Ukraine-Krieg: Kreml sieht Russland im Krieg gegen den ganzen Westen!
Ukraine - Neue Milliardenhilfen der USA für die von Russland angegriffene Ukraine sind trotz Zustimmung im Senat weiter in der Schwebe.
In der zweiten Kammer des US-Parlaments, dem Repräsentantenhaus, droht eine Blockade - auch wenn US-Präsident Joe Biden (81) die Republikaner eindringlich aufrief, sich der Verabschiedung von Ukraine-Hilfen nicht länger in den Weg zu stellen.
Die republikanischen Abgeordneten in der Kammer müssten sich entscheiden, ob sie für Freiheit einträten oder für Tyrannei, sagte Biden im Weißen Haus in Washington.
Sie müssten sich entscheiden, ob sie an der Seite der Ukraine stünden oder an der Seite des russischen Präsidenten Wladimir Putin (71) - an der Seite Amerikas oder an der Seite des früheren US-Präsidenten Donald Trump (77).
In der Nacht zu Mittwoch herrschte in der östlichen Hälfte der Ukraine erneut Luftalarm. Es drohe die Gefahr, dass Russland Raketen schieße, teilte die ukrainische Luftwaffe mit.
Die wichtigsten Entwicklungen in der Ukraine findet Ihr in diesem fortlaufend aktualisierten Artikel.
14. Februar, 21.41 Uhr: Ukraine wappnet sich gegen russische Aufklärungsdrohnen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (46) und seine Führung haben bei einer Sitzung in Kiew über eine verbesserte Abwehr russischer Aufklärungsdrohnen beraten.
Fluggeräte wie die russischen Drohnen Orlan seien "die Augen für die russische Artillerie und Kampfdrohnen", schrieb Selenskyj am Mittwoch auf dem Portal X (früher Twitter). Die Ukraine könne solche Drohnen technisch blind machen. Nötig sei aber ein systematischer Ansatz von der Identifikation der feindlichen Drohnen bis zum Einsatz elektronischer Kriegsführung gegen sie und ihrer Vernichtung, sagte Selenskyj. Nötig sei eine enge Verbindung zwischen Armee und einheimischen Rüstungsproduzenten. "Hersteller müssen klar den Bedarf der Front kennen, während die Armee die Produktionskapazitäten in jeder Region kennen sollte", erklärte der Präsident.
14. Februar, 20.01 Uhr: Kreml sieht Russland im Krieg gegen den ganzen Westen
Fast zwei Jahre nach dem russischen Angriff auf die Ukraine sieht sich Moskau nach Worten von Kremlsprecher Dmitri Peskow in einem Krieg mit der gesamten westlichen Welt.
Das sagte der Sprecher von Präsident Wladimir Putin am Mittwoch russischen Agenturberichten zufolge. "Die militärische Spezialoperation hat als Operation gegen die Ukraine begonnen", wurde Peskow zitiert. "Mit der Zeit hat sie die Form eines Krieges gegen den kollektiven Westen angenommen." Er sprach von einem Krieg, in den die westlichen Länder mit den USA an der Spitze direkt verwickelt seien.
14. Februar, 18.14 Uhr: Mindestens sieben Verletzte in Charkiw nach Raketenbeschuss
Das russische Militär hat durch Raketenbeschuss offiziellen Angaben nach mindestens sieben Zivilisten in der Siedlung Welykyj Burluk im nordostukrainischen Gebiet Charkiw verletzt.
"Sie haben ein zweigeschossiges Wohnhaus getroffen und noch eins daneben", schrieb der Militärgouverneur von Charkiw, Oleh Synjehubow, am Mittwoch auf seinem Telegram-Kanal. Der Katastrophenschutz sei im Einsatz. Unter den Trümmern seien noch weitere Personen. Nach Angaben Synjehubows wurde der Beschuss kurz nach 16.00 Uhr Ortszeit (15.00 Uhr MESZ) mit umfunktionierten Flugabwehrraketen vom Typ S-300 geführt. Russland setzt diese Raketen in seinem Angriffskrieg häufig gegen Bodenziele im Nachbarland ein.
14. Februar, 15.27 Uhr: Ukrainischer Oberbefehlshaber spricht von "äußerst schwieriger" Lage
Der neue ukrainische Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj (58) und Verteidigungsminister Rustem Umjerow (41) haben Frontabschnitte bei Awdijiwka und Kupjansk in der Ostukraine inspiziert.
"Die operative Lage ist äußerst schwierig und angespannt", schrieb Syrskyj am Mittwoch bei Telegram. Personell seien die russischen Truppen überlegen. Zudem setze die russische Luftwaffe massiv Lenkbomben ein und ukrainische Positionen würden ständig von der russischen Artillerie beschossen, erklärte er. Syrskyj zufolge führt Kiew Reserven zur Verstärkung der eigenen Truppen heran.
14. Februar, 14.30 Uhr: Bundesregierung begrüßt Ukraine-Hilfe aus Washington
Die Bundesregierung hat die Unterstützung des US-Senats für ein milliardenschweres Hilfspaket zugunsten der Ukraine ausdrücklich begrüßt.
"Die darin vorgesehen Mittel sind wichtig und von großer Bedeutung, damit die Ukraine sich weiterhin gegen den russischen Angriffskrieg verteidigen kann", sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Mittwoch in Berlin.
Gleichzeitig äußerte er seine Hoffnung, dass nun auch das Repräsentantenhaus - die zweite Kammer des Washingtoner Parlaments - dem Vorhaben zustimmt.
14. Februar, 12.26 Uhr: Putin segnet Gesetz zur Enteignung von Kriegskritikern ab
Russlands Präsident Wladimir Putin hat ein Gesetz zur Beschlagnahmung des Eigentums von Kriegsgegnern und Staatsfeinden abgesegnet.
Das entsprechende Dekret wurde am Mittwoch in der russischen Gesetzesdatenbank veröffentlicht. Das Gesetz besagt, dass Besitz, der durch die Verbreitung angeblicher Falschinformationen über die russische Armee oder Aufrufe zur Gefährdung der nationalen Sicherheit Russlands erworben worden sei, eingezogen werde.
Wie das Gesetz in der Praxis angewendet werden soll, ist noch unklar. "Apriori irgendwelche Besorgnisse auszusprechen, halten wir für unbegründet", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow zu möglicher Kritik.
14. Februar, 9.54 Uhr: Tote und Verletzte bei Angriffen auf ostukrainische Stadt Selydowe
Durch russischen Beschuss der ostukrainischen Stadt Selydowe sind offiziellen Angaben zufolge drei Menschen getötet und zwölf weitere verletzt worden.
Unter den Toten im Gebiet Donezk seien eine Schwangere und ein neun Jahre alter Junge, teilte die Staatsanwaltschaft der Region am Mittwochvormittag mit. Auch unter den Verletzten seien mehrere Kinder. Getroffen wurden bei den nächtlichen Raketenangriffen demnach mehrere Wohnhäuser und ein Krankenhaus. Rund 100 Patienten wurden in Krankenhäuser in anderen Städten evakuiert.
14. Februar, 8.49 Uhr: Explosionen am Schwarzen Meer - Kriegsschiff getroffen?
Aus dem Süden der von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim sind in der Nacht zum Mittwoch mögliche Explosionen gemeldet worden.
Das ukrainische Medium "Ukrajinska Prawda" berichtete am Vormittag unter Berufung auf eine anonyme Quelle beim Militärgeheimdienst HUR, die russische Schwarzmeerflotte sei mit Drohnen angegriffen worden. Dabei sei das russische Landungsschiff "Caesar Kunikow" so schwer beschädigt worden, dass es gesunken sei. Unabhängig ließ sich das nicht überprüfen. Eine offizielle Mitteilung gab es von ukrainischer Seite zunächst nicht.
Das russische Verteidigungsministerium sprach lediglich von sechs ukrainischen Drohnen, die in der Nacht angeblich erfolgreich über dem Schwarzen Meer abgeschossen worden seien.
14. Februar, 6.25 Uhr: Biden nennt Trumps Nato-Aussage dumm, beschämend und unamerikanisch
US-Präsident Joe Biden hat die jüngsten Äußerungen seines Amtsvorgängers Donald Trump zur Nato mit scharfen Worten kritisiert.
"Um Himmels willen, das ist dumm, das ist beschämend, das ist gefährlich, das ist unamerikanisch", sagte Biden am Dienstag zu Trumps Ansage, dass er Nato-Partnern, die ihren finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommen, keinen Schutz vor Russland gewähren würde.
"Kein anderer Präsident in der Geschichte ist jemals vor einem russischen Diktator in die Knie gegangen", kritisierte Biden. "Ich werde das nie tun."
13. Februar, 22.25 Uhr: Selenskyj hofft auf Zustimmung der US-Abgeordneten zu Ukraine-Hilfen
Nach der Zustimmung des US-Senats zu neuen Ukraine-Hilfen hofft der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (46) auf ein positives Votum auch in der zweiten Parlamentskammer in Washington.
"Der nächste Schritt ist die Abstimmung im Repräsentantenhaus", sagte Selenskyj am Dienstag in seiner abendlichen Videoansprache. Er setze dort auf die gleiche "moralisch starke Entscheidung", wie er sagte. "Sie wird sich für unsere gemeinsame Sicherheit auszahlen", appellierte er an die US-Abgeordneten.
13. Februar, 21.55 Uhr: Biden redet Republikanern wegen Ukraine-Hilfen ins Gewissen
US-Präsident Joe Biden (81) hat die Republikaner im Repräsentantenhaus eindringlich aufgerufen, sich der Verabschiedung von Ukraine-Hilfen im Kongress nicht länger in den Weg zu stellen.
Die republikanischen Abgeordneten in der Kammer müssten sich entscheiden, ob sie für Freiheit einträten oder für Tyrannei, sagte Biden am Dienstag im Weißen Haus in Washington. Sie müssten sich entscheiden, ob sie an der Seite der Ukraine stünden oder an der Seite des russischen Präsidenten Wladimir Putin (71) - an der Seite Amerikas oder an der Seite des früheren US-Präsidenten Donald Trump (77).
13. Februar, 19.42 Uhr: Russischer Marschflugkörper über Odessa abgefangen
Die ukrainische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben am Dienstag den Angriff eines russischen Marschflugkörpers auf die Hafenstadt Odessa verhindert.
Allerdings hätten Teile der abgefangenen Rakete zwei Gebäude beschädigt, teilte das Militär mit. Ein russischer Kampfjet habe den Marschflugkörper vom Typ Ch-59 über dem Schwarzen Meer in Richtung der Stadt abgefeuert.
13. Februar, 19.40 Uhr: Russland bereitet sich laut Estlands Geheimdienst auf Konfrontation vor
Russland bereitet sich nach Einschätzung des estnischen Geheimdienstes militärisch auf eine anhaltende Konfrontation mit dem Westen vor.
Darauf deute die russische Militärreform hin, heißt es in dem am Dienstag in Tallinn vorgestellten Jahresbericht des Auslandsnachrichtendienstes des baltischen EU- und Nato-Landes. Die Reform spiegele die Vorstellungen der russischen Führung hinsichtlich der Ressourcen wider, die für den Angriffskrieg in der Ukraine und eine Konfrontation mit dem Westen erforderlich seien.
13. Februar, 18.31 Uhr: Unesco zählt über 340 beschädigte Kulturstätten
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine sind in dem osteuropäischen Land 341 Kulturstätten beschädigt worden.
Zu den am stärksten beschädigten Gebäuden gehöre die Verklärungskathedrale in der zum Weltkulturerbe gehörenden Altstadt von Odessa, teilte die Unesco in Paris am Dienstag weiter mit. Die Kathedrale wurde 1936 unter dem sowjetischen Machthaber Josef Stalin zerstört und zwischen 2000 und 2002 originalgetreu wieder aufgebaut.
Die Schäden an den 341 Stätten konnten nicht beziffert werden. Insgesamt wird der Gesamtschaden kultureller und touristischer Strukturen seit Kriegsbeginn am 24. Februar 2022 jedoch auf rund 3,5 Milliarden Dollar geschätzt. In den vergangenen beiden Jahre konnte die Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur mit Sitz in Paris rund 66 Millionen Dollar mobilisieren. Der wichtigste Geldgeber ist laut Unesco Japan mit 25 Millionen Dollar.
13. Februar, 14.42 Uhr: Selenskyj dankt US-Senat für Ja zu neuem Hilfspaket
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (46) hat sich beim US-Senat für die Bewilligung eines neuen milliardenschweren Hilfspakets bedankt.
"Uns in der Ukraine hilft die fortgesetzte US-Unterstützung dabei, Menschenleben vor dem russischen Terror zu retten", schrieb Selenskyj am Dienstag auf der Plattform X (früher Twitter). "Die amerikanische Hilfe bringt den gerechten Frieden in der Ukraine näher und stellt die globale Stabilität wieder her", fügte er hinzu.
13. Februar, 12.43 Uhr: US-Senat stimmt für Ukraine-Hilfen - Votum anderer Kammer fehlt noch
Der US-Senat hat für ein milliardenschweres Hilfspaket für die von Russland angegriffene Ukraine gestimmt.
Nach wochenlangen Verhandlungen verabschiedete die Parlamentskammer am Dienstagmorgen (Ortszeit) einen entsprechenden Gesetzentwurf, der nun ans Repräsentantenhaus geht. Ob das Paket in der anderen Kongresskammer durchkommt, ist allerdings völlig offen.
13. Februar, 10.45 Uhr: Starlink-Schmuggel für Russland soll über arabische Länder laufen
Die Ukraine wirft arabischen Ländern vor, die Lieferung militärisch wichtiger Ausrüstung für die Nutzung des US-Internetdienstes Starlink nach Russland zuzulassen.
"Die Starlink-Terminals kaufen die Besatzer in den arabischen Ländern", schrieb der ukrainische Militärgeheimdienst HUR am Dienstag auf seinem Telegram-Kanal unter Berufung auf abgehörte Gespräche russischer Soldaten.
Hierbei gehe es nicht um offizielle Lieferungen, sondern um Schmuggel, beharrt Kiew und hat nun seinen dahin gehenden Vorwürfe konkretisiert: "Den Worten eines der Besatzer zufolge "bringen die Araber alles: Kabel, WiFi, Router", und die Kosten eines Starlink-Geräts belaufen sich auf 200.000 Rubel" (etwa 2000 Euro), teilte der HUR mit.
13. Februar, 6.25 Uhr: Kreml dementiert Starlink-Nutzung - Ukraine legt nach
Russland wies unterdessen Vorwürfe über die mutmaßliche Nutzung des US-Internetdienstes Starlink im Frontgebiet zurück.
Die nötige Ausrüstung, die die Firma SpaceX von Tech-Milliardär Elon Musk betreibt, sei in Russland offiziell gar nicht zertifiziert, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge. "Dementsprechend kann es (das System) in keiner Weise genutzt werden", fügte er hinzu.
Auch Musk betonte einmal mehr, dass offiziell keine Starlink-Ausrüstung an Russland verkauft werde.
13. Februar, 6.24 Uhr: Russische Angriffe in der Nacht
Auch in der Nacht zum Dienstag wurde die Ukraine erneut von Russland mit Drohnen und Raketen angegriffen.
Vielerorts herrschte Luftalarm. Nach Angaben der Luftwaffe zielten Shahed-Drohnen etwa in Richtung des Gebiets Dnipropetrowsk im Osten des Landes sowie auf die Regionen Cherson und Mykolajiw im Süden.
Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
12. Februar, 21.56 Uhr: Selenskyj hält erste Sitzung mit neuer Militärführung ab
Nach dem Umbau der Militärführung hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (46) erstmals eine Sitzung des Oberkommandos mit den neuen Mitgliedern abgehalten.
Anwesend bei der Besprechung war unter anderem der in der vergangenen Woche zum Oberbefehlshaber ernannte Generaloberst Olexander Syrskyj, wie Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Montag sagte. Es sei um die Lage an der Front im Osten und im Süden des Landes gegangen, fügte er hinzu. Auch sei besprochen worden, wie die kritische Infrastruktur - etwa Strom- und Wasserversorgung - bestmöglich geschützt werden könne.
12. Februar, 19.32 Uhr: EU-Staaten legen Grundlage für Nutzung russischer Gelder für Ukraine
Die EU hat die Grundlage für die Nutzung von Erträgen aus der Verwahrung eingefrorener russischer Zentralbank-Gelder für die Ukraine geschaffenen.
Wie der Rat der Mitgliedstaaten mitteilte, wurden am Montag zwei Gesetzestexte dafür angenommen. Sie regeln unter anderem, dass außerordentliche Erträge aus der Verwahrung der Zentralbank künftig gesondert aufbewahrt werden müssen. In einem zweiten Schritt ist dann geplant, Erträge für den Wiederaufbau der von Russland angegriffenen Ukraine bereitzustellen.
12. Februar, 9.01 Uhr: 29.000 ukrainische Haushalte nach Angriff ohne Strom
Nach einem nächtlichen russischen Drohnenangriff ist die Stromversorgung in und um die Stadt Pawlohrad im Süden des Landes unterbrochen.
Betroffen seien fast 29.000 Haushalte, teilte Serhij Lysak, Verwaltungschef des Gebietes Dnipropetrowsk, am Montag mit. In der Nachbarstadt Terniwka seien 10.000 Haushalte ohne Wasser.
Die Angriffe hatten ein Feuer in einem Umspannwerk zur Folge. Menschen seien bei dem Angriff nicht zu Schaden gekommen.
11. Februar, 22.30 Uhr: Selenskyj kündigt mehr Abwehrsysteme im Kampf gegen Drohnen an
Nach der Abwehr neuer russischer Drohnenangriffe hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (46) einen Ausbau der elektronischen Kampfführung in seinem Land angekündigt.
"Wir arbeiten daran, die Effektivität unserer mobilen Einsatztruppen zu erhören und noch mehr Regionen der Ukraine mit Systemen der elektronischen Kampfführung auszustatten", sagte Selenskyj in seiner am Sonntag in Kiew verbreiteten abendlichen Videobotschaft. Das sei eine der Prioritäten in diesem Jahr.
11. Februar, 17.01 Uhr: "Putin hält uns für Weicheier", so Heusgen
Der Westen muss die Ukraine nach Ansicht des Chefs der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen (68), deutlich entschlossener unterstützen.
"Wladimir Putin hält uns für Weicheier und er glaubt, dass er am längeren Hebel sitzt", sagte der langjährige außenpolitische Berater von Bundeskanzlerin Angela Merkel der "Wirtschaftswoche" (Sonntag). Die Frage, ob der russische Präsident tatsächlich am längeren Hebel sitze, verneinte Heusgen. Deshalb sei es so wichtig, ihm zu zeigen, wie falsch er damit liege. "Putin wittert Schwäche. Umso mehr müssen wir Stärke beweisen."
Eine echte Chance für Verhandlungen gebe es erst dann, wenn Putin merke, dass er den Krieg gegen die Ukraine nicht gewinnen werde. Zudem brauche es robuste Sicherheitsgarantien für die Ukraine - "am besten in Form einer Nato-Mitgliedschaft".
11. Februar, 16.45 Uhr: Russische Besatzer sollen Elon Musks Starlink-Internet nutzen
Russlands Armee nutzt ukrainischen Geheimdienstangaben zufolge in besetzten Gebieten das Satellitenkommunikationssystem Starlink von Tech-Milliardär Elon Musk (52).
Die ukrainische Funküberwachung habe Gespräche der russischen Besatzer abgefangen, die das belegten, teilte der Militärgeheimdienst HUR am Sonntag auf Telegram mit. Die Behörde veröffentlichte auch eine Audiodatei, die von der okkupierten Seite des Frontgebiets stammen soll.
Zu hören ist eine Männerstimme, die auf Russisch unter anderem sagt: "Starlink funktioniert, es gibt Internet." Musks Unternehmen SpaceX, das Starlink betreibt, hat betont, keine Geschäfte mit der russischen Regierung oder dem russischen Militär zu machen.
11. Februar, 12.56 Uhr: Russland soll es an medizinischem Fachpersonal mangeln
Russland fehlt es nach britischen Erkenntnissen vermutlich auch wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine im ganzen Land an Gesundheitspersonal.
Das russische Gesundheitsministerium habe bereits im November 2023 festgestellt, dass es dem medizinischen Sektor des Landes an rund 26.500 Ärzten sowie 58.200 Kräften im Krankenpflegepersonal mangle, teilte das britische Verteidigungsministerium am Sonntag in seinem regelmäßigen Geheimdienst-Update zum Ukraine-Krieg mit.
11. Februar, 12.42 Uhr: Neuer Kommandeur für ukrainische Landstreitkräfte ernannt
Der Umbau in der ukrainischen Militärführung geht weiter: Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den bisherigen Vize-Verteidigungsminister Olexander Pawljuk zum neuen Kommandeur der Landstreitkräfte ernannt.
Ein entsprechendes Dekret veröffentlichte das Präsidialamt am Sonntag. Pawljuk folgt auf Generaloberst Olexander Syrskyj, der vor wenigen Tagen zum neuen Oberbefehlshaber der Streitkräfte ernannt worden war. Selenskyj tauschte noch einige weitere hochrangige Militärs aus, darunter in der Territorialverteidigung und bei den Luftlandetruppen.
Nach fast zwei Jahren des russischen Angriffskriegs hatte der Präsident am Donnerstag Walerij Saluschnyj als bisherigen Oberkommandierenden der Streitkräfte entlassen. Der Schritt folgte auf Wochen voller Spekulationen über das Schicksal des bei Armee und Bevölkerung beliebten Generals, der seit Juli 2021 im Amt gewesen war.
Unter Saluschnyjs Führung hielten ukrainische Truppen dem russischen Einmarsch vom Februar 2022 stand und eroberten im Lauf des ersten Kriegsjahres sogar besetzte Teile der Gebiete Charkiw und Cherson zurück. Zugleich aber war er auch maßgeblich an der Planung der ukrainischen Sommeroffensive 2023 beteiligt, die gegen stark befestigte russische Verteidigungsanlagen kaum vorankam. Darüber hinaus wurde immer wieder über ein schwer zerrüttetes Vertrauensverhältnis zwischen Saluschnyj und Selenskyj berichtet.
11. Februar, 9.36 Uhr: Ukraine meldet erneut dutzende Drohnenangriffe
Die Ukraine hat in der Nacht zum Sonntag erneut Dutzende russische Drohnenangriffe gemeldet.
Von den insgesamt 45 Geschossen konnten in verschiedenen Landesteilen 40 abgewehrt werden, wie die ukrainische Luftwaffe am Morgen mitteilte. Betroffen waren demnach unter anderem die Regionen Odessa, Cherson, Mykolajiw sowie Kiew.
In der Hauptstadt, die auch dank westlicher Hilfe verhältnismäßig gut mit Luftverteidigungssystemen ausgestattet ist, hätten alle Drohnen rechtzeitig abgeschossen werden können, hieß es. Opfer und Schäden gab es dort laut Behörden keine. Mit Blick auf die Angriffe auf andere Landesteile gab es dazu zunächst keine Angaben.
11. Februar, 7.08 Uhr: Lage an der Front im Süden und Osten laut Kiew schwer
Die Lage an der Front ist nach Angaben der ukrainischen Militärführung schwer.
Insgesamt seien im Tagesverlauf 87 russische Sturmversuche abgewehrt worden, teilte der Generalstab in Kiew in seinem Lagebericht am Samstagabend mit. Besonders schwere Kämpfe gibt es demnach an zwei Frontabschnitten nahe der bereits seit 2014 von russischen Kräften kontrollierten Großstadt Donezk.
Dort haben russische Truppen demnach im Tagesverlauf gut zwei Drittel ihrer Angriffe gestartet. Konkret geht es um die Frontabschnitte bei Awdijiwka, das schon seit Monaten von russischen Truppen gestürmt wird, und Marjinka. Dort soll das Moskauer Militär unbestätigten Berichten zufolge nahe der südlich von Marjinka gelegenen Ortschaft Nowomychajkiwka vorankommen.
10. Februar, 22.31 Uhr: Selenskyj tauscht weiteres Personal an der Spitze des Militärs
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (46) hat nach eigenen Angaben zwei neue Stellvertreter für den Oberbefehlshaber des Militärs ernannt - und dabei einige hochrangige Generäle übergangen.
"Stellvertreter von Oberbefehlshaber Syrskyj werden Oberst Wadim Sucharewskyj - sein Gebiet sind autonome Systeme und die Entwicklung des Einsatzes von Drohnen für unsere Soldaten - und Oberst Andrij Lebedenko - sein Gebiet sind Innovationen und die technologische Komponente der Armee und der Kampfsysteme", sagte Selenskyj am Samstag in seiner täglichen Videoansprache.
Damit hat er einer Reihe von Generälen zwei Offiziere niederen Dienstgrads als Vorgesetzte vor die Nase gesetzt. Selenskyj begründete die Ernennungen mit der Notwendigkeit, neue Technologien beim Militär zu forcieren. Dies diene dazu, die Verluste an der Front zu mindern, sagte der 46-Jährige.
10. Februar, 18.14 Uhr: Moskau kündigt Pachtvertrag für ukrainische Botschaft
Die Stadt Moskau hat offiziellen Angaben nach den Pachtvertrag für die ukrainische Botschaft gekündigt.
Dies sei die Antwort auf die Kündigung Kiews für die dortige russische Botschaft, sagte die Sprecherin des Außenministeriums in Moskau, Maria Sacharowa (48), am Samstag einer Aussendung des Ministeriums zufolge. "In der Diplomatie gibt es das Prinzip der Gegenseitigkeit", sagte Sacharowa. Die ukrainische Seite sei über den Schritt informiert worden.
Das Botschaftsgebäude liegt im Zentrum der russischen Hauptstadt. Es handelt sich um ein Herrenhaus, das ursprünglich im 18. Jahrhundert erbaut wurde, später mehrfach erweitert wurde und unter anderem dem Grafen Alexej Uwarow gehörte.
10. Februar, 16.31 Uhr: Selenskyj verurteilt tödlichen Drohnenangriff auf Charkiw scharf
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (46) hat den tödlichen Drohnenangriff auf die Region Charkiw scharf verurteilt.
"Tatsachen sagen immer mehr als Worte", schrieb der 46-Jährige am Samstag auf seinem Telegram-Kanal und verwies darauf, dass die russische Attacke aus der Nacht eine Familie mit drei kleinen Kindern getötet habe.
"Der Terror kann nicht ohne Antwort bleiben", so Selenskyj. Dazu veröffentlichte er zahlreiche Bilder von zerstörten Häusern und dem Kampf der Feuerwehrleute gegen die Flammen.
10. Februar, 11.23 Uhr: Christoph Heusgen will russische Angriffe auf NATO-Gebiete nicht ausschließen
Der Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen (68), hält einen russischen Angriff auf Nato-Gebiet für nicht ausgeschlossen, sollte die Ukraine den Krieg verlieren.
Auf die Frage, ob er Putin einen Angriff auf ein Nato-Land zutraue, sagte Heusgen der "Rheinischen Post" und dem Bonner "General-Anzeiger" (Samstag): "Natürlich. Putin hat ja mehrfach gesagt, dass die größte Katastrophe des 20. Jahrhunderts der Zerfall der Sowjetunion war, weil damit viele Russen außerhalb der Grenzen Russlands gestrandet sind."
Putin wolle ein Groß-Russland in den Grenzen der ehemaligen Sowjetunion wiederherstellen, ein russisches Weltimperium, in dem er zarengleich herrsche, sagte Heusgen. "Sollte Putin den Krieg in der Ukraine nicht verlieren, müssen wir damit rechnen, dass er auch nach der Republik Moldau oder den baltischen Staaten greift."
10. Februar, 9.19 Uhr: Sieben Menschen sterben bei Drohnenangriffen auf Region Charkiw
Bei russischen Drohnenangriffen auf die Region Charkiw im Nordosten der Ukraine sind offiziellen Angaben zufolge mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen.
"Darunter sind auch drei Kinder: sieben und vier Jahre alt sowie ein etwa sechs Monate altes Baby", teilte der Militärgouverneur von Charkiw, Oleh Synjehubow, am Samstag auf seinem Telegram-Kanal mit. Zudem gebe es drei Verletzte.
Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe startete Russland insgesamt 31 Kampfdrohnen des iranischen Typs Shahed-136/131; sowohl vom russischen Kernland im Norden als auch von der seit 2014 annektierten Halbinsel Krim im Süden aus. Attackiert wurden damit vor allem die Region Charkiw und das Schwarzmeergebiet Odessa. 23 der Flugapparate seien abgewehrt worden.
10. Februar, 7.17 Uhr: Scholz und Biden zuversichtlich US-Militärhilfe aufrecht zu erhalten
Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) zeigte sich nach seinem Gespräch mit US-Präsident Joe Biden (81) in Washington am Freitag (Ortszeit) zuversichtlich, dass die US-Militärhilfe für die Ukraine aufrechterhalten werden kann.
Wenn es nicht gelinge, eine entsprechende Entscheidung im US-Kongress zustande zu bringen, sei die Fähigkeit der ukrainischen Streitkräfte bedroht, das eigene Land zu verteidigen, warnte Scholz nach dem Gespräch im Oval Office des Weißen Hauses.
"Deshalb sind wir beide ganz fest davon überzeugt, dass das jetzt geschehen muss, aber auch zuversichtlich, dass der amerikanische Kongress am Ende eine solche Entscheidung treffen wird." Das wäre dann auch die richtige Botschaft an Putin, dass seine Hoffnung auf ein Nachlassen der westlichen Militärhilfe für die Ukraine vergeblich sei. Am Vortag hatte ein neues Gesetzespaket, das unter anderem 60 Milliarden Dollar (56 Milliarden Euro) für die Ukraine vorsieht, eine erste formale Hürde im Senat genommen. Noch laufen Verhandlungen dazu, und eine finale Abstimmung im Senat steht aus.
10. Februar, 7.03 Uhr: Russische Angriffe mit Shahed-Drohnen?
Ukrainischen Angaben zufolge griff Russland in der Nacht zum Samstag erneut Ziele in der Ukraine mit Shahed-Drohnen an.
Bei einem Angriff auf die Stadt Charkiw sei auch zivile Infrastruktur getroffen worden, schrieb der Bürgermeister von Charkiw, Ihor Terechow, auf seinem Telegram-Kanal. An einer Tankstelle sei Benzin entflammt, 14 Privathäuser hätten gebrannt, schrieb Terechow weiter.
In der Schwarzmeerregion Odessa im Süden wurde laut Militärgouverneur Oleh Kiper unterdessen ein 44 Jahre alter Mann durch Granatsplitter am Arm verletzt.
9. Februar, 22.09 Uhr: Scholz: Putin verbreitet Lügen über Krieg in der Ukraine
Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin bei einem Besuch in Washington der Lügen bezichtigt.
Der Kremlchef verbreite Lügen über die Geschichte des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, sagte Scholz (65) am Freitag bei einem Treffen mit US-Präsident Joe Biden (81) im Weißen Haus.
Scholz sagte außerdem, dass der hoffe, dass der US-Kongress die notwendigen US-Militärhilfen für Kiew genehmige. Ohne die Unterstützung der USA und Europas habe die Ukraine keine Chance, das eigene Land zu verteidigen.
9. Februar, 18.11 Uhr: Scholz zuversichtlich über neue US-Militärhilfen für die Ukraine
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich zuversichtlich gezeigt, dass es bald eine Entscheidung gibt über neue Militärhilfen der USA für die Ukraine.
"Ich will nicht spekulieren, wie lange es noch dauert und ob es noch ein paar weitere Anläufe braucht. Aber es wäre schon gut, wenn das jetzt sehr bald erfolgte", so der 65-Jährige.
Es gehe um eine klare und wichtige Botschaft an den russischen Präsidenten und eine tatkräftige Hilfe für die Ukraine, sagte Scholz am Freitag in Washington. Auch Europa und Deutschland könnten einen großen Beitrag leisten.
Die USA und Deutschland sind die mit Abstand wichtigsten Waffenlieferanten der Ukraine.
9. Februar, 14.54 Uhr: Neuer ukrainischer Militärchef setzt auf Technik
Olexander Syrskyj will zur Abwehr der russischen Invasion den Einsatz unbemannter Waffensysteme und die elektronische Kriegführung ausbauen.
Das sei ein Baustein für einen Sieg in dem Befreiungskampf, schrieb der Generaloberst am Freitag bei Telegram. Mittel und Methoden der Kriegsführung sollen stetig verbessert werden, so der 58-Jährige.
Als ebenso wichtig bezeichnete er die schnelle und passgenaue Versorgung der Truppen an der Front mit den gelieferten ausländischen Rüstungsgütern.
"Das Leben und die Gesundheit der Soldaten waren und bleiben der wichtigste Wert der ukrainischen Armee", schrieb Syrskyj.
9. Februar, 13.44 Uhr: Ermittler entdecken entführte ukrainische Kinder in Russland
Internationale Ermittler haben gemeinsam mit Europol den Aufenthaltsort von acht möglicherweise entführten ukrainischen Kindern in Russland gefunden.
Die Kinder seien vermutlich während der russischen Invasion in das Nachbarland deportiert worden, teilte die niederländische Polizei am Freitag mit. An der Suchaktion am Hauptsitz von Europol in den Haag beteiligten sich 60 Ermittler aus 23 Ländern.
Die Informationen seien den ukrainischen Behörden übergeben worden. "Wir hoffen, dass die Kinder schnell zurück nach Hause kommen können", sagte Vincent Cillessen vom Team Internationale Verbrechen der niederländischen Polizei.
9. Februar, 13.35 Uhr: Ukrainische Generalkonsulin bittet um weitere Hilfe im Krieg
Die ukrainische Generalkonsulin in Hamburg, Iryna Tybinka (46), hat an die Menschen appelliert, die Ukraine weiter im Krieg gegen Russland zu unterstützen.
"Die einzige Möglichkeit, diesen verfluchten Krieg zu beenden, besteht darin, den Aggressor zu stoppen. Die Ukraine muss gewinnen", sagte Tybinka am Freitag im Landtag in Hannover.
Anlass der Rede war der nahende zweite Jahrestag des Beginns des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine am 24. Februar.
9. Februar, 6.54 Uhr: Putin will nicht in Polen einmarschieren - mit einer Ausnahme
Nach Angaben des russischen Präsidenten Wladimir Putin (71) steht ein Einmarsch Russlands in die Nato-Staaten Polen und Lettland im Grunde "komplett außer Frage" - mit einer Ausnahme.
Auf die Frage, ob er sich ein Szenario vorstellen könne, in dem er russische Truppen nach Polen schicken würde, entgegnete Putin in einem am Donnerstagabend zur besten Sendezeit in den USA ausgestrahlten Interview: "Nur in einem Fall: wenn Polen Russland angreift."
Russland habe kein Interesse an Polen, Lettland oder anderen Ländern, sagte Putin. "Warum sollten wir das tun? Wir haben einfach kein Interesse." Es widerspreche dem gesunden Menschenverstand, sich auf "eine Art globalen Krieg" einzulassen, so Putin weiter. Den Nato-Staaten warf er vor, die eigene Bevölkerung mit dem Vorgaukeln einer "imaginären russischen Bedrohung" einzuschüchtern.
9. Februar, 6.29 Uhr: Politisches Beben in Kiew
Die Entlassung Saluschnyjs nach fast zwei Jahren Krieg war in Kiew ein politisches Beben.
Der bullige General galt als beliebt in der Armee wie in der Bevölkerung. Er schätzte aber wohl die militärische Lage negativer ein als die politische Führung und machte dies in Artikeln auch öffentlich.
Die Nachricht von der Entlassung, auch wenn sie erwartet worden war, kam bei vielen ukrainischen Militärbeobachtern nicht gut an. "Saluschnyj rauszuwerfen und durch Syrskyj zu ersetzen - das ist kein neuer Ansatz. Sorry", kritisierte der bekannte ukrainische Journalist IIlja Ponomarenko.
8. Februar, 20.54 Uhr: Russland und Ukraine tauschen erneut Kriegsgefangene aus
Die Ukraine und Russland haben nach offiziellen Angaben zum zweiten Mal binnen weniger Tage Kriegsgefangene ausgetauscht.
100 ukrainische Soldaten, Nationalgardisten, Grenzschützer und Geheimdienstmitarbeiter seien in die Heimat zurückgekehrt, teilte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (46) am Donnerstag mit. "Wir arbeiten für jeden und jede und hören nicht auf, bis wir nicht alle zurückgeholt haben", schrieb er auf Telegram. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums in Moskau kehrten auch 100 russische Soldaten aus der Gefangenschaft zurück. Die Vereinigten Arabischen Emirate hätten bei der Vermittlung des Austausches geholfen.
8. Februar, 17.53 Uhr: Ukrainischer Oberbefehlshaber Saluschnyj entlassen
Fast zwei Jahre nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine ist der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Walerij Saluschnyj (49), von seinem Posten entbunden worden.
Das teilte Präsident Wolodymyr Selenskyj (46) am Donnerstag in seiner abendlichen Videobotschaft in Kiew mit. Zum Nachfolger sei Generaloberst Olexander Syrskyj (58) ernannt worden, der bisherige Kommandeur der ukrainischen Landstreitkräfte.
Vorher traf sich der Präsident mit seinem obersten Militär. "Ich habe ihm für zwei Jahre der Verteidigung gedankt", schrieb Selenskyj auf seinen Blogs in sozialen Netzwerken. "Wir haben darüber gesprochen, welche Erneuerung die ukrainischen Streitkräfte brauchen." Es sei auch darum gegangen, wie die Führung der Armee erneuert werden könne. "Die Zeit für eine Erneuerung ist jetzt." Selenskyj sagte, er habe Saluschnyj angeboten, "weiter Teil des Teams zu bleiben".
8. Februar, 14.10 Uhr: Italienisches Parlament macht Weg für weitere Ukraine-Hilfen frei
In Italien hat nach dem Senat auch die Abgeordnetenkammer mit großer Mehrheit den Weg für weitere umfangreiche Militärhilfen an die Ukraine freigemacht.
In der Parlamentskammer in Rom stimmten am Donnerstag 218 Abgeordnete für einen Erlass, der es der Rechtsregierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni (47) grundsätzlich erlaubt, der Regierung in Kiew weitere militärische Güter und Ausrüstung für den Krieg gegen Russland zu überlassen. 42 stimmten dagegen.
8. Februar, 11.22 Uhr: Toter und Verletzte in der Ukraine nach neuen Angriffen in der Nacht
Bei erneuten nächtlichen Angriffen Russlands auf die Ukraine gab es mindestens einen Toten, mehrere Menschen wurden verletzt.
"In der Nacht haben die Russen Selydowe beschossen, einen Menschen getötet und sieben weitere verletzt", schrieb der ukrainische Gouverneur der umkämpften Region Donezk, Wadym Filaschkin, am Donnerstag in seinem Blog beim Nachrichtendienst Telegram.
Bei der Attacke seien 53 Hochhäuser, 10 private Wohnhäuser und 24 Fahrzeuge beschädigt worden. Filaschkin machte keine Angaben dazu, womit die Stadt westlich der schon seit 2014 von russischen Kräften kontrollierten Großstadt Donezk beschossen wurde. Einen weiteren Verletzten gab es demnach in Awdijiwka.
8. Februar, 11.15 Uhr: Scholz warnt vor Nachlassen bei Militärhilfe für Ukraine
Zum Auftakt seiner USA-Reise hat Bundeskanzler Olaf Scholz (65) alle Verbündeten eindringlich vor einem Nachlassen bei der militärischen Unterstützung der Ukraine gewarnt.
"Wir müssen unser Möglichstes tun, um zu verhindern, dass Russland siegt", schrieb Scholz in einem kurz vor Abflug am Donnerstag veröffentlichten Gastbeitrag für das US-Medium "The Wall Street Journal".
"Wenn wir das nicht tun, könnten wir bald in einer Welt aufwachen, die noch instabiler, bedrohlicher und unberechenbarer ist als während des Kalten Krieges", so der 65-Jährige weiter.
8. Februar, 11.11 Uhr: Tusk kritisiert US-Republikaner
Polens Regierungschef Donald Tusk (66) hat nach dem im US-Senat gescheiterten Gesetzesentwurf für weitere Ukraine-Hilfen die Republikaner kritisiert.
"Liebe republikanische Senatoren von Amerika. Ronald Reagan, der Millionen von uns geholfen hat, unsere Freiheit und Unabhängigkeit zurückzugewinnen, muss sich heute im Grab umdrehen. Schämen Sie sich", schrieb Tusk am Donnerstag im sozialen Netzwerk X (vormals Twitter) mit Blick auf den 2004 verstorbenen 40. US-Präsidenten der Republikanischen Partei.
8. Februar, 6.53 Uhr: Explosion auf Testgelände einer russischen Raketenfabrik
Auf dem Testgelände einer russischen Rüstungsfabrik 1000 Kilometer östlich von Moskau ereignete sich nach Medienberichten am Mittwochabend eine schwere Explosion.
Die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass bestätigte den Vorfall. Die Explosion und die Feuersäule, die in sozialen Netzwerken zu sehen seien, stammten aber nicht von einem Unfall, sondern vom planmäßigen Test eines Raketenantriebs. Das meldete die Agentur unter Berufung auf den örtlichen Katastrophenschutzschutz. Unabhängig überprüfbar war diese Darstellung zunächst nicht.
Den Berichten nach ereignete sich die Explosion auf einem Gelände, das zur Maschinenbaufabrik von Wotkinsk in der Teilrepublik Udmurtien gehört. In der Fabrik werden unter anderem russische nukleare Interkontinentalraketen gebaut. Hinweise auf eine Verantwortung der Ukraine für die Explosion gab es zunächst nicht.
8. Februar, 6.39 Uhr: Hilfspaket für Ukraine scheitert im US-Senat
Die Demokraten von US-Präsident Joe Biden (81) scheiterten im Senat mit einem milliardenschweren Hilfspaket für die Ukraine.
Wie erwartet bekam ein Gesetzesentwurf, der auch Hilfen für Israel und schärfere Regelungen in der Einwanderungspolitik enthält, bei einer Abstimmung in der Parlamentskammer am Mittwoch nicht die notwendige Mehrheit.
Die Republikaner blockierten den Entwurf. Der frühere US-Präsident Donald Trump (77), der für die Republikaner erneut ins Weiße Haus einziehen will, hatte zuvor Stimmung gegen die Einigung gemacht.
8. Februar, 6.30 Uhr: IAEA-Chef Grossi erkundet Lage im AKW Saporischschja
Der Chef der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA), Rafael Grossi (62), besuchte erneut das von russischen Truppen besetzte Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine.
Es war sein vierter Besuch in der größten Atomanlage Europas seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022. Grossi äußerte sich nicht zu seinen Befunden. Es sei um den Schutz der Anlage, die nukleare Sicherheit, den Zustand der Reaktoren und der Kühlanlage sowie um die Qualifikation der Bedienmannschaft und andere Aspekte gegangen.
"Solange dieser Konflikt nicht endet, ohne dass es einen Atomunfall mit radiologischen Konsequenzen gibt, können wir nicht sagen, dass unser Job getan ist", sagte er.
7. Februar, 22.15 Uhr: Scholz bekräftigt, dass andere Staaten mehr für Ukraine tun müssen
Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) will am Freitag im Weißen Haus mit US-Präsident Joe Biden (81) über die Militärhilfe für die Ukraine, den Konflikt im Nahen Osten und den Nato-Gipfel im Sommer sprechen.
Der Kanzler forderte mehr Engagement als Militärhilfe an die Ukraine wegen des russischen Angriffskriegs. Er verwies darauf, dass Deutschland mit rund sieben Milliarden Euro mehr als die Hälfte des europäischen Engagements trage. "Da müssen andere mehr machen", sagte Scholz. "Wir sind nicht groß genug, um das alleine zu wuppen."
Der SPD-Politiker versicherte, auch über Frieden als Ziel zu sprechen. "Wir haben uns auch um viele diplomatische Wege bemüht, etwas voranzubringen", sagte Scholz. Er habe mehrfach mit Russlands Präsident Wladimir Putin (71) telefoniert.
7. Februar, 19.07 Uhr: Zwei Verletzte in westrussischer Stadt Belgorod nach Raketenangriffen
In der westrussischen Region Belgorod sind nach Behördenangaben zwei Menschen durch Raketenbeschuss verletzt worden.
Ein Mann sei vor Ort behandelt, ein zweiter Verwundeter mit Splitterverletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert worden, teilte der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow, am Mittwoch in seinem Blog beim Nachrichtendienst Telegram mit. In der Stadt seien in zwei Hochhäusern die Fenster kaputtgegangen. Etwa 15 Fahrzeuge wurden seinen Angaben nach beschädigt. Zudem habe es Schäden auf dem Territorium eines Industriebetriebs gegeben.
Das russische Verteidigungsministerium meldete die Abwehr von sieben ukrainischen Raketen über dem Gebiet Belgorod. Diese seien von Mehrfachraketenwerfern des Typs RM-70 verschossen worden.
7. Februar, 18.17 Uhr: Kuleba fordert von EU schnellere Lieferung von Artilleriemunition
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba (42) hat die EU eindringlich zu mehr Anstrengungen bei der Beschaffung von Artilleriemunition für den Abwehrkrieg seines Landes gegen Russland aufgefordert.
"Wir haben hier den größten Krieg in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg und wir brauchen diese Granaten, um Europa zu verteidigen", sagte Kuleba am Mittwoch auf einer Pressekonferenz mit dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell in Kiew. "Wir reden hier heute von der Verteidigung Europas und dafür sind außerordentliche Maßnahmen erforderlich."
Konkret regte er unter anderem an, dass die EU bestehende Lieferverträge mit Drittstaaten ändern oder aufkündigen solle. "Lassen Sie uns nicht vergessen, dass es in der Welt noch sehr viele Artilleriegeschosse gibt", erklärte Kuleba. Die EU solle ihre Bemühungen "verdreifachen", damit diese Granaten nach Europa und damit in die Ukraine gelangen.
7. Februar, 14.19 Uhr: Kreml äußert sich zu Ende von Schwedens Nord-Stream-Ermittlungen
Russland hat die Einstellung der Ermittlungen zur Sabotage an den Nord Stream Pipelines in Schweden kritisiert.
"Die Entscheidung ist bezeichnend, und es ist bezeichnend, wie sie (die Ermittlungen) beendet wurden", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow (56) am Mittwoch russischen Agenturen zufolge. Russland sei bis heute kein Zugang zu den Ermittlungsergebnissen gewährt worden. Und nun werde der Fall einfach zu den Akten gelegt, kritisierte er.
Laut Peskow muss nun die deutsche Regierung beweisen, wie wichtig ihr die Aufklärung des Falls sei. "Es leiden die Steuerzahler Deutschlands und deutsche Firmen - die Unternehmen verlieren ihre Wettbewerbsfähigkeit ohne dieses Gas", sagte er. Deutsche Behörden untersuchen den Fall weiterhin.
7. Februar, 13.11 Uhr: Schweiz lädt China zu Ukraine-Friedensgipfel ein
Die Schweiz hat China zu einem Friedensgipfel zur Lösung des russischen Angriffskriegs in der Ukraine eingeladen.
Man könne allerdings keine sofortige Antwort erwarten, sagte Außenminister Ignazio Cassis (62) am Mittwoch in Peking. Der Außenminister des neutralen Alpen-Staates war für zwei Tage zu einem Besuch in Peking und traf dort Chinas Chef-Diplomaten Wang Yi (70).
"Was wird die chinesische Antwort sein? Das werden wir sehen", sagte der Schweizer.
7. Februar, 13.08 Uhr: Opfer und Zerstörungen nach russischen Luftangriffen auf Ukraine
Russland hat mit neuen massiven Luftangriffen auf die Ukraine schwere Zerstörungen in dem Land verursacht.
Nach den russischen Luftangriffen gegen die Ukraine ist die Zahl der Toten in der Hauptstadt Kiew weiter gestiegen. Bislang gebe es vier Tote, teilte Bürgermeister Vitali Klitschko (52) am Mittwoch mit. Mehr als 30 Menschen seien verletzt worden. Klitschko machte sich nach eigenen Angaben selbst ein Bild von den Zerstörungen in einem getroffenen Hochhaus. Dort war zuvor auch eine verletzte schwangere Frau gerettet worden.
Präsident Wolodymyr Selenskyj (46) hatte den neuen russischen Angriff als Terroranschlag verurteilt und zunächst von zwei Toten gesprochen. Er meinte, dass weitere Menschen verschüttet sein könnten. Insgesamt waren von den neuen massiven Luftschlägen Selenskyj zufolge sechs Regionen der Ukraine betroffen gewesen.
7. Februar, 6.52 Uhr: Kiew meldet Zerstörung von einem Drittel der russischen Schwarzmeerflotte
Die russische Schwarzmeerflotte hat nach Einschätzung Kiews knapp ein Drittel ihrer Kampfschiffe eingebüßt.
"Nach Angaben des Generalstabs der ukrainischen Streitkräfte haben unsere Militärs bisher 24 russische Schiffe und ein U-Boot aus dem Verkehr gezogen", teilte das Oberkommando am Dienstag auf Telegram mit.
Zu Kriegsbeginn vor zwei Jahren habe die russische Schwarzmeerflotte über 74 Kampfschiffe verfügt. Nach Einschätzung des britischen Verteidigungsministeriums muss Moskau inzwischen seine Marine-Präsenz rund um die Halbinsel Krim überdenken.
7. Februar, 6.34 Uhr: Ukraine steigert Exporte auf dem Seeweg
Die Ukraine hat nach der Zurückdrängung der russischen Flotte innerhalb von sechs Monaten fast 20 Millionen Tonnen Fracht über das Schwarze Meer ausgeführt.
"70 Prozent dieser Fracht sind Agrarprodukte unserer Landwirte", schrieb Regierungschef Denys Schmyhal (48) am Dienstag bei Telegram. Insgesamt seien in diesem halben Jahr über 660 Frachter mit Zielen in 32 Ländern ausgelaufen.
Im Januar sei dabei sogar das monatliche Vorkriegsniveau bei den Exportmengen auf dem Seeweg erreicht worden. Von Exporten im Wert von umgerechnet gut 2,8 Milliarden Euro im Januar seien gut 60 Prozent über das Meer realisiert worden.
6. Februar, 22.11 Uhr: Ehemaliger Fox-News-Moderator kündigt Interview mit Putin an
Der frühere Fox-News-Moderator Tucker Carlson hat angekündigt, den russischen Präsidenten Wladimir Putin (71) zu interviewen. In einem am Montag auf der Online-Plattform X verbreiteten Video sagte der 54-Jährige: "Wir sind in Moskau heute Abend. Wir sind hier, um den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu interviewen."
Der rechte Talkmaster, der für die Verbreitung von Verschwörungstheorien bekannt ist, erklärte, es sei sein Job, die Menschen zu informieren. Die meisten Amerikaner seien nicht informiert, weil ihnen niemand die Wahrheit sage und die Medien korrupt seien.
Carlson wurde im vergangenen Jahr von Fox News gefeuert, ohne dass damals Gründe für den Rausschmiss genannt wurden. Der Talkmaster moderierte dort jahrelang eine quotenstarke Abendsendung. Diese nutzte er dazu, um Verschwörungstheorien und Falschmeldungen zu verbreiten und gegen Minderheiten zu hetzen. Kurz danach startete er eine eigene Show auf X.
6. Februar, 20.58 Uhr: Trump sabotiert laut Biden neue US-Ukraine-Hilfen
US-Präsident Joe Biden (81) hat seinem Vorgänger, dem republikanischen Präsidentschaftsbewerber Donald Trump (77), vorgeworfen, die Verabschiedung eines milliardenschweren Hilfspakets für die Ukraine im US-Kongress zu untergraben.
"Alles deutet darauf hin, dass über diesen Gesetzentwurf nicht einmal im Senat abgestimmt wird. Warum? Aus einem einfachen Grund: Donald Trump. Weil Donald Trump denkt, es sei politisch schlecht für ihn", sagte Biden in einer kurzfristig anberaumten Rede am Dienstag in Washington. "Er würde dieses Problem lieber instrumentalisieren, als es tatsächlich zu lösen."
6. Februar, 20.29 Uhr: Kiew ruft eigene Truppengattung "unbemannte Systeme" ins Leben
Die Ukraine hat nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj (46) die neue Truppengattung "unbemannte Systeme" ins Leben gerufen.
Er habe bereits den entsprechenden Erlass unterzeichnet, berichtete Selenskyj am Dienstag in seiner allabendlichen Videoansprache. Diese neuen Drohnen-Streitkräfte seien "keine Frage der Zukunft, sondern vielmehr etwas, das in naher Zukunft zu einem sehr konkreten Ergebnis führen sollte". Drohnen hätten sich bei Kämpfen am Boden, in der Luft und zur See als wirksam erwiesen.
"Dank der Drohnen hat die Ukraine die Sicherheitslage im Schwarzen Meer wirklich verändert", sagte Selenskyj. Durch den Einsatz der sogenannten Seedrohnen - unbemannte Boote mit großer Sprenglast - ist die russische Schwarzmeerflotte sowohl von der südukrainischen Küste als auch aus der Umgebung der Halbinsel Krim verdrängt worden. Auch in den Kämpfen entlang der Fronten seien Drohnen vielfach eingesetzt worden, um den russischen Militärs schwere Verluste zuzufügen.
6. Februar, 18.05 Uhr: Scholz kämpft in Washington um neues Ukraine-Paket
Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) wird bei seinem bevorstehenden Besuch in Washington auch mit Politikern der Republikanischen Partei von Donald Trump sprechen.
Der Kanzler habe aber "überhaupt keine Berührungsängste mit prominenten republikanischen Abgeordneten" - auch nicht mit solchen, die weiteren Ukraine-Hilfen kritisch gegenüberstehen, hieß es in Scholz' Umfeld. Im Gegenteil: Man halte solche Gespräche gerade jetzt für wichtig.
Die militärische Unterstützung der Ukraine im Abwehrkampf gegen Russland ist eins der Hauptthemen des dritten Scholz-Besuchs in Washington seit seinem Amtsantritt. Dem US-Kongress liegt ein Vorschlag für ein neues Hilfspaket vor, in dem Milliarden für die Sicherung der US-Grenzen mit Kriegshilfen für die Ukraine und Israel verknüpft sind.
6. Februar, 15 Uhr: Ukraine verlängert Kriegsrecht und Mobilmachung bis Mitte Mai
Das ukrainische Parlament hat das nach dem russischen Einmarsch verhängte Kriegsrecht und die Mobilmachung um weitere 90 Tage verlängert. Für die von Präsident Wolodymyr Selenskyj (46) eingebrachten Gesetzesvorlagen stimmte jeweils eine deutliche Zweidrittelmehrheit, teilten mehrere Abgeordnete am Dienstag mit. Die Maßnahmen gelten nun vorerst bis Mitte Mai.
Die Ukraine wehrt seit fast zwei Jahren eine russische Invasion ab. Das Kriegsrecht gibt dem Militär mehr Rechte. Zudem wurden die regulären Parlaments- und Präsidentenwahlen ausgesetzt. Männer im wehrpflichtigen Alter zwischen 18 und 60 Jahren dürfen das Land nur in Ausnahmefällen verlassen.
6. Februar, 13.46 Uhr: Baby stirbt bei Raketenangriff auf Hotel im ukrainischen Charkiw
Bei einem russischen Raketenangriff auf ein Hotel im ukrainischen Gebiet Charkiw ist nach offiziellen Angaben ein zwei Monate altes Baby ums Leben gekommen.
"Drei Frauen, 21, 28 und 39 Jahre alt, wurden mit Explosions- und Splitterverletzungen ins Krankenhaus eingeliefert, darunter auch die Mutter des getöteten Kindes", teilte der Militärgouverneur der Region Charkiw, Oleh Synjehubow, am Dienstag auf seinem Telegram-Kanal mit. Das dreistöckige Gebäude in der Siedlung Solotschiw ist durch den Treffer eingestürzt. Synjehubow sprach von einem "weiteren Terroranschlag gegen Zivilisten".
Beschossen worden sein soll die Ortschaft nordwestlich von Charkiw mit umfunktionierten Luftabwehrraketen vom Typ S-300. Russland setzt diese Raketen in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine regelmäßig zum Beschuss von Bodenzielen ein. So berichtete Synjehubow von Artillerie- und Granatwerferangriffen auf 20 weitere Ortschaften in dem Gebiet. Zudem habe es Luftangriffe gegeben
6. Februar, 10.10 Uhr: EU zahlt ab März weitere Ukraine-Hilfen aus
Die Ukraine kann ab März mit weiteren Wirtschaftshilfen der Europäischen Union rechnen. Das gab EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Dienstag in einer Rede im Europaparlament in Straßburg bekannt.
Die EU werde "bereits im März wichtige Zahlungen an die Ukraine leisten können", sagte von der Leyen. In der Nacht hatten sich die Mitgliedsländer und das Parlament grundsätzlich auf ein Hilfspaket von 50 Milliarden Euro für die Ukraine über vier Jahre verständigt.
Von der Leyen sagte, mit den Mitteln werde die Wirtschaft der Ukraine am Laufen gehalten und das Land erhalte "ein hohes Maß an Planbarkeit in den nächsten Jahren". Welchen Umfang die erste Hilfstranche hat, sagte sie nicht.
6. Februar, 9.05 Uhr: Putin hält vor Präsidentenwahl Rede zur Lage der Nation
Kremlchef Wladimir Putin (71) will einem Medienbericht zufolge vor der Präsidentenwahl im März sein Wahlprogramm in einer Rede zur Lage der Nation darlegen. Die Rede werde voraussichtlich zwischen dem 23. Februar und dem 8. März stattfinden, berichtete die gewöhnlich gut informierte Tageszeitung "Kommersant" am Dienstag unter Berufung auf vier eigene Quellen.
Die Wahl selbst läuft in diesem Jahr über drei Tage vom 15. bis 17. März. Putin werde bei seiner Rede auf Russlands Kriegsziele in der Ukraine, die Souveränität des Landes, die wirtschaftliche und soziale Lage so wie familiäre Werte eingehen, mutmaßte die Zeitung.
Zu allen genannten Themen äußert sich Putin regelmäßig. Die Ausführungen dienen in der Regel dazu, den Westen zu attackieren, oder Russlands Stärke und eigene Erfolge darzustellen. Die Rede in diesem Jahr dürfte nach Angaben des "Kommersant" ebenfalls Wahlkampfcharakter aufweisen. Debatten mit anderen Kandidaten geht der Kremlchef traditionell aus dem Weg.
6. Februar, 9 Uhr: Milliardenschweres EU-Hilfspaket für Ukraine nimmt weitere Hürde
Die milliardenschweren neuen Hilfen der EU für die Ukraine haben eine weitere Hürde genommen. Nachdem Ungarn vergangene Woche seine Blockade gegen die Finanzhilfen aufgegeben hatte, einigten sich in der Nacht zu Dienstag auch Unterhändler von Europaparlament und EU-Staaten auf das 50-Milliarden-Euro-Paket.
Die Summe soll bis Ende 2027 unter anderem in den Wiederaufbau nach dem russischen Angriffskrieg fließen und für Reformen genutzt werden. 33 Milliarden davon werden Darlehen, der Rest Zuschüsse sein, hieß es seitens der EU-Länder.
Über das Hilfsprogramm hätte eigentlich bereits bei einem regulären EU-Gipfel im Dezember entschieden werden sollen. Damals legte Ungarns Regierungschef Viktor Orban (60) allerdings ein Veto ein und verhinderte eine Einigung. Bei einem Sondergipfel vergangene Woche gab er dann seine Blockade auf.
Europaparlament und EU-Staaten müssen dem Vorhaben noch zustimmen, das gilt aber als Formsache.
6. Februar, 7.13 Uhr: EU plant neue Russland-Sanktionen
Zum zweiten Jahrestag des Kriegs in der Ukraine am 24. Februar wird in der EU ein neues Paket mit Russland-Sanktionen vorbereitet. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sieht es eine erhebliche Erweiterung der Liste mit Personen und Einrichtungen vor, deren in der EU vorhandene Vermögenswerte eingefroren werden müssen.
Zudem sollen auch weitere Unternehmen sanktioniert werden, die zur militärischen und technologischen Stärkung Russlands oder zur Entwicklung seines Verteidigungs- und Sicherheitssektors beitragen. An sie dürften aus der EU dann keine militärisch nutzbaren Güter und Technologien mehr verkauft werden.
Die konkreten Vorschläge für das mittlerweile 13. Sanktionspaket stellten Spitzenbeamte der EU-Kommission nach dpa-Informationen am Wochenende Vertretern der Mitgliedstaaten vor. Insgesamt könnten den Planungen zufolge deutlich mehr als 200 Personen und Unternehmen von den zusätzlichen Strafmaßnahmen betroffen sein.
6. Februar, 7 Uhr: Zugang zu Cherson für Ausländer vorerst gesperrt
Die ukrainischen Behörden haben den Zugang zur Großstadt Cherson samt Umgebung im Süden des Landes für Ausländer vorerst gesperrt. Auslöser ist der Tod zweier französischer Mitarbeiter einer Nichtregierungsorganisation infolge russischer Angriffe.
Die Zugangssperre gelte sowohl für Angehörige diplomatischer Vertretungen als auch für Mitarbeiter internationaler Hilfsorganisationen, teilte die regionale Militärverwaltung am Montag auf Telegram mit. "Zu Kriegszeiten kann niemand Sicherheit garantieren, aber wir müssen den Aufenthalt von Menschen an Orten aktiver Feindseligkeiten klar feststellen."
Die beiden Franzosen waren am Donnerstag in der Ortschaft Beryslaw bei einem russischen Artillerieangriff ums Leben gekommen. Drei weitere französische Staatsbürger sowie ein Ukrainer wurden verletzt.
5. Februar, 19.01 Uhr: Russische Saboteure in Kiew vermutet
Polizei und Militär haben im Norden der ukrainischen Hauptstadt Kiew eine großangelegte Suche nach möglichen russischen Sabotagetrupps begonnen.
Nach Medienberichten vom Montag wurden dazu unter anderem an mehreren Abschnitten des Obolonsky-Bezirks Straßensperren errichtet. Die Aktion werde durchgeführt, "um Sabotage- und Aufklärungsgruppen des Feindes zu identifizieren", zitierte die "Ukrainska Prawda" aus einer offiziellen Mitteilung.
Zuletzt waren unmittelbar mit dem Überfall russischer Truppen auf die Ukraine im Februar 2022 russische Sabotagetrupps in Kiew vermutet worden. Nach offizieller Lesart war ihr Ziel, die politische und militärische Führung der Ukraine auszuschalten. Die Ergebnisse der damaligen Suchaktionen wurden nie veröffentlicht.
5. Februar, 14.20 Uhr: Tote nach russischem Beschuss von Cherson
Die südukrainische Großstadt Cherson wird immer von russischem Militär beschossen. Nun sind dadurch erneut mehrere Zivilisten getötet worden.
Infolge russischen Artilleriebeschusses sind in der südukrainischen Großstadt Cherson mindestens vier Menschen getötet worden. Ein weiterer wurde verletzt, teilte die Gebietsverwaltung am Montag bei Telegram mit. Die nur durch den Fluss Dnipro von russischen Stellungen getrennte Stadt sei im Laufe des Tages mehrfach beschossen worden.
Die Angaben der Kriegsparteien lassen sich im Regelfall kaum unabhängig überprüfen.
5. Februar, 13 Uhr: Republikanischer Repräsentantenhauschef kündigt Nein zu Ukraine-Paket an
In den USA droht auch der jüngste Entwurf für ein Ukraine-Hilfspaket in Verbindung mit einer besseren Absicherung der Landesgrenzen im Kongress zu scheitern.
Der kurz zuvor von Demokraten und Republikanern im Senat ausgehandelte Gesetzentwurf werde "schon bei Ankunft tot" sein, sofern er das Abgeordnetenhaus erreiche, erklärte der republikanische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Mike Johnson (52), am Sonntag auf der Plattform X.
Der US-Senat hatte zuvor einen neuen Entwurf für ein Hilfspaket für die Ukraine und eine bessere Absicherung der US-Grenzen vorgelegt. Das sogenannte Nationale Sicherheitszusatzgesetz umfasst insgesamt 118,3 Milliarden Dollar (109,8 Milliarden Euro), darunter 60 Milliarden Dollar zur Unterstützung der Ukraine.
5. Februar, 10.50 Uhr: Kreml kritisiert "ungeheuerlichen" Angriff auf Bäckerei in besetzter Ukraine
Der Kreml kritisierte am Montag den ukrainischen Angriff auf eine Bäckerei in der besetzten ostukrainischen Stadt Lyssytschansk, bei dem nach offiziellen Angaben am Samstag mindestens 28 Menschen, darunter ein Kind, getötet wurden.
"Fortgesetzte Angriffe auf friedliche Infrastrukturen, in diesem Fall die Bäckerei, sind ungeheuerliche terroristische Akte. Die Zahl der Opfer spricht für die Ungeheuerlichkeit dieses terroristischen Aktes", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. "Um weitere Anschläge zu verhindern, wird die militärische Sonderoperation fortgesetzt."
Russische Beamte in den von Russland kontrollierten Teilen der Ukraine erklärten, dass 18 Männer, neun Frauen und ein Kind ums Leben gekommen seien, nachdem ukrainische Streitkräfte ein Gebäude gestürmt hatten, in dem sich eine bei den Einheimischen beliebte Bäckerei befand.
5. Februar, 7.27 Uhr: Selenskyj will politische und militärische Führung umbauen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) erwägt nach eigenen Angaben eine Neuordnung der Führung seines Landes.
"Ein Neustart ist notwendig", sagt Selenskyj dem italienischen Fernsehsender RAI in einem Interview. Angesichts wiederholter Spekulationen über eine mögliche Ablösung des populären militärischen Oberbefehlshabers Walerij Saluschnyj sagt Selenskyj, es gehe ihm um eine Ablösung einer Reihe führender Repräsentanten des Staates, nicht nur im Militär.
Selenskyj erklärt, notwendig seien Einigkeit und Zuversicht. "Wenn wir gewinnen wollen, müssen wir alle am selben Strang ziehen", so der Präsident. "Wir dürfen nicht entmutigt sein, wir müssen die richtige und positive Energie haben. Negativität muss zu Hause bleiben. Wir können es uns nicht leisten, aufzugeben."
5. Februar, 7.20 Uhr: US-Senat legt neuen Entwurf für Ukraine-Hilfe vor
Der US-Senat hat einen neuen Entwurf für ein Hilfspaket für die Ukraine vorgelegt.
Das sogenannte Nationale Sicherheitszusatzgesetz umfasst insgesamt 118,3 Milliarden Dollar (109,8 Milliarden Euro), darunter 60 Milliarden Dollar zur Unterstützung der Ukraine.
Das geht aus einer von der Vorsitzenden des Bewilligungsausschusses, Patty Murray, veröffentlichten Zusammenfassung hervor. Eine erste Abstimmung wird spätestens am Mittwoch erwartet.
5. Februar, 7.10 Uhr: Bundeswehr-General: Ukraine muss weiter rekrutieren
Nach Einschätzung des Bundeswehr-Generalmajors Christian Freuding (52) muss die Ukraine weitere Soldaten rekrutieren, um bei der Abwehr des russischen Angriffs erfolgreich sein zu können.
"Die Ukraine wird mit Sicherheit mehr Soldaten mobilisieren müssen – allein schon wegen der Verlustzahlen, soweit wir sie einsehen können", sagte der Leiter des Ukraine-Lagezentrums im Verteidigungsministerium dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Montag).
Als weiteren Grund nannte Freuding die Notwendigkeit, Truppenteile zu regenerieren, die teilweise seit 24 Monaten an der Front seien. Über Art und Umfang der Mobilisierung werde gerade in der Ukraine diskutiert.
5. Februar, 7 Uhr: 1000 Söldner in Belarus
Nach Schätzungen britischer Geheimdienste halten sich noch immer etwa 1000 Kämpfer der russischen Privatarmee Wagner in Belarus auf. Sie trainierten dort belarussische Soldaten und Sicherheitskräfte, teilte das britische Verteidigungsministerium mit.
Die Wagner-Soldaten waren ins Land gekommen, nachdem Söldnerchef Jewgeni Prigoschin mit einem Aufstand gegen die russische Militärführung gescheitert war. Prigoschin starb kurz danach bei einem mysteriösen Flugzeugabsturz im August vergangenen Jahres.
4. Februar, 18.27 Uhr: Russische Leitstelle für Kampfdrohnen zerstört
Die ukrainischen Streitkräfte haben am Sonntag nach eigener Darstellung eine Leitstelle für Kampfdrohnen der russischen Armee zerstört.
Wie die ukrainische Armee mitteilte, seien zudem mehrere gepanzerte Fahrzeuge sowie Geschütze bei Kämpfen am linken Ufer des Dnipro in der Region Cherson im Süden des Landes zerstört worden. Ukrainische Truppen hatten dort im Herbst mehrere Brückenköpfe gebildet. Eine Reihe russischer Angriffe gegen diese Stellungen sind bisher abgeschlagen worden.
Die Angaben der ukrainischen Streitkräfte konnten nicht unabhängig geprüft werden.
4. Februar, 16.56 Uhr: Ukraine rechnet mit verstärkten Front-Angriffen bis zu Russland-Wahlen
Die zuletzt verstärkten Angriffe russischer Truppen entlang der Fronten in der Ukraine werden sich nach Meinung ukrainischer Militärs bis zu den Präsidentschaftswahlen in Russland fortziehen.
"Die Kampfhandlungen werden genau bis zur Veröffentlichung der Wahlergebnisse andauern", spekulierte am Sonntag Iwan Timotschko, Vorsitzender des Heeres-Reservistenverbandes der Ukraine, über die möglichen Pläne von Kremlchef Wladimir Putin (71). "Denn für Putin ist es gegenwärtig außerordentlich wichtig, die Aufmerksamkeit der Menschen von den Problemen im Inneren abzulenken."
Bis zu den Wahlen vom 15. bis 17. März werde Putin seine Truppen in der Ukraine immer wieder zu neuen Angriffen antreiben und weitere Eroberungen fordern. Die Fronten dienten daher für Putin "nicht nur einem militärischen, sondern auch einem politischen Zweck", sagte Timoschko nach Angaben der "Ukrainska Prawda".
4. Februar, 15.28 Uhr: Selenskyj besucht Truppen in umkämpftem Dorf Robotyne
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (46) hat nach eigenen Angaben Truppen im Dorf Robotyne an der südlichen Frontlinie einen Besuch abgestattet.
"Es ist eine Ehre, heute hier zu sein", erklärte Selenskyj am Sonntag in Onlinediensten. Er habe mit den Verteidigern der 65. Brigade in Robotyne gesprochen, ihnen gedankt und Auszeichnungen überreicht. Ein im Onlinedienst Facebook veröffentlichtes Video zeigt den Präsidenten in Uniform mit Soldaten in einem dunklen Raum, der wie ein Keller aussieht.
4. Februar, 11.01 Uhr: Zahl der Toten in Lyssytschansk steigt laut Russland auf 28
Die Zahl der Toten nach dem Beschuss der von Russland besetzten ostukrainischen Stadt Lyssytschansk ist nach russischen Angaben auf 28 gestiegen.
Unter den Toten sei auch ein Kind, erklärte das russische Katastrophenschutzministerium am Sonntag im Onlinedienst Telegram. Die Suchmaßnahmen auf dem Gelände einer bei dem Beschuss zerstörten Bäckerei dauerten an, hieß es weiter. Moskau machte Kiew für den Beschuss verantwortlich.
Den Angaben zufolge wurden bisher "etwa 65 Prozent des zerstörten Gebäudes abgetragen". Die Suchmannschaften hätten die ganze Nacht über gearbeitet. Zehn Menschen seien bisher aus den Trümmern gerettet worden. Das Ministerium veröffentlichte Videoaufnahmen, in denen Rettungskräfte die Trümmer durchkämmen.
3. Februar, 22.21 Uhr: Selenskyj beschwört Einheit für den Sieg über Russland
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (46) hat an den Westen appelliert, die Ukraine weiter in ihrem Abwehrkampf gegen die russische Invasion zu unterstützen.
"Es ist absolut wichtig, die maximale Konsolidierung der freien Welt zu bewahren und alles Mögliche und Unmögliche zu tun, damit die Ukraine Russland Niederlagen zufügen kann", sagte Selenskyj am Samstag in seiner täglichen Videoansprache. Russland komme nur durch Niederlagen zur Einsicht, seinen Krieg zu beenden.
Ziel des von Russland begonnenen Angriffskrieg sei nicht nur die Ukraine und deren Unabhängigkeit, sagte Selenskyj. Auch darum sei die weitere internationale Kooperation bei Sanktionen und Waffenhilfen ausländischer Partner wichtig.
3. Februar, 19.42 Uhr: Tote und Vermisste nach Beschuss russisch besetzter Stadt
Beim Beschuss der von russischen Truppen besetzten ostukrainischen Stadt Lyssytschansk sind nach Angaben der örtlichen Behörden mindestens acht Menschen getötet worden. Weitere zehn wurden verletzt.
"Die ukrainischen Streitkräfte haben eine Bäckerei in Lyssytschansk beschossen, unter den Trümmern befinden sich Zivilisten", schrieb der Chef der von Russland annektierten Region Luhansk, Leonid Passetschnik, am Samstag auf seinem Telegram-Kanal. Er warf der Ukraine vor, wegen fehlender Erfolge an der Front die Zivilbevölkerung zu attackieren. Nach Behördenangaben wurde die Stadt mit Raketenartillerie vom Typ Himars beschossen.
Die Angaben zur möglichen Zahl der Verschütteten schwankt. Passetschnik sprach von bis zu 40 Menschen, die unter dem eingestürzten zweistöckigen Gebäude liegen könnten. Der örtliche Zivilschutz teilte am Abend lediglich mit, dass bisher etwa zehn Personen unter den Trümmern entdeckt worden seien - darunter auch Tote. Die Ukraine hat den Angriff bislang nicht kommentiert. Die russischen Angaben waren unabhängig nicht zu überprüfen.
3. Februar, 19.32 Uhr: Polnischer Präsident äußert Zweifel an Rückeroberung der Krim
Der polnische Präsident Andrzej Duda (51) hat Zweifel an einer Rückeroberung der Krim durch die Ukraine geäußert und damit für Kritik gesorgt.
In einem Interview mit dem YouTube-Projekt "Kanal Zero" vom Freitagabend sagte der nationalkonservative Politiker auf die Frage, ob die Ukraine die Schwarzmeerhalbinsel zurückerlangen werde, er wisse es nicht. Anders als bei den Regionen Luhansk und Donezk handele sich um ein besonderes Gebiet. "Denn historisch betrachtet war es für mehr Zeit in der Hand Russlands", sagte der 51-Jährige.
Der ukrainische Botschafter in Polen, Wasyl Zwarycz, übte am Samstag auf der Plattform X umgehend Kritik und betonte: "Die Krim ist (Teil der) Ukraine: sie ist es und bleibt es." Die Befreiung der Krim von der russischen Okkupation sei die gemeinsame Aufgabe und Pflicht der freien Welt. Duda selbst stellte später auch die polnische Position klar: "Der russische Angriff auf die Ukraine und die Besetzung international anerkannter Gebiete der Ukraine, einschließlich der Krim, ist ein Verbrechen."
3. Februar, 16 Uhr: Sicherheits-Partnerschaft mit Ukraine soll noch im Februar kommen
In den Verhandlungen über eine Sicherheitspartnerschaft zwischen Deutschland und der Ukraine liegt einem Zeitungsbericht zufolge nun ein Entwurf vor. Ziel sei es, die zwischenstaatliche Vereinbarung während der Münchner Sicherheitskonferenz zu unterzeichnen, berichtet die FAZ. Für einen genauen Termin gab es von der Bundesregierung am Samstag in Berlin aber keine Bestätigung.
Eine Regierungssprecherin verwies auf dpa-Anfrage auf Äußerungen von Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD), der im Januar gesagt hatte, er habe sehr intensiv mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (46) gesprochen und werde das Gespräch in Kürze fortsetzen. "Dabei hat die Sicherheitspartnerschaft eine große Rolle gespielt, die zwischen uns intensiv vorbereitet wird. Deshalb gehe ich davon aus, dass wir das bald finalisieren werden", sagte Scholz da. Er habe das Gefühl, "dass wir kurz vor einer abschließenden Verhandlung stehen".
Die FAZ berichtet unter Berufung auf Regierungskreise in Berlin, eine Unterzeichnung sei für den 16. Februar geplant.
3. Februar, 14.05 Uhr: USA provozieren Ukraine laut Kreml zur Fortsetzung des Krieges
Der Kreml hat Washington nach dem Ukraine-Besuch der amtierenden stellvertretenden US-Außenministerin Victoria Nuland (62) vorgeworfen, Kiew zu einer Fortsetzung des Kriegs zu provozieren.
"Die Amerikaner fügen den Ukrainern (dadurch) mehr Schmerzen zu und die Amerikaner sorgen dafür, dass mehr Ukrainer sterben", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow (56) dem Korrespondenten des russischen Staatsfernsehens Pawel Sarubin, der die Aufnahmen am Samstag auf Telegram veröffentlichte.
Die USA seien direkte Beteiligte des Konflikts und würden sich immer mehr darin verstricken, sagte Peskow. Dies werde aber am Ausgang des Kriegs nichts ändern, zeigte er sich zuversichtlich.
3. Februar, 10.05 Uhr: Moskau und Kiew melden Drohnenattacken auf beiden Seiten
Sowohl das russische als auch das ukrainische Militär meldeten erneute Drohnenangriffe in der Nacht.
Russland sprach von insgesamt sieben Drohnen, die alle abgefangen worden seien: Vier davon über der südwestrussischen Region Belgorod und eine Drohne über der südlich davon liegenden Region Rostow-am-Don. Zwei weitere sollen über dem Gebiet Wolgograd vom Himmel geholt worden sein.
Die Ukraine meldete Angriffe mit insgesamt 14 Drohnen und zwei Raketen, die vor allem auf die Energieinfrastruktur in der Industrieregion Dnipropetrowsk. In der Region seien zwei Brände ausgelöst worden, schrieb Militärgouverneur Serhij Lyssak auf Telegram: "Fast 15.000 Menschen sind ohne Strom in dem Kreis. Und außerdem zwei Heizkraftwerke in Krywyj Rih, die 43.000 Menschen versorgt haben."
3. Februar, 09.47 Uhr Feuer nach Angriff auf Ölraffinerie in Wolgograd gelöscht
Ein nach einem Drohnenangriff ausgebrochenes Feuer in einer Ölraffinerie im südrussischen Wolgograd ist nach Angaben der örtlichen Behörden wieder gelöscht worden.
Eine Drohne sei abgefangen und zerstört worden, teilte der Gouverneur von Wolgograd, Andrej Botscharow, auf dem Kurzmitteilungsdienst Telegram mit. In der Folge sei ein Brand ausgebrochen, das offene Feuer sei aber bereits wieder gelöscht worden.
Bei dem Vorfall sei niemand verletzt worden. Russland und die Ukraine haben wiederholt die gegnerische Energieinfrastruktur angegriffen.
3. Februar, 8.10 Uhr: EU-Außenminister beraten über die Ukraine
Die Außenministerinnen und -minister der EU-Länder beraten heute in Brüssel erneut über die Lage in der Ukraine. Geplant ist eine Strategie-Debatte über den möglichen Platz der Ukraine in der Europäischen Union, wie der Sprecher des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell (76) mitteilte.
Die Staats- und Regierungschefs hatten im Dezember den Weg für Beitrittsverhandlungen mit Kiew frei gemacht. Das nötige Verhandlungsmandat wird laut Diplomaten aber nicht mehr vor den Europawahlen Anfang Juni erwartet.
Daneben beraten die Außenminister über Chancen zur Annäherung an die Türkei sowie über die Lage in der Sahel-Krisenregion in Afrika. Beschlüsse werden bei dem informellen Treffen nicht erwartet.
3. Februar, 7.50 Uhr: Moskau erklärt bekannten Bürgerrechtler Orlow zum Auslandsagenten
Russlands Obrigkeit zieht derweil die Daumenschrauben gegen Kriegsgegner und Andersdenkende weiter an: Das russische Justizministerium erklärte den bekannten Bürgerrechtler Oleg Orlow zum "Auslandsagenten".
Der 70-Jährige ist nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax neben fünf anderen Personen wegen seiner Kritik an Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine und der Verbreitung angeblicher Falschinformationen über die politische Führung in Moskau auf die Schwarze Liste gesetzt worden.
Mit der Bezeichnung Auslandsagent lässt die russische Führung Oppositionelle und Kritiker brandmarken. Wer in Russland als "ausländischer Agent" gelistet ist, muss mit zahlreichen Nachteilen rechnen. Die Einstufung soll Misstrauen gegen sie schüren und ihre Arbeit in Russland erschweren.
3. Februar, 7.45 Uhr: Litauen liefert weitere Munition an die Ukraine
Gute Nachrichten gibt es für Kiew aus dem Baltikum: Litauen hat der Ukraine weitere Militärhilfe für den Kampf gegen Russland geleistet.
Die Armee des baltischen EU- und Nato-Landes habe Kiew Munition für Granatwerfer vom Typ "Carl Gustaf" und Fernzündsysteme übergeben, teilte das Verteidigungsministerium in Vilnius mit.
"Wir unterstützen die Ukraine aktiv und konsequent, denn unsere Unterstützung für die Ukraine ist auch eine Investition in unsere eigene Sicherheit", sagte Minister Arvydas Anusauskas.
2. Februar, 22.26 Uhr: Selenskyj gibt Lieferung neuer Flugabwehr-Systeme bekannt
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (46) hat die Ankunft von zwei weiteren modernen Flugabwehrsystemen begrüßt.
"Es sind Systeme, die alles abschießen", sagte Selenskyj am Freitag in seiner täglichen Videobotschaft. Auf ihre Lieferung habe Kiew monatelang hingearbeitet. Den genauen Typ nannte er nicht. Die Ukraine verteidigt ihren Luftraum unter anderem mit dem US-Flugabwehrsystem vom Typ Patriot und dem aus Deutschland stammenden System Iris-T.
Seinen Angaben nach sollen die neuen Flugabwehrwaffen in den Regionen eingesetzt werden. Diese seien bislang noch unzureichend geschützt, räumte Selenskyj ein und versprach zugleich, an einer weiteren Stärkung zu arbeiten.
2. Februar, 21.08 Uhr: Litauen liefert weitere Munition an die Ukraine
Litauen hat der Ukraine weitere Militärhilfe für den Kampf gegen Russland geleistet.
Die Armee des baltischen EU- und Nato-Land habe Kiew Munition für Granatwerfer vom Typ "Carl Gustaf" und Fernzündsysteme übergeben, teilte das Verteidigungsministerium in Vilnius am Freitag mit.
"Wir unterstützen die Ukraine aktiv und konsequent, denn unsere Unterstützung für die Ukraine ist auch eine Investition in unsere eigene Sicherheit", sagte Verteidigungsminister Arvydas Anusauskas (60).
2. Februar, 21 Uhr: UN-Gericht lässt ukrainische Klage gegen Russland weitgehend zu
Im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine hat der Internationale Gerichtshof eine Klage Kiews gegen Russland weitgehend zugelassen und wird nun ein Hauptverfahren eröffnen.
Das höchste Gericht der Vereinten Nationen wies am Freitag in Den Haag die meisten Einwände Moskaus gegen das Verfahren zurück.
Im Kern der Klage geht es um die Rechtfertigung Russlands für seinen Überfall auf die Ukraine vor fast zwei Jahren. Moskau hatte die Invasion damit begründet, dass Millionen Menschen in der Ostukraine vor einem Völkermord geschützt werden müssten.
2. Februar, 17.57 Uhr: Russischer Minister spricht von Geländegewinnen
Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu (68) sieht seine Armee gegen die Ukraine in der Offensive.
Vor ranghohen Militärs berichtete er von angeblichen Geländegewinnen. "Unsere Einheiten dringen vor, weiten die Zone unter ihrer Kontrolle aus, verbessern ihre Position an vorderster Linie", sagte der Minister am Freitag bei einer Sitzung in Moskau. Die russische Armee habe die Dörfer Tabajiwka und Krochmalne im ostukrainischen Gebiet Charkiw sowie das Dorf Wessele nahe Bachmut im Donbass erobert, sagte Schoigu.
Ganz eindeutig war die Gefechtslage in diesen Dörfchen mit nur wenigen Häusern aber nicht. Tabajiwka sei schwer umkämpft, aber weiter in ukrainischer Hand, sagte in Kiew der Militärsprecher für den dortigen Frontabschnitt am Freitag im Fernsehen. "Es gibt Artillerieduelle."
2. Februar, 14.16 Uhr: Weiter Rätsel um Leichen nach Flugzeugabsturz in Russland
Gut eine Woche nach dem Absturz einer russischen Transportmaschine vom Typ Iljuschin Il-76 mit angeblich 65 ukrainischen Kriegsgefangenen an Bord gibt es weiter Rätsel um die Leichen.
Auf Forderungen Kiews nach einer Überführung der Toten in die Ukraine sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag, das sei Sache der russischen Ermittler. "Die Ermittlungen laufen, und im Zuge der Untersuchungen werden alle Festlegungen nur durch die Ermittlungsorgane getroffen", sagte Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. In der Ukraine halten sich von offizieller Seite Zweifel, ob die Gefangenen wirklich an Bord waren.
Moskau wirft den ukrainischen Streitkräften vor, die Iljuschin am 24. Januar im Gebiet Belgorod mit Raketen vom US-Flugabwehrsystem Patriot abgeschossen zu haben. Neben den neun Mitgliedern der russischen Crew seien auch die für einen Gefangenenaustausch vorgesehenen ukrainischen Soldaten getötet worden. Der ukrainische Koordinierungsstab hatte zuletzt bestätigt, dass an dem Tag Gefangene ausgetauscht werden sollten.
2. Februar, 9.21 Uhr: Stadt in der Ukraine nach russischen Drohnenangriffen teils ohne Strom
Russland hat die Ukraine in der Nacht zum Freitag erneut mit Drohnenangriffen überzogen und damit in der Industriestadt Krywyj Rih einen größeren Stromausfall verursacht.
Zehntausende Haushalte und zahlreiche Industriebetriebe in der Stadt im Gebiet Dniproperowsk im Südosten des Landes waren durch Schäden an einer Anlage von der Versorgung abgeschnitten, wie das ukrainische Energieunternehmen Ukrenerho mitteilte.
Der Gebietsgouverneur Serhij Lyssak teilte mit, dass durch den Stromausfall auch zwei Bergbauschächte betroffen waren, 100 Arbeiter seien zu dem Zeitpunkt unter der Erde gewesen. Ein Teil von ihnen konnte an die Oberfläche gebracht werden. Laut Behörden liefen die Arbeiten zur Wiederaufnahme der Stromversorgung. Krywyj Rih ist die Geburtsstadt von Präsident Wolodymyr Selenskyj.
2. Februar, 6.46 Uhr: Scholz drückt bei EU-Waffenlieferungen für Ukraine aufs Tempo
Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) hat sich zufrieden mit den ersten Reaktionen der anderen EU-Mitgliedstaaten auf seine Initiative für mehr Waffenlieferungen in die Ukraine gezeigt.
Die Diskussion beim EU-Gipfel in Brüssel darüber sei "sehr ernsthaft" gewesen, "so wie ich mir das gewünscht habe", sagte Scholz am Donnerstag nach den Beratungen in Brüssel. Viele würden jetzt ihre Beiträge noch einmal überdenken. "Und darüber habe ich auch Rückmeldungen, dass das stattfindet." Scholz drückte aber aufs Tempo. "Wir müssen relativ früh in diesem Jahr dazu kommen, dass die bilaterale Unterstützung für die Ukraine bei der Verteidigung auch gestärkt wird. Das muss die Botschaft sein, die aus der Europäischen Union nach draußen gesandt wird."
2. Februar, 6.28 Uhr: Selenskyj sieht EU-Finanzhilfe als Signal an Moskau und Washington
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (46) sieht das milliardenschwere Hilfspaket der EU als Signal an Moskau - und Washington.
"Das ist ein deutliches Signal an Moskau, dass Europa standfest ist und nicht zerbricht an den immer neuen destruktiven Wellen, die im Kreml erdacht werden", sagte Selenskyj in der Nacht zum Freitag in seiner täglichen Videobotschaft. Zugleich sei es aber auch eine Botschaft an Washington, dass Europa sich für die Belange Kiews engagiere und Einigkeit demonstriere.
2. Februar, 6.27 Uhr: Selenskyj lobt Scholz nach Hilfspaket
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (46) hat nach der Freigabe von EU-Milliardenhilfen für sein Land Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) seinen besonderen Dank ausgesprochen.
"Lieber Olaf, ich bin dankbar für deine persönlichen Anstrengungen, um diese Entscheidung zur Realität werden zu lassen", schrieb der ukrainische Staatschef am Donnerstag auf X (vormals Twitter). Er lobte Deutschlands Rolle für den Frieden in Europa und versicherte, die Unterstützung der Ukraine sei das beste Investment, um die Sicherheit des Kontinents zu schützen.
1. Februar, 20.52 Uhr: IAEA-Chef besucht AKW Saporischschja - Sorge um Personalmangel
Das Personal im ukrainischen Kernkraftwerk Saporischschja ist unter russischer Besatzung von etwa 11.500 auf 4500 Mitarbeiter geschrumpft.
Das teilte der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi (62), am Donnerstag vor seiner Reise in die Ukraine mit, wo er in der kommenden Woche auch erneut das frontnahe Kraftwerk besuchen will. Der niedrige Personalstand werde ein zentrales Thema in seinen Gesprächen mit den russischen Betreibern des Atomkraftwerks sein, kündigte Grossi in Wien an.
"Es ist unerlässlich, dass das Kraftwerk genug qualifiziertes und geschultes Personal für die Betriebssicherheit und den Schutz der Anlage hat", sagte der 62-Jährige.
1. Februar, 20.47 Uhr: Zwei Franzosen durch russischen Beschuss getötet
Im südukrainischen Gebiet Cherson sind nach offiziellen Angaben zwei freiwillige Helfer aus Frankreich durch russischen Beschuss getötet worden.
"Drei weitere Ausländer haben leichte Verletzungen erlitten", schrieb der Militärgouverneur Olexander Prokudin am Donnerstag auf seinem Telegram-Kanal. Auch ein ukrainischer Helfer sei verletzt worden.
Bisher gibt es wenig weitere Details. Beschossen wurde demnach die Kleinstadt Beryslaw. Diese hatten die Ukrainer erst im Herbst 2022 im Zuge ihrer Gegenoffensive aus russischer Besetzung befreit. Allerdings liegt Beryslaw am Ufer des Dnipro-Flusses, der an dieser Stelle die Frontlinie bildet. Daher wird die Stadt regelmäßig von russischer Seite aus beschossen.
1. Februar, 18.33 Uhr: Russlands Nationalgarde integriert laut London drei Wagner-Einheiten
Russland verstärkt nach britischer Einschätzung seine Kontrolle über die Söldnertruppe Wagner.
Die russische Nationalgarde integriere drei frühere Kampfeinheiten von Wagner in ihr erstes Freiwilligenkorps, teilte das britische Verteidigungsministerium am Donnerstag mit.
Die Eingliederung deute höchstwahrscheinlich darauf hin, dass Wagner erfolgreich der Nationalgarde unterstellt worden sei, schrieben die Briten auf der Plattform X (früher Twitter). Der russische Staat erhalte so mehr Befehlsgewalt und Kontrolle über die Gruppe.
1. Februar, 15.03 Uhr: Russisches Raketenschiff "Iwanowez" durch Ukraine versenkt?
In ihrem Abwehrkampf gegen die russische Marine will die Ukraine einen weiteren Erfolg im Schwarzen Meer erzielt haben.
In der Nacht zum Donnerstag sei das Raketenschiff "Iwanowez" durch mehrere Seedrohnen versenkt worden, teilte der ukrainische Militärgeheimdienst am Donnerstag mit. Der Angriff sei an der Westküste der seit 2014 von Russland annektierten Halbinsel Krim erfolgt. Als Beleg wurde ein Video gezeigt, in dem nacheinander mehrere mit Sprengstoff beladene Seedrohnen auf das russische Kriegsschiff zusteuern und explodieren.
Das Schiff habe Schlagseite bekommen und sei letztendlich gesunken. Von russischer Seite gab es bisher keine Bestätigung für diesen Vorfall.
1. Februar, 13.55 Uhr: "Verschleppte Kinder müssen zurück in die Ukraine"
Olena Selenska (45), die Frau des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (46), hat die internationale Gemeinschaft dazu aufgerufen, sich stärker für die Rückkehr von ukrainischen Kindern einzusetzen, die während des Krieges illegal nach Russland gebracht worden sind.
"Wir müssen mehr tun", sagte Selenska am Donnerstag bei einer Konferenz unter den Titel "Russia´s war on children" in Riga. Jedes Land und jede internationale Organisation könne der Ukraine dabei helfen, die von Russland verschleppten Kinder zurückholen.
Nach Angaben aus Kiew hat die Ukraine bislang knapp 20.000 Kinder identifiziert, die nach Russland oder in russisch besetzte Gebiete der Ukraine gebracht worden sein sollen. Nur mehrere Hundert davon seien bisher zurückgekehrt. "Wir werden für jedes unserer gestohlenen Kinder kämpfen - egal, wie viele Ressourcen dafür benötigt werden", sagte die ukrainische First Lady.
1. Februar, 13.47 Uhr: Ukrainische Führung dankt EU für neue Hilfen
Die ukrainische Führung hat der Europäischen Union für die Gewährung neuer Finanzhilfen in Höhe von 50 Milliarden Euro gedankt.
Wirtschaft und Finanzen der Ukraine würden langfristig stabilisiert, was genauso wichtig wie Rüstungshilfe oder Sanktionen gegen Russland sei. Das schrieb Präsident Wolodymyr Selenskyj (46) am Donnerstag im Netzwerk X (früher Twitter). "Es ist wichtig, dass die Entscheidung von allen 27 EU-Führern getroffen wurde, was einmal mehr die starke Einigkeit der EU zeigt."
1. Februar, 13.33 Uhr: Ukraine will weiteres russisches Kriegsschiff versenkt haben
In ihrem Abwehrkampf gegen die russische Marine will die Ukraine einen weiteren Erfolg im Schwarzen Meer erzielt haben.
In der Nacht zum Donnerstag sei das Raketenschiff "Iwanez" durch mehrere Seedrohnen versenkt worden, teilte der ukrainische Militärgeheimdienst am Donnerstag mit. Der Angriff sei an der Westküste der seit 2014 von Russland annektierten Halbinsel Krim erfolgt. Als Beleg wurde ein Video gezeigt, in dem nacheinander mehrere mit Sprengstoff beladene Seedrohnen auf das russische Kriegsschiff zusteuern und explodieren. Das Schiff habe Schlagseite bekommen und sei letztendlich gesunken. Von russischer Seite gab es bisher keine Bestätigung für diesen Vorfall.
1. Februar, 11.44 Uhr: Orban gibt Blockade auf - EU beschließt neue Ukraine-Hilfen
Der ungarische Regierungschef Viktor Orban (60) hat seine Blockade der EU-Pläne für neue Ukraine-Hilfen nach Angaben von EU-Ratspräsident Charles Michel aufgegeben.
Alle 27 Staats- und Regierungschefs hätten dem geplanten Unterstützungspaket im Umfang von 50 Milliarden Euro zugestimmt, teilte der Belgier am Donnerstag beim EU-Sondergipfel in Brüssel mit.
1. Februar, 11.13 Uhr: Drama um Ukraine-Hilfen - Scholz & Co beraten mit Orban
Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) und andere führende Staats- und Regierungschefs von EU-Ländern haben am Donnerstagvormittag versucht, den ungarischen Regierungschef Viktor Orban (60) zu einer Zustimmung zu Plänen für neue Ukraine-Hilfen zu bewegen.
Auf einem von EU-Ratspräsident Charles Michel verbreiteten Bild war zu sehen, wie sich die Spitzenpolitiker kurz vor dem Beginn eines Sondergipfels zu dem Thema im kleinen Kreis mit Orban berieten.
1. Februar, 6.53 Uhr: Putin will Banken in eroberte ukrainische Gebiete schicken
Der russische Präsident Wladimir Putin (71) hat die Banken seines Landes aufgefordert, nicht zu zögern und sich in den annektierten Gebieten der Ukraine zu betätigen.
"Das, was sie früher gefürchtet haben, die Sanktionen, das ist längst passiert. Warum sich fürchten?", sagte Putin am Mittwoch in Moskau bei einer Sitzung über die soziale und wirtschaftliche Entwicklung der Region. "Man muss aktiver in diese Gebiete gehen und dort arbeiten", sagte er der Agentur Tass zufolge.
31. Januar, 22.31 Uhr: Selenskyj: Dieser Winter bleibt für die Ukraine schwierig
Die Ukraine hat nach Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj in diesem Winter wegen der dauernden russischen Bombardierungen noch einen schwierigen Weg vor sich.
Dabei sei die Lage schon besser als ein Jahr zuvor, sagte Selenskyj. "Die Energiesituation hat sich im Vergleich zum letzten Winter grundlegend geändert. Das System ist erhalten geblieben", so der 46-Jährige.
Im vergangenen Winter hatte Russland gezielt das Energiesystem beschossen, was für viele Ukrainer den stunden- oder tageweisen Ausfall von Strom, Heizung, Gas und Wasser bedeutete. Mittlerweile ist die ukrainische Flugabwehr dank westlicher Systeme besser gerüstet.
31. Januar, 22.27 Uhr: Russisches Militär meldet Raketenangriff auf Halbinsel Krim
Die Ukraine hat nach russischen Militärangaben am Mittwoch die annektierte Halbinsel Krim und die Stadt Sewastopol mit Raketen angegriffen.
Dabei habe die Ukraine 20 Marschflugkörper eingesetzt, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Von ihnen seien 17 über dem Schwarzen Meer abgefangen worden, drei weitere über der Krim.
Russland spielte die Folgen des Angriffs eher herunter. Zwölf Gebäude seien beschädigt worden, aber nicht schwer. Verletzt wurde angeblich niemand.
Nach inoffiziellen Berichten von der Krim hatte der Angriff größere Ausmaße. Rauch und Explosionen seien zu sehen und hören gewesen.
31. Januar, 17.34 Uhr: EU-Chefdiplomat: Länder planen mehr Militärhilfe für Ukraine
Die Ukraine kann nach Angaben des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell in diesem Jahr auf europäische Militärhilfen im Wert von mindestens 21 Milliarden Euro hoffen.
Nicht alle 27 EU-Mitgliedstaaten hätten sich bislang zu Wort gemeldet, daher könne die Zahl noch steigen, so der 76-jährige Spanier.
Seit Beginn des russischen Angriffskrieges habe der Wert der europäischen Militärhilfen für die Ukraine insgesamt rund 28 Milliarden Euro betragen. Sie umfassen Waffen, Munition und andere militärische Ausrüstung.
Die Bundesregierung hat nach eigenen Angaben für 2024 rund acht Milliarden Euro an Haushaltsmitteln für Waffenlieferungen an die Ukraine eingeplant.
31. Januar, 17.05 Uhr: Ukraine und Russland tauschen rund 400 Kriegsgefangene aus
Die Ukraine und Russland haben trotz des kürzlich abgeschossenen russischen Transportflugzeugs erneut Kriegsgefangene ausgetauscht.
"Auf die Heimaterde sind 207 unserer Leute zurückgekehrt!", schrieb der ukrainische Menschenrechtsbeauftragte Dmytro Lubinez am Mittwoch bei Telegram. Seit dem russischen Einmarsch seien damit bereits über 3000 Ukrainer im Rahmen von 50 Austauschen freigekommen.
Das russische Verteidigungsministerium bestätigte den Austausch. Den Informationen aus Moskau zufolge wurden jedoch 195 russische gegen 195 ukrainische Soldaten ausgetauscht. Die Differenz in der Zahl wurde nicht erklärt.
31. Januar, 16.24 Uhr: EU räumt Scheitern von Munitionsplan für Ukraine ein
Die EU hat ein Scheitern ihrer ehrgeizigen Pläne für die Belieferung der Ukraine mit Artilleriegeschossen eingeräumt.
Von der in Aussicht gestellten Menge von einer Million Schuss werde man bis März voraussichtlich nur etwas mehr als die Hälfte geliefert haben, erklärte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am Mittwoch am Rande eines Verteidigungsministertreffens in Brüssel.
31. Januar, 13.14 Uhr: Konferenz in Riga zur Verschleppung ukrainischer Kinder nach Russland
Bei einer internationalen Konferenz in Riga wollen Vertreter verschiedener Staaten und Organisationen über das Schicksal ukrainischer Kinder diskutieren, die während des Krieges illegal nach Russland gebracht worden sind.
Bei dem zweitägigen Treffen soll es darum gehen, wie Russland für die Umsiedlung von Kindern aus besetzten Gebieten in der Ukraine zur Rechenschaft gezogen werden kann. Auch sollen Möglichkeiten zur Erleichterung der Rückkehr der Kinder erörtert werden. Zur Konferenz wird auch die ukrainische First Lady Olena Selenska erwartet.
31. Januar, 13.12 Uhr: Bundeswehr soll weitere 10.000 ukrainische Soldaten ausbilden
Deutschland will in diesem Jahr weitere 10.000 Soldaten aus der Ukraine ausbilden.
Verteidigungsstaatssekretärin Siemtje Möller sagte am Mittwoch in Brüssel, das Training solle wie im vergangenen Jahr im Rahmen der europäischen Ausbildungsmission EUMAM erfolgen. Für Deutschland sei klar, dass man weiter fest an der Seite der Ukraine stehe.
31. Januar, 13.07 Uhr: Russisches Parlament will Kriegsgegner enteignen lassen
Das russische Parlament hat ein viel diskutiertes Gesetz zur Beschlagnahmung des Eigentums von Kriegsgegnern und Staatsfeinden abgesegnet.
"Wir haben die Frage mehr als einmal besprochen - die absolute Mehrheit tritt für die Notwendigkeit einer Bestrafung der Verräter ein, die aus dem Ausland Schmutz über unser Land und unsere an der militärischen Spezialoperation beteiligten Soldaten und Offiziere ausschüttet, oder das nazistische Regime in Kiew unterstützt und finanziert", sagte Duma-Chef Wjatscheslaw Wolodin.
Auf seinem Telegram-Kanal sprach Wolodin von einem "Gesetz gegen Lumpen". Mit dem Entzug von Eigentum und Ehrentiteln sollen unter anderem die Diskreditierung der Armee, öffentliche Aufrufe zu Extremismus, oder auch der Aufruf zu Sanktionen gegen Russland beziehungsweise die Beihilfe zu deren Durchsetzung bestraft werden. Auch wer internationale Organisationen, in denen Russland kein Mitglied ist, oder ausländische Behörden unterstützt, muss demnach künftig mit Enteignung rechnen.
31. Januar, 11.44 Uhr: Reservistenverband für verpflichtendes Dienstjahr
Für eine gesamtstaatliche Verteidigung hat der Reservistenverband die Einführung eines verpflichtenden Dienstjahres in der Bundeswehr sowie im Katastrophenschutz und in den Rettungsdiensten gefordert.
Zahlreiche Krisen verdeutlichten, dass der Sicherheitsbegriff nicht länger isoliert betrachtet werden dürfe und sich aus zivilen und militärischen Bausteinen zusammensetze, erklärte Verbandspräsident Patrick Sensburg am Mittwoch in Berlin. Nötig sei eine umfassende politische Debatte.
"Nicht nur der Dienst in der Bundeswehr ist verteidigungsrelevant, sondern auch der beispielsweise beim THW, den Feuerwehren oder den Sanitätsdiensten. In der Landesverteidigung benötigen wir diese Kräfte genauso, um einem Angreifer lange widerstehen zu können", so Sensberg. "Das bedeutet aber auch, dass alle jungen Männer und Frauen in Deutschland wieder zu einem Pflichtdienst von mindestens einem Jahr herangezogen werden sollen und dann weitgehend zwischen den Organisationen wählen können."
31. Januar, 11.38 Uhr: Schweiz übt Kampfjet-Start und -Landung auf Autobahn
Die Schweizer Luftwaffe probt den Ernstfall und darf dafür im Juni mit Kampfjets vom Typ F/A-18 das Starten und Landen auf einer Autobahn üben.
Die Regierung gab dafür am Mittwoch grünes Licht. Der Autobahnabschnitt der A1 werde dafür zwischen Avenches und Payerne im Kanton Waadt südwestlich von Bern vom 4. bis 6. Juni 2024 während maximal 36 Stunden gesperrt. Der Verkehr werde dann umgeleitet. Die Armee will testen, ob die Kampfflugzeuge bei Schäden an Flughäfen anderswo starten und landen können.
"Die Sicherheitslage in Europa hat sich in den letzten Jahren weiter verschlechtert, namentlich mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine", teilte die Regierung, der Bundesrat, mit. Deshalb müsse die Armee ihre Verteidigungsfähigkeit stärken.
31. Januar, 10.48 Uhr: Ölfabrik in St. Petersburg bei Drohnenangriff getroffen
Bei einem Drohnenangriff wurde Medienberichten zufolge eine Ölfabrik in der nordwestrussischen Millionenstadt St. Petersburg getroffen.
"Nach der Explosion sind drei leere Zisternen in Brand geraten, die schnell gelöscht werden konnten", berichtete das regionale Internetportal Fontanka am Mittwoch. Zudem seien weitere Gebäude und Fahrzeuge beschädigt worden. Ein Überwachungsvideo einer nahegelegenen Busstation soll den Moment des Einschlags zeigen.
St. Petersburg liegt mehr als 1000 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt. Das russische Militär hat den Angriff bislang nicht kommentiert, berichtete allerdings zeitgleich über eine abgewehrte Drohnenattacke auf die benachbarte nordwestrussische Region Pskow.
31. Januar, 7.15 Uhr: Medien: Machtkampf zwischen Selenskyj und seinem Oberbefehlshaber
Selenskyj soll übereinstimmenden Medienberichten zufolge versucht haben, Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj zu entlassen.
Auf Druck der USA und Großbritanniens sowie hochrangiger Militärs habe Selenskyj diese Entscheidung rückgängig machen müssen, berichtete die "Times" am Dienstagabend. Der "Guardian" meldete unter Berufung auf Oppositionsabgeordnete, der Präsident habe Saluschnyj am Montag zum Rücktritt aufgefordert, was dieser jedoch abgelehnt habe. Auch die "New York Times" berichtete über Selenskyjs Plan, Saluschnyj zu feuern.
Seit Wochen gelten die Beziehungen zwischen beiden angesichts der gescheiterten Gegenoffensive gegen die russischen Angreifer als gespannt. Unter Saluschnyjs Kommando hielten die ukrainischen Truppen der Invasion stand und eroberten sogar besetzte Gebiete zurück. Der General gilt als beliebt bei seinen Soldaten und in der Bevölkerung. Deshalb wurden ihm auch politische Ambitionen nachgesagt, die er aber dementierte.
31. Januar, 6.47 Uhr: Orban pocht vor Sondergipfel zu EU-Ukraine-Hilfen auf Zugeständnisse
Der ungarische Regierungschef, Viktor Orban, hat kurz dem EU-Sondergipfel zu milliardenschweren Finanzhilfen für die Ukraine seine Ablehnung der aktuellen Pläne bekräftigt.
Er stellte Bedingungen für eine Einigung. Ungarn sei bereit, Teil einer Lösung zu sein, sagte er dem französischen Magazin "Le Point". Voraussetzung sei allerdings, dass man jedes Jahr neu darüber entscheide, ob man weiter Geld schicken wolle oder nicht.
Vorwürfe, dass er die anderen EU-Staaten mit einem Veto erpressen wolle, wies Orban zurück. Jetzt für die Ukraine 50 Milliarden Euro für den Zeitraum bis Ende 2027 fest zuzusagen, könnte den Bürgern seiner Meinung nach den Eindruck vermitteln, dass ihre Stimme keine Rolle spiele, sagte er mit Blick auf die im Juni anstehenden Europawahlen.
31. Januar, 6.46 Uhr: In Brüssel Gespräche über weitere Hilfen für Ukraine
In Brüssel setzen an diesem Mittwoch die EU-Verteidigungsminister bei einem informellen Treffen die Gespräche zum weiteren Vorgehen bei der Unterstützung der Ukraine fort.
Dabei geht es auch um einen Meinungsaustausch über die Verteidigungsbereitschaft der EU sowie um Projekte zur Stärkung der Rüstungsindustrie. Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius lässt sich durch Staatssekretärin Siemtje Möller vertreten.
31. Januar, 6.10 Uhr: Selenskyj: Heimische Waffenproduktion ist Weg in die Freiheit
Wolodymyr Selenskyj hat die wachsende Fertigung von Drohnen und Munition im eigenen Land als einen Weg in die Freiheit bezeichnet.
"Die heimische Produktion von Drohnen, Artilleriegeschossen und Militärfahrzeugen ist buchstäblich die Produktion unserer Freiheit, der Freiheit der Ukrainer und der Ukraine", sagt der 46-Jährige am Dienstag in seiner in Kiew verbreiteten abendlichen Videobotschaft. Dabei gehe es auch um die wichtige Herstellung von Drohnen mit größerer Reichweite. Details nannte Selenskyj nicht.
30. Januar, 19.26 Uhr: Alarmrotte identifiziert russische Militärmaschine bei Rügen
Erneut ist über der Ostsee ein ohne Erkennungssignal fliegender russischer Aufklärer vom Typ Ilyushin Il-20 gesichtet worden.
Dies löste am Dienstag nach Angaben der Luftwaffe einen Start der Alarmrotte auf dem Fliegerhorst Laage in Mecklenburg-Vorpommern aus. Die russische Militärmaschine wurde vor Rügen im internationalen Luftraum "identifiziert, kurzzeitig begleitet, bevor diese wieder nach Osten abgedreht ist", heißt es in einer Mitteilung der Luftwaffe. Das Flugzeug sei ohne Transpondersignal geflogen. Einen fast identischen Vorfall hatte es bereits im April 2023 gegeben.
Die Alarmrotte besteht üblicherweise aus zwei Eurofightern, die binnen Minuten aufsteigen, um mögliche Gefährdungen zu überprüfen oder auch abzuwehren, wenn nötig. Die gegenseitigen Kontrollen sind aber weitgehend Routine.
30. Januar, 16.26 Uhr: Russland will Produktion von Flugabwehr-Raketen verdoppelt haben
Russland hat nach Angaben von Verteidigungsminister Sergej Schoigu die Produktion von Raketen für seine Flugabwehrsysteme verdoppelt.
Das sagte Schoigu nach Angaben seines Ministeriums am Dienstag bei der Inspektion von Rüstungsfabriken in der Stadt Jekaterinburg am Ural. Auch die Produktion von Abschussrampen der Flugabwehrsysteme S-300 und Buk sei erhöht worden. Sie sollten noch 2024 in Dienst genommen werden. Genaue Zahlen zur Produktion nannte der Minister nicht.
Die russische Flugabwehr hat zuletzt im Einsatz gegen anfliegende ukrainische Drohnen Schwächen gezeigt. So beschädigten Drohnentreffer ein Flüssiggasterminal an der Ostsee und eine Ölraffinerie am Schwarzen Meer.
30. Januar, 11.50 Uhr: Ukraine meldet russische Angriffe mit 35 Kampfdrohnen
Russland hat die Ukraine in der Nacht zum Dienstag laut Kiewer Angaben erneut mit Dutzenden Kampfdrohnen angegriffen. Von insgesamt 35 der unbemannten Fluggeräte hätten unter anderem in den Regionen Mykolajiw, Sumy, Charkiw und Kiew 15 abgewehrt werden können, teilte die ukrainische Luftwaffe am Morgen mit.
Zudem hätten die Russen zwei für Angriffe umfunktionierte Flugabwehrraketen vom Typ S-300 auf das östliche Gebiet Donezk abgefeuert. In Dnipropetrowsk brach den dortigen Behörden zufolge nach einem Drohneneinschlag ein Brand aus. Über mögliche Opfer gab es zunächst keine Informationen.
30. Januar, 7.20 Uhr: EU will Zinsen auf russisches Geld an Ukraine auszahlen
Die EU plant nach Angaben von Diplomaten, in einem ersten Schritt dafür zu sorgen, dass die außerordentlichen Erträge aus der Verwahrung von Vermögen der Moskauer Zentralbank gesondert aufbewahrt werden.
In einem zweiten Schritt ist geplant, einen Teil der Gelder an die Ukraine weiterzuleiten. Dafür müssen allerdings noch weitere Rechtstexte ausgearbeitet werden.
Schätzungen zufolge könnte jährlich eine Summe in Milliardenhöhe anfallen. In der EU wurden nach Kommissionsangaben mehr als 200 Milliarden Euro der russischen Zentralbank eingefroren, und die Erträge aus deren Verwahrung des Kapitals steigen laufend. Es ist demnach nicht geplant, die Vermögen selbst zu enteignen und der Ukraine zu übergeben.
30. Januar, 7 Uhr: Drohnen in der Luft und Gefechte am Boden
Besondere Gefahr durch die anfliegenden Drohnen bestand nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe für die Industriestadt Krywyj Rih am Dnipro. Über einem Vorort seien Drohnen geortet worden.
Insgesamt gilt die ukrainische Flugabwehr aber mittlerweile als gut gerüstet gegen die langsam fliegenden Shahed-Drohnen. Bei dem Angriff in der Nacht auf Montag wurden nach offiziellen Angaben alle acht russischen Drohnen abgefangen. Schwerer fällt es, Boden-Boden-Raketen oder umfunktionierte Flugabwehrraketen abzufangen.
Die russische Luftabwehr hat nach eigenen Angaben in der Nacht zu Dienstag ukrainische Drohnenangriffe auf die 2014 von Russland annektierte Halbinsel Krim und vier weitere Regionen abgewehrt. 21 ukrainische Drohnen seien insgesamt abgeschossen worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit.
Betroffen waren neben der Krim den Angaben zufolge auch die Regionen Belgorod, Brjansk, Kaluga und Tula. Allein über der Schwarzmeerhalbinsel Krim seien 11 Drohnen abgefangen worden. Über Schäden oder Verletzte gab es keine Angaben.
30. Januar, 6.30 Uhr: Ministerium dementiert Entlassung von Oberbefehlshaber
Das ukrainische Verteidigungsministerium widersprach Berichten über eine Entlassung von Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj (50).
"Sehr geehrte Journalisten, wir antworten allen zugleich: Das stimmt nicht", teilte das Ministerium auf Telegram mit. Zuvor hatte sich in Medien die Nachricht verbreitet, Selenskyj habe Saluschnyj entlassen. Der entsprechende Erlass sei noch nicht veröffentlicht. Auch Selenskyjs Sprecher Serhij Nykyforow (29) dementierte die Berichte.
Der 50-jährige Saluschnyj wurde wenige Monate vor dem russischen Einmarsch vom Februar 2022 Oberbefehlshaber der Armee. Unter seinem Kommando hielten die ukrainischen Truppen der Invasion stand und eroberten sogar besetzte Gebiete zurück. Der General gilt als beliebt bei seinen Soldaten und in der Bevölkerung. Deshalb wurden ihm auch politische Ambitionen nachgesagt, die er aber dementierte.
29. Januar, 22.24 Uhr: Außenminister der Ukraine und Ungarns beraten über Streitfragen
Die Nachbarländer Ukraine und Ungarn haben bei einem Außenministertreffen versucht, Probleme in ihrem belasteten Verhältnis auszuräumen.
Dabei sei ein "großer Schritt" hin zu einem Treffen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (46) und des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban (60) gemacht worden. Das teilte Selenskyjs Präsidialamtschef Andrij Jermak (52) am Montag mit. Er nahm an der Begegnung der Außenminister Dmytro Kuleba (42, Ukraine) und Peter Szijjarto (45, Ungarn) in der westukrainischen Stadt Uschhorod teil
"Beide Seiten haben heute deutlich gemacht, dass sie an einem Treffen auf der Ebene des ungarischen Premierministers und des ukrainischen Präsidenten interessiert sind", sagte Jermak nach Medienberichten. Abgesehen von einem kurzen Wortgefecht in Argentinien sind sich Orban und Selenskyj noch nicht begegnet. Der Ungar, der gute Beziehungen zu Moskau pflegt, lehnt Waffenlieferungen an Kiew ab, weil sie angeblich den Krieg verlängern. Er ist auch gegen den Beitritt der Ukraine zu EU und Nato und hat mehrfach versucht, Hilfen der EU zu blockieren.
29. Januar, 14.26 Uhr: Kreml: Putin besucht die Türkei im Februar
Putin will nach Kremlangaben im Februar seinen immer wieder angekündigten Besuch in der Türkei abhalten.
"Ja, es wird ein Besuch vorbereitet", sagte Putins außenpolitischer Berater Juri Uschakow der russischen Nachrichtenagentur Interfax am Montag. Ein Datum nannte er nicht. Es wäre Putins erster Besuch in einem Nato-Mitgliedsstaat seit Beginn seines Krieges gegen die Ukraine vor fast zwei Jahren.
29. Januar, 12.08 Uhr: Putin als vierter Kandidat zur Präsidentenwahl registriert
Kremlchef Putin hat von Russlands zentraler Wahlkommission als vierter Kandidat offiziell die Zulassung zur Präsidentenwahl im März erhalten.
Wie Wahlleiterin Ella Pamfilowa am Montag in Moskau mitteilte, haben die übrigen Bewerber bis zum 31. Januar Zeit, die nötigen Unterschriften von Wahlberechtigten und Unterlagen zur Registrierung als Kandidat einzureichen.
Zugelassen sind bisher ausschließlich Kandidaten, die als chancenlos gelten oder Putin sogar unterstützen. Sie mussten als Vertreter der Parlamentsparteien keine Unterstützungsunterschriften vorlegen. Gewählt wird vom 15. bis 17. März.
29. Januar, 11.57 Uhr: Selenskyj warnt Deutschland vor Gefahr eines "Dritten Weltkriegs"
Der ukrainische Präsident, Wolodymyr Selenskyj, hat eindringlich davor gewarnt, dass bei einem Sieg Russlands über sein Land auch andere europäische Länder wie Deutschland in Gefahr sind.
In der Bundesregierung habe sich mittlerweile die Erkenntnis durchgesetzt, "dass Russland näher an Deutschland heranrückt, wenn wir nicht durchhalten", sagte Selenskyj in einem am Sonntagabend ausgestrahlten Interview, das die ARD-Moderatorin Caren Miosga am Mittwoch mit ihm geführt hatte. Und dieses Risiko "bedeutet ganz klar – Dritter Weltkrieg".
29. Januar, 11.45 Uhr: London: Russland hat bisher 2600 Panzer in der Ukraine verloren
Russland hat seit Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine nach britischer Schätzung etwa 2600 Kampfpanzer verloren.
In den 23 Monaten bis zum 25. Januar 2024 seien zudem 4900 weitere russische gepanzerte Kampffahrzeuge zerstört worden, teilte das britische Verteidigungsministerium am Montag unter Berufung auf Geheimdienstinformationen mit.
Im vergangenen Jahr habe Russland etwa 40 Prozent weniger Fahrzeuge verloren als noch 2022. Das liege wahrscheinlich daran, dass der Krieg 2023 viel statischer gewesen sei und die russischen Einheiten den Großteil des Jahres eher defensiv agiert hätten, hieß es in London weiter.
Seit Oktober 2023 gehe Russland in der Ostukraine wieder in die Offensive. Seitdem hätten die russischen Verluste zugenommen auf vermutlich bis zu 365 Kampfpanzer und 700 Kampffahrzeuge. Allerdings habe Russland nur geringe Geländegewinne erzielt.
29. Januar, 8.49 Uhr: Kiew meldet "viele Verstöße" bei Versorgung von Militär
Nach Beschwerden des ukrainischen Militärs über Defizite bei Ausstattung und Versorgung hat Verteidigungsminister Rustem Umjerow Verfehlungen eingeräumt.
Bei unangekündigten Kontrollen seien "viele Verstöße" registriert worden, teilte der Minister bei Facebook mit. Es seien auch Lebensmittelvorräte überprüft worden. Es fehlt demnach Proviant im Wert von mehr als 50 Millionen Hrywna (rund 1,2 Millionen Euro), der nicht geliefert worden sei.
Aus den Streitkräften hatte es laut Verteidigungsministerium zuletzt Beschwerden über die Versorgungsdefizite in den Lagern einiger Einheiten im Osten des Landes gegeben. Dabei seien auch Mängel bei Qualität und Zahl der Lebensmitteln festgestellt worden. Im Verteidigungsministerium und in den Streitkräften, die mit westlicher finanzieller und militärischer Hilfe gegen den russischen Angriffskrieg kämpfen, gab es zuletzt mehrere Korruptionsskandale.
29. Januar, 6.12 Uhr: Selenskyj: Scholz hat Putins Absichten begriffen
Bundeskanzler Olaf Scholz hat nach Meinung des ukrainischen Präsidenten, Wolodymyr Selenskyj, die Absichten und Ziele von Kremlchef Putin inzwischen klar erkannt.
"Er hat verstanden, dass Putin nicht nur ein Name ist, sondern eine Bedrohung, und nicht nur eine Bedrohung für die Ukraine", sagte Selenskyj am Sonntagabend in einem Interview mit der ARD-Moderatorin Caren Miosga in deren Talkshow. "Ich glaube, er spürt, dass Russland näher an Deutschland heranrückt, wenn wir nicht durchhalten."
Ob und wann dies geschehe, welchen Nato-Staat es als ersten treffen werde, könne er nicht sagen, meinte Selenskyj weiter. "Aber mir scheint, dass der Bundeskanzler dieses Risiko begreift, und das ist definitiv der Dritte Weltkrieg." Somit habe Scholz die Risiken verstanden. "Olaf hat gespürt, dass er nicht nur Bundeskanzler ist, sondern einer der Leader im heutigen Europa."
28. Januar, 22.07 Uhr: Selenskyj macht keinen Druck auf Deutschland wegen Wehrdienstverweigerern
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (46) will ins Ausland geflüchtete Wehrdienstverweigerer nicht mit Druck zurückholen.
Er fordere daher auch Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) nicht dazu auf, diese Menschen in die Ukraine zurückzuschicken, sagte er am Sonntagabend in einem Interview mit der ARD-Moderatorin Caren Miosga. "Ich rufe definitiv nicht Olaf Scholz zu: Bringe sie schnell zurück", sagte er. "Wir leben in einer demokratischen Welt."
Was die Ukraine mit Blick auf Wehrdienstverweigerer brauche, sei ein "funktionierendes Gesetz". Dies sei gegenwärtig in Vorbereitung. Er persönlich wünsche sich, dass diese Menschen zurückkehrten, schon aus Gründen der Gerechtigkeit.
Nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vor knapp zwei Jahren waren Hunderttausende Ukrainer ins Ausland geflohen, viele von ihnen nach Deutschland. Unter ihnen befinden sich auch Männer im wehrfähigen Alter.
28. Januar, 21.21 Uhr: Selenskyj räumt Problem an Front in ARD-Interview ein
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (46) hat in einem ARD-Interview die Notwendigkeit eingeräumt, Frontsoldaten durch häufigere Ablösungen zu entlasten.
Ihm sei klar, dass angesichts der Leistung ukrainischer Soldaten "Dankbarkeit nicht ausreicht", sagte Selenskyj laut Vorabauszug in einem Interview mit der ARD-Moderatorin Caren Miosga, das am späten Sonntagabend ausgestrahlt werden sollte. "Wir brauchen eine gerechte Rotation, sie brauchen Urlaub, denn Geld allein kann das nicht aufwiegen."
Selenskyj verwies darauf, dass ein neues Gesetz für eine häufigere Ablösung von Frontsoldaten in Vorbereitung sei. Die Regierung in Kiew reagiert damit auf wiederholte Proteste von Angehörigen der Frontsoldaten, die eine Entlastung der Kämpfer fordern.
28. Januar, 18.58 Uhr: Weitere russische Drohnenangriffe am Abend
Das russische Militär hat nach Angaben der ukrainischen Flugabwehr erneut Kamikaze-Drohnen gegen Ziele in der Ukraine gestartet.
Medienberichten zufolge erreichten die Kampfdrohnen die zentralen Regionen Saporischschja und Dnipro sowie das südliche Cherson. Informationen zu möglichen Abschüssen, Schäden oder möglichen Opfern gab es am Sonntagabend zunächst noch nicht.
28. Januar, 16.53 Uhr: Ukraines Marine-Befehlshaber: Auch auf See "Krieg der Technologien"
Die ukrainischen Seestreitkräfte spielen nach den Worten ihres Befehlshabers im Abwehrkampf gegen Russlands Marine die Rolle des David im Kampf gegen Goliath.
Ohne eigene große Schiffe seien die ukrainischen Verbände bemüht, russische Kampfschiffe rund um die Krim zu bekämpfen und diese auch von der Küste der Ukraine fernzuhalten, erläuterte Vizeadmiral Olexij Neischpapa am Sonntag in einem Interview des britischen Senders Sky News.
"Wir hätten gerne die Möglichkeit, um Russland davon abzubringen, jemals wieder ein Auge auf die Ukraine zu werfen, in diesem Fall auch auf das Meer", sagte Neischpapa. Zugleich bedauerte er, dass die Ukraine viele der vom Westen erhaltenen Waffen nicht gegen Ziele auf dem Gebiet Russlands einsetzen dürfe. Dies hätte den Kriegsverlauf "wesentlich" beeinflussen können.
28. Januar, 12.30 Uhr: Militärhilfe für Ukraine: Scholz ermahnt EU-Partner
Bundeskanzler Olaf Scholz (65) ermahnt die 26 anderen EU-Partner, mehr Militärhilfe für die Ukraine zur Verfügung zu stellen.
Wenn die Botschaft an den russischen Präsidenten Wladimir Putin (71) sei, dass der Westen in der Hilfe für die Ukraine zusammenstehe und nicht nachlasse, "dann ist der Frieden auch schneller möglich, als man heute denkt", sagt Scholz in Berlin.
Deutschland gebe dieses Jahr mehr als sieben Milliarden Euro aus, das sei sehr viel. Als "Mittelmacht" müsse Deutschland auch viel tun. Aber es könne nicht sein, dass Deutschland derzeit mehr als die Hälfte dessen leiste, was alle Europäer an Militärhilfe bereitstellten.
28. Januar, 12.14 Uhr: Ukraine meldet nächtliche Drohnen- und Raketenangriffe
Russland hat die Ukraine in der Nacht auf Sonntag laut offiziellen Angaben erneut mit Kampfdrohnen und Raketen beschossen. Von insgesamt acht Drohnen habe die Luftverteidigung vier abwehren können, teilte die ukrainische Luftwaffe am Morgen mit.
Zudem habe die russische Armee die zentralukrainische Region Poltawa mit zwei Iskander-Raketen und das östliche Gebiet Donezk mit umfunktionierten Flugabwehrraketen angegriffen. Todesopfer gab es ersten Erkenntnissen zufolge nicht.
Aus der Stadt Myrnohrad in Donezk gab es allerdings Berichte über Verletzte. Ein 15 Jahre alter Junge sowie zwei Männer seien dort durch Explosionen in einem Wohngebiet verwundet worden, teilte die Donezker Staatsanwaltschaft mit. Mehrere Wohnhäuser und Autos seien beschädigt worden, hieß es.
28. Januar, 11.30 Uhr: Lindner fordert mehr Unterstützung für die Ukraine
FDP-Chef Christian Lindner (45) fordert von den europäischen Partnern mehr Unterstützung für die Ukraine.
Deutschland leiste seinen Beitrag und werde, falls nötig, "noch mehr mobilisieren", sagt Lindner beim Europaparteitag der Liberalen in Berlin. Es könne aber nicht sein, dass Deutschland noch mehr leiste, "damit andere weiter zu wenig tun können".
Europa sei eine Wertegemeinschaft, "und das muss sich auch in dieser Stunde erweisen". Deutschland bringe bereits heute die Hälfte der europäischen Hilfen für die Ukraine auf, betont Lindner. Bislang habe Deutschland insgesamt 28 Milliarden Euro an Hilfen für die Ukraine geleistet. Für dieses Jahr seien allein an militärischer Unterstützung acht Milliarden Euro vorgesehen.
28. Januar, 10.26 Uhr: London: Mehr Brandanschläge auf Rekrutierungsbüros in Russland
Nach der Einschätzung Britischer Geheimdienste hat sich die Anzahl der Brandanschläge auf russische Rekrutierungsbüros in den letzten sechs Monaten fast verdoppelt.
Während das Medienunternehmen Mediazona im Juli 2023 noch 113 Brandanschläge auf Rekrutierungsbüros zählten, berichteten russische Behörden zuletzt von 220 Angriffen auf Rekrutierungsbüros, teilt das Britische Verteidigungsministerium mit.
Der Direktor des russischen Auslandsgeheimdienstes (SVR), Sergej Naryschkin, beschuldige die Verantwortlichen für die Brandanschläge, auf Geheiß westlicher Beamter zu handeln. Nach Ansicht Londons ist die Zunahme der Anschläge jedoch höchstwahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass die russische Bevölkerung und insbesondere diejenigen, die im Falle der Ankündigung einer zweiten Mobilisierungswelle mobilisiert würden, den Krieg immer weniger gutheißen.
28. Januar, 9.41 Uhr: Selenskyj bleibt optimistisch
Der ukrainische Präsident, Wolodymyr Selenskyj (46), sieht trotz der aktuellen Probleme bei den Waffenlieferungen keine Kriegsmüdigkeit bei den internationalen Partnern seines Landes.
"Trotz verschiedener Herausforderungen und vieler Schwierigkeiten ist es der Ukraine gelungen, die internationale Aufmerksamkeit für unseren, den ukrainischen Unabhängigkeitskampf zu bewahren", sagte er in seiner täglichen Videoansprache. Bei einer Bilanz für Januar hob er das Sicherheitsabkommen mit Großbritannien als Erfolg hervor.
Auch bei den internationalen Rüstungshilfen sprach Selenskyj von einer "guten Dynamik". Allerdings hob er die Bedeutung der USA als bislang wichtigstem militärischen Unterstützer bei der Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg hervor. Mit Ungeduld warte Kiew auf die Entscheidung in Washington - "sie ist von entscheidender Bedeutung", mahnte er.
28. Januar, 9.36 Uhr: Leichen aus Trümmern eines Hauses im Osten der Ukraine geborgen
Im Osten der Ukraine sind nach Angaben der Behörden fünf Tote aus den Trümmern eines Wohnhauses geborgen worden.
"Ich erinnere daran, dass die Russen am 15. Januar eine gelenkte Fliegerbombe auf ein dreistöckiges Gebäude in Nju Jork abgeworfen haben - dabei wurden drei Menschen verletzt und fünf unter den Trümmern verschüttet", schrieb der Militärgouverneur des ukrainisch kontrollierten Teils im Gebiet Donezk, Wadym Filaschkin, auf Facebook. Die Bergungsarbeiten hätten zwei Wochen gedauert.
Darüber hinaus wurde der Tod eines weiteren Opfers, eines 13-jährigen Mädchens im Gebiet Charkiw, bekannt. Die ukrainische Teenagerin war vor zehn Tagen beim Beschuss der Ortschaft Malyj Burluk mit Fliegerbomben schwer verletzt worden. Nun sei sie im Krankenhaus gestorben, teilte der Militärgouverneur von Charkiw, Oleh Synjehubow mit.
28. Januar, 9.30 Uhr: Putin kritisiert bei Weltkriegsgedenken Ukraine und Baltikum scharf
Kreml-Chef Putin (71) bezeichnete seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine bei einer Gedenkveranstaltung als Kampf gegen den Nazismus.
"Wir tun alles, alles, um den Nazismus zu unterbinden und endgültig auszurotten", sagte er Medien zufolge bei der Eröffnung eines Denkmals für zivile Opfer des faschistischen Terrors nach dem Überfall Hitler-Deutschlands auf die Sowjetunion. Der Kremlchef führte die Ukraine und das Baltikum als aktuelle Beispiele für das Erstarken des Nazismus auf.
Die baltischen Staaten "erklären Zehntausende zu Untermenschen, nehmen ihnen die elementarsten Rechte und setzen sie Hetze aus", behauptete er. Die Ukraine wiederum "heroisiert Hitlers Helfer und SS-Leute, setzt Terror gegen Missliebige ein", sagte Putin weiter.
28. Januar, 9.26 Uhr: Neue russische Drohnen- und Raketenangriffe auf die Ukraine
Russland hat die Ukraine wieder mit Raketen- und Drohnenangriffen überzogen.
"Feindliche Drohnen haben das Gebietszentrum attackiert", schrieb der Militärgouverneur der südukrainischen Region Saporischschja, Jurij Malaschko, am späten Samstagabend auf Telegram. Dabei sei ein Infrastrukturobjekt getroffen worden. Nähere Angaben machte er nicht.
Raketenangriffe meldete die zentralukrainische Region Poltawa und darüber hinaus auch die oft attackierte Region Charkiw im Nordosten der Ukraine.
Titelfoto: Alexander Zemlianichenko/AP/dpa