auf rund 1.100 beziffert, die meisten von ihnen hätten unterstützende Aufgaben beispielsweise als Ärztinnen oder Köchinnen.
8. März, 14.02 Uhr: Pistorius fordert Ende der Debatte über Bodentruppen in Ukraine
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (53) hat ein Ende der Debatte über einen möglichen Einsatz von Bodentruppen westlicher Länder in der Ukraine gefordert.
"Niemand will wirklich Stiefel auf dem Boden in der Ukraine haben, es gibt jetzt eine Diskussion darüber, also sollten wir es an diesem Punkt stoppen", sagte der SPD-Politiker bei einem Besuch in Helsinki.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (46) hatte diese Idee vergangene Woche aufgebracht. Ähnlich kritisch äußerte sich der finnische Verteidigungsminister Antti Häkkänen (39): "Niemand unterstützt jetzt die 'Boots on the Ground'-Idee", sagte er. "Aber jeder unterstützt eine stärkere Unterstützung in Form von Waffen, Munition und Geld, und darauf sollten wir uns jetzt konzentrieren", mahnte er.
8. März, 12.47 Uhr: Großbritannien will Ukraine 10.000 Drohnen schicken
Die britische Regierung will die Ukraine mit insgesamt 10.000 Drohnen unterstützen. Das teilte der britische Verteidigungsminister Grant Shapps (55) nach einem Besuch in Kiew mit.
London werde dafür seine bereits bestehende Zusage von Drohnen im Wert von 200 Millionen Pfund auf 325 Millionen Pfund (etwa 380 Millionen Euro) erhöhen, schrieb Shapps auf X. "Drohnen ändern den Kriegsverlauf", so Shapps weiter.
Einer Mitteilung seines Ministeriums zufolge soll es sich hauptsächlich um sogenannte FPV-Drohnen (First Person View) handeln. Sie können aus einer Cockpit-Perspektive gesteuert werden. Diese seien erfolgreich zum Einsatz gekommen, um die russische Luftabwehr zu umgehen und ihre Ziele zu treffen, hieß es in der britischen Mitteilung weiter.
8. März, 11.50 Uhr: Frankreich will Militärausrüstung in der Ukraine produzieren
Frankreich plant die Produktion von Militärausrüstung durch Rüstungsunternehmen auf ukrainischem Boden.
"Drei französische Unternehmen werden mit ukrainischen Firmen zusammenarbeiten, vor allem im Bereich Drohnen und Landausrüstung, um Ersatzteile auf ukrainischem Boden zu produzieren", sagte Verteidigungsminister Sebastien Lecornu (37).
Im Sommer sollen die ersten Produktionsstätten den Betrieb aufnehmen. Er deutete an, dass zu den Firmen der Panzerhersteller KNDS zählt, zu dem der französische Rüstungskonzern Nexter und die deutsche Krauss-Maffei-Wegmann gehören.
8. März, 11.26 Uhr: Zwei Verletzte im Gebiet Charkiw
Bei einem Angriff auf die Stadt Tschuhujiw im ostukrainischen Gebiet Charkiw sind nach Angaben der örtlichen Militärverwaltung mindestens zwei Menschen verletzt worden.
Bei den Verletzten handle es sich um einen 17 Jahre alten Jugendlichen sowie um einen 37 Jahre alten Mann, teilte die Militärverwaltung in der Nacht zum Freitag bei Telegram mit. Zudem sei ein neunstöckiges Wohnhaus zerstört worden. Geschäfte, ein Hotel und Autos wurden demnach beschädigt.
Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen.
8. März, 9.20 Uhr: Ukraine und Russland melden gegenseitige Angriffe
Russland und die Ukraine haben jeweils die Abwehr dutzender Drohnen bei gegenseitigen Angriffen in der Nacht zu heute gemeldet.
Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe feuerte Russland drei Raketen und 37 Shahed-Drohnen iranischen Bauart auf das Gebiet der Ukraine ab. 33 Shahed-Drohnen seien über den Regionen Kirowograd, Odessa, Cherson, Mykolajiw und Charkiw abgeschossen worden, erklärte die Luftwaffe im Onlinedienst Telegram.
Das Verteidigungsministerium in Moskau sprach von 16 abgewehrten ukrainischen Drohnen. 15 davon wurden den Angaben zufolge über der südrussischen Region Wolgograd zerstört, deren nächstgelegener Teil rund 300 Kilometer von den Frontlinien in der Ostukraine entfernt ist. Eine weitere Drohne sei über der Grenzregion Belgorod abgeschossen worden, erklärte das Ministerium weiter.
8. März, 8.27 Uhr: Ukraine entlässt Wehrdienstleistende von der Front in die Reserve
Die Ukraine entlässt die schon vor Beginn des russischen Angriffskrieges eingezogenen Wehrdienstleistenden nach mehr als zwei Jahren Fronteinsatz in diesem Frühjahr aus den Streitkräften.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj unterzeichnete dazu einen Erlass, nach dem die Soldaten im April bis Mai in die Reserve entlassen werden können. In dem bereits am Donnerstagabend in Kiew veröffentlichten Dekret wurden keine Zahlen genannt, wie viele Soldaten das betrifft.
Ihr Wehrdienst war wegen des Beginns des russischen Angriffskrieges am 24. Februar 2022 verlängert worden. Seit langem fordern auch Angehörige, dass die Rekruten eine Kampfpause erhalten.
8. März, 6.11 Uhr: US-Präsident Biden: Wir müssen Putin die Stirn bieten
US-Präsident Joe Biden (81) will Kremlchef Wladimir Putin nach Russlands Überfall auf die Ukraine weiter die Stirn bieten.
"Meine Botschaft an Präsident Putin, den ich seit langem kenne, ist einfach: Wir werden nicht weglaufen", sagte Biden am Donnerstagabend (Ortszeit) in seiner Rede zur Lage der Nation vor beiden Parlamentskammern. "Wenn irgendjemand in diesem Raum meint, Putin würde nach der Ukraine haltmachen, dann ist das falsch. Ich versichere Ihnen, das wird er nicht", warnte der Demokrat.
Biden fordert den Kongress erneut auf, weitere US-Hilfen für das von Russland angegriffene Land freizugeben. "Die Ukraine kann Putin aufhalten. Wenn wir der Ukraine zur Seite stehen und die Waffen liefern", sagte der 81-Jährige.
8. März, 6.04 Uhr: Selenskyj zu Gesprächen in der Türkei erwartet
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird am Freitag zu Gesprächen mit seinem türkischen Kollegen Recep Tayyip Erdogan in der Türkei erwartet.
Das Hauptthema der Gespräche wird laut einer Ankündigung des türkischen Präsidialamts vom späten Donnerstagabend der seit über zwei Jahren andauernde russische Angriffskrieg auf die Ukraine sein. Dabei sollen Wege für einen "permanenten Frieden in der Region" erörtert werden. Das Präsidentenbüro in Kiew bestätigte den Besuch zunächst nicht.
7. März, 22.05 Uhr: Ukraine meldet Tote nach Angriff auf Sumy
Durch einen russischen Raketenangriff auf die nordukrainische Stadt Sumy sind nach ukrainischen Angaben mehrere Menschen getötet und verletzt worden.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (46) sprach den Angehörigen in seiner abendlichen Ansprache sein Beileid aus. Um wie viele Opfer es sich handelt, war zunächst unklar.
Ukrainischen Medienberichten zufolge wurden durch den Angriff am Nachmittag ein Krankenhaus und eine Schule beschädigt. "Der russische Staat wird für dieses Übel definitiv zur Verantwortung gezogen", sagte Selenskyj, dessen Land sich seit mittlerweile mehr als zwei Jahren gegen den russischen Angriffskrieg verteidigt.
7. März. 21.30 Uhr: Tschechien will 800.000 Schuss Munition liefern
Tschechien hat ausreichend Zusagen aus anderen Ländern erhalten, um den Kauf von 800.000 Artilleriegranaten für die Ukraine aus sogenannten Drittstaaten außerhalb der Europäischen Union finanzieren zu können.
Das sagte der tschechische Präsident und Ex-Nato-General Petr Pavel (62) nach Angaben der Agentur CTK am Donnerstag. Es sei nun Aufgabe der Regierung in Prag, alle 18 Staaten, die sich an der Initiative finanziell beteiligen wollten, über den weiteren Zeitplan und das weitere Vorgehen zu informieren.
Die Munition solle bereits in den nächsten Wochen in der Ukraine eintreffen. Deutschland will das Vorhaben nach früheren Angaben der Bundesregierung mit einem dreistelligen Millionenbetrag unterstützen.
7. März, 20.05 Uhr: Ukraines Ex-Oberbefehlshaber soll Botschafter in Großbritannien werden
Der vor rund einem Monat als Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte entlassene General Walerij Saluschnyj (50) soll neuer Botschafter in Großbritannien werden. Präsident Wolodymyr Selenskyj (46) habe sich für die Berufung Saluschnyjs auf den Posten ausgesprochen, teilte das Außenministerium in Kiew am Donnerstagabend mit.
Nun müsse noch die britische Seite offiziell zustimmen. Im vergangenen Juli hatte Selenskyj den damaligen ukrainischen Botschafter in London, Wadym Prystajko, abberufen - kurz nachdem dieser ihn offen kritisiert hatte.
Saluschnyj wiederum war in seiner Zeit als Oberbefehlshaber zwar beim Volk sehr beliebt, soll aber zuletzt ein schwieriges Verhältnis zu Selenskyj gehabt haben. Unter seiner Führung eroberte die ukrainische Armee zwar im ersten Kriegsjahr 2022 Teile der von Russland besetzten Gebiete zurück, doch 2023 blieb eine Sommeroffensive hinter den teils hohen Erwartungen zurück. Am 8. Februar wurde Saluschnyj von seinem Posten entbunden.
7. März, 20 Uhr: Kontrolle von Russland-Sanktionen: Habeck will Zoll nutzen
Vizekanzler Robert Habeck (54) pocht auf eine stärkere Rolle des Zolls bei der Durchsetzung von Sanktionen gegen Russland.
"Im Moment ist es so, dass Unternehmen, die Hinweise haben, dass es Sanktionsumgehung gibt, sich selber melden müssen und sagen: "Hier, das könnte ein Problem sein. Wir verkaufen 200 Mal so viele Pick-ups, LKWs, was auch immer in Regionen, wo das schwer zu begründen ist."
Stattdessen könne man aber auch regeln, dass der Zoll bei Hinweisen auf Umgehung der gegen Russland wegen des Ukraine-Kriegs verhängten Strafmaßnahmen selbst aktiv wird, sagte der Grünen-Politiker am Donnerstag in Washington nach einem Treffen mit US-Finanzministerin Janet Yellen.
"Das würde bedeuten, dass der Zoll, wenn er Hinweise hat - Hinweise gibt es ja - selber in die Unternehmen geht und sagt: "Zeigt uns eure Warenorders, zeigt uns die Bestände."" Einige Staaten in Europa würden so vorgehen, Deutschland tue dies aber nicht. "Das hielte ich für richtig." Dies setze aber auch die nötigen personellen Kapazitäten beim Zoll voraus.
7. März, 18.43 Uhr: Cameron wirbt für Lieferung von "Langstreckenwaffen" in die Ukraine
Der britische Außenminister David Cameron (57) hat bei seinem Deutschlandbesuch eindringlich für die Lieferung von Waffen mit großer Reichweite in die Ukraine geworben.
"Was die Langstreckenwaffen angeht, kann ich aus den Erfahrungen Großbritanniens sagen, wie effektiv diese Waffen der Ukraine bei der Bekämpfung der illegalen Aggression geholfen haben", sagte er am Donnerstag nach einem Treffen mit Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (43) in Berlin.
Cameron trat entschieden der These entgegen, dass die Lieferung neuer Waffensysteme zu einer Eskalation des Krieges führen könne. Diese Debatte habe es seit der russischen Invasion vor zwei Jahren immer wieder gegeben. So sei gesagt worden: "Wenn man der Ukraine Panzerabwehrwaffen gibt, ist das eine Eskalation. Nein, das war es nicht. Wenn man der Ukraine Panzer gibt, ist das eine Eskalation. Nein, das war es nicht. Wenn man der Ukraine Langstreckenartillerie oder Langstreckenraketen gibt, ist das eine Eskalation. Nein, das ist es nicht."
7. März. 18 Uhr: Schweden ist offiziell NATO-Mitglied
Schweden ist als 32. Mitgliedsland der NATO beigetreten. US-Außenminister Antony Blinken (61) sprach in Washington bei der offiziellen Beitrittszeremonie von einem "strategischen Debakel" für Russland.
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg (64) erklärte in Brüssel, dies sei ein "historischer Tag", der das Bündnis stärker mache. US-Präsident Joe Biden (81) sagte, die NATO sei "stärker denn je".
"Als Putin seinen brutalen Angriffskrieg gegen das ukrainische Volk begann, dachte er, er könne Europa schwächen und die NATO spalten", sagte Biden in einer Erklärung. "Mit dem heutigen Beitritt Schwedens steht die NATO geeinter, entschlossener und dynamischer denn je da - sie ist jetzt 32 Nationen stark."
7. März, 18.30 Uhr: Litauen liefert weitere Munition an die Ukraine
Litauen hat der Ukraine weitere Militärhilfe für den Kampf gegen Russland geleistet. Die Armee des baltischen EU- und Nato-Land habe Kiew 155-Millimeter-Artilleriegeschosse übergeben, teilte das Verteidigungsministerium in Vilnius am Donnerstag mit.
"Wir schicken, was der Ukraine derzeit am meisten fehlt. Wir hören ihre Bitten und unterstützen sie weiter", sagte Verteidigungsminister Arvydas Anusauskas. Die Ukraine wehrt sich seit zwei Jahren gegen einen russischen Angriffskrieg und ist bei militärischer Ausrüstung weitgehend von westlicher Unterstützung abhängig.
Litauen gehört zu den entschlossensten Unterstützern Kiew.
7. März, 16.09 Uhr: Galt Angriff auf Odessa Selenskyj?
Im Interview mit dem US-Sender CNN hielt es Ihor Schowkwa, Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, durchaus für möglich, dass die jüngsten Angriffe auf die Hafenstadt Odessa auf den Staatschef abgezielt haben.
Auch sei nicht auszuschließen, dass die Angriffe dem griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis gegolten hätten, der Odessa am Mittwoch gemeinsam mit Selenskyj besucht hatte.
Während des Besuchs war eine Rakete im Hafen der Stadt eingeschlagen. "Es war wirklich weniger als 500 Meter von uns entfernt. Was war das?", fragte Schowkwa.
7. März, 14.02 Uhr: Schweden-Beitritt zur Nato soll noch heute erfolgen
Schweden wird nach Angaben der US-Regierung an diesem Donnerstag offiziell Mitglied der Nato.
Das skandinavische Land werde damit der 32. Bündnispartner, teilte das Weiße Haus in Washington am Donnerstag mit. "Schweden ist eine starke Demokratie mit einem äußerst fähigen Militär, das unsere Werte und unsere Vision für die Welt teilt", hieß es in einer Presseerklärung. Mit Schweden als Bündnispartner seien die USA sowie ihre Verbündeten noch sicherer.
Das amerikanische Verteidigungsministerium teilte zudem in einem öffentlichen Tagesplan mit, dass der schwedische Premierminister Ulf Kristersson am Donnerstagnachmittag um 17. 15 Uhr vom amerikanischen Außenminister Antony Blinken empfangen werde.
7. März, 13.19 Uhr: Kreml empört - Nato-Manöver "destabilisiert die Weltlage"
Russland hat der Nato mit Blick auf deren Manöverserie "Steadfast Defender" (etwa: "Standhafter Verteidiger") eine Destabilisierung der Lage in der Welt vorgeworfen.
Bei den Übungen der Streitkräfte der Nato-Staaten werde ein Szenario einer bewaffneten Konfrontation mit Russland durchgespielt. Das sagte der Sekretär des russischen nationalen Sicherheitsrates, Nikolai Patruschew, am Donnerstag der Nachrichtenagentur Interfax zufolge in Magas im Nordkaukasus. "Zweifellos verschärft das die Spannungen und destabilisiert das die Lage in der Welt", sagte er.
7. März, 12.47 Uhr: Bereitet sich Russland auf Konfrontation mit dem Westen vor?
Russland setzt nach Einschätzung der litauischen Geheimdienste seinen Angriffskrieg in der Ukraine fort und bereitet sich zugleich auf eine Konfrontation mit der Nato vor.
Der Kreml habe eine umfassende Militärreform eingeleitet und baue seine Fähigkeiten schrittweise in Richtung Westen aus, heißt es in dem am Donnerstag in Vilnius vorgestellten Jahresbericht des Militärgeheimdiensts und des Departements für Staatssicherheit des baltischen EU- und Nato-Landes.
Einige der Militärreformen haben demnach bereits begonnen, etwa in der Region Kaliningrad und im westlichen Teil Russlands.
7. März, 6.07 Uhr: Auswärtiges Amt rät "dringend" von Reisen nach Russland ab
Das Auswärtige Amt hat seine Reisehinweise für Russland verschärft und rät nun "dringend" von Reisen dorthin ab.
Die Änderung sei "aufgrund der sich weiter verschlechternden Lage einschließlich immer häufiger zu beobachtender willkürlicher Festnahmen" vorgenommen worden, hieß es am Mittwoch aus dem Ministerium. Die Gefahr willkürlicher Festnahmen bestehe auch für deutsche Staatsangehörige und deutsch-russische Doppelstaatler, heißt es in den Reisehinweisen ausdrücklich. "Im Zusammenhang mit nicht genehmigten Kundgebungen und Demonstrationen kann es im ganzen Land zu massiven, zum Teil gewaltsamen Vorgehen der Sicherheitskräfte kommen."
7. März, 6.03 Uhr: Ukraine bekäme laut Analyse bei EU-Beitritt die meisten Agrarsubventionen
Eine Aufnahme der Ukraine in die EU würde ohne eine Änderung von Förderregeln erhebliche finanzielle Konsequenzen für die bisherigen Mitgliedsstaaten haben. Nach neuen Beispielrechnungen der Brüsseler Denkfabrik Bruegel hätten sich die Gesamtkosten einer Integration der Ukraine in der laufenden Haushaltsperiode von 2021 bis 2027 auf rund 136 Milliarden Euro belaufen.
So würde das Land etwa mit 85 Milliarden Euro über den Siebenjahreszeitraum das meiste Geld aus dem Topf für Agrar-Subventionen bekommen, heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht. Die Denkfabrik kommt gleichzeitig allerdings zu dem Ergebnis, dass sich die Position der Nettoempfänger und Zahler in der EU kaum verändern würde.
So entsprechen die Gesamtkosten von 136 Milliarden Euro den Berechnungen zufolge lediglich rund 0,13 Prozent des Bruttoinlandsprodukts der EU (BIP) im gleichen Zeitraum. Der Beitritt der Ukraine würde zudem die Wirtschaftsleistung der EU durch Handel, Migration und ausländische Direktinvestitionen positiv beeinflussen sowie Beschäftigung, Produktion und Steuereinnahmen steigern, heißt es.
6. März, 21.26 Uhr: Nach Angriff auf Odessa: Selenskyj fordert mehr Hilfe bei Flugabwehr
Nach dem jüngsten russischen Raketenangriff auf die südukrainische Hafenstadt Odessa mit mehreren Toten hat Präsident Wolodymyr Selenskyj (46) erneut auf mehr Unterstützung bei der Luftverteidigung gepocht.
"Wir brauchen mehr Schutz", sagte Selenskyj am Mittwoch in seiner abendlichen Videoansprache. Während des Angriffs am Vormittag hatte Selenskyj gerade den griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis durch die Metropole am Schwarzen Meer geführt. "Die Welt hat genügend Luftverteidigungssysteme und Kapazitäten, um Waffen für die Verteidigung zu produzieren", betonte Selenskyj zudem.
6. März, 19.09 Uhr: Putin und IAEA-Chef Grossi trafen sich zu Gespräch über AKW in Ukraine
Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) hat mit Russlands Präsident Wladimir Putin (71) Gespräche über die Sicherheitslage im von Russland besetzten Atomkraftwerk Saporischschja in der Ukraine geführt.
Wie Rafael Grossi (62) am Mittwoch auf der Online-Plattform X (vormals Twitter) mitteilte, thematisierten die beiden beim Treffen in Sotschi am Schwarzen Meer auch die Verhinderung der nuklearen Bewaffnung weiterer Länder.
Russland gilt als Staat, der diplomatischen Einfluss auf den Iran und sein wachsendes Atomprogramm nehmen könnte. Laut der russischen Nachrichtenagentur Interfax betonte Putin Russlands Absicht, mit der IAEA zu kooperieren.
6. März, 12.39 Uhr: Pistorius an der Grenze Norwegens zu Russland
Der Angriff Russlands auf die Ukraine besorgt auch die Nato-Partner im Norden Europas. Der deutsche Verteidigungsminister besucht Wehrdienstleistende an einem norwegischen Grenzposten.
Verteidigungsminister Boris Pistorius informiert sich am Mittwoch im Norden Norwegens über die Lage an der Grenze zu Russland. Der SPD-Politiker traf am zweiten Tag seiner Skandinavien-Reise in der Stadt Kirkenes ein, von wo aus er einen mit Wehrdienstleistenden besetzten Grenzposten in dem Nato-Land besuchen wollte.
Nächste große Stadt auf russischer Seite ist Murmansk, die mit ihrem Umland an der Barentssee Heimat der für Russland strategisch wichtigen Nordflotte ist. Zu dieser gehören Atom-U-Boote der russischen Streitkräfte.
6. März, 10.27 Uhr: Brand in russischem Bergbaukombinat nach ukrainischem Drohnenangriff
In der westrussischen Region Kursk ist nach einem ukrainischen Drohnenangriff offiziellen Angaben zufolge ein Ölreservoir in einem Bergbaukombinat in Brand geraten.
Verletzte gebe es nicht, die Feuerwehr bekämpfe den Brand, teilte der Kursker Gouverneur Roman Starowoit am Mittwoch auf seinem Telegram-Kanal mit. Später am Vormittag bestätigte er einen zweiten Drohnenangriff. Dieser habe ebenfalls das Treibstofflager des Kombinats getroffen.
Die Fabrik in der Stadt Schelesnogorsk zur Produktion von Roheisen gehört zur Holding Metalloinvest des Oligarchen Alischer Usmanow und steht auf den internationalen Sanktionslisten. Nach Unternehmensangaben hat das Feuer keinen Einfluss auf die weitere Arbeit der Fabrik.
6. März, 6.12 Uhr: Umfrage: Große Mehrheit gegen Taurus-Lieferung in die Ukraine
Das Nein von Bundeskanzler Olaf Scholz zur Lieferung der Taurus-Marschflugkörper in die Ukraine wird von einer großen Mehrheit der Menschen in Deutschland unterstützt.
In einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur befürworten nur 28 Prozent die Bereitstellung der Bundeswehr-Raketen mit einer Reichweite von 500 Kilometern für den ukrainischen Abwehrkampf gegen Russland.
58 Prozent sind gegen die Lieferung dieses Waffensystems. Mehr als die Hälfte davon (31 Prozent) lehnt die Unterstützung der Ukraine mit deutschen Waffen sogar grundsätzlich ab. 14 Prozent machen keine Angaben.
5. März, 22.43 Uhr: Selenskyj lobt Treffer gegen Russland zu Wasser und in der Luft
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (46) hat Erfolge seiner Streitkräfte im Kampf gegen russische Kampfflugzeuge und Kriegsschiffe gelobt.
"Die Ukraine hat bewiesen, wozu wir fähig sind, was wir erreichen können", sagte der Staatschef am Dienstag in seiner abendlichen Videoansprache. Die Zahl der in jüngster Zeit abgeschossenen russischen Kampfflugzeuge belege dies.
Die Ukraine nimmt für sich in Anspruch, mehrere Kampfjets Su-24 sowie russische Aufklärungsflugzeuge ausgeschaltet zu haben. Von russischer Seite werden die Verluste nur von inoffiziellen Quellen bestätigt, zum Beispiel von Militärbloggern.
5. März, 20.30 Uhr: Moskaus Außenministerium droht mit Ausweisung deutscher Journalisten
Die Sprecherin des Außenministeriums in Russland, Maria Sacharowa (48), hat deutschen Korrespondenten mit Ausweisung gedroht wegen angeblicher Schikanen gegen russische Medienvertreter in Deutschland.
"Ich will das gleich sagen, damit es alle wissen, und man weiß das in Berlin auch schon über diplomatische Kanäle: Wenn jemand die russischen Korrespondenten anrührt und das Erdachte zu Ende führt, dann verlassen die deutschen Journalisten Russland", sagte Sacharowa am Dienstag in Moskau.
Dies sei dem deutschen Botschafter Alexander Graf Lambsdorff (57) am Vortag auch im Außenministerium in Moskau erläutert worden, sagte Sacharowa im Youtube-Propagandakanal "Solowjow live". Die Sprecherin nannte das Gespräch eine Demarche, also einen offiziellen diplomatischen Protest.
5. März, 19.02 Uhr: Berlin und Paris reden über weltweite Munitionsbeschaffung für Ukraine
Außenministerin Annalena Baerbock (43, Grüne) hat sich mit ihrem französischen Amtskollegen Stéphane Séjourné (38) über eine mögliche weltweite Beschaffung von Munition für die Ukraine ausgetauscht.
Das wurde am Dienstag aus Delegationskreisen nach einem Treffen der beiden in Paris bekannt. Demnach habe es gute und vertrauensvolle Gespräche darüber gegeben, wie Deutschland und Frankreich die Ukraine mit konkreten Schritten unterstützen könnten. Auch Möglichkeiten, Versuche zur Destabilisierung Moldaus entgegenzuwirken, seien Thema gewesen.
Baerbock schrieb im Anschluss an die Zusammenkunft auf X: "Geschlossen und entschlossen: Gemeinsam sind wir stark."
5. März, 13.42 Uhr: Bahnhof in Russland nahe Grenze zur Ukraine angegriffen
In der russischen Region Kursk nahe der Grenze zur Ukraine ist russischen Angaben zufolge ein Bahnhof angegriffen worden.
Der Bahnhof von Gluschkowo sei von ukrainischer Seite aus angegriffen worden, erklärte der örtliche Gouverneur Roman Starowoit am Dienstag im Onlinedienst Telegram. Es habe keine Verletzten gegeben.
Infolge der Angriffe sei ein Feuer ausgebrochen, das schnell eingedämmt worden sei. Zudem seien Hochspannungsleitungen beschädigt worden, wodurch der Bahnhof und ein nahe gelegener Ort ohne Strom gewesen seien, teilte Starowoit weiter mit.
5. März, 9.14 Uhr: Russisches Kriegsschiff laut Kiew bei Drohnenattacke versenkt
Ein russisches Kriegsschiff ist Angaben aus Kiew zufolge vor der Halbinsel Krim durch einen Angriff von ukrainischen Wasserdrohnen versenkt worden.
Getroffen worden sei die Korvette "Sergej Kotow", die die Schwarzmeerflotte auch als schweres Patrouillenboot führt, teilte der ukrainische Militärgeheimdienst HUR am Dienstag auf Telegram mit. Das Schiff habe Treffer im Heck sowie Back- und Steuerbord erlitten. Der Angriff wird auch in russischen Militärblogs bestätigt. Die Krim-Brücke war nach Drohnenangriffen in der Nacht ebenfalls stundenlang gesperrt.
Die Versenkung wird zumindest inoffiziell in Moskau bestätigt. Der prorussische Militärblog Belorusski Silowik schrieb, dass das Schiff zerstört worden sei. Die Meldung verbreitete auch der dem Moskauer Verteidigungsministerium nahestehende einflussreiche Blog Rybar weiter.
5. März, 6.38 Uhr: Russland will laut USA mit Bundeswehr-Abhöraktion Zwietracht säen
Die US-Regierung hat Russland vorgeworfen, durch die Veröffentlichung eines mitgeschnittenen Gesprächs deutscher Luftwaffen-Offiziere Misstrauen schüren zu wollen.
Es handle sich um einen "dreisten und durchschaubaren Versuch der Russen, Zwietracht zu säen" und es so aussehen zu lassen, als sei der Westen nicht geeint und als gebe es auch innerhalb der Regierung in Deutschland keine Einigkeit darüber, was sie tue, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats der USA, John Kirby, am Montag.
Man werde sich dem aber nicht beugen, denn das sei es, was Russland wolle.
4. März, 18.26 Uhr: Nawalnys Ehefrau bedankt sich bei Trauernden
Julia Nawalnaja (47), die Ehefrau des in Haft ums Leben gekommenen Kremlkritikers Alexej Nawalny (†47), hat sich für die Anteilnahme der Russen bedankt.
Viele fragten sich, warum Alexej niemals aufgegeben habe, schrieb Nawalnaja auf der Plattform X (vormals Twitter): "Euch zuliebe, den wunderbaren, mutigen und ehrlichen Menschen, die nun in endloser Reihe stehen, um sich von ihm zu verabschieden."
Das sei echte Liebe, schrieb sie. Dazu stellte sie ein Video, das die lange Schlange an Trauernden mit Blumen vor dem Friedhof zeigt, auf dem Nawalny beerdigt wurde.
4. März, 16.17 Uhr: Nato-Truppen überqueren Weichsel
In einer gemeinsamen Militärübung in Polen haben Soldaten aus mehreren Nato-Ländern die Weichsel überquert.
Mit Amphibischen Brücken- und Übersetzfahrzeugen und Schnellschwimmbrücken transportierten die Truppen Kampfpanzer, Mannschaftstransportwagen und anderes Gerät über den Fluss. Insgesamt sollen 20.000 Soldaten aus neun Nato-Ländern beteiligt gewesen sein, davon 15.000 aus Polen.
"Wir zeigen, welche Fähigkeiten wir haben, und wir verbinden das mit der Entschlossenheit, sie auch einzusetzen", sagte Nato-General Gunnar Brügner am Montag in Korzeniowo. Die Übung mit dem Namen Dragon 24 ("Drache") am längsten Fluss Polens fand auf Höhe des Ortes etwa hundert Kilometer südlich von Danzig statt. Sie ist Teil eines Großmanövers, das die Nato zur Abschreckung Russlands an ihrer Ostflanke abhält.
4. März, 13.50 Uhr: IAEA-Chef Grossi reist nach Russland
Der Chef der Internationalen Atomenergieagentur (IAEA), Rafael Grossi (62), reist einem Medienbericht zufolge erneut nach Russland.
Grossi werde dort am Dienstag erwartet, meldet die russische Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf den 62-Jährigen selbst. Der IAEA-Chef hat wiederholt auf einen verstärkten Schutz des von Russland besetzten Atomkraftwerks Saporischschja in der Ukraine gedrungen.
4. März, 13.44 Uhr: Scholz bleibt bei Nein zum "Taurus"
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hält trotz aller Kritik auch aus der eigenen Koalition an seinem Nein zur Lieferung von "Taurus"-Marschflugkörpern an die Ukraine fest.
"Ich bin der Kanzler, und deshalb gilt das", sagte er in einer Fragerunde an einem beruflichen Schulzentrum im baden-württembergischen Sindelfingen.
Den innenpolitischen Streit über "Taurus" bezeichnete er als "merkwürdige Debatte über einzelne Waffensysteme". Zu dem abgehörten Gespräch von hochrangigen Bundeswehr-Offizieren über das "Taurus"-System äußerte sich Scholz nicht, er wurde in der Runde aber auch nicht danach gefragt.
4. März, 13.42 Uhr: Gesprächsmitschnitt belegt laut Moskau Kriegsbeteiligung des Westens
Der Mitschnitt eines Gesprächs von Bundeswehr-Offizieren zeigt Russland zufolge die Beteiligung des Westens im Ukraine-Krieg. Ob die Bundeswehr auf Geheiß der Regierung oder auf Eigeninitiative agiere, sei unklar, sagte der Sprecher des russischen Präsidialamts, Dmitri Peskow.
Es stelle sich auch die Frage, ob Bundeskanzler Olaf Scholz (65) die Lage unter Kontrolle habe. "Aus der Aufnahme selbst geht hervor, dass innerhalb der Bundeswehr Pläne für Angriffe auf russisches Territorium inhaltlich und konkret diskutiert werden. Dazu bedarf es keiner juristischen Interpretation. Das ist alles mehr als offensichtlich."
Zur Klärung des Sachverhalts sei der deutsche Botschafter, Alexander Graf Lambsdorff (57) , einbestellt worden, sagte Peskow. Es müsse geklärt werden, ob die Bundeswehr auf ihre eigene Initiative handele. Lambsdorff widersprach der Darstellung Moskaus. Es habe sich aber nicht um eine Einbestellung gehandelt, betonte er.
4. März, 13.30 Uhr: Russischer Ex-Präsident bezeichnet Ukraine als Teil Russlands
Der russische Ex-Präsident Dmitri Medwedew (58) bezeichnet die Ukraine als Teil Russlands.
Es sei zwar nicht möglich, die UdSSR wiederzubeleben, sagt der Vize-Vorsitzende des Nationalen Sicherheitsrats laut der Nachrichtenagentur RIA bei einer öffentlichen Rede. "Historische Teile" Russlands sollten aber "zurückkehren."
Medwedew erklärte, Russland werde den Krieg fortsetzen, bis die Ukraine kapituliert habe. Friedensverhandlungen seien mit der jetzigen Regierung in Kiew nicht möglich.
4. März, 12.20 Uhr: Kiew übernimmt Verantwortung für Explosion in Russland
Der ukrainische Militärgeheimdienst HUR erklärte, eine Eisenbahnbrücke in der Region Samara in Russland durch eine Detonation "unbrauchbar" gemacht zu haben, da diese für den Transport "militärischer Güter" genutzt worden sei.
"Der HUR bestätigt, dass die Eisenbahnbrücke über den Fluss Tschapajewka in der russischen Region Samara unbrauchbar gemacht wurde", erklärte der ukrainische Militärgeheimdienst. Demnach wurde die Brücke gegen 6.00 Uhr (Ortszeit, 3.00 Uhr MEZ) durch die Sprengung eines Teils ihrer Baustruktur beschädigt.
Russland habe die Bahnstrecke genutzt, "um militärisches Material zu transportieren, insbesondere Sprengstoff, der in der Polimer-Fabrik in der Stadt Tschapajewsk hergestellt wurde", erklärte der HUR weiter. Die Brücke werde für "eine lange Zeit" außer Betrieb sein, fügte der Geheimdienst hinzu.
4. März, 11 Uhr: Explosion an Eisenbahnbrücke in Russland, Zugverkehr lahmgelegt
Bei einer Explosion im russischen Gebiet Samara an der Wolga ist nach offiziellen Angaben eine Eisenbahnbrücke beschädigt worden.
"Tote und Verletzte gibt es nicht", teilte der Geheimdienst FSB in der Region Samara am Montag der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge mit. Das Gelände rund um die Brücke wurde demnach von Sicherheitskräften abgesperrt. Als Ursache der Explosion gilt ersten Informationen nach ein Sprengsatz.
Der Bahnverkehr auf der Strecke zwischen der Stadt Tschapajewsk und dem Vorort Swjesda wurde vorläufig eingestellt. Beschädigt wurden sowohl die Umzäunung als auch die Stützkonstruktion der Brücke an einem Ufer des Flüsschens Tschapajewka.
4. März, 8 Uhr: Russland verliert laut Selenskyj sieben Kampfjets in einer Woche
Die ukrainische Flugabwehr schoss nach Angaben von Selenskyj sieben russische Kampfflugzeuge in der vergangenen Woche ab.
Die russische Luftwaffe verlor seit Beginn der Invasion in die Ukraine nach Darstellung des Generalstabs in Kiew 348 Flugzeuge und 325 Hubschrauber.
Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden. Moskau selbst macht keine Angaben zu den eigenen Verlusten.
4. März, 7.52 Uhr: 16 Verletzte bei russischem Angriff auf Stadt in Ostukraine
Bei einem russischen Angriff auf die Stadt Kurachowe im Südosten der Ukraine wurden am Sonntagnachmittag nach ersten Angaben mindestens 16 Menschen verletzt.
Die gelenkte Flugzeugbombe beschädigte mehrere Wohnhäuser in dem Ort im Gebiet Donezk, wie die ukrainische Agentur Unian weiter berichtete. Der Zustand von zwei der Verletzten wurde als kritisch beschrieben.
4. März, 7.45 Uhr: Zahl der Todesopfer in Odessa steigt weiter
Nach dem schweren russischen Drohnenangriff in der Nacht auf Samstag ist die Zahl der Toten in der südukrainischen Stadt Odessa auf zwölf gestiegen.
Am Sonntag seien die Leichen von zwei Kindern, einem zehnjährigen Jungen und seiner acht Jahre alten Schwester, aus den Trümmern geborgen worden, teilte der Gouverneur des Gebiets Odessa, Oleh Kiper, am Sonntag auf Telegram mit.
Wenige Stunden zuvor waren nach Kipers Angaben die Leichen einer Frau und eines Babys aus den Trümmern geborgen worden. Die Zahl der im Zuge dieses Angriffs in Odessa getöteten Kinder steigt damit auf fünf.
3. März, 21.04 Uhr: Selenskyj bittet Westen eindringlich um Hilfe
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am Sonntag eindringlich mehr Unterstützung des Westens im Kampf gegen Russland eingefordert.
Er verwies in seiner allabendlichen Videoansprache auf die getöteten und verletzten Zivilisten bei den jüngsten russischen Angriffen am Wochenende. Allein in Odessa am Schwarzen Meer wurden zwölf Menschen getötet; in Kurachowe im Osten des Landes 16 Menschen verletzt.
3. März, 16.24 Uhr: Kiew: Moskau schränkt Luftwaffen-Aktivität ein
Nach einer Reihe von Abschüssen russischer Kampfflugzeuge durch die ukrainische Flugabwehr sind die Einsätze der russischen Luftwaffe über der Ostukraine nach Darstellung Kiews merklich zurückgegangen.
"Die von westlichen Partnern zur Verfügung gestellten Abwehrmittel zeigen Wirkung", sagte Luftwaffen-Sprecher Juri Ihnat am Sonntag in Kiew nach Angaben der "Ukrainska Prawda".
Nach ukrainischer Darstellung waren in den vergangenen Tagen mehrere russische Kampfflugzeuge vom Typ Su-34 oder Su-35 im Osten der Ukraine abgeschossen worden.
Das russische Militär hat den Verlust der Maschinen offiziell nie bestätigt.
3. März, 12.29 Uhr: Türkei appelliert an baldige Gespräche zu Waffenstillstand
Die Türkei hat sich für den baldigen Start von Gesprächen über einen Waffenstillstand in der Ukraine ausgesprochen.
Darüber sollte ein Dialog beginnen, sagte Außenminister Hakan Fidan (56) zum Abschluss eines Diplomatieforums in der türkischen Stadt Antalya. "Fragen der Souveränität und des Waffenstillstands" sollten "separat diskutiert werden."
3. März, 10.58 Uhr: Zahl der Todesopfer in südukrainischem Odessa steigt auf zehn
Nach dem schweren russischen Drohnenangriff in der Nacht auf Samstag ist die Zahl der Toten in der südukrainischen Stadt Odessa auf zehn gestiegen.
Zuletzt seien die Leichen einer Frau und eines Babys aus den Trümmern geborgen worden, teilte der Gouverneur des Gebiets Odessa, Oleh Kiper, am Sonntag auf Telegram mit.
Das Kind sei nicht einmal ein Jahr alt gewesen. Die Zahl der im Zuge dieses Angriffs in Odessa getöteten Kinder steigt damit auf drei.
3. März, 9.15 Uhr: Russland schießt offenbar Drohnen über Krim ab, Krim-Brücke gesperrt
Der russischen Nachrichtenagentur Ria zufolge haben Russlands Luftabwehrsysteme 38 von der Ukraine aus gestartete Drohnen über der Halbinsel Krim abgeschossen.
Die Agentur beruft sich in ihrem Bericht auf das russische Verteidigungsministerium. Die Brücke, die die Halbinsel mit dem Festland verbindet, soll nach Angaben der von Russland eingesetzten Verwaltung vor Ort für den Straßenverkehr gesperrt worden sein.
Auch der Straßenverkehr in der Nähe des Hafens von Feodosia auf der Krim wurde vorübergehend eingeschränkt, so die russischen Verwalter. Zuvor war in ukrainischen und russischen sozialen Medien von mehreren starken Explosionen in der Gegend berichtet worden. Von ukrainischer Seite gab es bisher keine Stellungnahme.
3. März, 9.10 Uhr: Selenskyj erwartet auch Veränderungen beim Militär
Der neue Oberkommandierende der ukrainischen Streitkräfte, Olexander Syrskyj (58), kündigte weitere Veränderungen auf unteren Kommandoebenen an.
Es gebe Brigadekommandeure, deren Handlungen das Leben und die Gesundheit von Soldaten gefährdeten, teilte Syrskyj mit. Details nannte er nicht. Die ukrainischen Streitkräfte kämpfen aber neben dem Munitions- und Personalmangel auch mit Führungs- und Motivationsproblemen.
Der Oberkommandierende habe freie Hand für personelle Veränderungen beim Militär, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. "Alle ukrainischen Kommandeure müssen die Front kennen, die Front spüren - die wirklichen Bedürfnisse", sagte Selenskyj. Er erwarte Anfang der Woche nach Syrskyjs Rückkehr von der Front einen detaillierten Lagebericht und Vorschläge für Veränderungen, um die ukrainischen Ziele zu erreichen.
2. März, 21.13 Uhr: Tote Kinder in Odessa - Selenskyj sendet neuen Hilferuf an Westen
Nach dem Tod von zwei Kindern bei einer russischen Drohnenattacke in Odessa am Schwarzen Meer hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (46) erneut auf Hilfe des Westens bei der Flugabwehr gedrungen.
"Verzögerungen bei der Lieferung von Waffen an die Ukraine sowie bei der Luftverteidigung zum Schutz unserer Bevölkerung führen leider zu solchen Verlusten", teilte Selenskyj am Samstagabend bei X mit. "Und wenn Menschen sterben, während unsere Partner sich in politischen Spielchen oder Diskussionen verlieren, die unsere Verteidigung einschränken, ist das unverständlich und unvorstellbar."
In der Nacht zum Samstag wurde in Odessa ein neunstöckiges Haus schwer getroffen und beschädigt. Mindestens sieben Menschen starben, acht wurden verletzt.
2. März, 15.15 Uhr: Bundeswehr übernimmt Nato-Luftraumüberwachung über Baltikum
Die Bundeswehr wird in den kommenden neun Monaten erneut den Luftraum über den baltischen Nato-Staaten Estland, Lettland und Litauen überwachen.
Im Beisein von Lettlands Verteidigungsminister Andris Spruds und Luftwaffen-Generalinspekteur Ingo Gerhartz übernahm ein Geschwader der Luftwaffe am Samstag das Kommando auf der lettischen Luftwaffenbasis Lielvarde, von der aus deutschen Piloten erstmalig das "Air Policing Baltikum" übernehmen.
Für den Einsatz werden bis Ende November bis zu sechs "Eurofighter" und etwa 200 Soldaten auf dem gut 60 Kilometer südöstlich der lettischen Hauptstadt Riga gelegenen Militärflugplatz stationiert.
2. März, 14.32 Uhr: Russland lässt A50-Aufklärer nach Abschüssen am Boden, so London
Nach dem zweiten Abschuss eines russischen Aufklärungsflugzeugs vom Typ Berijew A-50 innerhalb kurzer Zeit bleiben die Maschinen nach britischen Informationen vorerst am Boden.
Dies werde vermutlich andauern, bis die Gründe für den Verlust geklärt sowie die Gefahr durch die ukrainische Flugabwehr für die Flugzeuge verringert werden könne, teilte das britische Verteidigungsministerium am Samstag mit.
"Der Verlust dieser Fähigkeit zur täglichen Führung und Kontrolle der russischen Luftoperationen führt höchstwahrscheinlich zu einer erheblichen Verschlechterung des Situationsbewusstseins der Flugbesatzungen", hieß es in London weiter. "Dies ist eine Fähigkeitslücke, die sich Russland im umkämpften Luftraum der Ost- und Südukraine kaum leisten kann."
2. März, 14.28 Uhr: "Putin will Unruhe stiften", so Verteidigungspolitiker Faber
Der FDP-Verteidigungspolitiker Marcus Faber (40) wertet den in Russland veröffentlichten Mitschnitt eines Gesprächs von Bundeswehroffizieren über den Marschflugkörper Taurus als Versuch des russischen Präsidenten Wladimir Putin (71), in Deutschland Einfluss zu nehmen.
"Putin versucht mit allen Mitteln Unruhe zu stiften", sagt Faber der "Welt am Sonntag". "Die Abhörung und Veröffentlichung dieses Gesprächsmitschnitts ist der neue Stil der Diktatur im Kreml." Für Fachleute ergäben sich aus dem Gesprächsmitschnitt "keine neuen oder geheimen Erkenntnisse".
2. März, 12.57 Uhr: Menschen kommen weiter zu Nawalnys Grab
Auch am Tag nach Nawalnys Beerdigung in Moskau nehmen Menschen weiter Abschied von dem russischen Kremlgegner. Am Friedhof war die Lage ruhig.
Die Sicherheitskräfte ließen die Trauernden ungehindert am Grab verweilen und Blumen niederlegen, wie unabhängige russische Medien meldeten, auf die sich die Nachrichtenagentur dpa bezieht.
Auf Fotos von der Grabstätte war ein Meer von Blumen und Kränzen sowie ein russisch-orthodoxes Kreuz mit einem Porträt Nawalnys zu sehen. Auch Nawalnys Mutter, Ljudmila Navalnaja, erschien erneut - gemeinsam mit der Mutter seiner Ehefrau.
2. März, 12.46 Uhr: Nach Explosion in Wohnhaus in St. Petersburg offenbar doch Verletzte
In der russischen Millionenmetropole St. Petersburg soll eine Drohne an einem Wohnhaus explodiert sein. Nachdem es zunächst keine Angaben zu möglichen Opfern gab, ist nun klar, dass mehrere Menschen verletzt worden.
Sechs Menschen hätten medizinische Hilfe gesucht, teilten die Behörden mit. Eine 92 Jahre alte Frau wurde ins Krankenhaus gebracht. Bei der Explosion barsten Scheiben an dem fünfgeschossigen Wohnhaus.
Vom russischen Verteidigungsministerium gab es keinen Kommentar. Das St. Petersburger Nachrichtenportal "Fontanka" berichtete, dass die Drohne womöglich ein Öllager in der Nähe als Ziel gehabt habe. Dort sei auch eine Drohnenabwehr im Einsatz. St. Petersburg wurde bisher kaum von Flugkörpern getroffen. Allerdings hatte die Ukraine mitgeteilt, dass die Reichweiten ihrer Drohnen immer größer werde.
2. März, 10.15 Uhr: Kiew meldet mehrere Tote nach Angriff auf Odessa
Bei einem neuen russischen Drohnenangriff auf die ukrainische Schwarzmeerstadt Odessa sind nach Angaben von Behörden mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen und acht weitere verletzt worden.
Bei dem Angriff am Samstag sei ein Teil eines neunstöckigen Wohnhauses zerstört worden - laut Behörden insgesamt 18 Wohnungen. Unter den Verletzten seien auch ein drei Jahre altes Kind und eine schwangere Frau, teilte der Gouverneur des Gebiets Odessa, Oleh Kiper (43), mit. Weitere Menschen könnten sich noch unter den Trümmern befinden.
Auf Fotos und Videos der Behörden waren schwere Zerstörungen und ein Trümmerfeld zu sehen. Helfer waren im Einsatz. Auch in der Region Charkiw im Osten der Ukraine starb laut Angaben der Nachrichtenagentur dpa bei einem Drohnenangriff ein Mensch. Präsident Wolodymyr Selenskyj (46) verurteilte den Angriff und sprach den Angehörigen sein Beileid aus.
2. März, 9.57 Uhr: Wohngebäude in St. Petersburg Berichten zufolge geräumt
In St. Petersburg sind der Nachrichtenagentur Reuters zufolge zwei Gebäude beschädigt und Bewohner evakuiert worden. Anwohner schilderten eine laute Explosion, Fenster seien zu Bruch gegangen.
Der Governeur der Großstadt, Alexander Beglow (67), berichtete demnach von einem Zwischenfall im Bezirk Krasnogwardeiski, ohne Details zu nennen. Es habe keine Verletzten gegeben.
"Zuerst hörte ich ein Pfeifen, weil ich gerade das Fenster geöffnet hatte. Dann einen Knall, eine Flamme und eine Wohnung voller Rauch. Das Fenster flog heraus", sagte eine Frau der Nachrichtenagentur Reuters. Russische Medien meldeten, dass der Vorfall durch eine ukrainische Drohne verursacht worden sein könnte.
2. März, 8.30 Uhr: Russisches Militär macht Druck auf neue Frontlinie
Weil die westliche Hilfe inzwischen erlahmt ist, gerät die Ukraine zunehmend in die Defensive. So hält Russland nach Angaben des ukrainischen Militärs den Druck vor allem westlich und südwestlich der Industriestadt Donezk hoch.
Im Raum Awdijiwka seien 20 Attacken abgewehrt worden, im Raum Nowopawliwka habe das russische Militär 25 Mal versucht, die Verteidigungslinien zu durchbrechen, teilte der ukrainische Generalstab in seinem Lagebericht mit.
So berichtet der Generalstab von Angriffen auf die Ortschaften Berdytschi, Orliwka und Tonenke, wo sich das ukrainische Militär nach dem Rückzug aus Awdijiwka eingraben wollte. Weiter südlich geraten nach der russischen Eroberung von Marjinka die ukrainischen Verteidiger in den Siedlungen Krasnohoriwka, Heorhijiwka und Nowomychajliwka in Bedrängnis.
2. März, 8.15 Uhr: Verteidigungsexperte rechnet mit weiteren Mitschnitt-Veröffentlichungen durch Russland
CDU-Verteidigungsexperte Roderich Kiesewetter (60) rechnet vor dem Hintergrund der womöglich durch Russland abgehörten Kommunikation der Luftwaffe mit weiteren Veröffentlichungen durch das Land.
"Es werden sicher noch etliche andere Gespräche abgehört worden sein und gegebenenfalls zu späteren Zeitpunkten im Sinne Russlands geleakt werden", sagte er dem Nachrichtenportal ZDFheute.de. Man müsse davon ausgehen, "dass das Gespräch ganz gezielt durch Russland zum jetzigen Zeitpunkt geleakt wurde in einer bestimmten Absicht.
Diese kann nur darin liegen, eine Taurus-Lieferung durch Deutschland zu unterbinden." Russland wolle Scholz abschrecken, indem man "öffentlich zeigt, wie tief Russland die deutschen Entscheidungsvorbereitungen dazu bereits aufgeklärt hat".
2. März, 8 Uhr: Wurde die Kommunikation der Luftwaffe abgehört?
Das Verteidigungsministerium in Berlin prüft nach Vorwürfen aus Moskau, ob Kommunikation im Bereich der Luftwaffe abgehört wurde.
"Das Bundesamt für den Militärischen Abschirmdienst (BAMAD) hat alle erforderlichen Maßnahmen eingeleitet", teilte eine Sprecherin des Ministeriums auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Zuvor hatten russische Medien über ein möglicherweise abgehörtes Gespräch berichtet. Darin sollen Offiziere der Bundeswehr zu hören sein, wie sie über theoretische Möglichkeiten eines Einsatzes deutscher Taurus-Raketen diskutieren.
Das russische Außenministerium forderte nach dem angeblich abgehörten Gespräch ranghoher Bundeswehroffiziere eine Erklärung der Bundesregierung. "Versuche, um Antworten herumzukommen, werden als Schuldeingeständnis gewertet", schrieb Moskaus Außenamtssprecherin Maria Sacharowa (48) auf ihrem Telegram-Kanal.
1. März, 21.30 Uhr: Selenskyj dankt Niederlanden für neue Rüstungshilfen
Nach dem Besuch des niederländischen Regierungschefs Mark Rutte hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj für die Bereitstellung weiterer Rüstungshilfe gedankt.
"Heute gibt es ein neues Paket an militärischer Hilfe von den Niederlanden für unsere Soldaten", sagte Selenskyj am Freitag in seiner täglichen Videobotschaft. Er bezifferte die Waffenlieferungen auf einen Wert von zwei Milliarden Euro im laufenden Jahr. Die Videoaufnahme machte der ukrainische Präsident in der von Russlands Angriffskrieg schwer zerstörten Millionenstadt Charkiw.
Dabei betonte Selenskyj einmal mehr die Bedeutung der Flugabwehr für den Schutz des Landes. Die Niederlande helfe mit ihrer Beteiligung an der Koalition der Staaten, die Kiew F-16-Kampfjets liefere, dabei, den Himmel über der Ukraine zu sichern, sagte er.
1. März, 20.59 Uhr: Nawalny-Trauerfeiern: Mehr als 100 Menschen in Russland festgenommen
Mehr als 100 Menschen sind in Russland nach Angaben von Bürgerrechtlern bei den Trauerveranstaltungen für den in Haft ums Leben gekommenen Kremlkritiker Alexej Nawalny festgenommen worden.
Die Bürgerrechtsplattform OWD-Info schrieb am Freitagabend von 128 Festnahmen in 19 Städten. "In jedem Polizeirevier können mehr Festgenommene sein als in den veröffentlichten Listen", heißt es zudem. In den meisten Fällen wurden die Betroffenen nach kurzer Zeit wieder auf freien Fuß gesetzt.
Die meisten Festnahmen gab es demnach in der sibirischen Millionenstadt Nowosibirsk. Dort seien mindestens 31 Personen in Gewahrsam genommen worden, berichtet OWD-Info. In der Ural-Metropole Jekaterinburg hat die Polizei weitere 19 Menschen festgenommen. In Moskau sollen es 17 Personen sein, davon müssten drei die Nacht auf dem Revier verbringen, heißt es.
1. März, 14.38 Uhr: Macron: Aussage zu Bodentruppen durchdacht
Seine Aussagen zur Entsendung von Bodentruppen in die Ukraine sorgten für Aufruhr. Einen Rückzieher macht Frankreichs Präsident Macron deswegen aber nicht.
Trotz deutlicher Kritik hält Emmanuel Macron an seinen Überlegungen zu Bodentruppen in der Ukraine fest. "Jedes Wort, das ich zu diesem Thema, sage, ist abgewogen, durchdacht und besonnen", sagte er bei der Eröffnung des Olympischen Dorfes in Paris dem Sender BFMTV.
Weiter wollte er sich am Donnerstag dazu nicht äußern, da es nicht der Ort für "geopolitische Kommentare" sei.
1. März, 7.43 Uhr: Scholz verteidigt Nein zu Taurus-Lieferung an Ukraine
Bundeskanzler Olaf Scholz hat sein Nein zur Lieferung von Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine verteidigt.
Deutschland leiste sehr viel Hilfe auf diesem Gebiet, sagte der SPD-Politiker am Donnerstag in Dresden. Trotzdem müsse man jede Entscheidung genau bedenken. Das gelte vor allem für eine Waffe, die 500 Kilometer weit reiche.
Scholz bekräftigte zugleich, es müsse verhindert werden, dass es zu einer Eskalation und zu einem Krieg zwischen Russland und der Nato komme.
29. Februar, 22.20 Uhr: Selenskyj drängt auf weitere militärische Unterstützung
Angesichts der schweren Lage an der Front hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj einmal mehr um militärische Unterstützung aus dem Westen geworben.
"Die globale Stabilität beruht ausschließlich auf dem Mut und der Hingabe der ukrainischen Kämpfer und unserer ganzen Nation", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Donnerstag. Es sei offensichtlich, dass Putins Ambitionen weit über die Ukraine hinaus reichten.
"Eine Welt, in der der Terror gewinnt, würde niemandem gefallen. Deshalb muss Putin verlieren", sagte Selenskyj. Er fügte hinzu: "Unsere Leute in der Ukraine sind in der Lage, das zu gewährleisten - mit ausreichender Unterstützung." Zugleich zeigte er sich zufrieden mit seinen Besuchen in Albanien und Saudi-Arabien in den vergangenen Tagen.
29. Februar, 15.16 Uhr: Tschechische Initiative beschafft Artilleriemunition für Ukraine
Tschechien sammelt mit Nachdruck finanzielle Unterstützer für das Vorhaben, große Mengen Artilleriemunition für die Ukraine in Nicht-EU-Staaten zu kaufen.
Derzeit liefen mit verschiedenen Ländern "intensive Verhandlungen", bestätigte eine Sprecherin von Ministerpräsident Petr Fiala am Donnerstag in Prag. Die Initiative der Regierung in Prag sei beim Ukraine-Gipfel in Paris am Montag auf großes Interesse gestoßen.
Bisher hätten rund 15 Staaten ihre Bereitschaft signalisiert, sich daran zu beteiligen. Zuletzt hatten die Regierungschefs der Niederlande und Belgiens bestätigt, 100 beziehungsweise 200 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen.
29. Februar, 12.22 Uhr: Putin warnt Nato-Staaten vor Einsatz in der Ukraine
Russlands Präsident Putin hat in seiner Rede an die Nation den Westen einmal mehr vor der Schlagkraft der Waffen der Atommacht gewarnt.
Der Westen solle bei seinen Drohgebärden daran denken, dass auch Russland Waffen habe, die auf dem Gebiet dort Ziele treffen könnten, so der 71-Jährige. Eine Eskalation und ein Einsatz von Atomwaffen könnte zur "Auslöschung der Zivilisation" führen. Es handele sich nicht um einen "Trickfilm", sagte Putin.
Nato-Staaten warnte er davor, Militärkontingente in die Ukraine zu entsenden. Die Folgen eines solchen Schrittes könnten tragisch sein, so Putin.
29. Februar, 12.13 Uhr: Schwere Kämpfe in der Ostukraine westlich von Awdijiwka
Knapp zwei Wochen nach der russischen Eroberung des ostukrainischen Awdijiwka hat die ukrainische Armee Probleme, die Frontlinie westlich der Ruinenstadt zu stabilisieren.
Harte Kämpfe fänden an dem Frontabschnitt entlang einer Dörferlinie statt, so der ukrainische Oberbefehlshaber, Olexander Syrskyj. Durch Fehleinschätzungen von Kommandeuren seien ukrainische Einheiten in Bedrängnis geraten.
Aus Orliwka konnten russische Einheiten wieder verdrängt werden. Zudem seien neue Reserven und zusätzliche Munition zugeteilt worden. 19 russische Soldaten seien getötet und 12 verletzt worden. Zudem habe man zwei weitere russische Kampfflugzeuge abgeschossen.
29. Februar, 10.54 Uhr: Putin: Absolute Mehrheit der Russen unterstützt Militäroperation
Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine wird nach Darstellung von Kremlchef Wladimir Putin (71) von der "absoluten Mehrheit der Bevölkerung" unterstützt.
Das sagte der russische Präsident am Donnerstag in seiner Rede zur Lage der Nation. Er dankte Bürgern und Unternehmern für die Unterstützung bei der "militärischen Spezialoperation".
Das Volk arbeite in drei Schichten, um die Bedürfnisse der Front zu decken. Für die Gefallenen rief er eine Schweigeminute aus. "Zusammen können wir alles schaffen", sagte Putin. Russland werde niemandem erlauben, sich in seine inneren Angelegenheiten einzumischen.
29. Februar, 6.33 Uhr: Scholz verspricht: Keine deutschen Soldaten in die Ukraine
Kanzler Olaf Scholz hat versprochen, dass sein Nein zu einer Entsendung von Bodentruppen in die Ukraine eine unverrückbare rote Linie ist.
"Um es klipp und klar zu sagen: Als deutscher Bundeskanzler werde ich keine Soldaten unserer Bundeswehr in die Ukraine entsenden", sagte er Mittwoch. "Das gilt. Darauf können sich unsere Soldatinnen und Soldaten verlassen. Und darauf können Sie sich verlassen."
Deutschland sei sich mit den Verbündeten einig: "Wir wollen nicht, dass der Krieg Russlands gegen die Ukraine zu einem Krieg zwischen Russland und der Nato wird."
29. Februar, 6.22 Uhr: Selenskyj sichert sich auf Gipfel Unterstützung der Balkan-Staaten
Bei einem Gipfel in Tirana hat sich der ukrainische Präsident Selenskyj die Unterstützung der Teilnehmer für seine Friedensinitiative gesichert.
"Russlands unprovozierte militärische Aggression gegen die Ukraine bleibt die größte Gefahr für die europäische Sicherheit und den internationalen Frieden", hieß es in Deklaration.
Diese wurde dabei auch von Serbiens Präsident Aleksandar Vucic, einem bisherigen Verbündeten Russlands, mitgetragen. Ebenso dabei: die Präsidenten von Kosovo, Moldau, Nordmazedonien und die Regierungschefs von Albanien, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Kroatien und Rumänien.
28. Februar, 21.50 Uhr: Künftig mehr EU-Geld für Ukraine und Migrationspolitik
Neben milliardenschweren Hilfen für die Ukraine soll künftig mehr EU-Geld für Migrationspolitik und andere außenpolitische Herausforderungen ausgeben werden.
Vertreter der EU-Staaten billigten am Mittwoch die Überarbeitung des langfristigen EU-Haushalts, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. Nachdem das Europaparlament am Dienstag mehrheitlich für die Überarbeitung des sogenannten Mehrjährigen Finanzrahmens (MFR) gestimmt hatte, war dies der letzte notwendige Schritt für das Inkrafttreten.
28. Februar, 19.48 Uhr: Zwei Tote bei russischem Luftangriff in Ostukraine
Bei einem russischen Luftangriff in der Ostukraine sind am Mittwochnachmittag zwei Menschen ums Leben gekommen.
Wie der Sprecher der ukrainischen Innenbehörde, Olexij Kuleba, weiter mitteilte, handelte es sich bei den Opfern um einen 48-Jährigen und ein sechsjähriges Mädchen. Die Mutter des Mädchens sei bei dem Angriff der russischen Luftwaffe auf einen Bahnhof in der Region Kupjansk schwer verletzt worden. Die russischen Militärs haben in den vergangenen Wochen ihre Angriffe im Osten der Ukraine verstärkt. Dabei werden sie von ihrer Luftwaffe unterstützt.
28. Februar, 12 Uhr: Russlands Einfluss auf Ex-Sowjetrepubliken schwindet
Russlands Einfluss auf andere ehemalige Sowjetrepubliken hat nach britischer Einschätzung seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine nachgelassen.
Russlands traditionelle Position als regionaler Sicherheitsgarant sei auch wegen des fehlenden militärischen Durchbruchs in der Ukraine infrage gestellt, teilte das britische Verteidigungsministerium am Mittwoch mit. Wegen der Verletzung der ukrainischen Sicherheit sei die Gefahr durch Russland selbst zudem gestiegen. Die russische Wirtschaftskrise und das Risiko sekundärer Sanktionen hätten die Sorgen über eine wirtschaftliche Abhängigkeit angeheizt.
28. Februar, 9.55 Uhr: China schickt erneut Sondergesandten nach Kiew und Moskau
Im Bemühen um ein Ende des Krieges in der Ukraine entsendet China erneut einen ranghohen Diplomaten.
Der Sondergesandte für Euroasien, Li Hui, soll von Samstag an in die Ukraine, nach Russland und zu EU-Vertretern reisen, wie das Außenministerium in Peking am Mittwoch mitteilte. Geplant sind demnach auch Termine in Brüssel, Polen, Frankreich und Deutschland.
28. Februar, 6.05 Uhr: CSU im Bundestag lehnt Bodentruppen in der Ukraine ab
Die CSU im Bundestag lehnt die Entsendung von Nato-Truppen in die Ukraine zur Unterstützung des Abwehrkampfes gegen Russland strikt ab.
"Deutschland und Europa müssen die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine unterstützen durch einen verlässlichen Zufluss an militärischem Gerät und Munition", sagte CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt (53) der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Die Entsendung von Bodentruppen ist keine Option."
27. Februar, 19.40 Uhr: US-Regierung: Schicken keine Soldaten in die Ukraine
Die US-Regierung schließt weiterhin aus, amerikanische Soldaten in die Ukraine zu entsenden.
"Präsident (Joe) Biden hat deutlich gemacht, dass die USA keine Truppen zum Kampf in die Ukraine schicken werden", erklärte die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrates, Adrienne Watson.
US-Sprecherin Watson betonte, für einen "Weg zum Sieg" der Ukraine brauche es ein neues Hilfspaket aus den USA. So bekäme das von Russland angegriffene Land die nötigen Waffen und Munition, um sich verteidigen können.
Das Paket im Umfang von knapp 60 Milliarden US-Dollar hat bereits den US-Senat passiert, wird aber im Repräsentantenhaus von den Republikanern blockiert.
27. Februar, 19.35 Uhr: Paris: mögliche Truppenpräsenz in Ukraine ohne Kriegseintritt
Frankreichs Außenminister Stéphane Séjourné hat die Aussagen von Präsident Macron zu einer möglichen Entsendung von Bodentruppen in die Ukraine etwas zurechtgerückt.
Man müsse neue Unterstützungswege in den Blick nehmen, die auf sehr präzise Bedürfnisse antworteten, sagte Séjourné am Dienstag. Er denke da vor allem an Cyberabwehr, die Produktion von Waffen in der Ukraine und die Minenräumung.
"Einige dieser Handlungen könnten eine Präsenz auf ukrainischem Territorium erforderlich machen, ohne die Schwelle zur kriegsführenden Macht zu erreichen", sagte er.
27. Februar, 18.32 Uhr: Scholz: Krieg zwischen Russland und der Nato vermeiden
Bundeskanzler Olaf Scholz hat einen Einsatz deutscher Soldaten in der Ukraine erneut ausgeschlossen.
"Es wird keine Truppen Deutschlands und der Nato auf ukrainischem Boden geben", sagte der SPD-Politiker am Dienstag. Deutschland werde die Ukraine unterstützen. "Aber wir werden alles dafür tun - und dafür stehe ich als Kanzler -, dass es nicht zu einer Eskalation dieses Krieges, zu einem Krieg zwischen Russland und der Nato kommt."
Scholz bekräftigte auch sein Nein zur Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine. Auch hier sei die Grundlage, dass sich deutsche Soldaten nicht an dem Krieg beteiligen sollten, sagte er.
27. Februar, 16.43 Uhr: Keine Pläne für Nato-Kampftruppen in der Ukraine
Nach Angaben von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg ist kein Einsatz westlicher Truppen in der Ukraine geplant.
"Die Nato-Verbündeten unterstützen die Ukraine in noch nie dagewesener Weise", sagte er der Nachrichtenagentur AP. "Aber es gibt keine Pläne für Nato-Kampftruppen vor Ort in der Ukraine."
Der französische Präsident Emmanuel Macron hatte am Montagabend nach einem Treffen von mehr als 20 Staats- und Regierungschefs zur Unterstützung der Ukraine den Einsatz von Bodentruppen nicht ausgeschlossen.
27. Februar, 16.33 Uhr: Selenskyj zu Gesprächen in Saudi-Arabien
Geplant sei unter anderem ein Treffen mit Kronprinz Mohammed bin Salman, teilte Ukraine-Präsident Selenskyj am Dienstag mit.
Hauptthema sei der von Selenskyj initiierte Friedensplan für sein Land. Zudem werde die Rückkehr ukrainischer Kriegsgefangener aus russischer Gefangenschaft unter Vermittlung Riads diskutiert.
Daneben gehe es um die wirtschaftliche Zusammenarbeit und den Wiederaufbau in der Ukraine.
27. Februar, 14.08 Uhr: Russischer Verteidigungsminister spricht von weiteren Geländegewinnen
Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu (68) hat von der Eroberung mehrerer Ortschaften im Osten der Ukraine gesprochen.
"In der vergangenen Woche wurden die ukrainischen Streitkräfte aus den Ortschaften Pobjeda, Lastotschkyne und Sjewerne vertrieben", sagte er am Dienstag bei einer Sitzung des Ministeriums in Moskau.
Die Geländegewinne der russischen Armee seit Jahresbeginn bezifferte er auf 327 Quadratkilometer. Das entspricht etwa der Fläche der Stadt Bremen. Die russischen Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
27. Februar, 13.50 Uhr: Pistorius schließt deutsche Bodentruppen im Ukrainekrieg aus
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (63, SPD) hat den Einsatz von deutschen Truppen im Ukrainekrieg ausgeschlossen. "Troops on the ground ist keine Option für die Bundesrepublik Deutschland", sagte Pistorius am Dienstag nach einem Arbeitstreffen mit seiner österreichischen Amtskollegin Klaudia Tanner (ÖVP) in Wien.
Jüngste Äußerungen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron zu einem etwaigen Einsatz westlicher Truppen betrachte er als "Denkanstoß, dem offenbar niemand gefolgt ist", so der Minister.
Die Bundesrepublik werde die Ukraine weiterhin vielfältig unterstützen, aber Deutschland dürfe nicht selbst Kriegspartei werden, sagte Pistorius weiter. Tanner kritisierte die Aussagen von Macron als "besorgniserregendes Signal". Damit würde eine Eskalation drohen. Stattdessen gelte es, die aktuelle Sprachlosigkeit der Diplomatie endlich zu überwinden, so die Ministerin.
27. Februar, 13.43 Uhr: Scholz widerspricht Macron: Keine Bodentruppen in die Ukraine
Bundeskanzler Olaf Scholz (65) hat eine Entsendung von Bodentruppen aus Nato-Staaten in den Ukraine-Krieg kategorisch ausgeschlossen.
Bei dem Treffen am Montagabend in Paris habe man besprochen, "dass das, was von Anfang an untereinander und miteinander festgelegt worden ist auch für die Zukunft gilt, nämlich dass es keine Bodentruppen, keine Soldaten auf ukrainischem Boden geben wird, die von europäischen Staaten oder von Nato-Staaten dort hingeschickt werden", sagte Scholz am Dienstag in Freiburg.
Scholz fügte hinzu, dass es auch keine Beteiligung von Soldaten aus der Ferne am Kriegsgeschehen geben dürfe. Man habe sich auch darauf verständigt, "dass auch die Soldaten, die in unseren Ländern tätig sind, sich nicht selber etwa aktiv an dem Kriegsgeschehen beteiligen", sagte er. Eine Beteiligung aus der Ferne wäre zum Beispiel über die Programmierung von Zieldaten für Flugkörper möglich.
27. Februar, 13.23 Uhr: SPD schließt Entsendung von Bodentruppen in Ukraine kategorisch aus
SPD-Parteichef Lars Klingbeil (46) und Fraktionschef Rolf Mützenich (64) haben die Entsendung deutscher Bodentruppen in die Ukraine kategorisch ausgeschlossen.
"Wir übernehmen Verantwortung dafür, dass der Krieg sich nicht ausweitet", sagte Klingbeil am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. "Klar ist deswegen: Deutschland wird keine Soldaten direkt oder indirekt in den Krieg schicken, den Russland völkerrechtswidrig gegen die Ukraine führt."
Ähnlich äußerte sich Mützenich: "Wir werden mit Sicherheit keine deutschen Soldaten in den Krieg gegen Russland schicken", sagte er. "Staatskunst besteht nicht in markigen Worten, sondern zeigt sich in konkreter Unterstützung und gleichzeitig in der Fähigkeit, auch die Eskalationsrisiken, die jedem Krieg innewohnen, zu bedenken."
27. Februar, 13.30 Uhr: Kreml warnt vor westlichen Erwägungen zu Bodentruppen in der Ukraine
Der Kreml hat Gedankenspiele zum Einsatz westlicher Bodentruppen in der Ukraine scharf kritisiert.
Eine Entsendung von Truppen mache einen Konflikt zwischen Russland und der Nato nicht nur wahrscheinlich, sondern unvermeidlich, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Dienstag der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge.
Der Westen müsse sich darüber im Klaren sein, dass die Folgen nicht seinen und schon gar nicht den Interessen seiner Bürger entsprächen, fügte er hinzu. "Allein der Fakt, dass die Möglichkeit besprochen wird, irgendwelche Kontingente aus Nato-Staaten in die Ukraine zu entsenden, ist natürlich sehr wichtig und ein neues Element", kommentierte Peskow.
27. Februar, 12.36 Uhr: Polen und Tschechien wollen keine Bodentruppen in die Ukraine schicken
Die Regierungschefs von Polen und Tschechien haben sich skeptisch zu Gedankenspielen über den Einsatz von westlichen Bodentruppen in der Ukraine geäußert.
Polen plane nicht die Entsendung eigener Einheiten, sagte der polnische Ministerpräsident Donald Tusk (66) am Dienstag nach einem Treffen mit seinem tschechischen Kollegen Petr Fiala (59) in Prag. Man müsse sich heute darauf konzentrieren, die Ukraine in ihren eigenen militärischen Anstrengungen gegen die russische Invasion maximal zu unterstützen.
Im gleichen Sinne äußerte sich auch Fiala. "Es ist nicht nötig, neue Wege zu suchen", betonte der liberalkonservative Politiker. Er verwies auf eine Initiative seiner Regierung, in Kooperation mit anderen europäischen Staaten wie den Niederlanden Artilleriemunition aus Drittländern zu beschaffen und an Kiew zu liefern.
27. Februar, 12.34 Uhr: Bodentruppen für Kiew? Linke und BSW halten Macron "Wahnsinn" vor
Die Linke und das Bündnis Sahra Wagenknecht üben scharfe Kritik am französischen Präsidenten Emmanuel Macron, der die Entsendung von Bodentruppen in die Ukraine nicht völlig ausschließt.
"Im Élysée sind offenbar alle Sicherungen durchgebrannt", sagte Parteigründerin Sahra Wagenknecht (54) am Dienstag. "Allein über die Möglichkeit von Bodentruppen in der Ukraine zu reden, ist gefährlicher Wahnsinn." Es bestehe die Gefahr, dass der Ukraine-Krieg "in Richtung Weltkrieg eskaliert".
Der Linken-Außenpolitiker Gregor Gysi (76) kritisiert: "Der französische Präsident Macron ist offenkundig nicht mehr zu retten. Wenn ein Nato-Staat oder gar mehrere Nato-Staaten Bodentruppen in die Ukraine entsenden, haben wir den dritten Weltkrieg. Das ist völlig indiskutabel."
Auch der Linken-Bundestagsabgeordnete Dietmar Bartsch (65) sagte den Funke-Medien, Macrons Äußerungen seien "gefährlicher Wahnsinn". Europas historische Verantwortung liege darin, eine europäisch abgestimmte Friedensinitiative vorzulegen.
27. Februar, 10.31 Uhr: Kritik aus Deutschland an Macrons Äußerungen
Die stellvertretende Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Agnieszka Brugger (39), hat die Äußerungen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron (46) zur möglichen Entsendung westlicher Bodentruppen in die Ukraine kritisiert.
Damit überschreite Frankreich eine Linie, die Deutschland und andere Länder wie die USA gezogen hätten, sagte sie im Deutschlandfunk. Auch der Parlamentarische Geschäftsführer der Unions-Bundestagsfraktion, Thorsten Frei (50), reagierte ablehnend auf Macrons Äußerungen. Westliche Bodentruppen in der Ukraine stünden nicht zur Debatte, sagte er im rbb.
27. Februar, 10.25 Uhr: Grünen-Chef Nouripour: Bodentruppen kein Thema
Der Einsatz westlicher Bodentruppen in der Ukraine steht Grünen-Chef Omid Nouripour (48) zufolge nicht zur Debatte.
"Es ist überhaupt kein Thema. Es ist kein Thema in der Diskussion in Deutschland und auch nicht in einem Bündnis", sagte Nouripour am Dienstag bei ntv.
Über Äußerungen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron (46) vom Vortag sagte Nouripour: "Ich habe einen launigen Macron erlebt, der einfach sagen wollte: Ich will nichts ausschließen."
27. Februar, 10 Uhr: Elf russische Drohnen und zwei Raketen abgefangen
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben in der Nacht zu Dienstag elf Drohnen und zwei Raketen der russischen Streitkräfte abgefangen und zerstört.
Insgesamt seien von russischer Seite 13 Drohnen und eine ganze Reihe Raketen auf mehrere Regionen in der Ukraine abgefeuert worden, teilt die ukrainische Luftwaffe bei Telegram mit.
27. Februar, 9.40 Uhr: Russland will vorrücken ukrainischer Truppen verhindert haben
Russische Truppen haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau ukrainische Soldaten daran gehindert, in der Oblast Cherson im Süden der Ukraine den Dnipro zu überqueren.
Die ukrainischen Einheiten hätten versucht, in der Nähe des Dorfes Krynky den Fluss zu überqueren, meldet die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf das Ministerium.
27. Februar, 8.35 Uhr: Russland will offenbar Benzin-Export verbieten
Russland plant offenbar ein Exportverbot für Benzin ab dem 1. März. Dieses Mal soll der Ausfuhrstopp sechs Monate dauern.
Das berichtete Sky News unter Berufung auf eine Sprecherin des Vize-Ministerpräsidenten. Grund sei die steigende Nachfrage aus dem Inland sowie die Wartung von Raffinerien. Ausgenommen sind demnach Weißrussland, Kasachstan, Armenien, Kirgisistan, die Mongolei, Usbekistan sowie die abtrünnigen georgischen Regionen Südossetien und Abchasien.
27. Februar, 6.30 Uhr: Kiew ruft geflohene Ukrainer zur Verteidigung der Heimat auf
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba (42) fordert seine geflüchteten Landsleute auf, zurückzukehren und bei der Verteidigung ihres Heimatlandes zu helfen.
"Wir respektieren die individuelle Entscheidung jedes Einzelnen, rufen aber auch alle Ukrainer, die seit Beginn der umfassenden Invasion aus dem Land geflohen sind, dazu auf, über eine Rückkehr in ihre Heimat nachzudenken", sagt Kuleba im Gespräch mit der "Irish Times".
Einige Menschen hätten aus gesundheitlichen oder anderen persönlichen Gründen diese Wahl nicht. "Aber diejenigen, die eine Wahl haben, laden wir ein, zurückzukehren und der Ukraine mit ihrem direkten persönlichen Beitrag beim Kampf und Überleben zu helfen", erklärt er.
27. Februar, 6.22 Uhr: Unverändert heftige Kämpfe in der Ukraine
An den verschiedenen Frontabschnitten der Ukraine lieferten sich russische Angreifer und ukrainische Verteidiger weiterhin erbitterte Gefechte. Im Tagesverlauf seien 79 Kampfhandlungen registriert worden, teilte der Generalstab in Kiew in seinem abendlichen Frontbericht mit.
Die russischen Truppen seien zudem mit 58 Luftangriffen unterstützt worden. Besonders schwere russische Angriffe seien rund um die ostukrainische Ortschaft Awdijiwka gemeldet worden, aus der sich ukrainische Truppen jüngst zurückgezogen hatten.
Nach ukrainischer Darstellungen versuchten die russischen Soldaten, diesen Erfolg mit weiteren Gebietseroberungen auszubauen. Die russischen Militärs sprachen von einer "positiven Dynamik", die es auszunutzen gelte. Auch in der Nacht zum Dienstag gab es erneut vielerorts Luftalarm.
27. Februar, 6.10 Uhr: Länder verständigen sich auf Militärhilfen
Bei der Ukraine-Hilfskonferenz am Montagabend in Paris sei laut Macron die Bildung einer Koalition beschlossen worden, die die Ukraine mit Raketen und Bomben mittlerer und längerer Reichweite für Schläge weit hinter die russischen Linien versorgen soll.
Kurzfristig solle außerdem auch aus eigenen Beständen und aus Drittländern zusätzliche Munition für die Ukraine mobilisiert werden. Verständigt habe man sich unter anderem auch auf Initiativen zur Verteidigung von Ländern, die direkt von der russischen Offensive in der Ukraine bedroht sind, insbesondere Moldau.
Eine Lieferung französischer Mirage-Kampfjets sei aktuell nicht beschlossen worden. Geprüft werde aber weiterhin, welches französische Militärmaterial der Ukraine helfen könne, sagte Macron, der bis Mitte März selber in die Ukraine reisen will.
26. Februar, 20.28 Uhr: Laut Selenskyj begann alles vor zehn Jahren an diesem Ort
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (46) hat am Montag der Besetzung der Halbinsel Krim durch Russland vor genau zehn Jahren gedacht.
"Alles begann auf der Krim - dieser russische Revanchismus, dieser russische Krieg", sagte Selenskyj in seiner allabendlichen Videoansprache. Dieser Tag habe damals das Schicksal der internationalen Sicherheit und der internationalen Beziehungen bestimmt.
Russische Spezialeinheiten ohne Hoheitsabzeichen an den Uniformen, damals auch "grüne Männchen" genannt, hatten mit der Besetzung der Halbinsel und der Entwaffnung ukrainischer Einheiten begonnen. Am 18. März 2014 schließlich wurde die Halbinsel von der Staatsduma in Moskau in das russische Staatsgebiet integriert. Diese Entscheidung wird bis heute nicht international anerkannt.
26. Februar, 20.18 Uhr: Selenskyj dringt auf weitere US-Hilfen und kritisiert Trump
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (46) hat auf eine schnelle Genehmigung neuer Militärhilfe für sein von Russland angegriffenes Land gepocht.
Wenn es keine Unterstützung gebe, werde die Ukraine auch keine neuen Erfolge vorweisen können, sagte Selenskyj dem US-Sender CNN in einem am Sonntag aufgezeichneten Interview. Wenn es Kremlchef Wladimir Putin (71) schaffe, die ukrainische Armee zurückzudrängen, würde das auch weitere menschliche Verluste bedeuten.
Das Hilfspaket aus Washington im Umfang von knapp 60 Milliarden US-Dollar hat bereits den Senat passiert, wird aber im Repräsentantenhaus von den Republikanern blockiert.
Selenskyj kritisierte CNN zufolge auch den früheren US-Präsidenten Donald Trump (77). Der Republikaner könne Putin nicht einschätzen und verstehe dessen Ziele nicht, sagte Selenskyj. Wenn er sich im Falle eine Wiederwahl entscheiden würde, Russland statt der Ukraine zu unterstützen, wäre das eine Entscheidung "gegen die Amerikaner". Trump verstehe nicht, dass Putin niemals aufhören werde, so der ukrainische Präsident. "Ich habe ein besseres Verständnis." Dass Trump sich auf Putins Seite stelle, sei "unglaublich".
26. Februar, 20.15 Uhr: Selenskyj unterzeichnet Gesetz zur Entlassung Wehrpflichtiger
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (46) hat am Montag ein Gesetz zur Demobilisierung Wehrpflichtiger mit Ablauf ihrer Dienstzeit unterzeichnet.
Soldaten, die zum Teil seit Kriegsausbruch vor zwei Jahren Dienst an den Fronten leisten, könnten somit in die Reserve versetzt werden, berichteten ukrainische Medien. Genaue Zahlen waren nicht erhältlich. Nicht ausgeschlossen wurde, dass viele der möglichen Betroffenen inzwischen bereits gefallen sind.
26. Februar, 20.13 Uhr: Ukrainische Drohnenproduktion auf Niveau Russlands
Die Ukraine hat nach offizieller Darstellung Russland sowohl in Zahlen als auch Qualität der Produktion von Kampfdrohnen eingeholt.
Die ukrainischen Kopien der von Russland genutzten Schahed-Drohnen aus iranischer Produktion entsprächen den Originalen "sowohl in der Größe der Sprengsätze als auch in Reichweite und anderen technischen Parametern", sagte der ukrainische Minister für strategische Industrien, Olexander Kamyschin, am Montag im Fernsehen. "Und in diesem Jahr stehen wir in der Produktion dieser Drohnen Russland in nichts hinterher."
26. Februar, 20.09 Uhr: Reaktion auf neue EU-Sanktionen: Russland weitet Einreiseverbote aus
Als Reaktion auf die neuen EU-Sanktionen hat Russland eine Ausweitung von Einreiseverboten angekündigt.
Nicht mehr nach Russland einreisen dürfen nun mehrere Vertreter von europäischen Strafverfolgungsbehörden und Handelsorganisationen sowie Verantwortliche aus EU-Ländern, die die Ukraine militärisch unterstützten, teilte das Außenministerium in Moskau am Freitag mit. Die Behörde nannte allerdings weder konkrete Namen noch die Anzahl der betroffenen Europäer.
26. Februar, 13.38 Uhr: Scholz erteilt Taurus-Marschflugkörper für Ukraine Absage
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat der Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine zum jetzigen Zeitpunkt eine klare Absage erteilt und dies mit dem Risiko einer Verwicklung Deutschlands in den Krieg begründet.
"Wir dürfen an keiner Stelle und an keinem Ort mit den Zielen, die dieses System erreicht, verknüpft sein", sagte Scholz am Montag bei der dpa-Chefredaktionskonferenz. Deshalb stehe dies nicht als Handlungsoption als nächstes auf der Tagesordnung. "Diese Klarheit ist auch erforderlich. Ich wundere mich, dass es einige gar nicht bewegt, dass sie nicht einmal darüber nachdenken, ob es gewissermaßen zu einer Kriegsbeteiligung kommen kann durch das, was wir tun."
Der Kanzler erklärte weiter: "Es ist eine sehr weitreichende Waffe. Und das, was an Zielsteuerung und an Begleitung der Zielsteuerung vonseiten der Briten und Franzosen gemacht wird, kann in Deutschland nicht gemacht werden. Das weiß auch jeder, der sich mit diesem System auseinandergesetzt hat." Er sei verwundert darüber, dass diese Frage immer wieder gestellt werde.
26. Februar, 12.09 Uhr: London: Russland wird Energie weiter als Waffe nutzen
Russland wird nach Einschätzung Großbritanniens weiterhin seine Energiereserven als Waffe einsetzen.
Putins Ziel sei, weltweit wirtschaftlich und politisch an Einfluss zu gewinnen, teilte das britische Verteidigungsministerium am Montag mit. "Indem er die Gasströme nach Europa reduziert, Pipeline-Exporte eingeschränkt und die Zahlungsbedingungen geändert hat, hat Putin versucht, die internationale Energiesicherheit zu untergraben."
Dabei zeige sich eine enge Verbindung zwischen Energie, Sicherheit sowie politischen und militärischen Zielen. Seit Beginn des Konflikts mit der Ukraine habe Russland Energie als Waffe eingesetzt. Seit Kriegsbeginn greife Russland zudem gezielt die Energieinfrastruktur der Ukraine an. Die Nutzung von Energie als Waffe werde vermutlich ein russisches Zwangsmittel bleiben.
26. Februar, 10.12 Uhr: Tote und Verletzte in der Ukraine nach neuen russischen Angriffen
Bei neuen nächtlichen Angriffen Russlands sind in der Ukraine mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen.
"Infolge eines Luftangriffs sind zwei Menschen gestorben – ein Ehepaar, das zu Hause war", teilte die Verwaltung des Gebiets Sumy im Norden der Ukraine am Montagmorgen auf Telegram mit. Bei dem Angriff seien gelenkte Fliegerbomben abgeworfen worden.
Vier Verletzte durch Drohnenbeschuss meldete die zentralukrainische Industrieregion Dnipropetrowsk. Zwei Männer im Alter zwischen 41 und 49 Jahren, eine 20-Jährige sowie eine 60-Jährige seien ins Krankenhaus eingeliefert worden, teilte Militärgouverneur Serhij Lyssak mit. Die Einschläge haben demnach in der Gebietshauptstadt Dnipro zehn private Wohnhäuser und mehrere Fahrzeuge beschädigt.
26. Februar, 6.51 Uhr: Macron organisiert Ukraine-Konferenz
Frankreichs Präsident, Emmanuel Macron, organisiert an diesem Montag in Paris eine internationale Unterstützerkonferenz für die Ukraine.
Dazu werden 20 Staats- und Regierungschefs erwartet, darunter nach Angaben des Élysée-Palasts auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Weitere Länder sind auf Ministerebene an dem Treffen zwei Jahre nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine beteiligt.
Angesichts der militärisch schwierigen Lage der Ukraine gehe es bei dem Arbeitstreffen darum, die dringend nötige Verteidigungshilfe für die Ukraine besser zu koordinieren und Russland gegenüber ein Signal der europäischen Einheit und Entschlossenheit zu senden, hieß es in Paris. Der ukrainische Präsident Selenskyj soll per Videoschalte teilnehmen.
26. Februar, 6.49 Uhr: Neue russische Raketen- und Drohnenangriffe
Eine Serie von Explosionen erschütterte am Sonntagabend die Vororte der ostukrainischen Großstadt Dnipro.
Nach Angaben der örtlichen Militärverwaltung soll die russische Armee die Region mit mehreren Raketen beschossen haben. Mindestens vier Menschen seien dabei verletzt und mehrere Häuser zerstört worden.
Am späten Abend wurde in der Region Dnipro sowie im benachbarten Charkiw Luftalarm ausgelöst. Anlass waren Erkenntnisse der Luftaufklärung über anfliegende Kampfdrohnen.
25. Februar, 21.27 Uhr: Russen erschießen Kiew zufolge sieben ukrainische Kriegsgefangene
Russische Truppen sollen nach offizieller Darstellung aus Kiew sieben ukrainische Kriegsgefangene erschossen haben.
Die Hinrichtung sei am Samstag in der Nähe der von Russen eroberten Stadt Bachmut im Osten des Landes erfolgt, berichtete der ukrainische Menschenrechtsbeauftragte Dmytro Lubinez, am Sonntagabend auf Telegram. Er berief sich dabei auf eine Videoaufnahme, die ukrainische Soldaten "mit erhobenen Händen" bei der Kapitulation zeige. "Die Russen sollten sie gefangen nehmen, erschossen sie aber stattdessen gnadenlos." Die Angaben aus Kiew konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.
25. Februar, 16.55 Uhr: Laut Selenskyj bisher 31.000 ukrainische Soldaten getötet
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (46) hat die Zahl der bisher infolge des russischen Angriffskriegs getöteten Soldaten seiner Streitkräfte mit 31.000 angegeben.
Die von Selenskyj am Sonntag bei einer Pressekonferenz angeführte Zahl ist die erste offizielle Nennung von Opferzahlen des Militärs im nunmehr zwei Jahren andauernden Krieg gegen die russischen Invasoren.
25. Februar, 14.34 Uhr: Baerbock muss Besuch in Wasserwerk wegen russischer Drohne abbrechen
Außenministerin Annalena Baerbock hat den Besuch eines Wasserwerks in der südukrainischen Stadt Mykolajiw wegen einer russischen Aufklärungsdrohne vorzeitig abbrechen müssen.
Das teilte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Sonntag am Rande der Reise der Grünen-Politikerin mit. Die Delegationsmitglieder waren zuvor aufgefordert worden, rasch in die gepanzerten Fahrzeuge von Baerbocks Kolonne zurückzukehren.
Hintergrund: Es wurde eine russische Aufklärungsdrohne gesichtet, die auch den Bereich des Wasserwerks überflog. Auf solche Drohnen folge in der Regel ein direkter Luftangriff, hieß es. Die Drohne folgte der Kolonne Baerbocks demnach zunächst, drehte dann aber ab. Kurze Zeit nach der Abfahrt der Kolonne Baerbocks gab es tatsächlich Luftalarm in der Region Mykolajiw. Nach einer guten Viertelstunde wurde der Alarm wieder aufgehoben.
Schon am Samstagabend musste Baerbock in der südukrainischen Hafenstadt Odessa nach einem Luftalarm einen Schutzraum aufsuchen.
25. Februar, 14.32 Uhr: Ukraine hat bereits über 120.000 russische Kriegsverbrechen erfasst
Zwei Jahre nach dem russischen Überfall hat die Ukraine bereits über 120.000 russische Kriegsverbrechen erfasst.
"Es gibt kein Verbrechen, dass die Russen nicht während dieses Krieges verübt haben", sagte Generalstaatsanwalt Andrij Kostin am Sonntag beim Forum "Ukraine. Jahr 2024" vor Journalisten in Kiew. Die Ermittlungen hätten schon zu Urteilen geführt. "Wir haben bereits 80 Urteile ukrainischer Gerichte während des Krieges", unterstrich Kostin.
Ziel seien aber Tribunale nach dem Vorbild der Nürnberger Prozesse, in denen nach dem Zweiten Weltkrieg Kriegsverbrecher der Nationalsozialisten zur Verantwortung gezogen wurden. Ein solches müsse es beispielsweise zu verübten Verbrechen in der von Russland eroberten südostukrainischen Hafenstadt Mariupol geben.
25. Februar, 14.31 Uhr: Ukraine erhält versprochene Waffen verspätet
Die Ukraine hat westlichen Verbündeten vorgeworfen, versprochene Waffen in der Hälfte der Fälle verspätet zu liefern.
"50 Prozent des Zugesagten trifft nicht rechtzeitig ein", sagte Verteidigungsminister Rustem Umjerow am Sonntag vor Journalisten in Kiew. Das wirke sich auf die Situation auf dem Schlachtfeld aus. "Wir verlieren Menschen und Material", fügte Umjerow hinzu.
Die Ukraine ist in den vergangenen Monaten auch aufgrund fehlender Munition und Ausrüstung bei der Verteidigung seines Territoriums in die Defensive und stark unter Druck geraten. Das russische Militär hat zuletzt an mehreren Frontabschnitten Geländegewinne erzielt.
Nach Umjerows Worten wird Kiews Abwehrkampf weiter durch die fehlende Luftüberlegenheit behindert.
25. Februar, 12.43 Uhr: Baerbock: Weitere 100 Millionen Euro humanitäre Hilfe für Ukraine
Deutschland stockt seine humanitäre Hilfe für die Ukraine zwei Jahre nach Beginn des russischen Angriffskrieges um weitere 100 Millionen Euro auf.
Damit liege die deutsche humanitäre Hilfe für die Menschen in der Ukraine bei einer Milliarde Euro, sagte Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) am Sonntag beim Besuch der Stadt Mykolajiw im Süden des Landes. Mit dem Geld würden die Menschen in dem angegriffenen Land dabei unterstützt, ihre Wasserversorgung, ihre Krankenhäuser und ihre Häuser wieder aufzubauen.
25. Februar, 12.38 Uhr: Schwerer russischer Beschuss zerstört Bahnhof in Ostukraine
Russland hat die Kleinstadt Kostjantyniwka im Gebiet Donezk nach ukrainischen Angaben massiv mit Raketen beschossen. Eine Person sei dabei verletzt worden, teilte der Militärgouverneur der Region, Wadym Filaschkin, am Sonntag bei Telegram mit.
Nach Angaben der ukrainischen Polizei wurden durch den Beschuss eine Reihe von Gebäuden beschädigt, unter anderem eine Kirche und das Bahnhofsgebäude. Bilder und Videos zeigen, dass das Bahnhofsgebäude praktisch in Trümmern liegt. Für den Angriff soll das russische Militär umfunktionierte Flugabwehrraketen vom Typ S-300 verwendet haben. Russland hat diese schon in der Vergangenheit oft für Attacken auch auf zivile Ziele in der Ukraine genutzt.
25. Februar, 11.34 Uhr: Litauen sammelt über acht Millionen Euro für ukrainische Soldaten
In Litauen sind in einer vierwöchigen Spendenaktion rund 8,3 Millionen Euro für den Kauf von Schutzausrüstung für ukrainische Soldaten gesammelt worden.
Zwei Jahre nach Beginn des russischen Angriffskrieges endete in dem baltischen EU- und Nato-Land am Samstagabend mit einem Wohltätigkeitskonzert die Kampagne "Radarom!", die vom litauischen Rundfunk und mehreren Personen des öffentlichen Lebens initiiert wurde.
Gespendet wurde die Summe von Bürgern, Unternehmen und Organisationen des Ostseestaats mit 2,8 Millionen Einwohner. Damit sollen nun 1115 individuelle Schutzpakete für Soldaten erworben werden - sie bestehen jeweils aus einem Nachtsichtgerät, einem Laservisier und einem Anti-Drohnen-Schutzsystem. Hergestellt wird die Ausrüstung in Litauen, das zu den entschiedensten Unterstützern der Ukraine zählt.
25. Februar, 7.44 Uhr: Kiew: Frontlage in der Ukraine "weiterhin schwierig"
Die Lage an den Fronten der Ukraine bleibt nach Ansicht des Generalstabs in Kiew "weiterhin schwierig".
Im Laufe des Tages seien von den Frontlinien insgesamt 69 Kampfhandlungen gemeldet worden, hieß es am Samstagabend im täglichen Lagebericht, den das Militär auf Facebook veröffentlichte. Zudem seien 54 Luftangriffe sowie 77 Angriffe aus Mehrfachraketenwerfern auf ukrainische Stellungen und Siedlungen registriert worden.
25. Februar, 7.41 Uhr: Kuleba: Westen hat wegen Zögern Mitschuld am Krieg
Kuleba warf Deutschland und dem Westen eine Mitschuld am Krieg durch zögerliches Verhalten vor.
"Wenn Deutschland und der Westen nicht vom Beginn der ukrainischen Unabhängigkeit auf die Ukraine über das Prisma Russlands geschaut und uns in die EU und die Nato aufgenommen hätten, dann hätte es diesen Krieg nie gegeben." Ebenso seien Chancen vor dem Krieg vertan worden, Russland einzudämmen.
25. Februar, 7.34 Uhr: Russland: Drohnen über Belgorod und Schwarzem Meer abgefangen
Russland will eigenen Angaben zufolge in der Nacht erneut mehrere ukrainische Drohnenangriffe abgewehrt haben.
Die Luftabwehr habe zwei Drohnen über dem grenznahen russischen Gebiet Belgorod sowie vier weitere über dem Schwarzen Meer abgefangen und zerstört, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Sonntagmorgen auf seinem Telegram-Kanal mit. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig prüfen. Die Ukraine verteidigt sich seit rund zwei Jahren gegen den russischen Angriffskrieg.
25. Februar, 7.16 Uhr: Umfrage: 61 Prozent fürchten Ausweitung des Ukraine-Kriegs
Eine Mehrheit der Bürger fürchtet einer Umfrage zufolge eine Ausweitung des Kriegs in der Ukraine auf das Gebiet des westlichen Verteidigungsbündnisses Nato.
Diese Ansicht vertreten 61 Prozent, ermittelte eine Insa-Befragung im Auftrag der "Bild am Sonntag" (BamS). 31 Prozent hingegen sind der Meinung, dies werde wohl nicht passieren.
Gefragt wurde auch nach der Situation der ukrainischen Flüchtlinge in Deutschland zwei Jahre nach dem russischen Überfall auf das Nachbarland. Nur 28 Prozent der Teilnehmer haben den Eindruck, deren Integration sei geglückt, die Mehrheit (51 Prozent) hält sie für misslungen. Dass die Flüchtlinge hier eher zu viel Unterstützung bekommen, finden 49 Prozent, nur 5 Prozent sagen zu wenig. Mehr als ein Drittel der Befragten (35 Prozent) hält die Leistungen für angemessen.
Befragt wurden 1003 Personen vom 22. bis 23. Februar.
25. Februar, 7.01 Uhr: Baerbock muss wegen Raketenalarms in Odessa in Schutzraum
Außenministerin Annalena Baerbock hat bei ihrem Besuch im südukrainischen Odessa nach einem Luftalarm einen Schutzraum aufsuchen müssen.
Der Alarm wurde am Samstagabend um 21.48 Uhr (Ortszeit) ausgelöst. In der Hafenstadt waren Luftschutzsirenen zu hören. Um 22.07 Uhr wurde der Alarm aufgehoben. Die Grünen-Politikerin hielt sich nach Angaben eines Reporters der Deutschen Presse-Agentur gemeinsam mit Mitgliedern ihrer Delegation und anderen Gästen im Schutzraum ihres Hotels auf.
Aus Delegationskreisen hieß es, es habe sich um Raketenalarm gehandelt. In der Region Odessa sei anschließend eine Explosion zu hören gewesen. Unklar blieb, ob es einen Raketentreffer gab, oder die ukrainische Luftabwehr das Geschoss abwehrte. Details über mögliche Schäden oder Opfer waren zunächst nicht bekannt.
24. Februar, 21.29 Uhr: Frontlage in der Ukraine "weiterhin schwierig"
Die Lage an den Fronten der Ukraine bleibt nach Ansicht des Generalstabs in Kiew auch am zweiten Jahrestag des Kriegsbeginns "schwierig".
Im Laufe des Tages seien von den Frontlinien insgesamt 69 Kampfhandlungen gemeldet worden, hieß es am Samstagabend im täglichen Lagebericht. Zudem seien 54 Luftangriffe sowie 77 Angriffe aus Mehrfachraketenwerfern auf ukrainische Stellungen und Siedlungen registriert worden.
Die heftigsten Kämpfe wurden demnach rund um die Ortschaft Awdijiwka im Osten ausgetragen. In der Region Saporischschja seien mehrere russische Angriffe abgewehrt worden.
24. Februar, 21.19 Uhr: G7 sagt Kiew dauerhafte Unterstützung zu und verurteilt Moskau
Die Gruppe sieben großer demokratischer Industrienationen (G7) bekräftigte die weitere Unterstützung für die Ukraine in ihrem Krieg gegen Russland.
Gleichzeitig wurde Moskau in der Abschlusserklärung aufgefordert, alle Truppen aus den besetzten Gebieten der Ukraine umgehend "vollständig und bedingungslos" abzuziehen.
Die G7 bekräftigten ihr Bekenntnis zur dauerhaften Sicherheit der Ukraine. "Um der Ukraine zu helfen, stocken wir unsere sicherheitspolitische Unterstützung für das Land auf und bauen unsere Produktions- und Lieferkapazitäten aus."
Bei Fortdauer des Angriffskriegs gegen die Ukraine wollten die G7 den Druck auf Russland erhöhen.
24. Februar, 18.55 Uhr: Selenskyj zu Abschuss von A-50-Flieger: "Zusammenarbeit mit Partnern"
Wolodymyr Selenskyj (46) hat den jüngsten Abschuss eines russischen Aufklärungsflugzeugs vom Typ Berijew A-50 als Ergebnis der "Zusammenarbeit mit Partnern" bezeichnet.
Das mit teurer Elektronik gespickte und mit speziell ausgebildeten Experten besetzte Flugzeug war am Vortag von der ukrainischen Flugabwehr über Südrussland abgeschossen worden.
Westliche Waffensysteme hätten dabei keine Rolle gespielt. "Die Ukraine hat weder die Möglichkeit noch das Recht, und wird dieses auch nie haben, um Waffen aus Partnerländern über Gebieten außerhalb der gegenwärtig besetzten Regionen des Landes einzusetzen", sagte Selenskyj.
24. Februar, 17.11 Uhr: Selenskyj unterzeichnet Sicherheitsabkommen mit Italien und Kanada
Am zweiten Jahrestag des Beginns des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat Präsident Selenskyj Sicherheitsabkommen mit Kanada und Italien unterzeichnet.
"Die Ukraine ist heute definitiv stärker als vor zwei Jahren", schrieb Selenskyj auf X (vormals Twitter). Kanadas Premier Justin Trudeau und Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni bekundeten am Samstag in der Ukraine ihre Solidarität.
Kiew hat bereits eine Reihe von Sicherheitsabkommen mit westlichen Partnern unterzeichnet, darunter mit Frankreich, Deutschland und Dänemark.
24. Februar, 15.24 Uhr: "Gemeinsam bis zum Sieg!": Ukraine-Solidaritätskundgebung in Lettland
Zwei Jahre nach Beginn des russischen Angriffskriegs haben sich am Samstag in Lettlands Hauptstadt Riga Hunderte von Menschen zu einer Solidaritätskundgebung für die Ukraine am Freiheitsdenkmal versammelt.
Unter dem Motto "Gemeinsam bis zum Sieg!" schwenkten die Teilnehmer ukrainische und lettische Fahnen und hielten Plakate hoch, auf denen die russische Aggression verurteilt und zur Unterstützung der Ukraine aufgerufen wurde.
Gegenüber der nahegelegenen Deutschen Botschaft standen zudem vereinzelte Plakate, auf denen Deutschland zur Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern aufgefordert wurde.
24. Februar, 14.06 Uhr: Selenskyj würdigt Mut der Ukrainer zum Jahrestag des Kriegsbeginns
Am zweiten Jahrestag des Beginns des russischen Überfalls auf die Ukraine hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mit ausländischen Gästen der Opfer gedacht.
"Jeder normale Mensch will, dass der Krieg endet, aber niemand von uns erlaubt, dass unsere Ukraine endet", sagte der Staatschef vor dem Hintergrund zerstörter Flugzeuge auf dem Flughafen Hostomel bei Kiew am Samstag. Daher werde der Krieg nur "zu unseren Bedingungen" und mit einem "gerechten" Frieden enden.
Selenskyj sagte, er sei stolz auf die um ihre Unabhängigkeit kämpfenden Ukrainer.
24. Februar, 12.31 Uhr: Polen und Tschechien bekräftigen Solidarität mit Ukraine
Zwei Jahre nach Beginn des russischen Angriffskriegs haben Politiker in den östlichen Nato-Staaten Polen und Tschechien zu andauernder Solidarität mit der Ukraine aufgerufen.
Der polnische Ministerpräsident Donald Tusk schrieb am Samstag bei X (vormals Twitter): "Zwei Jahre ukrainischen Heldentums. Zwei Jahre russischer Barbarei. Zwei Jahre der Schande für diejenigen, die gleichgültig bleiben."
Polens Staatspräsident Andrzej Duda betonte, man lebe in gefährlichen Zeiten. "Wir können nicht untätig bleiben und deshalb stärken wir unsere Armee hier und jetzt - und werden sie weiter stärken". Der nationalkonservative Politiker mahnte: "Die Sicherheit Polens hängt von unserer Kraft ab, aber auch von unseren Verbündeten."
Der tschechische Außenminister Jan Lipavsky teilte mit, es sei im Interesse ganz Europas, dass die Ukraine zu einem Mitglied der EU und der Nato werde. Tschechien unterstütze die Beitrittsambitionen Kiews mit ganzem Herzen.
24. Februar, 11.09 Uhr: Niederlande unterstützen Ukraine: "Ihr seid nicht allein"
Der niederländische Premier Mark Rutte hat der Ukraine die andauernde Unterstützung seines Landes zugesichert.
"Ihr seid nicht allein. Wir stehen hinter euch", sagte Rutte am Samstag in einer Videobotschaft auf X (vormals Twitter) zum zweiten Jahrestag des Kriegsbeginns. Dies sei nicht nur ein Kampf der Ukraine. "Es geht auch um unsere eigene Sicherheit. Denn wenn Putin in der Ukraine erfolgreich ist, wird er da nicht stoppen."
Der Niederländer gilt auch als Favorit für den Posten des Nato-Generalsekretärs als Nachfolger von Jens Stoltenberg, der zum Oktober aus dem Amt scheidet.
24. Februar, 10.43 Uhr: Von der Leyen übergibt 50 Fahrzeuge an Ukraine
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat am zweiten Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine 50 Fahrzeuge an die ukrainische Nationalpolizei und die Generalstaatsanwaltschaft übergeben.
Die weißen Geländewagen würden den Behörden dabei helfen, "die Gebiete zu stabilisieren, die die ukrainischen Streitkräfte so mutig von der illegalen russischen Besetzung befreit haben", sagte von der Leyen laut einer Mitteilung der Kommission am Samstag.
"Die heutige Lieferung schließt sich an die jüngste Lieferung eines modernen Minenräumungsgeräts von der EU an die Ukraine an. Mit dieser Ausrüstung helfen wir der Ukraine, in zurückeroberten Gebieten wieder für Sicherheit zu sorgen."
24. Februar, 9.25 Uhr: Nato-Generalsekretär Stoltenberg: "Ukraine wird der Nato beitreten"
Zum zweiten Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine hat Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg einen Eintritt des Landes in das Bündnis bekräftigt.
"Die Ukraine wird der Nato beitreten. Es ist nicht die Frage, ob, sondern wann", sagte der Norweger am Samstag in einer Video-Botschaft.
"Während wir sie auf diesen Tag vorbereiten, wird die Nato der Ukraine weiterhin zur Seite stehen", sagte Stoltenberg. Das Ziel von Kremlchef Wladimir Putin, die Ukraine zu beherrschen, habe sich nicht geändert. Der russische Präsident habe diesen Krieg begonnen, weil er der Ukraine die Tür zur Nato verschließen und das Recht verweigern wollte, ihren eigenen Weg zu wählen. Doch er habe genau das Gegenteil erreicht.
24. Februar, 8.23 Uhr: Greenpeace protestiert gegen Russland - Aktion an Botschaft
Aktivisten der Umweltorganisation Greenpeace haben am Samstag aus Protest gegen den russischen Krieg gegen die Ukraine mehrere Schriftzüge an die Fassade der russischen Botschaft in Berlin projiziert.
"Stoppt das Töten" sowie "Hände weg von der Ukraine" war an dem Gebäude Unter den Linden am Morgen - am zweiten Jahrestag des russischen Überfalls auf das Nachbarland - in deutscher und englischer Sprache zu lesen. Dazu hielten Aktivisten Plakate in die Höhe.
"Es ist schrecklich, dass der von Wladimir Putin entfesselte Horror jetzt bereits in das dritte Kriegsjahr geht", sagte Alexander Lurz, Abrüstungsexperte von Greenpeace.
24. Februar, 7.18 Uhr: Zweiter Jahrestag des russischen Überfalls: von der Leyen in Kiew
Am zweiten Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine ist EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) in der ukrainischen Hauptstadt Kiew eingetroffen.
"Mehr als je zuvor stehen wir fest an der Seite der Ukraine", schrieb von der Leyen am Samstag bei der Plattform X (ehemals Twitter). Das sei finanziell, wirtschaftlich, militärisch und moralisch gemeint. "Bis das Land endlich frei ist", betonte die Politikerin.
Vor zwei Jahren startete Russland eine vollumfängliche Invasion der Ukraine.
24. Februar, 2.56 Uhr: Neue Drohnenangriffe gegen Odessa - ein Toter
Das russische Militär hat die südukrainische Hafenstadt Odessa die zweite Nacht in Folge mit Kampfdrohnen angegriffen.
Dabei sei unter anderem ein Wohnhaus zerstört wurden, teilte die örtliche Militärverwaltung in der Nacht zum Samstag mit. Mindestens ein Mensch wurde demnach getötet, drei weitere seien verletzt ins Krankenhaus gebracht worden.
Möglicherweise seien noch Menschen unter den Trümmern eingeschlossen, hieß es. Die Suchaktion dauerte zunächst noch an. Der Beginn des russischen Angriffskrieges gegen das Nachbarland jährt sich an diesem Samstag zum zweiten Mal.
24. Februar, 2 Uhr: Ukrainischer Botschafter kritisiert Ablehnung von Waffenlieferungen
Der ukrainische Botschafter in Berlin, Oleksii Makeiev, hat zum zweiten Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine das Bündnis Sahra Wagenknecht und die AfD für ihre Ablehnung von Waffenlieferungen an sein Land scharf kritisiert.
Der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Makeiev: "Es ist doch verbrecherisch, sich die russische Propaganda zu eigen zu machen oder zu behaupten, man brauche keine Waffen, um sich zu verteidigen. Diese Loser-Philosophie ist angesichts der heutigen Bedrohungslage absolut unverantwortlich."
24. Februar, 1 Uhr: Baerbock an Putin: "Beenden Sie diesen Krieg"
Zum zweiten Jahrestag der Invasion Russlands in die Ukraine hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock den russischen Präsidenten Wladimir Putin eindringlich aufgefordert, den Krieg zu beenden.
"Lassen Sie die ukrainischen Kinder frei. Ziehen Sie Ihre Truppen zurück. Beenden Sie diesen Krieg. Dann wäre morgen Frieden. Und die ganze Welt könnte endlich wieder aufatmen", sagte sie in einem Gastbeitrag für "Bild" (Samstag).
Sie warf Putin zugleich Eroberungslust und fehlende Friedensbereitschaft vor. "So erschütternd es ist: Putin will keine Verhandlungen. Er will keinen Frieden - er will "Eroberungen". Das sagt er selbst."
23. Februar, 23.34 Uhr: Baerbock weist Forderungen nach Verhandlungen mit Putin zurück
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat Forderungen nach Verhandlungen mit Präsident Wladimir Putin über ein Ende des russischen Angriffskrieges in der Ukraine zurückgewiesen.
Man höre Aufrufe, mit Putin zu verhandeln, sagte die Grünen-Politikerin am Freitag vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen in New York. Doch Putin mache deutlich, dass er nicht über Frieden verhandeln, sondern seine "Eroberungen" komplettieren wolle, ergänzte die Bundesaußenministerin.
23. Februar, 23.11 Uhr: Ukrainische Luftwaffe schießt weiteres russisches Flugzeug ab
Die ukrainische Flugabwehr hat eigenen Angaben nach ein weiteres russisches Aufklärungsflugzeug des Typs A-50 abgeschossen.
"Ich danke der Hauptaufklärung des Verteidigungsministeriums und allen, die dieses Ergebnis gewährleistet haben!", schrieb Luftwaffenchef Mykola Oleschtschuk am Freitag bei Telegram.
Dem Militärgeheimdienst zufolge stürzte das Flugzeug über dem südrussischen Gebiet Krasnodar ab. Eine offizielle Bestätigung von russischer Seite gab es für den Vorfall nicht. Die Staatsagentur Tass berichtete lediglich von einem Brand bei Krasnodar, den ein "herabstürzendes Flugobjekt" verursacht habe.
Titelfoto: Francisco Seco/AP/dpa