Ukraine-Krieg: Nach Flugzeugabsturz fragt Ukraine - "Wo sind die Leichen?"
Ukraine - Die Ukraine hält die von Russland zum mutmaßlichen Abschuss der militärischen Transportmaschine Il-76 bisher vorgelegten Angaben für nicht stichhaltig.
Es gebe weiterhin keine Beweise dafür, dass an Bord der am Mittwoch in Belgorod abgestürzten Iljuschin tatsächlich 65 Kriegsgefangene gewesen seien, sagte der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanow.
Laut einer am Freitag veröffentlichen Mitteilung des Koordinierungsstabes für den Austausch von Kriegsgefangenen stellte Russland nach langem Hinhalten eine Liste mit Namen zur Verfügung. Unklar ist demnach aber weiter, ob diese Menschen in der Il-76 waren.
Russland habe zwar eine Liste mit Kriegsgefangenen überreicht, auf der auch die Namen von 65 Soldaten gestanden hätten, die für einen Austausch vorgesehenen waren. Aber ihr Schicksal ist demnach weiter ungeklärt.
Die wichtigsten Entwicklungen in der Ukraine findet Ihr in diesem fortlaufend aktualisierten Artikel.
27. Januar, 21.47 Uhr: Nach Flugzeugabsturz fragt Ukraine - "Wo sind die Leichen?"
Der Absturz eines russischen Militärflugzeugs vom Typ Il-76 wirft nach Ansicht der ukrainischen Führung trotz der Veröffentlichung erster Bilder durch Moskau weiter viele Fragen auf.
"Das liegt vor allem daran, dass sie (die Russen) nicht das mit Leichen und Überresten übersäte Feld gezeigt haben, das sie hätten zeigen müssen, um der Ukraine die größtmögliche Schuld zuzuweisen", sagte der Chef des Militärgeheimdienstes HUR, Kyrylo Budanow, am Samstag im ukrainischen Fernsehen. Daher sei weiter unklar, ob tatsächlich wie von Moskau behauptet Dutzende gefangene ukrainische Soldaten an Bord der Maschine gewesen seien.
Das Militärflugzeug war am Mittwoch im westrussischen Gebiet Belgorod etwa 50 Kilometer vor der ukrainischen Grenze abgestürzt. Russland zufolge befanden sich in der Maschine auch 65 ukrainische Soldaten, die für einen Austausch von Kriegsgefangenen vorgesehen waren.
27. Januar, 18.21 Uhr: Putin poltert gegen Ukraine
Kreml-Despot Wladimir Putin (71) hat seinen brutalen Angriffskrieg bei einer Gedenkveranstaltung als Kampf gegen den Nazismus bezeichnet.
"Wir tun alles, alles, um den Nazismus zu unterbinden und endgültig auszurotten", sagte er Medien zufolge am Samstag bei der Eröffnung eines Denkmals für zivile Opfer des faschistischen Terrors nach dem Überfall Hitler-Deutschlands auf die Sowjetunion. Der Kremlchef führte die Ukraine und das Baltikum als aktuelle Beispiele für das Erstarken des Nazismus auf.
Die baltischen Staaten "erklären Zehntausende zu Untermenschen, nehmen ihnen die elementarsten Rechte und setzen sie Hetze aus", behauptete er.
Die Ukraine wiederum "heroisiert Hitlers Helfer und SS-Leute, setzt Terror gegen Missliebige ein", so Putin weiter. Der Kreml hat seinen seit fast zwei Jahre währenden Angriffskrieg auf die Ukraine immer wieder mit der angeblichen Notwendigkeit gerechtfertigt, die dort lebende russischsprachige Bevölkerung vor Angriffen ukrainischer Nationalisten schützen zu müssen.
27. Januar, 17.12 Uhr: Ukraine beschließt Drohnen-Deal mit Litauen
Die Ukraine und Litauen haben die gemeinsame Produktion von Drohnen besprochen.
Ein Großteil seines Gesprächs mit seinem litauischen Amtskollegen Gabrielius Landsbergis sei diesem Thema gewidmet gewesen, sagte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba am Samstag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz der beiden in Kiew. "Litauen hat die Technologien, wir haben die Möglichkeit, die Zusammenarbeit auszubauen, und das war das Schlüsselthema."
Daneben seien auch der Weg der Ukraine in die Nato, weitere Militärhilfen für das Land und Sanktionen gegen Kriegsgegner Russland besprochen worden.
27. Januar, 14.52 Uhr: Russisches Militär erhöht Zahl der Angriffe
Das russische Militär hat in den vergangenen Tagen nach Angaben aus Kiew seine Bemühungen zur Eroberung ukrainischer Orte enorm verstärkt.
"Die Besatzer haben die Zahl der Angriffs- und Sturmaktionen deutlich erhöht – den zweiten Tag in Folge führt der Feind 50 Kampfhandlungen aus", schrieb der für den Frontabschnitt im Süden und Südosten der Ukraine zuständige General Alexander Tarnawskyj am Samstag auf seinem Telegram-Kanal. Dabei habe auch die Zahl der Luftangriffe zugenommen.
Die von Tarnawskyj genannten Zahlen beziehen sich offenbar auf den südlichen Teil des Gebietes Donezk. Explizit erwähnt er Schläge gegen die dort gelegenen frontnahen Städte Myrnohrad und Nowohrodiwka, die am Vortag mit umfunktionierten Luftabwehrraketen beschossen wurden.
27. Januar, 7.35 Uhr: Weiter Ringen um neue US-Hilfen für Ukraine - Trump schaltet sich ein
Auf neue Finanzhilfen seines wichtigsten Verbündeten, den USA, muss die Ukraine warten. Die Genehmigung weiterer Unterstützung wird von einem innenpolitischen Streit zwischen Republikanern und den Demokraten von US-Präsident Joe Biden überlagert.
Zudem habe sich im Hintergrund wohl auch der frühere US-Präsident, Donald Trump, eingemischt. Er wolle verhindern, dass Biden vor der Wahl im Herbst einen Erfolg beim Thema Migration im Wahlkampf einen Erfolg verbuchen kann, hieß es.
Biden hatte 2023 Milliarden-Unterstützungen für die Ukraine angekündigt. Die Republikaner stemmen sich jedoch gegen die Bewilligung, weil sie von Biden im Gegenzug eine Verschärfung der Asylpolitik in den USA fordern.
27. Januar, 7.19 Uhr: USA bringen Verkauf von F-16-Kampfjets an Türkei auf den Weg
Nach der finalen Zustimmung der Türkei zum Nato-Beitritt Schwedens hat die US-Regierung den Verkauf von F-16-Kampfjets an Ankara auf den Weg gebracht.
Der Kongress in Washington sei über das geplante Rüstungsgeschäft informiert worden, teilte die zuständige Behörde am Freitagabend (Ortszeit) mit.
27. Januar, 7.02 Uhr: Selenskyj: Aufwärtstrend bei Eigenproduktion von Waffen und Munition
Wolodymyr Selenskyj sieht einen Aufwärtstrend bei der Eigenproduktion von Waffen und Munition für den Verteidigungskampf gegen Russlands Invasion.
Er sei allen dankbar, die an den eigenen Fähigkeiten der Ukraine arbeiteten, Lücken zu schließen und die Truppen auszurüsten, sagte er in seiner am Freitag verbreiteten abendlichen Videobotschaft. Die Ukraine arbeite auch weiter daran, die Verteidigung gegen den russischen "Luftterror" in den Grenzstädten und Stellungen an der Front mit noch mehr Flugabwehrsystemen zu stärken. Zum Schutz vor Flugzeug- und Raketenangriffen werde die passende Munition bereitgestellt.
Für eine ökonomische Stärkung der Ukraine kündigte Selenskyj die Gründung einer Wirtschaftsplattform an, damit Unternehmen besser unterstützt werden und effektiver kommunizieren können.
26. Januar, 22.28 Uhr: Russische Ermittler veröffentlichen Videos zum Il-76-Absturz
Nach dem Absturz der militärischen Transportmaschine Il-76 im Gebiet Belgorod hat das russische Ermittlungskomitee Videos mit Bildern von Leichen und einem Flugzeug veröffentlicht.
Die am Freitag in Moskau veröffentlichten Aufnahmen zeigen Ermittler auf einem Trümmerfeld, die dort etwa einen Leichensack schließen und auch Tätowierungen auf Körperteilen zeigen. Zu sehen sind zudem ukrainische Dokumente mutmaßlicher Kriegsgefangener. Ein anderes Video zeigt ein Flugzeug, zu dem Transporter fahren. Laut Behörden soll das belegen, dass die ukrainischen Kriegsgefangenen die Maschine vor dem Abschuss bestiegen haben.
Von unabhängiger Seite waren die Videos zunächst nicht überprüfbar.
26. Januar, 21.34 Uhr: Putin gibt Ukraine für Flugzeugabsturz die Schuld
Kremlchef Wladimir Putin (71) hat in einer ersten öffentlichen Reaktion nach dem Absturz des russischen Flugzeugs Il-76 im Gebiet Belgorod der Ukraine die Schuld gegeben.
Die Flugabwehr auf ukrainisch kontrolliertem Gebiet habe die Iljuschin mit zwei Raketen abgeschossen, sagte Putin am Freitag in St. Petersburg bei einem Treffen mit Militärvertretern.
Die ukrainische Seite habe vorab Bescheid gewusst, dass an Bord 65 ihrer Kriegsgefangenen gewesen seien. "Was geschehen ist, das ist ein Verbrechen", betonte Putin. Er forderte eine Aufklärung des Vorfalls vom vergangenen Mittwoch.
26. Januar, 17.04 Uhr: Russland übergibt erneut Soldatenleichen an Kiew
Die Ukraine hat von Russland die Überreste von 77 getöteten Soldaten erhalten.
Die Übergabe sei längerfristig vorbereitet worden, teilte der für Kriegsgefangene zuständige Koordinierungsstab am Freitag per Telegram mit. Die Behörde dankte dem Internationalen Roten Kreuz für dessen Mithilfe.
Im Gegenzug habe Russland 55 eigene getötete Soldaten bekommen, teilte der Duma-Abgeordnete Schamsail Saralijew mit. Zuletzt hatte die Ukraine Ende Dezember 66 Soldatenleichen an Russland übergeben.
26. Januar, 16.53 Uhr: Russisches Militär kündigt Ausbau seines Hightech-Arsenals an
Das russische Militär will in diesem Jahr eine Reihe strategisch wichtiger Hightech-Waffen in Dienst stellen.
So sollen die Streitkräfte 2024 die Atomrakete "Sarmat", neue strategische Bomber vom Typ Tupolew Tu-160M, moderne Flugabwehrsysteme von Typ S-500 und ein weiteres strategisches Atom-U-Boot erhalten, kündigte Vizeverteidigungsminister Alexej Kriworutschko der Nachrichtenagentur Interfax zufolge am Freitag auf einer Sitzung des Militärs an.
Die erste atomare Interkontinentalrakete "Sarmat" wurde offiziellen Angaben zufolge im September 2023 in Dienst gestellt. Kriworutschko sprach nun von "der Beendigung von Arbeiten zur Indienststellung". Die Formulierung lässt offen, ob neue Raketensysteme ausgeliefert oder mögliche Probleme bei der Indienststellung des ersten Komplexes behoben werden.
26. Januar, 6.53 Uhr: Ukraine und Russland beschuldigen sich nach Flugzeugabsturz vor UN gegenseitig
Nach dem Absturz eines Transportflugzeugs des russischen Militärs unter rätselhaften Umständen haben sich die Ukraine und Russland vor dem UN-Sicherheitsrat gegenseitig beschuldigt.
Es handele sich nach bisherigen Informationen um ein "vorsätzliches, durchdachtes Verbrechen", sagte Russlands stellvertretender UN-Botschafter Dmitri Poljanski bei einer Sitzung des Gremiums am Donnerstag in New York. Die stellvertretende ukrainische UN-Botschafterin Chrystyna Hajowyschyn wies die Vorwürfe zurück: Die Ukraine sei nicht über Zahl und Art der Transportmittel zum Transport der Gefangenen informiert gewesen, die laut russischer Darstellung bei dem Vorfall ums Leben gekommen sein sollen.
26. Januar, 6.41 Uhr: UN-Hilfswerk warnt vor schwieriger humanitärer Lage in der Ukraine
Das UN-Flüchtlingshilfswerk stuft die humanitäre Lage in der Ukraine fast zwei Jahre nach Beginn des russischen Angriffskrieges als sehr ernst ein und warnt vor einem Nachlassen der Hilfe.
"Die Luftangriffe treffen jeden Tag die Frontlinie und die Städte. Und mit jedem Schlag bringen sie Zerstörung, die Zivilisten trifft. Viele Menschen verlieren ihr Obdach oder werden vertrieben", sagte UN-Flüchtlingskommissar Filippo Grandi der Deutschen Presse-Agentur in Kiew.
25. Januar, 12.50 Uhr: Brand in großer russischer Raffinerie - Anwohner hörten Drohnen
In einer großen russischen Ölraffinerie an der Schwarzmeerküste hat es in der Nacht auf Donnerstag stundenlang gebrannt.
Das Feuer sei morgens gegen 5.00 Uhr Ortszeit (3.00 Uhr MEZ) gelöscht worden, teilte der Katastrophenschutz mit. Auf Telegram wurde über einen Drohnen-Angriff spekuliert. Anwohner hätten vor Mitternacht die Fluggeräte sowie Explosionen in der Luft gehört.
Die Raffinerie von Tuapse gehört dem größten russischen Ölkonzern Rosneft. Der Brand traf nach Angaben der örtlichen Verwaltung eine Anlage zur Vakuumdestillation. Es brannte demnach auf etwa 200 Quadratmetern Fläche.
25. Januar. 12.34 Uhr: Ukraine hat keine Belege für Kriegsgefangene in abgestürztem Flugzeug
"Wir haben keinerlei Anzeichen dessen gesehen, dass sich im Flugzeug eine große Anzahl von Menschen befand", sagte der Menschenrechtsbeauftragte Dmytro Lubinez.
Lubinez betonte, gemäß der Genfer Konvention trage das Aufenthaltsland die gesamte Verantwortung für Leben und Gesundheit der Kriegsgefangenen. "Das ist die Russische Föderation", unterstrich der Ombudsmann.
Moskau sei vor dem Austausch verpflichtet gewesen, das Internationale Komitee vom Roten Kreuz über den Transportweg von Kriegsgefangenen zu informieren. Er warf der russischen Seite eine gezielte und lang geplante Kampagne zur Verleumdung der Ukraine vor.
Moskau warf Kiew vor, das Mittwoch abgestürzte Flugzeug mit zwei Raketen abgeschossen zu haben
25. Januar, 10.02 Uhr: Kreml sieht nach Absturz von Il-76 weiteren Klärungsbedarf
"Es ist noch nicht bis zum Ende geklärt, was passiert ist, gestern erst haben die Ermittler damit begonnen, die Überreste des Flugzeugs zu untersuchen", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow.
Kremlchef Wladimir Putin (71) sei vom Militär informiert worden. Eine Reaktion soll es demnach erst geben, wenn offene Fragen geklärt seien. Dazu sollen auch die sichergestellten Flugschreiber ausgewertet werden.
Russische Parlamentsabgeordnete hatten Kiews Militärführung vorgeworfen, das Flugzeug mit den für einen Gefangenenaustausch vorgesehenen Ukrainern abgeschossen zu haben.
25. Januar, 9.55 Uhr: Russische Behörden veröffentlichen Namen getöteter Flugzeug-Besatzung
Nach dem Absturz des russischen Militärflugzeugs Il-76 haben Behörden die Namen des getöteten Piloten und weiterer fünf Besatzungsmitglieder veröffentlicht.
"Das ist für alle ein nicht wieder gutzumachender Verlust. Unser Beileid gilt den Familien und Freunden der Helden", teilten die Behörden am Donnerstag mit.
An Bord der Maschine waren nach russischen Angaben insgesamt 74 Menschen, darunter laut Verteidigungsministerium in Moskau auch 65 ukrainische Kriegsgefangene. Viele Fragen, auch zur Absturzursache, blieben bislang offen.
25. Januar, 7.26 Uhr: Selenskyj fordert internationale Aufklärung von Flugzeugabsturz
Nach dem Absturz eines russischen Militärflugzeugs in der Grenzregion Belgorod hat der ukrainische Präsident Selenskyj eine internationale Aufklärung gefordert.
"Unser Staat wird auf eine internationale Aufklärung bestehen", betonte der 46-Jährige. Außenminister Dmytro Kuleba (42) sei angewiesen worden, ausländische Partner mit allen Informationen zu versorgen, die der Ukraine zur Verfügung stünden.
Selenskyj sagte außerdem: "Es ist offensichtlich, dass die Russen mit dem Leben von ukrainischen Gefangenen, mit den Gefühlen ihrer Angehörigen und mit den Emotionen unserer Gesellschaft spielen."
24. Januar, 21.58 Uhr: Tote nach russischen Angriffen in Ostukraine
Infolge eines russischen Raketenangriffs sind offiziellen Angaben zufolge in der Ostukraine mindestens zwei Menschen getötet worden.
Neun weitere Menschen seien in der Stadt Hirnyk im Donezker Gebiet verletzt worden, teilte die ukrainische Polizei am Mittwochabend auf Facebook mit. Unter den Verletzten seien zwei Teenager. Luftalarm wurde auch in der ostukrainischen Großstadt Charkiw ausgerufen, dort waren zwischenzeitlich Explosionsgeräusche zu hören. Details waren aber zunächst nicht bekannt.
Beschuss wurde am Abend darüber hinaus auch aus der südukrainischen Region Odessa gemeldet. Dort schlugen laut Behördenangaben russische Kampfdrohnen in ein Wohngebiet ein, wodurch mindestens zwei Menschen verletzt wurden.
24. Januar, 21.40 Uhr: Deutschland erwägt Marschflugkörper-Ringtausch für Kiew
Deutschland will sich möglicherweise über einen Ringtausch an der Lieferung von Marschflugkörpern in die Ukraine beteiligen.
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur gibt es Überlegungen, Nato-Partnern wie Großbritannien oder Frankreich Taurus-Marschflugkörper der Bundeswehr zu liefern. Im Gegenzug würden diese Länder dann ihre Marschflugkörper in die Ukraine exportieren.
Das "Handelsblatt" berichtete unter Berufung auf Diplomaten und Regierungsvertreter, dass Großbritannien bereits angeboten habe, der Ukraine im Gegenzug für Taurus weitere seiner Marschflugkörper vom Typ Storm Shadow liefern zu wollen. Das Kanzleramt wollte den Bericht am Mittwoch nicht kommentieren.
24. Januar, 20.18 Uhr: Kiew bestätigt geplatzten Gefangenenaustausch nach Flugzeugabsturz
Nach dem Absturz eines russischen Militärtransportflugzeugs in der Grenzregion Belgorod hat die Ukraine bestätigt, dass für Mittwoch eigentlich ein Austausch von Kriegsgefangenen geplant gewesen war.
"Heute hätte ein Gefangenenaustausch stattfinden sollen, der nicht stattfand", teilte der ukrainische Militärgeheimdienst HUR am frühen Abend mit. Die Version aus Moskau, wonach die ukrainischen Gefangenen an Bord der abgestürzten russischen Maschine saßen und nun tot sind, bestätigte Kiew nicht.
Stattdessen hieß es in der Mitteilung: "Derzeit haben wir keine verlässliche und umfassende Information darüber, wer genau und wie viele sich an Bord des Flugzeugs befanden."
24. Januar, 14.56 Uhr: Slowakei sichert Ukraine Unterstützung des EU-Hilfsprogramms zu
Die Slowakei will das auf mehrere Jahre angelegte EU-Hilfsprogramm über 50 Millionen Euro für die Ukraine unterstützen.
Eine entsprechende Zusage habe der slowakische Ministerpräsident Robert Fico (59) bei einem gemeinsamen Treffen in der westukrainischen Stadt Uschhorod gemacht, teilte der ukrainische Regierungschef Denys Schmyhal (48) am Mittwoch bei Telegram mit. Zudem werde die slowakische Regierung, wie bereits vorher versichert, ukrainische Waffenkäufe bei Privatfirmen nicht behindern.
In einer bei dem Treffen unterzeichneten gemeinsamen Erklärung heißt es unter anderem, Bratislava werde Kiew bei der EU-Integration unterstützen. Angestrebt werde auch eine Erhöhung der Transitmengen beim Export ukrainischer Agrarprodukte.
24. Januar, 14.09 Uhr: Russische Behörden bestätigen Tod aller Insassen nach Flugzeugabsturz
Beim Absturz einer Militärmaschine im westrussischen Gebiet Belgorod gibt es offiziellen Angaben nach keine Überlebenden.
"Alle Insassen an Bord sind ums Leben gekommen", schrieb der Gouverneur der Region Wjatscheslaw Gladkow am Mittwoch auf seinem Telegram-Kanal. Der Absturzort sei abgesperrt, die Unglücksursache werde untersucht, fügte er hinzu.
24. Januar, 11.17 Uhr: Russischer Militärtransporter mit mehr als 70 Menschen abgestürzt
Ein russisches Militärtransportflugzeug ist am Mittwoch über dem Gebiet Belgorod an der Grenze zur Ukraine abgestürzt.
Das teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. An Bord der Maschine vom Typ Iljuschin Il-76 seien unter anderem 65 ukrainische Kriegsgefangene gewesen.
23. Januar, 20.39 Uhr: Deutschland liefert der Ukraine erstmals Militärhubschrauber
Die Bundesregierung will die Verteidigung der Ukraine nun auch mit einer Lieferung von Militärhubschraubern aus Beständen der Bundeswehr unterstützen.
Verteidigungsminister Boris Pistorius (63, SPD) habe dem Land sechs Mehrzweckhubschrauber vom Typ Sea King Mk41, Zubehör- und Ersatzteilpakete sowie Ausbildung dafür zugesagt, teilte das Verteidigungsministerium am Dienstag in Berlin mit. Zuvor hatten sich die Unterstützer der Ukraine im sogenannten Ramstein-Format zu Beratungen zusammengeschaltet.
"Der Sea King ist ein bewährter und robuster Hubschrauber, der den Ukrainern in vielen Bereichen helfen wird: bei der Aufklärung über dem Schwarzen Meer bis hin zum Transport von Soldaten. Es ist die erste deutsche Lieferung dieser Art", teilte Pistorius dazu mit.
23. Januar, 19.09 Uhr: Zwei Tote bei Luftangriff auf ukrainisches Dorf
Durch einen russischen Luftangriff auf ein ukrainisches Frontdorf im Gebiet Cherson sind nach Behördenangaben am Dienstag zwei Menschen getötet worden.
Russische Flugzeuge hätten in dem Dorf Sablukiwka auf ein Wohnhaus gezielt, teilte der Gouverneur von Cherson, Oleksander Proskudin, auf Telegram mit. Dabei sei ein Mann getötet worden. Eine verschüttete Frau wurde aus den Trümmern des Hauses geborgen, starb aber auf dem Transport ins Krankenhaus. Sablukiwka liegt in der Südukraine direkt am Fluss Dnipro, der an dieser Stelle die Front zwischen russischen und ukrainischen Truppen markiert.
23. Januar, 12.58 Uhr: Estland: Justizminister räumt Zweifel im Land an Ukraine-Hilfen ein
Knapp zwei Jahre nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine gibt es in Estland nach Einschätzung von Justizminister Kalle Laanet keine einhellige Meinung in der Bevölkerung, was die Unterstützung für Kiew betrifft.
Es gebe hierzu "zwei verschiedene Meinungen", räumte Laanet am Dienstag nach einem Gespräch mit Bundesjustizminister Marco Buschmann (46, FDP) in der Hauptstadt Tallinn ein. Er sagte: "Ein Teil unserer Bevölkerung denkt, dass wir zu viel Hilfe leisten, aber natürlich gibt es auch einen anderen Teil, der sagt, dass es keinen anderen Weg gibt, um die estnische Souveränität zu bewahren."
Der Minister sagte, für ihn persönlich sei klar: "Sie kämpfen auch für uns in der Ukraine." Laanet lobte gegenüber seinem Gast aus Berlin die anhaltende Unterstützung Deutschlands für die Ukraine. Auf Nachfrage erklärte Laanet, diejenigen seiner Landleute, die der Meinung seien, Estland leiste zu viel Hilfe, stellten dabei vor allem wirtschaftliche Fragen in den Vordergrund. Dabei gehe es unter anderem um staatliche Ausgaben im ländlichen Raum.
23. Januar, 7.58 Uhr: Tote und Verletzte bei Raketenangriffen auf Kiew und Charkiw
Infolge neuer russischer Raketenangriffe sind in verschiedenen Teilen der Ukraine offiziellen Angaben zufolge mehrere Menschen getötet worden.
In der Hauptstadt Kiew sei mindestens eine Frau ums Leben gekommen, teilte die dortige Militärverwaltung am Dienstagmorgen auf Telegram mit. Zuvor hatte Bürgermeister Vitali Klitschko von neun Verletzten gesprochen, darunter ein 13 Jahre alter Junge. Im Zentrum der Hauptstadt waren am Morgen mehrere Explosionen von Raketen der Flugabwehr zu hören gewesen.
23. Januar, 6.01 Uhr: Selenskyj spricht von neuem polnischen Waffenpaket für Ukraine
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat neue Waffenlieferungen aus Polen für sein Land im Abwehrkampf gegen Russland angekündigt.
"Es wird ein neues Rüstungspaket aus Polen geben", sagte er am Montagabend in seiner täglichen Videoansprache. Zudem sei beim Besuch des polnischen Premierministers Donald Tusk über die gemeinsame Produktion von Waffen gesprochen worden, um die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine zu stärken. Als dritten Punkt nannte der Staatschef die Ausbildung ukrainischer Soldaten an polnischen Waffensystemen.
22. Januar, 20.32 Uhr: Ukrainischer Heereschef spricht von schwerer Lage an der Front
Die Ukrainer sind nach Angaben der Militärführung in Kiew im Norden des Landes und rund um Bachmut schweren russischen Angriffen ausgesetzt.
"Die Lage ist extrem gespannt und von intensivem Feuer von Artillerie, Minenwerfern und Kampfdrohnen sowie Sturmhandlungen des Gegners gekennzeichnet", schrieb der Oberkommandierende der ukrainischen Heerestruppen, Olexander Syrskyj, am Montagabend auf seinem Telegram-Kanal. Er habe mit den Brigadekommandeuren vor Ort die weitere Verteidigung koordiniert.
Im Nordosten der Ukraine sind die Verteidiger seit Monaten in der Defensive. So hatte Russland in den vergangenen Wochen mehrfach kleinere Geländegewinne vermeldet.
Schwerpunkte der russischen Angriffsbemühungen waren laut Lagebericht aber einmal mehr Awdijiwka und zudem der Raum um die vor Wochen von Russland als eingenommen vermeldete und ebenfalls in Ruinen liegende Kleinstadt Marjinka.
22. Januar, 17.02 Uhr: Briten-Regierung schwächt Reisewarnung für Ukraine ab
Bisher hatte das Außenministerium in London mit Nachdruck von allen Reisen in das von Russland angegriffene Land abgeraten.
Nun hieß es für die westukrainischen Gebiete Transkarpatien (Sakarpattja), Iwano-Frankiwsk, Ternopil und Tscherniwzi, es werde vor allen außer unbedingt notwendigen Reisen gewarnt. Für die Hauptstadt Kiew sowie den Rest des Landes gilt weiterhin eine vollständige Reisewarnung.
Das Auswärtige Amt in Berlin warnt grundsätzlich vor allen Reisen in die Ukraine.
22. Januar, 14.12 Uhr: Kreml beschuldigt Ukraine belebten Markt beschossen zu haben
Der Kreml macht die Ukraine verantwortlich für den Artilleriebeschuss mit 28 Toten auf einem belebten Markt der russisch beherrschten Großstadt Donezk.
Der Sprecher von Präsident Wladimir Putin, Dmitri Peskow, sprach am Montag von einem "monströsen Akt des Terrorismus", wie die Agentur Tass in Moskau meldete.
Auf dem Markt der frontnahen Stadt Donezk waren am Sonntag nach russischen Angaben Artilleriegeschosse eingeschlagen. Die russische Seite schreibt den Angriff der Ukraine zu.
22. Januar, 9.20 Uhr: Luftwaffe meldet Abschuss von acht Drohnen
Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben in der Nacht zu Montag einen russischen Drohnenangriff vollständig abgewehrt.
Alle acht Kampfdrohnen des iranischen Bautyps Shahed 136/131 seien abgefangen worden, teilte die Luftwaffe mit. Unabhängig überprüfbar waren diese Angaben nicht. Die Fluggeräte seien an der russischen Küste des Asowschen Meeres gestartet worden, hieß es. Dort ist die Gegend von Primorsko-Achtarsk häufig Ausgangspunkt von Drohnenangriffen.
Abgeschossen wurden die Drohnen den Kiewer Angaben zufolge über den südukrainischen Gebieten Mykolajiw, Cherson, Dnipropetrowsk und Kirowohrad. Im Gebiet Dnipropetrowsk fielen Trümmerteile nach Behördenangaben auf eine Fabrik und verursachten einen Brand. Verletzte habe es nicht gegeben.
22. Januar, 6.50 Uhr: Selenskyj: Russland wird sich verantworten müssen
Nach einer Serie russischer Angriffe auf ukrainische Städte und Dörfer mit zahlreichen Opfern hat Präsident Wolodymyr Selenskyj bekräftigt, dass sich Russland dafür verantworten müsse.
"Russland wird für all diesen Terror zur Rechenschaft gezogen werden", sagte der ukrainische Staatschef am Sonntag in seiner allabendlichen Videoansprache.
"Ohne die Entscheidungen Moskaus, diese Aggression und diesen Terror auszulösen, wären Abertausende von Menschen heute noch am Leben." Daher müssten sowohl die individuellen Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden sowie der gesamte russische Staat. "Russland muss lernen und sich immer daran erinnern, dass der Aggressor am meisten durch Aggression verliert."
21. Januar, 17.06 Uhr: Terminal angegriffen? Flammen schlagen aus Gasanlage
Ein Terminal auf dem Gelände des russischen Erdgasproduzenten Novatek im Gebiet Leningrad ist in der Nacht zu Sonntag in Brand geraten.
Verletzte habe es durch das Feuer im Ostseehafen Ust-Luga nicht gegeben, das Personal sei evakuiert worden, sagte der Gouverneur der Region, Alexander Drosdenko, laut Nachrichtenagentur Tass am Sonntag. Im Bezirk Kingisepp sei höchste Alarmbereitschaft ausgerufen worden. Ust-Luga liegt nahe der Grenze zum Nato-Mitglied Estland.
Das ukrainische Onlinemedium "Ukrajinska Prawda" berichtete am Sonntagnachmittag unter Berufung auf Quellen in der Führung in Kiew, dass der Zwischenfall Ergebnis einer "Spezialoperation" des ukrainischen Geheimdienstes sei.
21. Januar, 16.07 Uhr: Russland berichtet von Raketenangriffen auf die Krim
Das ukrainische Militär hat nach russischen Angaben mehrere Raketen gegen Ziele auf der von Moskau besetzten Halbinsel Krim gestartet.
Eine der Raketen sei über dem Schwarzen Meer abgeschossen worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau an Sonntag mit. Ein weiteres Flugobjekt sei über dem Hafengebiet von Sewastopol zerstört worden, berichtete der von Moskau eingesetzte Gouverneur Michail Raswoschajew. Anschließend sei der Luftalarm über der Krim aufgehoben worden.
21. Januar, 11.45 Uhr: Viele Tote nach ukrainischem Angriff auf russisch besetztes Donezk
Beim Beschuss eines Marktes in der von russischen Truppen besetzten ostukrainischen Stadt Donezk sind nach örtlichen Behördenangaben mindestens 25 Menschen getötet worden.
Es gebe auch 20 Verletzte, teilte der Chef der von Russland annektierten Region Donezk, Denis Puschilin, am Sonntag mit. Zuvor hatte Puschilin von 13 Toten und 10 Verletzten gesprochen. Von ukrainischer Seite gab es zunächst keine Reaktion. Die Angaben waren von unabhängiger Stelle nicht überprüfbar. Laut Puschilin wurde der Markt am Morgen beschossen, als dort viele Menschen Sonntagseinkäufe erledigten.
Teils verbreiteten auch ukrainische Medien Fotos und Videos von einem verwüsteten Markt. Der Donezker Bürgermeister Alexej Kulemsin sprach von einer "barbarischen Attacke" auf einen zivilen Bereich der Stadt durch die ukrainischen Streitkräfte.
20. Januar, 21.47 Uhr: Selenskyj erwartet Sicherheitsabkommen und neue Verteidigungspakete
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erwartet nach eigenen Angaben neue bilaterale Sicherheitsabkommen mit verbündeten Staaten und weitere Waffenlieferungen.
"Es wird neue Verteidigungspakete geben", sagte Selenskyj am Samstag in seiner in Kiew verbreiteten abendlichen Videobotschaft. Zudem solle es noch im Januar und im Februar weitere Abkommen über Sicherheitsgarantien für die Ukraine geben. Details nannte Selenskyj nicht. Zuletzt hatte die Ukraine laut Selenskyj mit Großbritannien als erstem Staat ein solches Abkommen geschlossen.
"Diese Architektur der Sicherheitsgarantien ist eine neue Architektur", sagte der Staatschef. Damit werde faktisch das internationale Recht wiederhergestellt. Er sei den Freunden der Ukraine dankbar, die verstünden, dass Entscheidungen auf dem Schlachtfeld jetzt getroffen werden müssen und nicht aufzuschieben seien, weil das ansonsten Leben koste.
20. Januar, 17.58 Uhr: Slowakei will Nato-Beitritt der Ukraine blockieren
Die Slowakei lehnt einen Nato-Beitritt der Ukraine ab und will notfalls ein Veto dagegen einlegen.
Das sagte Ministerpräsident Robert Fico am Samstag in Bratislava. Er werde am Mittwochmorgen in die Ukraine reisen und im Grenzort Uschhorod seinen Amtskollegen Denys Schmyhal treffen, kündigte der linksnationale Regierungschef an. Dabei wolle er Schmyhal ein neues humanitäres Hilfspaket vorlegen, zugleich aber auch unverblümt jene slowakischen Positionen erklären, die sich von den ukrainischen Wünschen unterscheiden.
"Ich sage ihm, dass wir einen ukrainischen Nato-Beitritt blockieren und ein Veto dagegen einlegen werden, denn er wäre nichts anderes als die Grundlage für einen Dritten Weltkrieg", sagte Fico. Einen EU-Beitritt der Ukraine befürworte die Slowakei hingegen, wenn das Land die gleichen Bedingungen wie andere Beitrittskandidaten erfülle.
Neuerlich betonte der von seinen Gegnern als "prorussisch" kritisierte Regierungschef, dass die Slowakei dem von Russland angegriffenen Nachbarland keine Waffen mehr aus Armeebeständen liefern, aber weiterhin Waffenverkäufe slowakischer Rüstungsfirmen zulassen werde.
20. Januar, 13.30 Uhr: Selenskyj sieht keine Chance für Frieden mit Russland unter Putin
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) hat bekräftigt, dass er mit Russland unter Kremlchef Wladimir Putin (71) keine Chance für einen Frieden sieht.
"Er will keinen Frieden mit der Ukraine", sagte Selenskyj im Interview des britischen Fernsehsenders Channel 4. Putin wolle vielmehr mit seinem Krieg weiter das gesamte Land einnehmen, meinte Selenskyj.
"Sie können uns mehr helfen, um zu gewinnen", sagte Selenskyj mit Blick auf westliche Verbündete. Er dankte auch für die bisherige Unterstützung. "Wir hätten nicht ohne US-Hilfe überleben können", sagte er angesichts der Debatten in Washington um die weitere Militärhilfe zur Unterstützung des ukrainischen Abwehrkampfes gegen die russische Invasion.
20. Januar, 10.35 Uhr: Russland erleidet schwere Verluste
Der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte hat neue Zahlen zu Russlands Verlusten im Ukraine-Krieg veröffentlicht.
Demnach sind seit Beginn der Kampfhandlungen mehr als etwa 375.000 russische Soldaten schwer verwundet oder getötet worden, 750 davon allein in den letzten 24 Stunden. Auch rund 6100 russische Panzer sollen bisher zerstört worden sein.
20. Januar, 8.05 Uhr: Erneut Minen rund um besetztes ukrainisches AKW Saporischschja, so IAEA
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien kritisierte in einem neuen Lagebericht, die russischen Besatzer hätten um das ukrainische Kernkraftwerk Saporischschja erneut Minen gelegt.
Die Sprengkörper befinden sich demnach zwischen der inneren und äußeren Zaunanlage um das frontnahe AKW. Die neuerliche Verminung sei "unvereinbar" mit Sicherheitsstandards, kritisierte IAEA-Chef Rafael Grossi.
Er warnte außerdem, dass die russische Führung des Atomkraftwerks die Anlage in diesem Jahr voraussichtlich nicht umfassend warten werde. Den ständigen IAEA-Beobachtern vor Ort wurde in der vergangenen Woche ein Arbeitsplan vorgelegt, der aus Sicht der Atomenergiebehörde Mängel aufweist. "Diese Wartung muss durchgeführt werden, um die nukleare Sicherheit zu gewährleisten", forderte Grossi.
20. Januar, 8 Uhr: Frankreich unterstützt die Ukraine weiter militärisch
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (46) sicherte der Ukraine weitere Unterstützung zu. "Wir sind nicht im Krieg gegen Russland, aber unsere Pflicht ist es, seinen Sieg unmöglich zu machen", sagte Macron bei seiner Neujahrsansprache bei den Streitkräften auf dem Marinestützpunkt Cherbourg.
"Wir können Russland nicht glauben lassen, es könnte den Krieg gewinnen." Ein russischer Sieg wäre das Ende der europäischen Sicherheit. "Deshalb unterstützen wir die Ukrainer weiter." Dies geschehe über die Ausbildung ukrainischer Soldaten sowie die Lieferung von Militärgütern im Bereich Artillerie, Boden-Luftverteidigung und für Fernschläge.
"Wir werden auch innovativ sein, um der Herausforderung durch den massiven Einsatz von Drohnen zu begegnen, dafür setzt Frankreich auf seine Verteidigungsindustrie", sagte Macron. Die Verteidigungsindustrie befinde sich im Kriegsmodus und sei in der Lage, schneller und mehr zuliefern als zuvor, sagte der Präsident.
20. Januar, 7.56 Uhr: Kiews Präsidentenberater: "Die Anzahl der Waffen sollte groß sein"
Der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak (51) geht davon aus, dass der Krieg nach den Vorstellungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin (71) weitergehen werde, "bis er das gesamte Territorium der Ukraine erobert, bis er die Vorherrschaft in Europa erlangt, bis er andere postsowjetische Territorien erobert hat".
Denn: "Ein Mensch zieht nicht in einen großen Krieg, nachdem er seinen Ruf und seine Beziehungen zerstört hat, wenn er sich mit wenig zufriedengeben will. Das ist Unfug", sagte er der "Bild". Es gebe nur ein Szenario: die maximale Stärkung der Ukraine mit Hightech-Waffen.
"Alle sollten nicht reden, sondern viel in die militärische Produktion, in Verbrauchsgüter investieren: Langstreckenraketen, Drohnen, Granaten, Artilleriegeschütze. Die Anzahl der Waffen sollte groß sein."
20. Januar, 7.50 Uhr: Baltische Staaten wollen Grenze zu Russland mit Bunkern sichern
Wegen möglicher Angriffe wollen künftig die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen ihre Grenzen zu Russland und Belarus mit Hunderten Bunkern sichern. Das teilten die Verteidigungsminister der drei EU- und Nato-Länder mit.
"Russlands Krieg in der Ukraine hat gezeigt, dass neben Ausrüstung, Munition und Personal auch Verteidigungsanlagen nötig sind, um Estland vom ersten Meter an zu verteidigen", erklärte der estnische Verteidigungsminister Hanno Pevkur (46). Die drei Länder sehen sich besonders gefährdet bei möglichen Angriffen. Sie wären aufgrund ihrer Lage im Osten der Ostsee für die Nato schwierig zu verteidigen.
"Das Ziel der baltischen Verteidigungslinie ist es, abzuschrecken und das Land vom ersten Zentimeter des Territoriums an zu verteidigen, das natürlich auch Nato-Territorium ist", sagte der gastgebende lettische Verteidigungsminister Andris Spruds nach dem Treffen mit seinen baltischen Amtskollegen in Riga.
Der Bau der Anlagen soll Medienberichten zufolge 2025 beginnen. Zunächst seien etwa 55 Millionen Euro dafür eingeplant. Der Mitteilung zufolge soll ein System aus Bunkern und Versorgungslinien angelegt werden.
19. Januar, 22.23 Uhr: Selenskyj beklagt "Wahnsinn" russischer Führung
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) hat der russischen Führung "Wahnsinn" vorgeworfen und vor möglichen neuen Kriegen in der Welt gewarnt.
"Wegen des Wahnsinns der russischen Führung sind alle Nationen der Welt nun mit einer Periode der Unbestimmtheit und Unsicherheit konfrontiert", sagte Selenskyj am Freitag in einer Videobotschaft.
"Der Welt wird immer klarer, dass noch mehr Kriege am Horizont sein könnten", schrieb der Präsident auch im sozialen Netzwerk X (vormals Twitter). Einmal mehr rief Selenskyj die internationale Gemeinschaft dazu auf, Russland mit vereinten Kräften zu schlagen.
"Wir haben die Stärke, das normale Leben zu erhalten", sagte er. Die Welt könne das schaffen. "Die Stärke muss gerade jetzt eingesetzt werden, um Russland zu stoppen."
19. Januar, 21.55 Uhr: IAEA: Erneut Minen rund um besetztes ukrainisches AKW Saporischschja
Die russischen Besatzer des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja haben erneut Minen um die Anlage gelegt.
Die Sprengkörper befinden sich demnach zwischen der inneren und äußeren Zaunanlage um das frontnahe AKW. Im vergangenen November waren dort Minen entfernt worden. Die neuerliche Verminung sei "unvereinbar" mit Sicherheitsstandards, kritisierte der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde.
Er warnte außerdem, dass die russische Führung des Atomkraftwerks die Anlage in diesem Jahr voraussichtlich nicht umfassend warten werde. Ein vorgelegter Arbeitsplan weise Mängel auf. Eine Wartung müsse jedoch durchgeführt werden, um die nukleare Sicherheit zu gewährleisten.
19. Januar, 18.52 Uhr: Russland bestellt französischen Botschafter in Moskau ein
Russland hat den französischen Botschafter in Moskau wegen der "zunehmenden Verwicklung" Frankreichs in den Ukraine-Konflikt einbestellt.
Dem Diplomaten seien "Beweise" dafür vorgelegt worden, erklärte das russische Außenministerium. Zuvor hatte Moskau erklärt, die russische Armee habe einen zwischenzeitlich von "französischen Söldnern" genutzten Stützpunkt in der Stadt Charkiw im Nordosten der Ukraine angegriffen. Eine Gruppe von Kämpfern sei getötet worden.
Von ukrainischer Seite hieß es, mehr als ein Dutzend Zivilisten seien bei dem Angriff verletzt worden. Zudem seien Wohnhäuser beschädigt worden. Das französische Außenministerium dementierte, Söldner in der Ukraine zu haben, und sprach von einer "groben Manipulation" Russlands.
19. Januar, 18.36 Uhr: Macron: Frankreich unterstützt die Ukraine weiter militärisch
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (46) hat der Ukraine weitere Unterstützung zur Abwehr des russischen Angriffskriegs zugesichert.
"Wir sind nicht im Krieg gegen Russland, aber unsere Pflicht ist es, seinen Sieg unmöglich zu machen", sagte Macron am Freitag. "Wir können Russland nicht glauben lassen, es könnte den Krieg gewinnen."
Ein russischer Sieg wäre das Ende der europäischen Sicherheit. "Deshalb unterstützen wir die Ukrainer weiter." Dies geschehe über die Ausbildung ukrainischer Soldaten sowie die Lieferung von Militärgütern im Bereich Artillerie, Boden-Luftverteidigung und für Fernschläge.
19. Januar, 13.35 Uhr: Drohne aus Ukraine trifft russisches Öllager - Feuer ausgebrochen
In der Stadt Klinzy in der russischen Oblast Brjansk ist nach Angaben des dortigen Gouverneurs ein Öllager nach einem ukrainischen Drohnenangriff in Brand geraten.
Wie der örtliche Gouverneur Alexander Bogomas (62) auf dem Kurznachrichtendienst Telegram erklärte, sei die Drohne vom russischen Militär abgeschossen worden. Zuvor sei sie auf mehrere Ziele im Stadtgebiet gerichtet gewesen. Verletzte gibt es nach ersten Angaben nicht.
"Aus Sicherheitsgründen wurden 32 Bewohner des privaten Sektors vorübergehend zu Verwandten evakuiert", so Bogomas. "Derzeit sind mehr als 140 Personen mit der Bekämpfung des Brandes beschäftigt."
19. Januar, 9.45 Uhr: SPD-Verteidigungspolitiker gegen Lieferung von Taurus-Flugkörpern
Der SPD-Verteidigungspolitiker Johannes Arlt (39)hat sich gegen eine Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die angegriffene Ukraine ausgesprochen, weil er sonst Deutschlands Verteidigungsfähigkeit gefährdet sieht.
"Ich rede auch davon, dass wenn wir die einmal abgegeben haben, dass diese Taurus auch weg sind, diese Marschflugkörper und wir im Moment auch keine Möglichkeit haben, die nachzuproduzieren in einem absehbaren Zeitraum und die in unseren Beständen aufzufüllen oder weitere zu liefern", sagte er dem Deutschlandfunk am Freitag.
Der SPD-Politiker wies auf Schwierigkeiten hin, die Produktionskapazitäten für Waffen in Deutschland schnell zu erhöhen. "Ich denke aber vor allen Dingen, dass wir eben wirklich das Problem haben, dass wir nicht mehr produzieren können, dass unser Industrie eben noch nicht in der Lage ist, dort nennenswert nachzuproduzieren und wir uns in einen Zustand versetzen, wo die Lager wirklich leer sind."
19. Januar, 7.32 Uhr: Pistorius schließt russischen Angriff auf Nato nicht aus
Verteidigungsminister Boris Pistorius (63) warnte vor einer Ausweitung des Ukraine-Krieges. "Wir hören fast jeden Tag Drohungen aus dem Kreml - zuletzt wieder gegen unsere Freunde im Baltikum", sagte der SPD-Politiker dem "Tagesspiegel".
"Wir müssen also einkalkulieren, dass Wladimir Putin eines Tages sogar ein Nato-Land angreift." Aktuell halte er einen russischen Angriff nicht für wahrscheinlich. "Unsere Experten rechnen mit einem Zeitraum von fünf bis acht Jahren, in denen das möglich sein könnte." Er wolle mit seiner Warnung oder seiner Forderung, dass die Bundeswehr "kriegstüchtig" werden müsse, "unsere Gesellschaft damit auch wachrütteln".
Dafür müssten jetzt Vorkehrungen getroffen werden. Pistorius hatte bereits eine modifizierte Wehrpflicht ins Gespräch gebracht, für die er aus seinem Ministerium Vorschläge bis April erwartet.
19. Januar, 7.28 Uhr: Ukrainische Wirtschaft gewachsen
Die Wirtschaft der Ukraine wuchs nach Selenskyjs Angaben im vergangenen Jahr trotz der russischen Invasion um fünf Prozent im Vergleich zu 2022.
Im selben Maße seien auch die Steuereinnahmen gestiegen, sagte der Staatschef in seiner Videoansprache. Ein ukrainisches Wirtschaftswachstum um die fünf Prozent war auch von der Europäischen Union erwartet worden.
Es ist ein Erholungseffekt, nachdem die ukrainische Wirtschaft 2022 im ersten Jahr des Krieges um fast 30 Prozent geschrumpft war.
19. Januar, 7.25 Uhr: Außenminister erwartet bald F-16 in der Ukraine
Die Vorbereitungen der Ukraine auf den Einsatz der Kampfjets des US-Typs F-16 laufen nach Angaben von Außenminister Dmytro Kuleba (42) nach Plan.
"Die Piloten bereiten sich vor. Die Ingenieure bereiten sich vor. Die Infrastruktur wird vorbereitet", sagte Kuleba im Fernsehen. Alle Länder, die der Ukraine Jets zur Verfügung stellen wollten, kämen ihren Verpflichtungen nach. "Ich denke, dass wir in diesem Jahr die ersten F-16-Luftsiege in der Ukraine erringen werden", sagte der Minister.
Für sein Land habe es Priorität in diesem Jahr, die Luftüberlegenheit über Russland zu erlangen. Bislang fehlt es der Ukraine an Flugzeugen, um russische Jets zu bekämpfen. Die Niederlande und Dänemark wollen Dutzende F-16-Kampfjets abgeben.
19. Januar, 7.15 Uhr: Ukrainische Drohne fliegt bis St. Petersburg
Die Ukraine setzte eigenen Angaben nach erfolgreich eine Drohne bei der nordrussischen Großstadt St. Petersburg ein.
"Ja, diese Nacht haben wir ein Ziel getroffen, und diese Drohne flog genau 1250 Kilometer", sagte Industrieminister Olexander Kamyschin beim Weltwirtschaftsforum in Davos in der Schweiz. Die verwendete Drohne sei in der Ukraine produziert worden und habe umgerechnet etwas mehr als 320 Euro gekostet.
Ukrainische Medien berichteten unter Berufung auf den Militärgeheimdienst von einem Angriff auf ein Treibstofflager im Hafen der Millionenstadt. Russischen Angaben zufolge wurden drei Drohnen abgefangen. Schäden habe es nicht gegeben.
19. Januar, 7.10 Uhr: Artillerie und Marschflugkörper aus Frankreich
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) dankte nach eigenen Angaben Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron (46) in einem Telefonat für zugesagte Rüstungshilfe.
Neben den Haubitzen Caesar soll die Ukraine von Frankreich rund 40 weitere Marschflugkörper vom Typ Scalp sowie Hunderte Luft-Boden-Raketen des Typs A2SM erhalten, wie Verteidigungsminister Sébastian Lecornu (37) in Paris ankündigte.
Der zugeschaltete ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow (41) sagte, dass eine Stärkung der Artillerie ein Kernpunkt sei, um den Krieg für die Ukraine zu entscheiden. Es fehle an Munition.
19. Januar, 7 Uhr: Intensive Bodenkämpfe in der Ukraine
Die Gefechte am Boden nahmen an Intensität wieder zu, wie der Bericht des ukrainischen Generalstabs für Donnerstag belegt. Am heftigsten rannten die russischen Truppen demnach wieder gegen die Frontstadt Awdijiwka an.
In und um die Stadt dicht beim russisch beherrschten Donezk wurden 36 Gefechte verzeichnet. Weiter nördlich besetzte das russische Militär eigenen Angaben zufolge das Dorf Wesjoloje im Gebiet Donezk.
Der Ort sei unter Kontrolle, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Der Bericht des ukrainischen Generalstabs machte keine Angaben dazu. Schwere Gefechte wurden auch von den Frontabschnitten Kupjansk, Lyman, Marjinka und vom ukrainischen Brückenkopf am Südufer des Dnipro gemeldet.
18. Januar, 20.03 Uhr: Ukrainischer Minister ganz sicher: Drohne aus Ukraine flog bis St. Petersburg
Die Ukraine hat eigenen Angaben nach erfolgreich eine Drohne bei der nordrussischen Großstadt St. Petersburg eingesetzt.
"Ja, diese Nacht haben wir ein Ziel getroffen, und dieses Stück flog genau 1250 Kilometer", sagte der für Rüstung zuständige Industrieminister Alexander Kamyschin bei einer öffentlichen Diskussion beim Weltwirtschaftsforum in Davos in der Schweiz. Die verwendete Drohne sei in der Ukraine produziert worden und habe umgerechnet etwas mehr als 320 Euro gekostet, sagte er der Agentur Interfax-Ukraine zufolge am Donnerstag.
Zuvor hatten ukrainische Medien unter Berufung auf Quellen beim Militärgeheimdienst von einem Angriff auf ein Treibstofflager im Hafen der nordrussischen Millionenstadt berichtet. Russischen Angaben zufolge wurden drei Drohnen rechtzeitig abgefangen. Schäden habe es nicht gegeben.
Der Sprecher des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Andrij Jussow, sprach im Fernsehen von einer neuen Qualität der eingesetzten Waffe und deren Reichweite. "Der Feind hat Grund zur Sorge um seine Militäreinrichtungen in St. Petersburg und im Leningrader Gebiet", sagte er.
18. Januar, 18.09 Uhr: Russland will Dorf in Donezker Gebiet besetzt haben
Russlands Militär will eigenen Angaben zufolge ein kleines Dorf im ostukrainischen Gebiet Donezk besetzt haben.
Der Ort Wesjoloje sei nun "unter Kontrolle", teilte das russische Verteidigungsministerium am Donnerstag mit. Unabhängig überprüft werden konnten die Angaben aus Moskau nicht. Von ukrainischer Seite gab es zunächst keine Reaktion.
18. Januar, 17.25 Uhr: USA verhängen neue Öl-Sanktionen gegen Russland
Die USA verhängen neue Sanktionen gegen eine in den Vereinigten Arabischen Emiraten ansässige Reederei, weil diese sich nicht an den Preisdeckel für russisches Rohöl gehalten haben soll.
Die Reederei sei im Besitz von 18 Tankern und Frachtern, auf denen russisches Rohöl und Erdölprodukte transportiert würden, teilte das US-Finanzministerium am Donnerstag mit. "Niemand sollte an der Entschlossenheit unserer Koalition zweifeln, diejenigen zu stoppen, die dem Kreml helfen", sagte der stellvertretende US-Finanzminister Wally Adeyemo.
Als Reaktion auf Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine hatten die EU und ihre G7-Partner einen Ölpreisdeckel beschlossen. Ziel war es, Russlands Kriegskasse auszutrocknen und die Energiepreise zu stabilisieren. Der Deckel soll Moskau eigentlich dazu zwingen, Öl für höchstens 60 US-Dollar (55 Euro) pro Barrel (159 Liter) zu verkaufen, also unter dem Weltmarktpreis.
Experten zufolge hapert es aber bei der Umsetzung der Maßnahme - auch, weil Russland verstärkt auf eine sogenannte Schattenflotte setzt, also auf Schiffe, die nicht in der Hand westlicher Reedereien sind oder auf westliche Versicherungen angewiesen sind.
18. Januar, 16.11 Uhr: Nato kündigt Großmanöver an
Die Nato will für ein Großmanöver zur Abschreckung Russlands rund 90.000 Soldaten mobilisieren.
Die rund vier Monate dauernde Übung mit dem Namen "Steadfast Defender" (etwa: "Standhafter Verteidiger") werde die größte des Verteidigungsbündnisses seit Jahrzehnten sein, erklärte US-General Christopher Cavoli Vorbereitungen für die Manöver sollen nach Angaben des Oberbefehlshabers der Nato-Streitkräfte in Europa bereits in der kommenden Woche beginnen.
Der Start des eigentlichen Manövers ist dann für Februar vorgesehen. Trainiert werden soll dabei insbesondere die Alarmierung und Verlegung von nationalen und multinationalen Landstreitkräften, wie Cavoli weiter erläuterte.
Szenario der Übung ist nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur ein russischer Angriff auf alliiertes Territorium, der zum Ausrufen des sogenannten Bündnisfalls nach Artikel 5 des Nato-Vertrags führt. Letzterer regelt die Beistandsverpflichtung in der Allianz und besagt, dass ein bewaffneter Angriff gegen einen oder mehrere Alliierte als ein Angriff gegen alle angesehen wird.
18. Januar, 13.35 Uhr: Ukraine und Russland melden neue gegenseitige Luftangriffe
Die Ukraine und Russland haben erneut zahlreiche gegenseitige Luftangriffe gemeldet.
Die ukrainische Flugabwehr habe in der Nacht zum Donnerstag 22 von 33 Drohnen abgeschossen, teilten in Kiew die Luftstreitkräfte mit. Einige Drohnen hätten ihre Ziele nicht erreicht, hieß es. Russland habe vor allem die östlichen und südlichen Regionen des Landes attackiert. In der südukrainischen Hafenstadt Odessa sind den Behörden zufolge infolge der nächtlichen Angriffe elf Wohnhäuser und 134 Wohnungen beschädigt worden.
Gemeldet wurde zudem ein Raketenangriff auf die ostukrainische Region Charkiw - vom russischen Gebiet Belgorod aus. Die russischen Behörden wiederum berichteten über Beschuss mit Drohnen und Raketen von ukrainischer Seite.
18. Januar, 10 Uhr: US-Sonderbeauftragte optimistisch über Ukraine-Hilfen
Die US-Sonderbeauftragte für den Wiederaufbau der Ukraine, Penny Pritzker (64), hat sich im Streit um Milliardenhilfen für das von Russland angegriffene Land optimistisch gezeigt.
"Die Vereinigten Staaten müssen ihren Verpflichtungen gegenüber der Ukraine nachkommen, und ich glaube, das werden sie auch", sagte Pritzker am Donnerstag am Rande des Weltwirtschaftsforums im Schweizer Davos.
Der politische Prozess in den USA sei in einem Wahljahr kompliziert "und manchmal hässlich und chaotisch."
18. Januar, 9.58 Uhr: Ukraine und Russland melden neue Luftangriffe
Die Ukraine und Russland haben erneut zahlreiche gegenseitige Luftangriffe gemeldet.
Die ukrainische Flugabwehr habe in der Nacht zum Donnerstag 22 von 33 Drohnen abgeschossen, teilten in Kiew die Luftstreitkräfte mit. Einige Drohnen hätten ihre Ziele nicht erreicht, hieß es. Russland habe vor allem die östlichen und südlichen Regionen des Landes attackiert. Gemeldet wurde auch ein Raketenangriff auf die ostukrainische Region Charkiw – vom russischen Gebiet Belgorod aus. Die russischen Behörden wiederum berichteten über Beschuss mit Drohnen und Raketen von ukrainischer Seite.
18. Januar, 6.32 Uhr: Selenskyj: Ausbleibende Ukraine-Hilfen bedeuten Krise für Europa
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) warnt vor einer weiteren Verzögerung westlicher Hilfen. "Es wird eine große Krise für ganz Europa geben", sagte er vor Journalisten beim Weltwirtschaftsforum in Davos (Schweiz).
Die Ukraine werde zwar weiterkämpfen – doch ohne Hilfsgelder könne Russland in der Lage sein, die Ukraine zu erobern.
"Und sobald sie uns erobert haben, glauben Sie mir, wird das ein Krieg zwischen Nato und Russland", führte Selenskyj aus.
17. Januar, 19.56 Uhr: Bundestag gegen Taurus-Lieferung an Kiew
In der Debatte über eine Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die von Russland angegriffene Ukraine hat sich der Bundestag gegen entsprechende Forderungen von CDU und CSU gestellt.
Ein Antrag der Unionsfraktion, der die Bundesregierung ausdrücklich zur Taurus-Lieferung auffordert, wurde am Mittwochabend mehrheitlich abgelehnt.
Abgeordnete von Grünen und FDP, die in der Koalition seit längerem auf eine solche Lieferung dringen, begründeten ihre Ablehnung damit, dass der Antrag der Union mit einer Plenardebatte über den Jahresbericht der Wehrbeauftragten verknüpft wurde.
17. Januar, 15.52 Uhr: Guterres wirft Kriegsparteien Verletzung des Völkerrechts vor
UN-Generalsekretär Antonio Guterres (74) hat Kriegsparteien vorgeworfen, das Völkerrecht zu ignorieren.
Das gelte neben dem Gaza-Krieg auch für Russlands Invasion der Ukraine und im Sudan: "Konfliktparteien ignorieren das Völkerrecht, sie treten die Genfer Konventionen mit Füßen und verstoßen sogar gegen die Charta der Vereinten Nationen", sagte Guterres am Mittwoch beim Weltwirtschaftsforum in Davos.
Die Welt schaue zu, wenn Zivilisten, vor allem Frauen und Kinder, getötet, verstümmelt, bombardiert und von zuhause vertrieben würden und ihnen Zugang zu humanitärer Hilfe verweigert werde.
17. Januar, 14.10 Uhr: Führender Nato-Admiral mahnt neues Denken an
Der Vorsitzende des Nato-Militärausschusses hat eine stärkere gesellschaftliche Anpassung an das neue sicherheitspolitische Umfeld mit Russlands Krieg gegen die Ukraine angemahnt. Die Verantwortung für die Freiheit liege nicht allein auf den Schultern von Menschen in Uniform, sagte Admiral Rob Bauer am Mittwoch zum Auftakt einer zweitägigen Sitzung des Militärausschusses in Brüssel.
Um die gemeinsame Verteidigung zu stärken und gleichzeitig die Ukraine in ihrem Existenzkampf zu unterstützen, sei ein gesamtgesellschaftlicher Ansatz nötig. "Wir brauchen öffentliche und private Akteure, die ihre Denkweise gegenüber einer Zeit ändern, in der alles planbar, vorhersehbar, kontrollierbar und auf Effizienz ausgerichtet war", erklärte Bauer.
Zu Russlands Krieg gegen die Ukraine sagte Bauer, in diesem sei es nie um eine echte Sicherheitsbedrohung für Russland gegangen, sondern darum, dass die dortige Führung die Demokratie fürchte, die mächtiger sei als jede physische Waffe auf der Erde. "Wenn die Menschen in der Ukraine demokratische Rechte haben können, werden sich die Menschen in Russland bald auch danach sehnen", sagte er.
17. Januar, 12.30 Uhr: Lawrow will zu UN-Sicherheitsrat nach New York fliegen
Der russische Außenminister Sergej Lawrow (74) wird zu den Sitzungen des UN-Sicherheitsrates vom 22. bis 24. Januar nach New York reisen.
Er wolle vor allem an den Debatten zum Nahen Osten und zur Ukraine teilnehmen, kündigte Ministeriumssprecherin Maria Sacharowa am Mittwoch in Moskau an. Zu Nahost solle es um Auswege aus der umfassenden Krise durch den eskalierten Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern gehen.
Zur Ukraine wolle Lawrow der Weltöffentlichkeit die russische Sichtweise nahebringen - auch was Wege zu einer politischen Lösung "unter Berücksichtigung rechtmäßiger russischer Sicherheitsinteressen" betreffe. Unter legitimes Sicherheitsinteresse versteht Russland seine Forderung nach einer Abrüstung der Ukraine und nach einem neutralen Status für das Land.
17. Januar, 7.30 Uhr: Macron sagt Ukraine Unterstützungsabkommen und weitere Waffen zu
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (46) stellte der Ukraine zudem ein Unterstützungsabkommen in Aussicht, ähnlich wie es Großbritannien vor einigen Tagen mit dem von Russland angegriffen Land besiegelt hat.
Frankreich plane mit der Ukraine eine vergleichbares Vereinbarung, und er werde in diesem Zusammenhang im Februar in die Ukraine reisen, sagte Macron am Dienstagabend in Paris. Frankreich werde die Ukraine weiter militärisch unterstützen, unter anderem mit der Lieferung von 40 weiteren Marschflugkörper vom Typ Scalp, Hunderten Bomben sowie von Caesar-Haubitzen.
17. Januar, 7.25 Uhr: Selenskyj trifft sich mit Polens Präsident Duda in Davos
Weitere Unterstützung sagte auch Polens Präsident Andrzej Duda (51) zu, den Selenskyj am Abend in Davos traf. Dabei kündigte Duda eine Reise des neuen polnischen Regierungschefs Donald Tusk (66) in die Ukraine an.
Dieser werde "in ein paar Tagen Kiew" besuchen, um über Details der weiteren Zusammenarbeit zu sprechen. Ein weiteres Thema der Unterredung mit Duda sei die Abstimmung der beiden Länder vor dem Nato-Gipfel in Washington gewesen, teilte Selenskyj auf seinem Telegram-Kanal mit. Die Ukraine wird in ihrem Anliegen, der Militärallianz beizutreten, von Polen unterstützt.
17. Januar, 7.10 Uhr: Putin warnt Ukraine vor Ende ihrer Staatlichkeit
Russlands Präsident Wladimir Putin (71) hatte zuvor am Dienstag die Friedensformel der Ukraine zurückgewiesen und Kiew zu territorialen Zugeständnissen aufgefordert.
Niemand könne Russland zum Verzicht auf die bisher eroberten Gebiete zwingen, sagte Putin dazu. "Alle verstehen, dass das nicht möglich ist." Der Kremlchef bezeichnete die Gegenoffensive der Ukraine zur Rückeroberung von Gebieten erneut als gescheitert.
Putin warf den ukrainischen Streitkräften vor, russische Grenzregionen wie zuletzt das Gebiet Belgorod zu beschießen, um vom eigenen Scheitern abzulenken. Zudem solle den westlichen Sponsoren, die Geld, Waffen und Munition geben, so gezeigt werden, dass die Ukraine in der Lage sei, auf die russischen Angriffe zu antworten.
Der ukrainischen Staatlichkeit drohe durch das Handeln der Führung in Kiew ein "irreparabler Schlag", sagte Putin am Dienstag bei einem vom Staatsfernsehen übertragenen Treffen mit Vertretern von Kommunen.
17. Januar, 7.05 Uhr: Russland will ukrainische Raketen und Drohnen über Belgorod abgewehrt haben
Russland will indes nach eigenen Angaben in der Nacht zum Mittwoch erneut mehrere ukrainische Geschosse über der Grenzregion Belgorod abgewehrt haben.
Dabei habe es sich um sieben Raketen und vier Drohnen gehandelt, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau in den frühen Morgenstunden bei Telegram mit. Auch diese Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen.
Über Schäden und Verletzte war zunächst nichts bekannt. Bereits in der Nacht zum Dienstag hatte die russische Luftwaffe mehrere Geschosse über Belgorod sowie über dem Gebiet Woronesch abgewehrt.
17. Januar, 7 Uhr: Viele Verletzte nach russischem Raketenangriff auf Charkiw
Bei einem russischen Raketenangriff auf Charkiw waren bereits zuvor mindestens 17 Menschen verletzt worden.
"Zwei Frauen davon sind schwerverletzt", teilte der Militärgouverneur der Region Charkiw, Oleh Synjehubow am späten Dienstagabend auf seinem Telegram-Kanal mit. Zwölf weitere Personen seien ins Krankenhaus eingeliefert worden.
Demnach sind zwei umfunktionierte Flugabwehrraketen vom Typ S-300 im Stadtzentrum der Millionenstadt eingeschlagen. Die Raketen hätten einen Ort getroffen, an dem es viele Wohnhäuser gibt, klagte Bürgermeister Ihor Terechow.
17. Januar, 6.50 Uhr: Nächtliche Angriffe auf Hafenstadt Odessa und andere Gebiete
Der seit fast zwei Jahren andauernde russische Angriffskrieg in der Ukraine geht unvermindert weiter. In der Nacht zum Mittwoch wurden bei einer russischen Attacke mit Angriffsdrohnen auf die Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer offiziellen Angaben zufolge mindestens drei Menschen verletzt.
Bei dem Angriff in der Nacht seien Wohngebäude beschädigt und mindestens drei Menschen verletzt worden, teilte die Militärverwaltung bei Telegram mit. Ein 62 Jahre alter Mann habe eine Schrapnellwunde erlitten, zwei 1955 und 1995 geborene Frauen seien ebenfalls verwundet worden. Rund 130 Zivilisten hätten zudem aus beschädigten Wohnungen evakuiert werden müssen, hieß es weiter.
Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig prüfen. In vielen Regionen des Landes gab es Luftalarm. In den südlichen Gebieten Mykolajiw und Cherson waren Berichten zufolge Explosionen zu hören.
16. Januar, 22.36 Uhr: Scholz und Biden telefonieren zu Ukraine und Nahost
Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) und US-Präsident Joe Biden (81) haben nach Angaben ihrer Regierungen miteinander telefoniert, um sich über die andauernde Unterstützung der Ukraine und die Lage im Nahen Osten auszutauschen.
Man sei sich einig gewesen, dass es notwendig sei, das von Russland angegriffene Land finanziell, militärisch und humanitär weiter zu unterstützen, teilte ein Sprecher der Bundesregierung am Dienstag mit.
16. Januar, 21.36 Uhr: Neue Militärdoktrin von Belarus sieht erstmals Atomwaffeneinsatz vor
Die eng mit Russland verbündete Ex-Sowjetrepublik Belarus hat in ihrer neuen Militärdoktrin den Einsatz von Atomwaffen festgeschrieben.
Das teilte Verteidigungsminister Viktor Chrenin am Dienstag im Gespräch mit Journalisten mit. Angesichts der neuen Bedrohungslage sei es nötig gewesen, die seit 2016 gültige Doktrin zu überarbeiten. Die Quellen militärischer Bedrohungen für das Land seien klar benannt worden, so der Minister. Konkretere Angaben zu einem geplanten Einsatz der Atomwaffen machte er nicht.
In der Doktrin seien auch die Verpflichtungen gegenüber Verbündeten klar definiert, sagte Chrenin. Belarus gilt als engster Verbündeter Russlands.
16. Januar, 21.24 Uhr: Moskau nennt Davos-Treffen schädlich für Frieden in der Ukraine
Moskau hat die Gespräche im Schweizer Davos über eine Friedenslösung in der Ukraine ohne russische Beteiligung als "sinnlos und schädlich" kritisiert.
"Die "Friedensprinzipien für die Ukraine", welche die Organisatoren herauszuarbeiten versuchen, sind a priori nicht lebensfähig, weil sie auf der absurden und inakzeptablen "Formel Selenskyjs" basieren", sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, am Dienstag in Moskau. Selenskyjs Formel enthalte zudem noch ein Verbot für Friedensverhandlungen mit Russland, klagte sie.
16. Januar, 18.19 Uhr: Polens Fuhrunternehmer beenden Blockade an Übergängen zur Ukraine
Nach einer Einigung mit der Regierung in Warschau haben polnische Transportunternehmer die Blockade von Grenzübergängen zur Ukraine vorerst eingestellt.
An den Grenzübergängen Korczowa und Hrebenne sei die Blockade am Nachmittag beendet worden, sagte eine Sprecherin der Polizei am Dienstag der Nachrichtenagentur PAP. Der Güterverkehr Richtung Grenze fließe wieder. Der dritte blockierte Grenzübergang in Dorohusk soll noch am Abend freigegeben werden.
Zuvor hatte Polens Infrastrukturminister Dariusz Klimczak verkündet, dass Vertreter der Branche in einer Vereinbarung mit der Regierung zugesichert hätten, die Blockade zunächst bis zum 1. März auszusetzen. Einer der Organisatoren des Protests, Rafal Mekler, schrieb bei der Plattform X (vormals Twitter), man gebe dem Ministerium einen Vertrauensvorschuss. "Wenn es nicht gelingt, Lösungen auszuarbeiten, kehren wir an die Grenze zurück."
16. Januar, 17.56 Uhr: Putin warnt Ukraine vor Ende ihrer Staatlichkeit
Kreml-Chef Putin hat die von ihm mit einem Krieg überzogene Ukraine vor einem Ende ihrer Existenz als Staat gewarnt.
Der ukrainischen Staatlichkeit drohe durch das Handeln der Führung in Kiew ein "irreparabler Schlag", sagte Putin am Dienstag bei einem vom Staatsfernsehen übertragenen Treffen mit Vertretern von Kommunen. Die sogenannte Friedensformel des ukrainischen Präsidenten, Wolodymyr Selenskyj, sei nichts anderes als eine Fortsetzung des "Verbots" von Verhandlungen mit Russland.
Kern der Friedensformel ist der Abzug russischer Truppen aus der Ukraine. Niemand könne Russland zum Verzicht auf die bisher eroberten Gebiete zwingen, sagte Putin dazu. "Alle verstehen, dass das nicht möglich ist." Der Kremlchef bezeichnete die Gegenoffensive der Ukraine zur Rückeroberung von Gebieten erneut als gescheitert.
16. Januar, 17.19 Uhr: Merz will Bekenntnis der Ampel-Abgeordneten zu Taurus-Lieferung
Die Unionsfraktion im Bundestag will die Abgeordneten der Ampel-Fraktionen zwingen, bei der umstrittenen Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine Farbe zu bekennen.
Dazu werde die Union an diesem Mittwoch einen entsprechenden Antrag im Parlament stellen, über den namentlich abgestimmt werden solle, kündigte Fraktionschef Friedrich Merz (CDU) am Dienstag in Berlin an.
Die ukrainische Armee kämpfe derzeit ohne Aussicht, die russischen Truppen wirklich zurückzudrängen, sagte Merz. "Dazu könnten die Taurus-Marschflugkörper einen Beitrag leisten, insbesondere durch die Zerstörung der Landverbindung von der Krim auf das russische Festland."
16. Januar, 16.49 Uhr: Von der Leyen setzt auf einstimmige Entscheidung zu Ukraine-Hilfen
Trotz des Widerstands aus Ungarn setzt Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nach wie vor auf eine einstimmige Entscheidung über neue EU-Milliardenhilfen für die Ukraine.
"Ich persönlich bevorzuge unbedingt eine Lösung zu 27, also Einstimmigkeit in der Europäischen Union", sagte sie am Dienstag auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos in der Schweiz. Zugleich betonte von der Leyen: "Wir bereiten uns auch dafür vor, dass das nicht gelingt."
Die Ukraine brauche eine dauerhafte und verlässliche Unterstützung - sowohl finanziell als auch militärisch. Weiter sagte die Kommissionspräsidentin: "Für uns ist jetzt wichtig, dass wir das 50 Milliarden Paket für die nächsten vier Jahre auf den Weg bringen innerhalb Europas."
In der EU hatte der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban zuletzt den Beschluss eines neuen Ukraine-Hilfsprogramms über 50 Milliarden Euro für die kommenden vier Jahre verhindert.
16. Januar, 16.29 Uhr: Nouripour: "Endlich mal" über Taurus-Lieferungen entscheiden
Der Co-Vorsitzende der Grünen hat sich ungeduldig über die weiterhin ausstehende Entscheidung der Bundesregierung über die Lieferung von Marschflugkörpern an die Ukraine gezeigt.
Ob die gewünschten Waffen vom Typ Taurus an das von Russland angegriffene Land geliefert werden, solle "jetzt endlich mal sehr bald" entschieden werden, sagte Omid Nouripour am Dienstag beim Weltwirtschaftsforum in Davos in einem Welt-TV-Interview. "Ich verstehe zunehmend, dass die Ukrainer sich fragen, wo die Antwort bleibt." Die Ampel-Koalition prüfe nahezu täglich, wie die Ukraine mehr unterstützt werden könne.
16. Januar, 16.11 Uhr: Selenskyj warnt vor "Einfrieren" des Ukraine-Kriegs
Selenskyj hat vor einem möglichen "Einfrieren" des russischen Krieges gegen sein Land gewarnt. "Jeder eingefrorene Konflikt wird irgendwann wieder aufflammen", sagte der ukrainische Staatschef beim Weltwirtschaftsforum im Schweizer Kurort Davos am Dienstag.
Selenskyj spricht sich seit langem dafür aus, den Krieg auf dem Schlachtfeld zu entscheiden, um Russland so möglichst eine strategische Niederlage zuzufügen.
Selenskyj warf dem russischen Präsidenten Wladimir Putin einmal mehr vor, kein Interesse an einer Friedenslösung zu haben. "Putin ist ein Raubtier, das sich nicht mit Tiefkühlprodukten zufrieden gibt", betonte der Ukrainer. Er komme immer wieder zurück für mehr.
Als Ausweg wies Selenskyj auf seinen Zehn-Punkte-Plan hin, der auf einem kompletten russischen Abzug aus der Ukraine, auf Reparationen und einer Bestrafung der Kriegsverbrecher basiert. Nur dieser Friedensplan ermögliche einen "gerechten und stabilen Frieden", betonte er.
16. Januar, 14.27 Uhr: Irgendwann wird der Preis für Russland zu hoch, so Stoltenberg
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg (64) setzt auf anhaltende Unterstützung der Nato-Staaten für den Abwehrkampf der Ukraine gegen die russische Invasion.
"Hilfe für die Ukraine ist eine Investition in unsere eigene Sicherheit", betonte er am Dienstag auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos. "Wir müssen der Ukraine nur beistehen - und irgendwann wird Russland verstehen, dass sie einen zu hohen Preis zahlen und einer Art gerechtem Frieden zustimmen", sagte er. Die Nato-Staaten müssten ihr Möglichstes tun, um den Preis für Russland hochzutreiben.
Paradoxerweise sei ein Ende des Krieges ausgerechnet mit mehr Waffen für die Ukraine zu erreichen, sagte Stoltenberg. Je glaubwürdiger die militärische Unterstützung sei, desto wahrscheinlicher werde ein Erfolg der Diplomaten am Verhandlungstisch. Irgendwann müsse Russlands Präsident Wladimir Putin (71) einsehen, dass der Preis zu hoch sei und einem dauerhaften Frieden mit der Ukraine als unabhängiger Nation zustimmen.
16. Januar, 14.23 Uhr: Weiter keine Fortschritte an Front in Ukraine
Nach Einschätzung des britischen Verteidigungsministeriums haben weder Russland noch die Ukraine in der vergangenen Woche nennenswerte Fortschritte an der Front gemacht.
Russland habe es trotz der Einnahme der Kleinstadt Marjinka nicht geschafft, daraus Kapital zu schlagen und entweder westlich Richtung Kurachowe oder südlich Richtung Nowomychajliwka vorzustoßen, teilten die Briten am Dienstag mit. Die Briten schrieben auf der Plattform X, die Einkesselung der Stadt Awdijiwka bleibe wahrscheinlich derzeit Russlands wesentliches Ziel.
Allerdings habe Russland bisher nur sehr begrenzt Gebietsgewinne erzielt, was zudem mit hohen Verlusten an Material und Personal einhergegangen sei. "Russische Versuche, die Stadt zu isolieren, sind zumindest in der nächsten Woche unwahrscheinlich", teilte das Ministerium in London mit. Die Ukraine halte auch ihren Brückenkopf am Fluss Dnipro, um das Gebiet werde wahrscheinlich auch in der nächsten Woche gekämpft werden.
16. Januar, 14 Uhr: Von der Leyen sieht Scheitern Russlands - Appell an Kiew-Unterstützer
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (65) hat bei der Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums zu einer fortgesetzten Unterstützung der von Russland angegriffenen Ukraine aufgerufen.
Die bisherigen Entwicklungen zeigten, dass die Ukraine in diesem Krieg bestehen könne, sagte sie am Dienstag in einer Rede in Davos. Dafür müssen sie in ihrem Widerstand aber weiter gestärkt werden.
"Die Ukraine benötigt Planbarkeit bei der Finanzierung im gesamten Jahr 2024 und darüber hinaus", sagte von der Leyen vor dem Hintergrund noch ausstehender Zusagen auch der EU. Zudem brauche sie kontinuierliche Waffenlieferungen, um sich zu verteidigen und ihr rechtmäßiges Hoheitsgebiet zurückzuerobern.
16. Januar, 12.10 Uhr: Blinken verspricht weitere Unterstützung der USA für die Ukraine
Außenminister Antony Blinken (61) versprach am Dienstag bei einem Treffen mit Präsident Selenskyj eine anhaltende Unterstützung der USA für die Ukraine, trotz eines Streits im US-Kongress über die Bewilligung neuer Finanzmittel.
"Wir sind entschlossen, unsere Unterstützung für die Ukraine aufrechtzuerhalten, und wir arbeiten sehr eng mit dem Kongress zusammen, um dies zu erreichen. Ich weiß, dass unsere europäischen Kollegen dasselbe tun werden", sagte Blinken zu Selenskyj bei ihrem Treffen auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos, Schweiz.
16. Januar, 12 Uhr: Kuleba über Willen der Ukrainer: "Dann kämpfen wir mit Schaufeln"
Angesichts des bröckelnden internationalen Rückhalts hat der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba (42) insbesondere die USA um weitere Militärhilfen gebeten und den Kampfeswillen seiner Landsleute betont.
"Was auch immer der Preis für die Unterstützung der Ukraine jetzt ist: Der Preis, im Falle einer ukrainischen Niederlage das Chaos in der Welt zu beseitigen, wird viel höher sein", sagte Kuleba dem US-Sender ABC News in einem Interview, aus dem am Montagabend (Ortszeit) Auszüge veröffentlicht wurden.
Auch unter schwersten Bedingungen werde sich die Ukraine Russland nicht ergeben, fügte der Minister hinzu: "Selbst wenn uns die Waffen ausgehen, werden wir mit Schaufeln kämpfen. Denn was für die Ukraine auf dem Spiel steht, ist die Existenz dieser Nation."
16. Januar, 11.50 Uhr: Selenskyj trifft Stoltenberg: Hoffnung auf Nato-Beitritt
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) hat bei einem Treffen mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg (64) Hoffnungen seines Landes auf einen Beitritt zu dem Militärbündnis bekräftigt.
Kiew erwarte beim Nato-Gipfel im Juli in Washington Entscheidungen, die eine Mitgliedschaft der Ukraine in der Allianz näherbrächten, sagte Selenskyj am Dienstag am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos in der Schweiz.
Russland begründet seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine auch mit dem Streben des Landes in die Nato. Eine Aufnahme der Ukraine in das Bündnis ist bisher jedoch nicht in Sicht. Selenskyj teilte zum Treffen mit Stoltenberg mit, bis zu einem Beitritt der Ukraine wolle das Land weiter wie zuletzt mit Großbritannien bilaterale Sicherheitsabkommen schließen.
16. Januar, 11 Uhr: Ukraine fordert Zivilisten auf, Dörfer nahe der Nordostfront zu verlassen
Die Behörden in der nordöstlichen ukrainischen Region Charkiw haben am Dienstag die Bewohner von mehr als zwei Dutzend Dörfern in der Nähe der Frontlinie aufgefordert, das Gebiet zu evakuieren, da sich die russischen Angriffe in diesem Gebiet verschärft hätten.
"In Anbetracht der Sicherheitslage leiten wir die obligatorische Evakuierung der Bevölkerung aus den Gemeinden Kindrashivska und Kurylivska im Bezirk Kupyansk ein", teilte der Gouverneur des Gebiets Charkiw in den sozialen Medien mit.
Gouverneur Oleg Synegubov sagte, dass die Anordnung etwa 3.043 Menschen in den Siedlungen betreffen würde, darunter 279 Kinder. Er ging nicht näher auf die russische Drohung ein.
16. Januar, 10.40 Uhr: Habeck hofft auf Investitionen deutscher Unternehmen in Ukraine
Wirtschaftsminister Robert Habeck (54, Grüne) setzt auf Investitionen deutscher Unternehmen in der Ukraine.
Trotz des Kriegs gebe die Bundesregierung Investitionsgarantien, die die Firmen ähnlich wie eine Versicherung absicherten, sagte der Grünen-Politiker am Dienstag beim Weltwirtschaftsforum in Davos. Dort wollte er unter anderem an einer Veranstaltung mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und mehreren Unternehmenschefs teilnehmen.
Die Garantien seien "ein ungeheuer erfolgreicher Schritt, der zeigt, dass wir daran glauben und darauf vertrauen, dass die Ukraine diese schwierige Situation erfolgreich besteht, aber auch, dass deutsche Unternehmen in die Ukraine investieren werden".
16. Januar, 6.45 Uhr: Russland wehrte offenbar drei ukrainische Drohnen über Woronesch ab
Russland hat laut dem Verteidigungsministerium in Moskau in der Nacht zum Dienstag erneut einen ukrainischen Drohnenangriff im südwestlichen Grenzgebiet des Landes abgewehrt.
Über dem Gebiet Woronesch seien insgesamt acht Geschosse abgewehrt worden, in der Region Belgorod vier, teilte das Ministerium auf Telegram mit. In Woronesch sei ein Kind leicht verletzt worden, nachdem Fragmente einer abgeschossenen Drohne in eine Wohnung eingeschlagen waren, schrieb der Gouverneur des Gebiets, Alexander Gussew, ebenfalls bei Telegram. Das 2013 geborene Mädchen habe Schnittwunden an Armen, Beinen und Hals.
Mehrere Wohnblöcke und Privathäuser wurden laut Gussew beschädigt. Ein Brand auf einem Balkon wurde demnach gelöscht, Fensterscheiben seien zu Bruch gegangen. Einsatzkräfte waren demnach vor Ort. Ob tatsächlich alle Drohnen vom russischen Militär abgewehrt werden konnten, war nicht unabhängig überprüfbar.
16. Januar, 6.40 Uhr: Selenskyj würdigt die Schweiz als wichtige Unterstützerin
Selenskyj lobte die Schweiz, die trotz ihrer Neutralität fest an der Seite der Ukraine stehe und etwa auch die Sanktionen gegen Russland mittrage. Die Schweiz gehöre zu den Ländern, die sich für Gerechtigkeit und einen fairen Frieden einsetzten, sagte Selenskyj.
Er dankte dem Land für ein neues langfristiges Programm zur Unterstützung des Wiederaufbaus in der Ukraine. Bei seinem Besuch in der Schweiz hob er hervor, dass die Ukraine etwa auch bei der Entminung von Gebieten auf internationale Hilfe angewiesen sei. Die Schweiz gehöre dabei zu den großen Unterstützerinnen.
"Heute sind 174.000 Quadratkilometer unseres Gebiets mit russischen Minen und nicht detonierten Geschossen kontaminiert. Es wäre schwierig für irgendein Land allein, mit dieser Aufgabe fertig zu werden", sagte Selenskyj. Das Land brauche Freunde, die bei der Beseitigung der Gefahr hülfen.
15. Januar, 18.21 Uhr: Schweiz und Ukraine planen Friedensgipfel auf höchster Ebene
Die Schweiz und die Ukraine wollen einen Friedensgipfel auf höchster Ebene organisieren.
Das kündigten der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und die Schweizer Präsidentin Viola Amherd am Montag in Bern an. Beide Seiten wollten umgehend mit der Planung beginnen. Einen Termin für das Treffen gab es zunächst noch nicht.
Eine Einladung an Russland ist nicht geplant, wie Selenskyj durchblicken ließ. Eingeladen würden alle Länder, die die territoriale Integrität der Ukraine unterstützen, sagte er. Russland hatte im Februar 2022 einen Angriffskrieg gegen die Ukraine gestartet und im Osten und Süden weite Landstriche besetzt.
15. Januar, 13.48 Uhr: Selenskyj in der Schweiz eingetroffen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist zu einem Arbeitsbesuch in der Schweiz eingetroffen.
Der Staatschef kündigte am Montag bei Telegram Gespräche mit Parlamentsvertretern und der Schweizer Präsidentin Viola Amherd an. Er wolle sich für die Unterstützung der Ukraine durch die Schweiz bedanken, schrieb er.
Selenskyj kündigte zudem seine Teilnahme am Weltwirtschaftsforum in Davos an. Es werde bilaterale Treffen mit Vertretern der EU, der Nato und von Großunternehmen geben. Für Dienstag ist auch ein Auftritt Selenskyjs auf dem Forum geplant.
15. Januar, 13.30 Uhr: Großbritannien bildet mehr als 60.000 ukrainische Soldaten aus
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs hat Großbritannien nach eigenen Angaben bisher mehr als 60.000 ukrainische Soldaten ausgebildet. Diese Zahl nannte der britische Verteidigungsminister Grant Shapps (55) am Montag in einer Rede in London.
Shapps warnte, die internationale Gemeinschaft dürfe in ihrer Unterstützung für die Ukraine nicht nachlassen. Der russische Präsident Wladimir Putin sei der Ansicht, dem Westen mangele es an Durchhaltevermögen. "Da die zukünftige Weltordnung auf dem Spiel steht, müssen wir ihm das Gegenteil beweisen", sagte Shapps.
Premierminister Rishi Sunak (43) hatte kürzlich bei einem Besuch in Kiew der Ukraine weitere Unterstützung zugesichert.
15. Januar, 11.10 Uhr: Ukraine will zwei russische Militärjets abgeschossen haben
Die Ukraine hat nach eigenen Angaben zwei strategisch wichtige russische Militärflieger abgeschossen. Getroffen worden seien ein Frühwarnaufklärungsflugzeug vom Typ A-50 und eine fliegende Kommandozentrale Il-22M, schrieb der Vizechef des Ausschusses für nationale Sicherheit, Verteidigung und Aufklärung im ukrainischen Parlament, Jurij Mysjagin, am Montag auf seinem Telegram-Kanal.
Zuvor hatten in der Nacht lokale Medien darüber berichtet. Aus Moskau gibt es keine offizielle Bestätigung dafür. Den Medienberichten zufolge ist die A-50 nach dem Treffer über dem südostukrainischen Gebiet Saporischschja von den Radaren verschwunden.
Die Il-22M11 - eine modernisierte Variante des Il-22M - soll demnach über dem Asowschen Meer getroffen worden sein und eine Notlandung in der südrussischen Stadt Anapa vollzogen haben. Der Pilot habe Krankenwagen zur Landestelle angefordert, berichtete RBK-Ukrajina unter Berufung auf angeblich abgefangene Funksprüche.
15. Januar, 9.45 Uhr: Video zeigt "deutsch-amerikanisches Stahl-Team" an der Front
Ein Video, das das ukrainische Verteidigungsministerium auf X geteilt hat, zeigt einen Leopard-Panzer inmitten von zwei Exemplaren des wohl bekanntesten militärischen Fahrzeugs der USA: dem Hummer.
"Das deutsch-amerikanische Stahl-Team im Dienst der ukrainischen Armee", heißt es dazu. Der Panzer sei bereit für den nächsten Kampfeinsatz. Er gehört den Angaben nach zur 59. Mechanisierten Brigade.
15. Januar, 6.10 Uhr: Gouverneur: Russland wehrt ukrainische Raketen über Kursk ab
Russlands Flugabwehr hat in der Nacht zum Montag drei ukrainische Raketen über der russischen Region Kursk nahe der Grenze zur Ukraine abgewehrt.
Das teilte der Gouverneur von Kursk, Roman Starowoit, bei Telegram mit. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen. Informationen zu Verletzten oder Schäden gab es zunächst nicht. Die Ukraine wehrt seit knapp zwei Jahren den russischen Angriffskrieg ab. Dabei kommen auch immer wieder Ziele auf russischem Territorium unter Beschuss.
14. Januar, 20.10 Uhr: Selenskyj am Montag in Bern erwartet
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird vor der Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos am Montag Bern besuchen.
Das teilte das Schweizer Außenministerium am Sonntagabend mit. Selenskyj hatte sich schon per Videoschalte mit der Schweizer Regierung ausgetauscht. Dies ist sein erster persönlicher Besuch seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022.
14. Januar, 18.52 Uhr: Vorschlag zu landesweiter elektronischer Flugabwehr in der Ukraine
Angesichts immer neuer russischer Angriffe mit Drohnen und Marschflugkörpern gegen Ziele in der Ukraine hat die Luftwaffenführung in Kiew eine flächendeckende elektronische Flugabwehr vorgeschlagen.
Demnach könnten die Gemeinden selbst die Mittel für den Kauf elektronischer Geräte aufbringen, mit deren Hilfe die Sensoren der anfliegenden Drohnen gestört werden könnten. "Man kauft zwar keine Waffen - also Schusswaffen, Kanonen oder Flugabwehrsysteme - aber sie (die elektronischen Geräte) helfen, Leben zu retten", sagte Juri Ihnat, Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, am Sonntag im ukrainischen Fernsehen.
"Eine Rakete kann so umgelenkt werden und ihr Ziel nicht erreichen", erklärte Ihnat die Wirkung der elektronischen Störgeräte. Diese könnten inzwischen problemlos privat erworben werden. "Viele zivile Unternehmen sind inzwischen an der Herstellung von elektronischen Systemen zur Kriegsführung beteiligt." Ihnat sah darin die Zukunft der Flugabwehr. "Es gibt keinen Grund, teure Raketen zu verschwenden, wenn man den Feind auf diese Weise aufhalten kann", sagte er.
14. Januar, 17.13 Uhr: Russland zerstört gezielt Getreidelager in der Ostukraine
Die russische Luftwaffe hat nach offiziellen ukrainischen Angaben bei einem Angriff in der Ostukraine ein Getreidelager zerstört.
Das Gebäude in Wowtschansk sei von einer Flugzeugbombe getroffen und größtenteils zerstört worden, teilte Polizeisprecher Serhij Bolwinow am Sonntag auf Facebook mit.
In dem Ort unweit der Grenze zu Russland sei bei dem Angriff in der Nacht zum Sonntag zudem ein Gebäude für den Getreideumschlag zerstört worden. "Glücklicherweise gab es keine Verletzten", schrieb Bolwinow.
14. Januar, 15.11 Uhr: Selenskyj hofft auf Sicherheitsabkommen mit mehr Ländern
Nach Unterzeichnung eines Sicherheitsabkommens mit Großbritannien hofft der ukrainische Präsident Wolodymir Selenskyj auf ähnliche Vereinbarungen mit weiteren Ländern.
"Wir werden mit anderen Partnern arbeiten, um unsere Sicherheit weiterzuentwickeln", schrieb der Präsident am Sonntag auf Facebook. "Wir machen die Ukraine Schritt für Schritt stärker."
Das Abkommen mit Großbritannien gebe der Ukraine Sicherheit, während sie sich gegen die russische Aggression verteidige, schrieb Selenskyj.
Das Abkommen schreibt fest, dass London die Ukraine jetzt, aber auch in möglichen zukünftigen Konflikten mit Russland unterstützt. Dabei geht es um schnelle und dauerhafte Militärhilfe, nicht um den Einsatz britischer Soldaten.
14. Januar, 10.23 Uhr: Ukraine-Konferenz mit rund 80 Staaten hat in Davos begonnen
In der Schweiz hat am Sonntag eine Ukraine-Konferenz über die Grundsätze eines dauerhaften Friedens in dem Konflikt begonnen.
Vertreter von rund 80 Staaten hatten nach Angaben des Schweizer Außenministeriums ihre Teilnahme zugesagt. Im Mittelpunkt steht die "Friedensformel" des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (45).
Sein Zehn-Punkte-Plan sieht unter anderem den Abzug aller russischen Truppen, Strafen für russische Kriegsverbrecher, Reparationen und Sicherheitsgarantien vor. Die Friedensformel sei keine Wunschliste, sondern ein detaillierter Vorschlag.
Selenskyj wird selbst in Davos erwartet. Er soll am Dienstag eine Rede bei der Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums (WEF) halten.
14. Januar, 10.06 Uhr: Ukraine wirft Russland den Einsatz von verbotenem Tränengas vor
Die Ukraine wirft Russland den gehäuften Einsatz von verbotenem Tränengas gegen ukrainische Soldaten in ihren Schützengräben vor.
Seit Beginn des Krieges vor fast zwei Jahren seien 626 Fälle gezählt worden, teilte der ukrainische Generalstab mit. In den ersten Januartagen 2024 seien es 51 Fälle gewesen mit steigender Tendenz von bis zu 10 Angriffen am Tag.
Die Granaten mit dem Reizgas CS, das vielerorts auch von der Polizei verwendet wird, würden von Drohnen abgeworfen oder von Artillerie verschossen. Im Krieg ist der Einsatz von Tränengas durch die Chemiewaffen-Konvention verboten, die auch Moskau unterzeichnet hat.
13. Januar, 20.55 Uhr: Ukraine ist und bleibt laut Frankreichs Außenminister Priorität
Der neue französische Außenminister Stéphane Séjourné (38) hat der Ukraine die fortlaufende Unterstützung Frankreichs zugesichert. "Trotz vermehrter Krisen ist und bleibt die Ukraine die Priorität Frankreichs", sagte Séjourné bei einem Besuch am Samstag in Kiew nur einen Tag nach seinem Amtsantritt.
"In der Ukraine geht es heute um die Verteidigung der Grundprinzipien des Internationalen Rechts, der Werte Europas und auch der Sicherheit der Franzosen", betonte der Außenminister nach einem Treffen mit seinem ukrainischen Kollegen Dmytro Kuleba.
13. Januar, 17.54 Uhr: "Friedensformel"-Konferenz beginnt am Sonntag
Die ukrainische Regierung berät an diesem Sonntag im Schweizer Skiort Davos mit Regierungsvertretern aus rund 80 Ländern über die Zukunft des Landes.
Im Mittelpunkt steht die "Friedensformel" des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (45). Das vom Krieg ausgezehrte Land verteidigt sich mit westlicher Hilfe seit dem 24. Februar 2022 gegen den russischen Angriffskrieg.
Die Ukraine sucht möglichst breite Anerkennung für ihre Bedingungen als Voraussetzung für eine Friedenslösung mit Russland. Die Regierung will damit verhindern, dass sie, bevor die Bedingungen erfüllt sind, zu Zugeständnissen an Russland gedrängt wird. Selenskjys Zehn-Punkte-Plan sieht unter anderem den Abzug aller russischen Truppen, Strafen für russische Kriegsverbrecher, Reparationen und Sicherheitsgarantien vor.
13. Januar, 14.42 Uhr: Ukraine ist und bleibt laut Frankreichs Außenminister Priorität
Der neue französische Außenminister Stéphane Séjourné (38) hat der Ukraine die fortlaufende Unterstützung Frankreichs zugesichert.
"Trotz vermehrter Krisen ist und bleibt die Ukraine die Priorität Frankreichs", sagte Séjourné bei einem Besuch am Samstag in Kiew nur einen Tag nach seinem Amtsantritt. "In der Ukraine geht es heute um die Verteidigung der Grundprinzipien des Internationalen Rechts, der Werte Europas und auch der Sicherheit der Franzosen", betonte der Außenminister nach einem Treffen mit seinem ukrainischen Kollegen Dmytro Kuleba.
13. Januar, 12.44 Uhr: Russland beschießt Ukraine mit 40 Raketen und Drohnen
Russland hat die Ukraine erneut mit Dutzenden Raketen, Marschflugkörpern und Drohnen angegriffen.
Von insgesamt 40 Geschossen hätten in der Nacht und am Samstagmorgen acht abgeschossen werden können, teilte die ukrainische Luftwaffe auf Telegram mit. Weitere 20 Geschosse hätten aufgrund erfolgreicher elektronischer Kampfführung der Ukrainer ihre Ziele gar nicht erst erreicht. In der Region Sumy wurden nach Behördenangaben mehr als 20 Häuser beschädigt und eine Frau verletzt. In Poltawa fiel amtlichen Quellen zufolge eine Rakete in den Hof eines Wohnhauses, explodierte aber nicht.
13. Januar, 7.29 Uhr: Moskau holt laut Berichten bei Gefangenenaustausch Straftäter zurück
Beim jüngsten Kriegsgefangenenaustausch zwischen Russland und der Ukraine hat Moskau Medienberichten zufolge vor allem in den eigenen Reihen kämpfende Straftäter zurückgeholt.
Von den 248 beim Austausch nach Russland heimgekehrten Soldaten seien 180 in Gefängnissen für den Krieg in der Ukraine angeworben worden, berichtete am Freitag unter anderem das unabhängige Internetportal istories. Unter den Heimkehrern seien verurteilte Mörder, Entführer und Räuber, viele davon Wiederholungstäter. Es war der erste Gefangenenaustausch seit einem halben Jahr zwischen den beiden verfeindeten Nachbarländern.
Auf ukrainischer Seite kamen bei dem Austausch 230 gefangen genommene Soldaten frei. Unter den Freigelassenen seien auch Verteidiger der Hafenstadt Mariupol und der Schlangeninsel gewesen. Nach Angaben aus Kiew befinden sich noch mehr als 4000 Ukrainer in russischer Gefangenschaft.
12. Januar, 22.36 Uhr: Stromausfall in ukrainischer Großstadt Schytomyr
In der westukrainischen Großstadt Schytomyr ist Medienangaben zufolge der Strom in weiten Teilen ausgefallen.
Insgesamt seien 21 Umspannwerke unerwartet abgeschaltet worden, teilte das Stadtparlament am Freitag per Facebook mit. Mitarbeiter der Energiewerke seien bei der Schadensbehebung, hieß es. Über die Ursachen wurde ebenso wenig bekannt wie über die Länge der Stromausfalls.
12. Januar, 22.28 Uhr: Kiew setzt Londons Zusagen mit US-Sicherheitspakt für Israel gleich
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) hat nach dem Besuch des britschen Premierministers Rishi Sunak (43) Londons Hilfszusagen für Kiew mit den US-Sicherheitsgarantien für Israel verglichen.
"Dieser Tag ist bereits in die Geschichte unseres Landes eingegangen: Heute haben wir ein Abkommen, ein Sicherheitsabkommen mit Großbritannien, an dem wir lange gearbeitet haben", sagte Selenskyj am Freitag in seiner täglichen Videoansprache.
Viele hätten von den Sicherheitsvereinbarungen zwischen den USA und Israel gehört. "Jetzt haben wir ein solches Modell für unsere Zeit geschaffen." Das gebe Zuversicht für den Abwehrkampf gegen Russland, so der 45-Jährige.
12. Januar, 19.32 Uhr: Selenskyj hofft auf weitere Verstärkung bei Flugabwehr
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) hofft angesichts der anhaltenden russischen Angriffe aus der Luft auf weitere Verstärkung der Flugabwehr seines Landes.
Weitere westliche Hilfe werde kommen, sagte er am Freitag bei einer Pressekonferenz nach einem Treffen mit Großbritanniens Premier Rishi Sunak (43). "Das eine ist auf dem Weg, andere neue Sachen haben wir schon vereinbart." Zugleich räumte Selenskyj ein, dass die derzeitige Flugabwehr des Landes noch Lücken aufweise. Neben Patriot-Systemen fehlten auch Flugabwehrkomplexe mit anderer Reichweite, sagte er.
Daneben zeigte sich Selenskyj angesichts der Vereinbarung mit London optimistisch, dass nun auch Bewegung in die Verhandlungen über Militärhilfe für die Ukraine in Washington kommt. "Ich sehe das nun positiver als im Dezember", sagte er. Man werde Druck machen, bis es ein Ergebnis gebe.
12. Januar, 17.01 Uhr: Kiew unterzeichnet Sicherheitsabkommen mit Großbritannien
Die von Russland angegriffene Ukraine und Großbritannien haben ein Abkommen über die Zusammenarbeit im Sicherheitsbereich unterzeichnet.
"Wenn diese Garantien 1991 erzielt worden wären, darunter mit Großbritannien, dann hätte der Krieg nicht begonnen", wurde Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) am Freitag nach der Unterzeichnung vom Internetportal Jewropejska Prawda zitiert.
London habe feste Zusagen gegeben, die gelten sollen, bis das osteuropäische Land der Nato beitritt. Das Abkommen wurde dabei zunächst für einen Zeitraum von zehn Jahren mit möglicher Verlängerung unterzeichnet.
Einer vorherigen britischen Regierungsmitteilung zufolge wird dabei vor allem die bisherige Zusammenarbeit fortgesetzt. London werde Kiew weiter Geheimdiensterkenntnisse mitteilen. Dazu gebe es eine Kooperation bei Cybersicherheit, medizinischer und militärischer Ausbildung und im Rüstungsbereich.
Im Fall eines weiteren russischen Angriffs nach einem Ende des aktuellen Angriffskriegs Moskaus verpflichte sich Großbritannien zu Konsultationen und "rascher und dauerhafter" Unterstützung der Ukraine, teilte Downing Street mit.
12. Januar, 13.54 Uhr: Gesperrter Luftraum und Schutzzäune wegen Ukraine-Konferenz
Mit großem Polizei- und Militäreinsatz bereitet sich die Schweiz im Skiort Davos auf die Ukraine-Konferenz am Sonntag und die Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums (WEF) ab Montag vor.
Der Luftraum über Davos sei bereits am Freitag gesperrt worden, sagte Polizeikommandant Walter Schlegel in Davos.
Insgesamt seien 250 Kilometer Schutzzäune rund um Davos installiert worden, ebenso Betonelemente, die Zufahrten von unbefugten verhindern sollen, berichtete Schlegel. Ab Sonntag würden die Straßen Richtung Davos kontrolliert. 5000 Armeeangehörige unterstützen die Polizei.
12. Januar, 11.11 Uhr: Britischer Außenminister mit neuem Hilfspaket in Kiew eingetroffen
Der britische Premierminister Rishi Sunak (43) ist am Freitag in die ukrainische Hauptstadt Kiew gereist.
Er wolle dort mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj ein Abkommen zur Sicherheitskooperation unterzeichnen, teilte der britische Regierungssitz 10 Downing Street mit.
Zuvor habe Sunak militärische Unterstützung für die Ukraine in Höhe von 2,5 Milliarden Pfund (etwa 2,9 Milliarden Euro) für 2024 und 2025 zugesagt. Das seien 200 Millionen mehr als in den vergangenen beiden Jahren.
12. Januar, 6.53 Uhr: Außenminister wollen Treffen von Orban und Selenskyj einfädeln
Im Streit über durch Ungarn blockierte EU-Hilfsgelder für Kiew könnte es unterdessen bald zu einem Treffen von Ungarns Ministerpräsidenten Viktor Orban (60) mit Selenskyj kommen.
Darüber wollen die Außenminister beider Länder, Peter Szijjarto (45) und Dmytro Kuleba (42), am 29. Januar im ukrainischen Uschhorod verhandeln, wie beide Seiten bekanntgaben.
Auch der Chef von Selenskyjs Büro, Andrij Jermak (52), solle an dem Treffen teilnehmen, sagte der Sprecher des ukrainischen Außenministeriums, Oleh Nikolenko (37).
11. Januar, 22.23 Uhr: Selenskyj fordert verstärkte europäische Waffenproduktion
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) hat eine verstärkte europäische Waffenproduktion als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen sein Land gefordert.
"In diesem Jahr wird die Ukraine alles daran setzen, ein neues europäisches Waffenarsenal zu schaffen, um eine russische Aggression gegen Europa zu verhindern", sagte Selenskyj am Donnerstag in Riga, der letzten Station einer Baltikum-Reise.
11. Januar, 18.27 Uhr: Ukraine ringt weiter um ein verschärftes Mobilmachungsgesetz
Die von Russland angegriffene Ukraine ringt weiter um ein verschärftes Gesetz, das die Rekrutierung dringend benötigter Soldaten für die Front ermöglichen soll.
Einen ersten Entwurf gab das Parlament am Donnerstag erst einmal wieder an die Regierung zurück. "Einige Positionen verletzen direkt die Menschenrechte und andere sind nicht optimal formuliert", schrieb der Fraktionschef der Präsidentenpartei "Diener des Volkes", David Arachamija (44), auf Telegram. Verteidigungsminister Rustem Umjerow (41) erklärte wenig später, eine neue Version sei bereits ausgearbeitet und werde demnächst vorgelegt.
11. Januar, 18.25 Uhr: Lettland sagt Ukraine bei Selenskyj-Besuch weitere Militärhilfe zu
Lettland wird der Ukraine weitere Militärhilfe für den Abwehrkampf gegen Russland leisten.
Das nächste Hilfspaket werde Haubitzen, 155-mm-Artilleriemunition, Systeme zur Panzer- und Flugabwehr sowie Raketenwerfer, Geländefahrzeuge, Handgranaten, Hubschrauber und weitere Ausrüstung umfassen, sagte Staatspräsident Edgars Rinkevics (50) am Donnerstag in Riga nach einem Treffen mit seinem ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj (45). Auch will Lettland in diesem Jahr 3000 ukrainische Soldaten ausbilden und die Ukraine bei der Produktion von Drohnen unterstützen.
11. Januar, 15.57 Uhr: Medwedew droht nach russischen Raketenschlägen wieder mit Atomwaffen
Nach den jüngsten schweren Raketenschlägen gegen die Ukraine hat Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew (58) erneut mit Atomwaffendrohungen für Aufsehen gesorgt.
"Wie bekannt wurden dabei (bei den Angriffen) verschiedene Träger mit unterschiedlichen Ladungen benutzt, mit Ausnahme von atomaren. Noch!", sagte Medwedew auf einer Sitzung der russischen Militär- und Rüstungskommission. Die jüngsten Attacken, bei denen beispielsweise in Kiew mehr als 30 Zivilisten ums Leben kamen, bezeichnete Medwedew dabei als "resultative Schläge gegen Militärobjekte".
Auf Telegram legte der Vizechef im nationalen russischen Sicherheitsrat nach: Er warnte Kiew vor Versuchen, mit westlichen Raketen größerer Reichweite Raketenstartrampen auf russischem Gebiet zu beschießen. Dies sei "keine Selbstverteidigung, sondern eine direkte und offensichtliche Begründung für den Einsatz von Atomwaffen gegen ein solches Land", schrieb Medwedew.
11. Januar, 14.30 Uhr: Finnische Grenze zu Russland bleibt weiter geschlossen
Finnlands östliche Landesgrenze zu Russland bleibt weiter dicht. Die Grenzschließung werde um einen Monat bis zum 11. Februar verlängert, gab Innenministerin Mari Rantanen am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Helsinki bekannt.
Die von Russland ausgehende Gefahr habe sich nicht verändert, sagte sie. Das Risiko, dass die instrumentalisierte Migration von russischer Seite aus bei einer Grenzöffnung wieder beginne, stelle eine ernsthafte Bedrohung für die nationale Sicherheit und die öffentliche Ordnung in Finnland dar, erklärte ihr Ministerium.
11. Januar, 14.17 Uhr: Selenskyj in Estland in Pullover mit "Moskwa"-Koordinaten
Bei seinem Staatsbesuch in Estland fügte Selenskyj seinem Standard-Look einen besonderen Akzent hinzu: Auf dem olivgrünen Pullover des 45-Jährigen waren am Donnerstag in Tallin im linken Brustbereich in klein Koordinaten gestickt.
Sie kennzeichnen den Ort des von ukrainischen Raketen Mitte April 2022 im Schwarzen Meer versenkten russischen Kreuzers "Moskwa" (Moskau).
Von Kallas erhielt Selenskyj als Geschenk einen weiteren olivgrünen Pullover, den er gleich zu seiner Rede im estnischen Parlament anzog. Darauf geschrieben steht der estnische Begriff "Kaitsetahe" - auf Deutsch etwa: Verteidigungswille. Dieser sei auch auch in den Herzen vieler Ukrainer vorhanden, betonte Selenskyj in seiner Ansprache.
11. Januar, 12.48 Uhr: Selenskyj strikt gegen möglichen Waffenstillstand im Ukraine-Krieg
Selenskyj hat die Idee eines möglichen Waffenstillstands im Abwehrkampf seines Landes gegen Russlands Angriff strikt abgelehnt.
Von einer Feuerpause werde nur Russland profitieren, sagte Selenskyj am Donnerstag in Estland nach einem Treffen mit seinem Amtskollegen Alar Karis in Tallinn. Sie würde weder zu einem endgültigen Kriegsende noch zu einem politischen Dialog mit Russland führen.
Russland habe ein "großes Defizit" bei Drohnen, Artillerie und Raketen und könnte dann weiter aufrüsten. Es sei kein Zufall, dass sich Moskau beim Iran und bei Nordkorea mit Waffen eindecke, sagte Selenskyj. Auch gebe eine Feuerpause Russland die Chance, sich neu zu positionieren und neu zu formieren.
11. Januar, 12.45 Uhr: Selenskyj dankt Estland für Militärhilfe
Selenskyj hat sich bei Estland für die "ständig spürbare Unterstützung" bedankt, die der baltische EU- und Nato-Mitgliedsstaat für sein von Russland angegriffenes Land leistet.
Estland habe die Ukraine in vielerlei Hinsicht unterstützt und mit bereits 17 gelieferten militärischen Hilfspaketen seine Führungsrolle demonstriert, sagte Selenskyj am Donnerstag nach einem Treffen mit seinem Amtskollegen Alar Karis in Tallinn.
Karis sicherte Selenskyj den weiteren Beistand seines Landes zu. Bis 2027 werde das baltische EU- und Nato-Land der Ukraine jährlich 0,25 Prozent seiner Verteidigungshaushalts dafür bereitstellen. Die gesamte Hilfe Estlands seit Kriegsbeginn werde sich dann auf insgesamt 1,2 Milliarden Euro belaufen, so der Staatschef des rund 1,2 Millionen Einwohner zählenden Ostseestaats.
Estlands Präsident rief auch andere Verbündete auf, ihre Militärhilfe zu erhöhen.
11. Januar, 9.37 Uhr: Selenskyj zu Besuch in den Estland eingetroffen
Selenskyj ist auf der zweiten Station seiner Baltikum-Reise zu Gesprächen in Estland eingetroffen. Bei seiner Ankunft am Donnerstag in Tallinn wurde er am Flughafen von Außenminister Margus Tsahkna begrüßt.
Selenskyj will in dem baltischen EU- und Nato-Land - wie zuvor bereits am Mittwoch in Litauen - über weitere Militärhilfe für sein von Russland angegriffenes Land und die Integration der Ukraine in EU und Nato sprechen. Danach reist er zum Abschluss seiner ersten Auslandsreise in diesem Jahr ins benachbarte Lettland weiter.
Mit seinem Besuch will Selenskyj den baltischen Staaten für ihre militärische, finanzielle und humanitäre Unterstützung danken. Estland, Lettland und Litauen zählen international zu den größten und entschlossensten Fürsprechern der Ukraine.
11. Januar, 8.41 Uhr: Russische Rakete verletzt in Ukraine türkische Journalisten
Durch einen großangelegten Raketenangriff auf die ostukrainische Stadt Charkiw sind nach offiziellen Angaben zwölf Menschen verletzt worden, darunter auch türkische Journalisten.
Eine umfunktionierte Flugabwehrrakete vom Typ S-300 sei am Mittwochabend gegen 22.30 Uhr ins Dach eines Hotels eingeschlagen, schrieb der Militärgouverneur von Charkiw, Oleh Synjehubow, am Donnerstagmorgen auf seinem Telegram-Kanal. In dem Gebäude hielten sich seinen Angaben zufolge ausschließlich Zivilisten auf.
"Unter den Verletzten sind auch türkische Journalisten", schrieb seinerseits der Bürgermeister von Charkiw, Ihor Terechow. Details nannte er dazu nicht. Neun der Verletzten mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden. Insgesamt waren zum Zeitpunkt des Angriffs etwa 30 Menschen im Hotel.
11. Januar, 6.47 Uhr: Russland: Flugabwehr schießt ukrainische Drohnen ab
Russlands Flugabwehr hat eigenen Angaben zufolge drei ukrainische Drohnen über russischem Gebiet abgeschossen.
Die Drohnen seien am frühen Donnerstagmorgen über den Regionen Rostow, Tula und Kaluga abgefangen worden, teilte das russische Verteidigungsministerium auf Telegram mit. Die Mitteilungen zu den Drohnenvorfällen konnten nicht unabhängig überprüft werden. Berichte über mögliche Schäden oder Opfer gab es zunächst nicht.
11. Januar, 6.45 Uhr: Nato-Staaten versprechen Ukraine bei Treffen in Brüssel weitere Hilfe
In Brüssel trat wegen der besonders massiven russischen Luftangriffe ebenfalls am Mittwoch der 2023 gegründete Nato-Ukraine-Rat zusammen.
Dabei hätten zahlreiche Alliierte Pläne für die Bereitstellung von weiteren Fähigkeiten skizziert, teilte das Verteidigungsbündnis mit. Es gehe um Unterstützung im Wert von Milliarden Euro. Was konkret in Aussicht gestellt wurde, blieb zunächst offen. Als ein Beispiel für Hilfszusagen nannte die Nato aber die geplante Bereitstellung von weiteren Flugabwehrsystemen.
11. Januar, 6.43 Uhr: Selenskyj im Baltikum: Bitte um mehr Flugabwehr für die Ukraine
Selenskyj forderte in Litauen - bei seinem ersten Auslandsbesuch in diesem Jahr - mehr Waffenhilfe zur Abwehr der Bombardements.
"Flugabwehrsysteme stehen an erster Stelle unter den Dingen, die uns fehlen", sagte er in Vilnius nach einem Treffen mit seinem Kollegen Gitanas Nauseda. Nach Angaben Selenskyjs feuerte Russland über den Jahreswechsel mindestens 500 Raketen, Marschflugkörper und Drohnen auf die Ukraine ab. 70 Prozent davon seien abgefangen worden, sagte er. Trotzdem gab es in der Ukraine Dutzende Tote und Verletzte sowie große Schäden.
11. Januar, 6.10 Uhr: Mehrere Verletzte bei russischem Raketenangriff auf Charkiw
Die Behörden in der ostukrainischen Großstadt Charkiw haben erneut schwere russische Raketenangriffe gemeldet.
Kurz nach dem Beschuss am Mittwochabend war von mindestens neun Verletzten die Rede. Die russische Armee habe mit umfunktionierten Flugabwehrraketen vom Typ S-300 angegriffen, schrieb der Charkiwer Militärgouverneur Oleh Synjehubow auf Telegram. Es sei ein ziviles Objekt beschädigt worden. Weitere Details nannte er zunächst nicht. Neben Charkiw wurde auch aus den Regionen Donezk und Dnipropetrowsk am Abend Beschuss gemeldet.
10. Januar, 18.07 Uhr: Vorerst ohne Ungarn: EU treibt Plan für neue Ukraine-Hilfen voran
Die EU treibt ungeachtet des anhaltenden Widerstands aus Ungarn die Vorbereitungen für neue Milliardenhilfen für die Ukraine voran.
In Brüssel beschlossen Vertreter der Mitgliedstaaten am Mittwoch per Mehrheitsentscheidung, zu den Unterstützungsplänen Verhandlungen mit dem Europaparlament aufzunehmen, wie mehrere Diplomaten der Deutschen Presse-Agentur sagten. Ziel ist es demnach, das Hilfsprogramm nach einem möglichen Einlenken des ungarischen Regierungschefs Viktor Orban möglichst schnell umsetzen zu können.
Dafür braucht es auch die Zustimmung des Europaparlaments.
10. Januar, 10.06 Uhr: Erneuter Drohnenangriff auf Gebiet in Südrussland
Im südrussischen Gebiet Saratow hat die Flugabwehr nach Behördenangaben eine Drohne abgeschossen.
Die ukrainische Drohne sei von der Luftverteidigung zerstört worden, teilte das russische Verteidigungsministerium am frühen Mittwochmorgen auf Telegram mit.
Damit sei der Versuch Kiews, "einen Terroranschlag auf Einrichtungen im Hoheitsgebiet der Russischen Föderation zu verüben", vereitelt worden.
10. Januar, 6.51 Uhr: Ukraine hofft auf euroatlantische Solidarität
Der Nato-Ukraine-Rat wurde 2023 ins Leben gerufen. Er soll eine engere Zusammenarbeit ermöglichen, bis die Voraussetzungen für eine Aufnahme der Ukraine in das westliche Verteidigungsbündnis erfüllt sind.
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba (42) schrieb zu dem außerordentlichen Treffen auf der Plattform X (ehemals Twitter), zentrales Thema werde die Stärkung der Luftverteidigung der Ukraine sein.
"Ein wichtiges Zeichen der euro-atlantischen Einheit angesichts der Eskalation des russischen Terrors", so Kuleba. Konkrete Ergebnisse sind indes nicht abzusehen.
10. Januar, 6.41 Uhr: Ukrainische Militärführung besucht gefährlichen Frontabschnitt
Der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow (41) und Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj (50) besuchten einen besonders umkämpften Abschnitt der Front bei Kupjansk.
Das teilte das Verteidigungsministerium in Kiew am Dienstag mit. Kupjansk war von der Ukraine im Herbst 2022 zurückerobert worden. Nun versuchen russische Truppen seit mehreren Wochen, das nahe gelegene Dorf Synkiwka einzunehmen.
Trotz heftigem Frost sehen sich die ukrainischen Bodentruppen weiter vielen russischen Attacken ausgesetzt. Am Dienstag habe es 64 versuchte russische Sturmangriffe gegeben, teilte der ukrainische Generalstab in seinem Abendbericht mit. Die Zahl war etwas höher als in den vergangenen Tagen. "Die operative Lage im Osten und Süden der Ukraine bleibt schwierig", hieß es.
10. Januar, 6.34 Uhr: Staaten kritisieren russischen Waffendeal mit Nordkorea
Eine Gruppe von knapp 50 Staaten verurteilte den mutmaßlichen Waffendeal.
"Der Transfer dieser Waffen vergrößert das Leid des ukrainischen Volkes, unterstützt Russlands Angriffskrieg und untergräbt das internationale Nichtverbreitungsregime", hieß es in einer Erklärung, die das US-Außenministerium am Dienstag in Washington veröffentlichte. Ihr haben sich auch Deutschland und fast alle europäischen Staaten angeschlossen, darüber hinaus auch Kanada, Israel, Australien, Japan und Südkorea.
Der Waffenkauf stehe im Widerspruch zu mehreren UN-Resolutionen, die Russland selbst mitgetragen habe, kritisierten die Staaten.
9. Januar, 22.07 Uhr: Nachschub muss laut Selenskyj schneller bei der Truppe ankommen
Die von Russland angegriffene Ukraine will nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) den Nachschub für ihre Armee verbessern.
Der Staatschef sprach am Dienstag mit den Spitzen des Militärs und der zuständigen Ministerien über die Versorgung der Einheiten mit Munition und Drohnen, wie er abends in seiner Videoansprache berichtete. "Die Hauptsache ist, dass die gesamte Logistik schneller werden muss", sagte Selenskyj.
Die ukrainischen Truppen leiden nach Berichten von der Front unter Munitionsmangel. Angesichts der häufigen russischen Luftangriffe gibt es auch Befürchtungen, dass der Flugabwehr die Munition ausgeht. In den USA als wichtigstem Unterstützer steckt die Gewährung neuer Militärhilfen im innenpolitischen Streit fest.
9. Januar, 20.45 Uhr: Ukrainisches Militär meldet viele Bodengefechte
Die ukrainischen Bodentruppen sehen sich trotz heftigem Frost weiter vielen russischen Attacken ausgesetzt.
Am Dienstag habe es 64 versuchte russische Sturmangriffe gegeben, teilte der ukrainische Generalstab in seinem Abendbericht mit. Die Zahl war etwas höher als in den vergangenen Tagen. "Die operative Lage im Osten und Süden der Ukraine bleibt schwierig", hieß es. Alle russischen Angriffe seien abgewehrt worden, teilte der Generalstab mit, ohne dass diese Angaben unabhängig überprüfbar waren.
9. Januar, 15.58 Uhr: Selenskyj persönlich beim Weltwirtschaftsforum in Davos
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) nimmt in diesem Jahr persönlich am Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos teil.
Das kündigte WEF-Präsident Børge Brende (58) am Dienstag an. Am Sonntag (14.1.), einen Tag vor dem Auftakt des WEF, findet in Davos bereits ein Ukraine-Treffen statt. Daran nehmen Sicherheitsberater und ranghohe Beamte aus rund 70 Ländern teil.
9. Januar, 14.49 Uhr: Tote und Verletzte nach Drohnenangriffen in Westrussland
Bei Drohnenangriffen auf verschiedene strategische Ziele in Westrussland sind nach Behördenangaben eine Frau getötet und drei weitere Menschen verletzt worden.
In der Ortschaft Gornal sei eine Einwohnerin durch Splitterverletzungen nach einem Drohneneinschlag ums Leben gekommen, teilte der Gouverneur der Region Kursk, Roman Starowoit, am Dienstag auf seinem Telegram-Kanal mit. Ziel der Attacke war laut Medienberichten der militärisch genutzte Flughafen der Region. Im benachbarten Gebiet Orjol wurde eine Ölanlage getroffen. Moskau macht Kiew für die Angriffe verantwortlich.
9. Januar, 14.46 Uhr: Russland hat laut Briten Probleme bei Flugabwehr
Das britische Verteidigungsministerium sieht weiterhin Schwachstellen bei der russischen Flugabwehr.
Die Ukraine hatte vergangene Woche russische Ziele auf der annektierten Halbinsel Krim angegriffen und nach eigenen Angaben einen Kommandopunkt am Flughafen Saky zerstört. Moskau hatte dagegen angegeben, mehrere Marschflugkörper abgeschossen zu haben. Diese Angriffe haben höchstwahrscheinlich die russische Flugabwehr in der Region beeinträchtigt, wie die Briten am Dienstag mitteilten.
Als Reaktion darauf habe Russland am Montag eine Reihe von Raketenangriffen auf die Ukraine verübt. "Das zeigt einmal mehr, wie ineffektiv die russische Flugabwehr beim Schutz wichtiger Orte trotz besserer Vorbereitung ist", schrieb das Ministerium bei X (früher Twitter). Das Ausmaß der russischen Reaktion sei wahrscheinlich ein Hinweis darauf, wie erfolgreich die Aktionen der ukrainischen Streitkräfte gewesen seien.
9. Januar, 14.39 Uhr: Russland sieht sich auf dem Schlachtfeld zurück in der Initiative
Das russische Militär will im Jahr 2023 nach eigenen Angaben die Initiative auf dem Schlachtfeld in der Ukraine zurückerobert haben.
"Im vergangenen Jahr haben die Verluste des Gegners 215.000 Soldaten und 28.000 Einheiten überschritten", sagte Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu (68) am Dienstag bei einer Militärbesprechung.
Entlang der gesamten Front habe sich Russland die strategische Initiative gesichert, fügte er hinzu. Unabhängig überprüfen lassen sich diese Zahlen allerdings nicht.
9. Januar, 14.36 Uhr: Vereinte Nationen brauchen Milliarden für Ukraine-Hilfe
Wegen des russischen Angriffskrieges sind in der Ukraine UN-Schätzungen zufolge in diesem Jahr 40 Prozent der Bevölkerung oder mehr als 14,6 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen.
Das UN-Nothilfebüro (OCHA) braucht dafür 3,1 Milliarden Dollar (2,8 Mrd Euro) und bittet um Spenden, wie ein OCHA-Sprecher am Dienstag in Genf sagte.
Das ist weniger als für 2023, als OCHA 3,95 Milliarden Dollar für die Ukraine veranschlagt hatte. Von der Summe kamen aber nach der OCHA-Statistik bislang nur rund 64 Prozent zusammen.
9. Januar, 12.07 Uhr: Spott aus Russland über deutsche Regierung - "Leberwurst Scholz"
Nach den Bauernprotesten in Deutschland hat Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew (58) über die Bundesregierung gespottet und Kanzler Olaf Scholz (65) ernsthafte Probleme prognostiziert.
"Die Subventionen wurden gestoppt und die astronomischen Ausgaben für die Ukraine steigen weiter", schrieb Medwedew am Montagabend auf dem sozialen Netzwerk X (vormals Twitter). Wenn das so weitergehe, könnten die ukrainischen Nationalisten bald die bei ihnen so beliebten Proteste (Maidan) nach Berlin exportieren.
"In dem Fall ist es höchst zweifelhaft, dass die Leberwurst (Bundeskanzler Olaf) Scholz das durchhält", spottete er. Russland werde jedenfalls mit "hämischem Interesse" das Geschehen verfolgen.
9. Januar, 11.51 Uhr: Selenskyj möglicherweise beim WEF in Davos
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) reist nach einem Schweizer Medienbericht möglicherweise zum Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos.
Laut "Tages-Anzeiger" laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Das Außenministerium in Bern hält sich bedeckt. "Wir kommentieren diese Berichte nicht", sagte ein Sprecher am Dienstag. Das WEF beginnt am kommenden Montag (15. Januar).
Fest steht bislang, dass einen Tag vor dem Beginn, am Sonntag, das 4. sogenannte Friedensformel-Treffen zur Ukraine in Davos stattfindet. Dazu haben sich bei den vorherigen Treffen Sicherheitsberater aus einigen Dutzend Ländern getroffen, um über die Zukunft der Ukraine zu beraten.
9. Januar, 6.50 Uhr: Kiew meldet 15 Millionen Tonnen an See-Exporten
Trotz des russischen Angriffskriegs hat die Ukraine eigenen Angaben zufolge in den letzten fünf Monaten des Jahres 2023 knapp 15 Millionen Tonnen Waren verschiedener Art über das Schwarze Meer exportiert.
"Davon sind zehn Millionen Tonnen Produkte unserer Landwirte", teilte Infrastrukturminister Olexander Kubrakow (41) mit.
Seit dem vergangenen August hat Kiew eigenständig einen Korridor für die sichere Passage von Handelsschiffen ausgewiesen. Zwar griff Russland seitdem wiederholt Hafenanlagen mit Raketen und Drohnen an. Doch bislang hält die ukrainische Armee russische Schiffe erfolgreich mit Seedrohnen und Antischiffsraketen auf Distanz.
8. Januar, 21.02 Uhr: Ukraine vermutet mehr als 19.500 verschleppte Kinder in Russland
Die Ukraine geht von mehr als 19.500 Kindern aus, die im Krieg illegal nach Russland verschleppt worden sind. Das sagte der Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Andrij Jermak, am Montag in Kiew.
"Russland hat im Laufe seines Krieges gegen die Ukraine schreckliche Verbrechen begangen, doch die Deportation und gewaltsame Entführung von Kindern, unseren Schutzbedürftigsten, zählt zu den grausamsten Verbrechen gegen die Menschlichkeit seit dem Zweiten Weltkrieg", sagte Jermak einer Mitteilung zufolge.
Die genannte Zahl stützt sich auf UN-Angaben.
8. Januar, 20.31 Uhr: Selenskyj Richtung Moskau - "Der Terrorstaat wird definitiv unsere Antwort spüren"
Die Ukraine will die jüngsten schweren Angriffe Russlands eigenen Angaben zufolge nicht unbeantwortet lassen.
"Der Terrorstaat wird definitiv unsere Antwort spüren", sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) am Montag in seiner abendlichen Videoansprache. In den Gebieten Charkiw, Saporischschja, Chmelnyzkyj sowie in seiner Heimatregion Krywyj Rih seien insgesamt vier Menschen getötet und 45 weitere verletzt worden.
Zudem seien die Verhandlungen mit internationalen Partnern in den kommenden Wochen auf die Stärkung der ukrainischen Luftverteidigung ausgerichtet, sagte Selenskyj. "Viele Schritte werden unternommen, und ich bin zuversichtlich, dass wir in der Lage sein werden, unseren Staat zu stärken. Unser Luftverteidigungssystem. Unsere Arbeit mit Partnern an Drohnen."
8. Januar, 17.10 Uhr: Scholz fordert von EU-Staaten mehr Unterstützung für Ukraine
Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) hat die anderen EU-Staaten aufgerufen, die von Russland angegriffene Ukraine in diesem Jahr stärker zu unterstützen.
"Die bisher von der Mehrzahl der EU-Mitgliedstaaten geplanten Waffenlieferungen für die Ukraine sind jedenfalls zu gering", sagte der SPD-Politiker am Montag nach einem Treffen mit Luxemburgs Premierminister Luc Frieden in Berlin. "Ich rufe deshalb die Verbündeten in der Europäischen Union auf, ihre Anstrengungen zugunsten der Ukraine ebenfalls zu verstärken."
Spätestens bis zum EU-Gipfel am 1. Februar müsse ein möglichst präziser Überblick vorliegen, welchen Beitrag die europäischen Partner zur Unterstützung der Ukraine in diesem Jahr leisten werden. "Europa muss demonstrieren, dass es eng an der Seite der Ukraine steht, an der Seite der Freiheit, des Völkerrechts, der europäischen Werte", mahnte Scholz.
8. Januar, 17.03 Uhr: Offenbar Explosion an Bahnstrecke nahe russischem Öldepot
Unweit eines russischen Öldepots hat sich Medien zufolge eine Explosion an einer Eisenbahnstrecke ereignet. Diese sei in der Stadt Nischni Tagil am Ural durch einen Sprengsatz ausgelöst worden, berichteten mehrere Online-Portale am Montag.
Unabhängig überprüfen ließ sich das zunächst nicht. Die Behörden in Nischni Tagil räumten laut Agentur Interfax jedoch ein, dass sich "irgendein Knall" ereignet habe. Weitere Details wurden nicht genannt. Verletzte und Schäden soll es demnach nicht gegeben haben. Der Bahnverkehr sei trotzdem vorerst eingeschränkt.
8. Januar, 11.54 Uhr: Russischer Angriff mit 59 Sprengkörpern, so Kiewer Oberbefehlshaber
Die russische Armee hat bei ihrem schweren Luftangriff auf die Ukraine am Montag nach Kiewer Angaben 59 Marschflugkörper, Raketen und Drohnen eingesetzt.
Das teilte der ukrainische Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj auf Telegram mit. Alle 8 eingesetzten Shahed-Drohnen iranischer Bauart und 18 von 24 Marschflugkörpern der Typen Ch-101, Ch-555 und Ch-55 seien abgewehrt worden. Unabhängige Bestätigungen seiner Angaben gab es nicht.
Saluschnyj sprach davon, dass Objekte der zivilen Infrastruktur, industrielle und militärische Ziele angegriffen worden seien. Das russische Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, es habe einen kombinierten Angriff auf militärisch-industrielle Objekte in der Ukraine gegeben.
8. Januar, 11.30 Uhr: Zwei Tote bei russischem Luftangriff auf die Ukraine
Bei den jüngsten massiven Luftangriff hat Russland am frühen Montag Raketen über der Ukraine abgefeuert. Dabei wurden nach Angaben der ukrainischen Behörden mindestens zwei Zivilisten getötet und Wohngebiete sowie Geschäftsgebäude getroffen.
In der südlich gelegenen Stadt Kryvyi Rih wurden ein Einkaufszentrum und mehr als zwei Dutzend private Gebäude beschädigt, wie Gouverneur Serhiy Lysak berichtete. Ein 62-Jähriger wurde außerhalb der Stadt getötet. "Der verrückte Feind hat wieder einmal Zivilisten getroffen", schrieb Lysak auf Telegram. "Gezielte Raketen auf Menschen."
8. Januar, 11.15 Uhr: Strack-Zimmermann zu Eurofightern: Taurus an Ukraine liefern
Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (65), hat zurückhaltend auf die mögliche Öffnung zur Lieferung von Eurofightern an Saudi-Arabien reagiert.
"Wer Eurofighter nach Saudi-Arabien exportiert, der muss auch umgehend den Taurus an die Ukraine liefern", sagte die FDP-Politikerin am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Auch Sicherheitspolitik braucht einen Werte-Kompass."
Die Bundesregierung ist offen für die Lieferung der Kampfjets an Saudi-Arabien. Indem das Land von den jemenitischen Huthis auf Israel abgeschossene Raketen abfange, trage es zur Sicherheit Israels und zur Verhinderung eines Flächenbrandes in der Region bei. "Gerade deshalb sehen wir nicht, dass wir uns als deutsche Bundesregierung den britischen Überlegungen zu weiteren Eurofightern für Saudi-Arabien entgegenstellen."
8. Januar, 8.50 Uhr: Russische Luftangriffe treffen mehrere ukrainische Städte
Nach schweren russischen Luftangriffen auf die Ukraine am Montagmorgen werden aus verschiedenen Landesteilen Schäden gemeldet.
In der südukrainischen Großstadt Saporischschja sei ein Wohnhaus beschädigt worden, teilte der Leiter der regionalen Militärverwaltung, Jurij Malaschko, mit. Bislang sei bekannt, dass ein Mann und eine Frau verletzt worden seien. Bei dem Angriff mit Marschflugkörpern und ballistischen Raketen habe es in der Stadt insgesamt fünf große Explosionen gegeben.
Aus der Großstadt Charkiw im Osten wurden vier Treffer gemeldet. Es seien vor allem Industriebetriebe angegriffen worden, teilte Bürgermeister Ihor Terechow mit. Er sprach auf Telegram von einer Verletzten. Feuerwehrleute löschten die entstandenen Brände. In der Kleinstadt Smijiw im Gebiet Charkiw mussten mehrere Menschen aus den Trümmern eines Hauses geborgen werden. Auch aus den Städten Dnipro, Kriwyj Rih und Chmelnyzkyj wurde von Explosionen berichtet.
8. Januar, 6.21 Uhr: Russland attackiert Ukraine erneut massiv mit Raketen
Die russische Luftwaffe hat die Ukraine erneut massiv mit Raketen angegriffen.
Am Montagmorgen meldeten ukrainische Medien Explosionen um die südostukrainische Großstadt Dnipro. Beobachtern zufolge sind von knapp einem Dutzend strategischen Bombern Marschflugkörper auf Ziele in der Ukraine abgefeuert worden. Ebenso seien Hyperschallraketen des Typs Kinschal (Dolch) im Einsatz. In der gesamten Ukraine wurde Luftalarm ausgelöst.
7. Januar, 21.54 Uhr: Nach russischem Angriff: Rettungsarbeiten in Pokrowsk dauern an
Mehr als einen Tag nach den schweren russischen Raketenangriffen auf den ostukrainischen Landkreis Pokrowsk mit mindestens elf Toten dauern die Rettungsarbeiten noch immer an.
In den betroffenen Orten, die im ukrainisch kontrollierten Teil der Region Donezk liegen, werde weiter nach Opfern unter den Trümmern gesucht, sagte Selenskyj am Sonntag in seiner abendlichen Videoansprache. Er dankte allen Rettern, die seit Samstagabend vor Ort im Einsatz sind.
Auch der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko sagte, dass die Identifikation der Todesopfer, unter denen vorläufigen Angaben zufolge mindestens fünf Kinder sind, noch nicht abgeschlossen sei. "Die Wucht des feindlichen Angriffs war zu stark, daher braucht diese Arbeit Zeit", sagte er.
7. Januar, 18.14 Uhr: Japan sagt Ukraine Unterstützung bei Drohnen-Erkennung zu
Bei einem Besuch in Kiew hat die japanische Außenministerin, Yoko Kamikawa, der Ukraine Unterstützung bei der weiteren Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg zugesagt.
Japan werde 37 Millionen US-Dollar (33,7 Millionen Euro) in einen Nato-Fonds einzahlen, sagte Kamikawa laut ukrainischen Medien am Sonntag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit ihrem Amtskollegen Dmytro Kuleba. Dieses Geld solle dann der ukrainischen Luftverteidigung zugute kommen und in Systeme für Drohnenerkennung fließen.
7. Januar, 14 Uhr: Tote und Verletzte nach russischem Beschuss von Cherson
In der südukrainischen Region Cherson sind nach offiziellen Angaben durch russischen Beschuss mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. Weitere Personen wurden verletzt.
"Die russische Armee hat heute ein paar Stunden lang ununterbrochen die Wohnviertel von Cherson beschossen", klagte der Militärgouverneur der Region, Olexander Prokudin, am Sonntag auf seinem Telegram-Kanal. Getroffen worden seien unter anderem ein Markt und mehrere Wohnhäuser.
Bereits am Morgen hatte Prokudin von schwerem Beschuss der erst im Herbst 2022 von Kiew zurückeroberten Schwarzmeerstadt berichtet. Demnach haben die Russen Cherson und Umgebung in den vergangenen 24 Stunden mit Artillerie, Minenwerfern, Panzern, Drohnen und Flugzeugen angegriffen. Dieser Beschuss hat sich seinen Angaben nach am Sonntag unvermindert fortgesetzt.
7. Januar, 10.46 Uhr: Russische Nationalgarde erhält Zuwachs
Die russische Nationalgarde (Rosgwardija) profitiert nach britischer Einschätzung personell und materiell von Veränderungen durch den Angriffskrieg gegen die Ukraine.
Seit Anfang Januar sei ihr auch das "Wostok"-Bataillon der sogenannten Volksrepublik Donezk unterstellt, teilte das Verteidigungsministerium in London am Sonntag unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit. Zudem solle die auf Drohneneinsätze spezialisierte "Kaskad"-Gruppe - ebenfalls aus Donezk - aufgelöst und teilweise in Rosgwardija eingegliedert werden.
Bereits seit Oktober 2023 seien Einheiten der Privatarmee Wagner integriert worden, seit dem Sommer 2023 dürfe die Nationalgarde schwere Waffen nutzen. "Neue Fähigkeiten sowie die Zuführung von erfahrenen Veteranen aus anderen Gruppen werden wahrscheinlich einen signifikanten Anstieg der Kampfwirksamkeit darstellen", hieß es weiter.
7. Januar, 10.35 Uhr: Patriarch Kirill spricht bei Weihnachtsmesse von Angriff auf Russland
Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Kirill (77), hat die Russen in seiner Weihnachtspredigt zur Abwehr feindlicher Angriffe durch eine Festigung des Glaubens aufgerufen.
"Das Vaterland durchschreitet heute einen schweren Teil seines historischen Wegs", sagte er in der von russischen Medien übertragenen Predigt nach der Messe in der Nacht zum Sonntag. Es habe sich äußeren Angriffen zu erwehren. Dazu brauche es eine starke Wirtschaft und eine starke Armee, aber auch einen festen orthodoxen Glauben, sagte Kirill in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale.
In einem Glückwunschtelegramm am Sonntag zur orthodoxen Weihnacht sprach Kirill von einer "langjährigen fruchtbaren Zusammenarbeit zwischen Kirche und Staatsführung". Diese solle auch künftig "zum Zusammenhalt des Volkes, der geistlich-moralischen und patriotischen Erziehung der Jugend, der Schaffung von Frieden und gesellschaftlicher Eintracht beitragen", so der Kirchenführer.
7. Januar, 8.30 Uhr: Japans Außenministerin Kamikawa reist überraschend in die Ukraine
Die japanische Außenministerin Yoko Kamikawa (70) wollte in einem Treffen mit ihrem Amtskollegen Dmytro Kuleba (42) die Position ihrer Regierung betonen, das Land in der "derzeit schwierigen internationalen Situation" zu unterstützen, teilte das japanische Außenministerium mit.
Auch wolle sie sich mit der ukrainischen Seite offen über die Bemühungen um einen dauerhaften Frieden austauschen. Japan hatte im Einklang mit dem Westen zwar Sanktionen gegen Russland verhängt. Die pazifistische Verfassung des Landes erlaubt es Japan allerdings nicht, Waffen an die Ukraine zu liefern.
7. Januar, 8.20 Uhr: Selenskyj will Rüstungsproduktion in Ukraine massiv ausbauen
Trotz der anhaltenden russischen Luftangriffe will die Ukraine nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj ihre Rüstungsproduktion massiv hochfahren.
"Wir arbeiten so hart wie möglich daran, dass unsere Verteidigungs- und Sicherheitskräfte sich in diesem Jahr bei einem erheblichen Teil ihrer Aktionen auf unsere eigene ukrainische Produktion stützen können", sagte Selenskyj am Samstagabend in seiner täglichen Videoansprache.
Der Feind werde die Stärke ukrainischer Waffen immer stärker zu spüren bekommen. Die Ukraine müsse auf jede Art russischen Terrors, auf jede Verstärkung russischen Drucks eine entsprechende Antwort geben, forderte er.
7. Januar, 8.15 Uhr: Lieferung dänischer F-16-Jets an Ukraine verzögert sich
So verzögert sich die Lieferung der ersten dänischen F-16-Kampfjets an die Ukraine um bis zu sechs Monate.
Es werde nun erwartet, dass die sechs Maschinen erst im zweiten Quartal in das von Russland angegriffene Land geschickt werden können, teilte das Verteidigungsministerium in Kopenhagen der Zeitung "Berlingske" mit. Die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen (46) hatte bei der Bekanntgabe der Pläne im Sommer die Hoffnung geäußert, die Kampfjets könnten um den Jahreswechsel herum geliefert werden.
Allerdings sind einige Bedingungen für den Einsatz der F-16 noch nicht erfüllt, wie es nun vom Verteidigungsministerium hieß. Dabei gehe es etwa um die Ausbildung der ukrainischen Piloten. Der Zeitplan hängt von Faktoren wie dem Material und den Wetterbedingungen ab.
7. Januar, 7.58 Uhr: Gauck kritisiert "Zögern" bei Waffenlieferungen an Ukraine
Alt-Bundespräsident Joachim Gauck (83) hat der Bundesregierung eine zögerliche Haltung bei Waffenlieferungen an die Ukraine vorgeworfen.
"Angesichts des zermürbenden Stellungskriegs und der abscheulichen Luftangriffe auf die ukrainische Zivilbevölkerung schaue ich sorgenvoll auf unser Tun und frage mich, ob unsere Unterstützung ausreicht", sagte er der "Bild am Sonntag".
Auf eine Frage nach der von der Ukraine erbetenen Lieferung deutscher Taurus-Marschflugkörper antwortete Gauck, er kenne sich zwar selbst nicht "im Militärischen" aus, habe aber mit Experten gesprochen. "Und nach diesen Gesprächen kann ich nicht mehr nachvollziehen, dass wir zögern, diese Waffe und weitere Munition zu liefern."
7. Januar, 7.46 Uhr: Mindestens elf Tote durch russischen Beschuss in Donezk
Mindestens elf Menschen, darunter fünf Kinder, sind nach ukrainischen Angaben durch russischen Raketenbeschuss im Landkreis Pokrowsk im von Kiew kontrollierten Teil der Region Donezk ums Leben gekommen.
Darüber hinaus seien acht Personen verletzt worden, teilte der Militärgouverneur der Region, Wadym Filaschkin, am Samstag auf seinem Telegramkanal mit. Demnach erfolgte der Beschuss durch umfunktionierte Flugabwehrraketen vom Typ S-300. Getroffen wurden zwei Ortschaften, neben der Kreisstadt Pokrowsk auch der Ort Riwne. Dort sei eine Rakete in das Haus einer sechsköpfigen Familie eingeschlagen, führte Filaschkin aus.
Selenskyj sprach den Angehörigen sein Beileid aus. Die Such- und Bergungsarbeiten würden fortgeführt, die Verletzten versorgt, versicherte er. Russland habe auf rein zivile Ziele geschossen. "Und Russland muss fühlen – jedes Mal spüren –, dass keiner dieser Angriffe ohne Folgen für den Terrorstaat enden wird", forderte er.
7. Januar, 7.40 Uhr: Putin begeht orthodoxe Weihnachtsmesse mit Angehörigen von Gefallenen
Russlands Präsident Wladimir Putin (71) hat sich nach offiziellen Angaben am orthodoxen Heiligabend mit ausgewählten Familien von in der Ukraine gefallenen Soldaten getroffen.
Für die Angehörigen sei zunächst ein Programm mit dem Besuch von Aus- und Vorstellungen organisiert worden, ehe Putin sie in seiner Residenz Nowo-Ogarjowo bei Moskau empfangen habe, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow.
Die Einladung an Familien gefallener Soldaten dient Putin wohl auch dazu, sich vor der im März anstehenden Präsidentenwahl als Kümmerer um deren Nöte darzustellen. Zuletzt waren Proteste mit der Forderung laut geworden, die von ihm für seinen Angriffskrieg in der Ukraine eingezogenen Männer nach Hause zu schicken.
6. Januar, 21.55 Uhr: Selenskyj will Rüstungsproduktion massiv ausbauen
Die Ukraine will nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj trotz der anhaltenden russischen Luftangriffe ihre Rüstungsproduktion massiv hochfahren.
"Wir arbeiten so hart wie möglich daran, dass unsere Verteidigungs- und Sicherheitskräfte sich in diesem Jahr bei einem erheblichen Teil ihrer Aktionen auf unsere eigene ukrainische Produktion stützen können", sagte Selenskyj am Samstagabend in seiner täglichen Videoansprache.
Der Feind werde die Stärke ukrainischer Waffen immer stärker zu spüren bekommen. Die Ukraine müsse auf jede Art russischen Terrors, auf jede Verstärkung russischen Drucks eine entsprechende Antwort geben, forderte er.
6. Januar, 18.37 Uhr: Mindestens elf Tote durch russischen Beschuss in Donezk
Mindestens elf Menschen, darunter fünf Kinder, sind nach ukrainischen Angaben durch russischen Raketenbeschuss im Landkreis Pokrowsk im von Kiew kontrollierten Teil der Region Donezk ums Leben gekommen.
Darüber hinaus seien acht Personen verletzt worden, teilte der Militärgouverneur der Region, Wadym Filaschkin, am Samstag auf seinem Telegramkanal mit. Demnach erfolgte der Beschuss durch umfunktionierte Flugabwehrraketen vom Typ S-300.
Getroffen wurden zwei Ortschaften, neben der Kreisstadt Pokrowsk auch der Ort Riwne. Dort sei eine Rakete in das Haus einer sechsköpfigen Familie eingeschlagen, führte Filaschkin aus.
Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach den Angehörigen sein Beileid aus. Die Such- und Bergungsarbeiten würden fortgeführt, die Verletzten versorgt, versicherte er. Russland habe auf rein zivile Ziele geschossen. "Und Russland muss fühlen – jedes Mal spüren –, dass keiner dieser Angriffe ohne Folgen für den Terrorstaat enden wird", forderte er.
6. Januar, 10.55 Uhr: US-Institut warnt vor neuer russischer Offensive im Gebiet Charkiw
US-Militärexperten warnen vor einer möglichen neuen Offensive Russlands im Nordosten der Ukraine.
"Russische Kräfte könnten in den kommenden Wochen ihre Anstrengungen verstärken, Kupjansk im Gebiet Charkow zu erobern", schreiben die Analysten des US-Instituts für Kriegsstudien in ihrem Bericht von Freitagabend (Ortszeit). Die dort stationierten Einheiten sind ihrer Ansicht nach weniger abgenutzt als die andernorts angreifenden russischen Truppen.
Der ukrainische Generalstab meldete am Samstagmorgen in seinem täglichen Lagebericht sieben abgewehrte Angriffe auf die Siedlung Synkiwka unweit von Kupjansk. Kupjansk gilt als strategisch wichtiger Eisenbahnknoten.
6. Januar, 10.30 Uhr: Kiew meldet Zerstörung russischer Kommandozentrale auf der Krim
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben in der Nacht einen russischen Kommandopunkt am Flughafen Saky auf der von Moskau annektierten Halbinsel Krim zerstört.
"Aerodrom Saky: Alle Ziele sind abgeschossen", sagte Luftwaffenchef Mykola Oleschtschuk am Samstag ukrainischen Medienberichten zufolge. Das russische Verteidigungsministerium hatte in der Nacht seinerseits den Abschuss von vier ukrainischen Raketen durch die eigene Flugabwehr auf der Krim gemeldet.
6. Januar, 7.15 Uhr: Ukrainischer Verdienstorden für Außenministerin Annalena Baerbock
Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock (43, Grüne) ist von Selenskyj wegen ihrer Unterstützung der Ukraine mit einem Verdienstorden ausgezeichnet worden. Auch die Parlamentarier Marie-Agnes Strack-Zimmermann (65, FDP) und Anton Hofreiter (53, Grüne) wurden mit ukrainischen Orden geehrt.
In einem Erlass von kurz vor Neujahr zeichnete der ukrainische Präsident 32 ausländische Personen aus. Strack-Zimmermann, die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, nannte die Verleihung eine große Ehre. Sie werde weiter dafür eintreten, "dass die Ukraine die Unterstützung bekommt, die sie im Kampf gegen den brutalen russischen Angriff benötigt."
5. Januar, 21.26 Uhr: Selenskyj spricht mit Erdogan - Das hat er danach zu sagen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) hat im Gespräch mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan (69) die Rolle der Türkei als Partner in der Schwarzmeerregion betont.
"Wir haben gemeinsame Projekte, die bereits erfolgreich waren; und in diesem Jahr müssen wir noch mehr tun, um unsere Staaten und unsere Völker zu stärken", sagte Selenskyj am Freitag nach einem Telefonat. Die Sicherheit im Schwarzen Meer wie auch die Versorgung der Welt mit Lebensmitteln hingen von der ukrainisch-türkischen Zusammenarbeit ab.
Erdogan hält trotz des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine engen Kontakt nach Moskau. Die Türkei hat sich westlichen Sanktionen nicht angeschlossen. Sie ist aber zugleich ein wichtiger Ansprechpartner für die Ukraine. Selenskyj dankte Erdogan für die Unterstützung bei der Ausfuhr von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer. Er erwähnte auch die Rolle der Türkei als Vermittler.
5. Januar, 14.28 Uhr: Russland verwehrt Atomenergie-Experten aus "Sicherheitsgründen" Zutritt zu gesamtem AKW
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) beklagte bereits am Mittwoch den verwehrten Zugang zu allen Bereichen des Atomkraftwerks Saporischschja, nun bestätigt Russland diesen.
Begründet wird Beschränkung des Zugangs für die Fachleute mit der "Sicherheit". Ein Vertreter des russischen AKW-Betreibers Rosenergoatom sagt der russischen Tageszeitung RBK, die IAEA-Experten hätten versucht, "Reaktorschutzhüllen" zu betreten.
Renat Kartschaa sagt weiter: "Eine Reaktorschutzhülle, und besonders eine versiegelte, ist kein Museum oder Gebiet für freie Spaziergänge." Die IAEA hatte am Mittwoch gemeldet, dass ihr Team daran gehindert worden sei, die Reaktorhallen von drei Blöcken des AKW zu inspizieren.
5. Januar, 13.25 Uhr: Russische Winteroffensive könnte kurz bevorstehen
Die Ukraine bereitet sich auf eine neue russische Offensive im Gebiet Charkiw vor. Wie mehrere Medien, darunter der britische Telegraph berichten, könnte die Bodenoffensive möglicherweise am 15. Januar beginnen.
Eine den ukrainischen Streitkräften nahe Quelle behauptete, dass die massiven russischen Angriffe auf die Region und umliegende Siedlungen in den letzten Tagen zur Vorbereitung einer groß angelegten Offensive in den kommenden Wochen diente.
Am 3. Januars seien daher laut der Quelle den ganzen Tag über militärische Einrichtung in der Region durch die russischen Streitkräfte bombardiert worden. Lokale militärische Nachrichtendienste der Ukraine gehen davon aus, dass die Gegenseite zusätzlich eine Intensivierung der Luftangriffe für das kommende Wochenende plane.
5. Januar, 12.50 Uhr: Bodenkämpfe bringen kaum Veränderungen an Front, so Großbrittanien
Die Kämpfe in der Ukraine bringen nach britischer Einschätzung weiterhin kaum Veränderungen beim Frontverlauf, auch wenn die Russen stellenweise kleinere Fortschritte erzielen. "In der vergangenen Woche waren die Bodenkämpfe entweder durch eine statische Frontlinie oder allmähliche, lokale Vorstöße Russlands an wichtigen Frontabschnitten gekennzeichnet", teilte das britische Verteidigungsministerium am Freitag mit.
Im Nordosten hätten russische Truppen in der Nähe von Kupjansk eine "große, aber nicht schlüssige Offensive" fortgesetzt, schrieben die Briten auf der Plattform X. Im Norden des ostukrainischen Gebiets Donezk habe die Ukraine ihre Frontlinie trotz kleinerer Angriffe um Bachmut gehalten.
Die Stadt Awdijiwka sei weiterhin stark umkämpft, während die Russen in der Kleinstadt Marjinka ihre Ende Dezember erzielten Gewinne konsolidiert hätten, teilte das Ministerium in London mit. In der Südukraine hätten russische Luftlandetruppen höchstwahrscheinlich minimalen Fortschritt beim erneuten Versuch erzielt, einen ukrainischen Brückenkopf am Fluss Dnipro abzutrennen.
5. Januar, 10.50 Uhr: Russland will angeblich 17-jährige Ukrainer in besetzten Gebieten mobilisieren
Russland plant angeblich eine groß angelegte Mobilisierung in den besetzten Gebieten der Ukraine. Insbesondere 17-Jährige sollen in ein Militärregister aufgenommen werden, wie das Nationale Widerstandszentrum der Ukraine (NRC) berichtete.
Die Jugendlichen sollen ab März 2024 in den vorübergehend besetzten Gebieten im Süden der Ukraine in ein spezielles Militärregister aufgenommen werden. Nach den Präsidentschaftswahlen plant Russland, das Mobilisierungstempo in den besetzten Gebieten zu erhöhen. Das NRC ruft die Bewohner der besetzten Gebiete dazu auf, die russischen Initiativen zu ignorieren und so ihr eigenes Leben zu schützen.
5. Januar, 6.45 Uhr: Italien als G7-Vorsitz unterstützt Ukraine
Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni (46) sicherte der Ukraine weitere Unterstützung der Siebenergruppe großer demokratischer Industrienationen (G7) zu.
In einem Telefonat mit Selenskyj kündigte Meloni nach italienischen Angaben an, Russlands Aggression gegen das Nachbarland werde im Mittelpunkt von Italiens G7-Präsidentschaft stehen. Italien hat seit Beginn des Jahres den Vorsitz in der Gruppe.
Weitere Mitglieder sind die USA, Deutschland, Kanada, Großbritannien, Japan und Frankreich. Selenskyj dankte Meloni für die Unterstützung - auch beim ukrainischen Wunsch nach einer Aufnahme in die EU.
5. Januar, 6.34 Uhr: Angriffe auf die Halbinsel Krim
Das russische Militär auf der annektierten Halbinsel Krim verteidigte sich am Donnerstag gegen einen ukrainischen Luftangriff.
Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, es sei gelungen, zehn anfliegende Marschflugkörper abzuschießen. Unabhängig ließ sich dies nicht bestätigen. Ein Telegram-Kanal auf der Krim veröffentlichte Bilder und Videos, die Rauchwolken über Sewastopol und Jewpatorija zeigen sollen. Die ukrainische Armee nahm für sich in Anspruch, einen Kommandopunkt der Russen bei Sewastopol getroffen zu haben.
In der Nacht auf Freitag waren über Halbinsel erneut Explosionen zu hören. Das russische Militär sprach davon, dass 36 ukrainische Drohnen abgeschossen worden seien.
5. Januar, 6.28 Uhr: Neues Rüstungspaket aus Deutschland
Das erste deutsche Hilfspaket für 2024 enthielt Munition für die Mittelstreckenvariante des Flugabwehrsystems Iris-T sowie ein Flugabwehrsystem Skynex für kurze Distanzen, wie die Bundesregierung mitteilte.
Außerdem bekam die Ukraine zehn Schützenpanzer Marder, zehn schwere Lkw, zwei weitere Minenräumpanzer Wisent sowie einen weiteren Brückenlegepanzer Biber. Auch Munition, Schutzausrüstung und Wintertarnung gehörten zu dem Paket.
Präsident Selenskyj dankte Deutschland und speziell Bundeskanzler Olaf Scholz. "Die deutsche Unterstützung hilft Leben retten", schrieb er im sozialen Netzwerk X (füher Twitter). So werde ein gerechter Friede für die Ukraine und Europa schneller zu erreichen sein.
5. Januar, 6.20 Uhr: Nordkoreanische Raketen in russischer Hand
Nach US-Informationen schossen russische Streitkräfte am 30. Dezember mindestens eine nordkoreanische ballistische Rakete auf die Ukraine ab, wie John Kirby, Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der USA, sagte.
Diese scheine auf freiem Feld im südukrainischen Gebiet Saporischschja eingeschlagen zu sein. Bei dem Angriff auf Kiew am Dienstag habe Russland weitere nordkoreanische Raketen abgefeuert.
"Wir sind noch dabei, die Auswirkungen dieser zusätzlichen Raketen zu bewerten", betonte Kirby. Absehbar würden Russland und Nordkorea aus diesen Starts aber lernen und die Waffen weiter verbessern. Die Raketen aus Pjöngjang hätten eine Reichweite von etwa 900 Kilometern.
4. Januar, 21.45 Uhr: Ukraine rechnet bald mit weiterer Militärhilfe
Die Ukraine rechnet nach Angaben von Präsident Wolodymr Selenskyj bald mit neuer ausländischer Rüstungshilfe.
"Ich bin allen unseren Partnern dankbar, die bereits neue Unterstützungspakete schnüren", sagte der Staatschef am Donnerstag in seiner abendlichen Videoansprache. Noch im Januar werde es "eine Menge relevanter Mitteilungen" geben. Details nannte Selenskyj nicht.
Am dringendsten brauche die Ukraine weiter Flugabwehrwaffen- und Munition, sagte Selenskyj nach dem schweren russischen Bombardement aus der Luft zum Jahreswechsel. Außerdem seien Artilleriemunition, Ausrüstung für die elektronische Kriegsführung und Drohnen erforderlich.
4. Januar, 19.47 Uhr: Putin erleichtert Einbürgerung von ausländischen Soldaten
Der russische Präsident Wladimir Putin hat mit einem Erlass die Einbürgerung von Ausländern erleichtert, die in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine gekämpft haben.
Voraussetzung sei, dass die Ausländer seit Februar 2022 für mindestens ein Jahr einen Vertrag mit der russischen Armee oder anderen bewaffneten Organisationen hatten. Dies betreffe aktive Soldaten wie Veteranen. Auch die Einbürgerung ihrer Familienangehörigen werde vereinfacht. Der Erlass wurde am Donnerstag vom Kreml veröffentlicht.
4. Januar, 19.36 Uhr: Russland soll Nordkorea-Raketen eingesetzt haben
Russland hat nach Angaben der US-Regierung Raketen aus Nordkorea im Angriffskrieg gegen die Ukraine eingesetzt.
Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, sagte am Donnerstag im Weißen Haus, nach US-Informationen habe Pjöngjang kürzlich ballistische Raketenwerfer und mehrere ballistische Raketen an Moskau geliefert.
Über den Jahreswechsel hätten russische Streitkräfte mehrere dieser Raketen auf die Ukraine abgefeuert.
4. Januar, 18.33 Uhr: Große Mehrheit der Deutschen rechnet in Umfrage nicht mit einem baldigen Kriegsende
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine wird aus Sicht der meisten Deutschen nicht 2024 enden.
Nur jeder zehnte Deutsche (9 Prozent) hält ein Kriegsende in diesem Jahr eher für wahrscheinlich, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage des Instituts Infratest dimap für den ARD-Deutschlandtrend hervorgeht. Dies entspricht im Vergleich zum Januar 2023 einem Rückgang vom 23 Prozentpunkten. 87 Prozent der Deutschen gehen davon aus, dass der Krieg 2024 nicht enden wird.
Fast jeder Zweite (44 Prozent) hält es für notwendig, dass die Ukraine bei einem Kriegsende Gebiete an Russland abtritt. Dies ist im Vergleich zum März 2023 ein Zuwachs von 9 Punkte. 43 Prozent der Wahlberechtigten stimmen dem nicht zu.
Der Rückhalt für die finanzielle Unterstützung der Ukraine durch Deutschland ist im Laufe des mittlerweile fast zwei Jahre dauernden Kriegs deutlich zurückgegangen. 41 Prozent halten diese für zu weitgehend, was einem Plus von 21 Punkten im Vergleich zu Ende April 2022 entspricht. Damals war der Kriegsbeginn zwei Monate her.
4. Januar, 17.13 Uhr: Russen schießen nach eigenen Angaben Ukraine-Marschflugkörper ab
Das russische Militär auf der annektierten Halbinsel Krim hat sich am Donnerstag gegen einen ukrainischen Luftangriff verteidigt.
Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, es sei gelungen, zehn anfliegende Marschflugkörper abzuschießen. In der Hafenstadt Sewastopol, dem Sitz der russischen Schwarzmeerflotte, wurde Luftalarm ausgelöst. Die Flugabwehr sei im Einsatz, teilte der russische Stadtchef Michail Roswoschajew mit.
Durch ein herabstürzendes Trümmerteil sei ein Mensch verletzt worden.
4. Januar, 13.37 Uhr: Neuer Rüstungsexport-Rekord mit rund 12,2 Milliarden Euro 2023
Mit Rüstungsexportgenehmigungen im Wert von rund 12,2 Milliarden Euro hat die Bundesregierung 2023 einen neuen Rekord aufgestellt. Das geht aus einer am Donnerstag in Berlin veröffentlichten Mitteilung des Bundeswirtschaftsministeriums hervor.
Hauptempfängerland ist die Ukraine mit 4,44 Milliarden Euro. Die Genehmigungen entfielen zu 6,44 Milliarden auf Kriegswaffen und zu 5,76 Milliarden Euro auf sonstige Rüstungsgüter - in diese Kategorie fallen zum Beispiel gepanzerte Fahrzeuge.
"Die kontinuierliche deutsche Unterstützung der Ukraine bei ihrer Selbstverteidigung gegen den völkerrechtswidrigen russischen Angriffskrieg dient der Sicherung der globalen Friedensordnung", erklärte Staatssekretär Sven Giegold (Grüne).
4. Januar, 13.20 Uhr: Polnische Bauern blockieren erneut Übergang an Grenze zur Ukraine
Polnische Bauern haben ihre Blockade des Übergangs Medyka an der Grenze zur Ukraine erneut aufgenommen. Das berichtete das Nachrichtenportal RMF24 am Donnerstag.
Der neue Landwirtschaftsminister Czeslaw Siekierski hatte ihnen zuvor versprochen, dass die Regierung auf einen Teil ihrer Forderungen eingehen werde, es aber mehr Zeit für die Umsetzung brauche. Am Mittwoch sagte der Koordinator der Proteste, Roman Kondrow, der Nachrichtenagentur PAP: "Wir haben keine schriftliche Bestätigung bekommen, dass unsere Forderungen erfüllt werden, daher setzen wir den Protest fort."
Und am Donnerstagmorgen erneuerte Kondrow direkt am Ort der Blockade in Medyka vor Journalisten die Forderung nach einer schriftlichen Zusage: "Wenn eine Vereinbarung zwischen dem Agrarministerium und den Landwirten unterzeichnet wird, setzen wir den Protest so schnell wie möglich aus", zitierte ihn RMF24.
4. Januar, 12.30 Uhr: Nach massiven russischen Angriffen: Nato und Ukraine beraten sich
Nach den jüngsten massiven russischen Luftangriffen auf die Ukraine wollen das angegriffene Land und die Nato kommende Woche zu Beratungen zusammenkommen.
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg (64) werde am kommenden Mittwoch (10. Januar) eine Sitzung des NATO-Ukraine-Rats einberufen, teilte ein Sprecher am Donnerstag mit. "Das Treffen findet auf Botschafterebene statt und wird auf Ersuchen der Ukraine nach den jüngsten russischen Raketen- und Drohnenangriffen auf ukrainische Zivilisten, Städte und Ortschaften einberufen."
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba (42) schrieb zu dem außerordentlichen Treffen auf der Plattform X, eines der zentralen Themen werde die Stärkung der Luftverteidigung der Ukraine sein. "Ein wichtiges Zeichen der euro-atlantischen Einheit angesichts der Eskalation des russischen Terrors."
4. Januar, 12 Uhr: Ukraine erwartet weiteren Kriegsgefangenenaustausch mit Russland
Nach dem bisher größten Kriegsgefangenenaustausch zwischen der Ukraine und Russland hofft Kiew auf die Rückkehr weiterer inhaftierter Kämpfer in ihre Heimat.
In den nächsten Wochen könnten noch mehr Helden nach Hause zurückkehren, sagte der ukrainische Menschenrechtsbeauftragte Dmytro Lubinez im Fernsehen in Kiew. "Es steht die Aufgabe, absolut alle zurückzuholen", sagte er.
Nach Angaben aus Kiew sind noch mehr als 4000 Ukrainer in russischer Gefangenschaft. Der Leiter der ukrainischen Präsidialverwaltung, Andrij Jermak, bekräftigte das Ziel, alle Gefangenen in ihre Heimat zurückzuholen. Einen Tag vor Beginn des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos ist am 14. Januar eine Ukraine-Konferenz geplant.
4. Januar, 7 Uhr: Bessere Stromversorgung für besetztes AKW Saporischschja
Zur Verhinderung eines Atomunfalls wurde das Notstromsystem des besetzten ukrainischen Kernkraftwerks Saporischschja verbessert.
Auf Drängen der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) richteten die russischen Betreiber des frontnahen Atomkraftwerks ein System ein, mit dem das AKW automatisch mit einer Reserve-Stromleitung verbunden wird, falls die Hauptleitung ausfällt. Dies teilte IAEA-Chef Rafael Grossi am Mittwoch in Wien mit.
Das Kraftwerk, das derzeit keine Elektrizität erzeugt, braucht Strom von außen, um dauerhaft die Kühlung der Reaktoren sicherzustellen. In dem AKW ist es im Zuge des russischen Angriffskrieges bereits mehrmals zu vorübergehenden Stromausfällen gekommen.
3. Januar, 22.19 Uhr: Ukrainischer Energieversorger befürchtet keine schweren Ausfälle
Der ukrainische Energieversorger Ukrenerho rechnet nicht mit einem Zusammenbruch des Stromnetzes, selbst wenn Russland die kommende Kälte für neue Angriffe nutzen sollte.
"Der Feind wird das nicht erreichen", sagte Ukrenerho-Chef Wolodymyr Kudryzkyj am Mittwoch. Treffer würden zwar Probleme bereiten. "Aber ich bin sicher, dass es nur um zeitweise Unterbrechungen der Stromversorgung wegen Schäden an einigen Anlagen gehen wird", sagte Kudryzkyj.
"Es wird keinen Zusammenbruch des Stromnetzes geben." Er riet den Ukrainern trotzdem, sparsam mit Strom umzugehen.
3. Januar, 19.19 Uhr: Ukraine und Russland tauschen wieder Gefangene aus
Die Ukraine und Russland haben nach mehreren Monaten Pause wieder Gefangene ausgetauscht.
"Unsere sind zu Hause", schrieb Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) am Mittwoch in sozialen Netzwerken. Es habe sich dabei um Soldaten und Zivilisten gehandelt. Der zuständige Koordinierungsstab sprach vom größten Gefangenenaustausch seit dem russischen Einmarsch vor über 22 Monaten.
Demnach seien 230 Männer und Frauen freigelassen worden. Unter den Soldaten seien auch Verteidiger der Hafenstadt Mariupol und der Schlangeninsel gewesen. Nach Moskauer Angaben kehrten 248 Russen aus ukrainischer Gefangenschaft zurück.
3. Januar, 14.06 Uhr: Russland greift ukrainische Verteidigungsindustrie an
Nach Einschätzung der britischen Regierung nimmt Russland bei seinen Luftangriffen besonders die ukrainische Verteidigungsindustrie ins Visier.
Russland habe seit dem 29. Dezember die Intensität seiner Attacken gegen die Ukraine erhöht, teilte das Verteidigungsministerium in London am Mittwoch mit. Russische Streitkräfte hätten einen signifikanten Teil der in den vergangenen Monaten aufgebauten Bestände an Marschflugkörpern und ballistischen Raketen eingesetzt.
Die jüngsten Angriffe hätten wahrscheinlich vor allem der Verteidigungsindustrie der Ukraine gegolten - nicht der Energieinfrastruktur wie noch im vergangenen Winter, schrieben die Briten auf der Plattform X (früher Twitter). Russland hatte damals zum Beispiel Wärmekraftwerke massiv attackiert. Menschen mussten teilweise lange ohne Strom und Heizung ausharren.
Die neuen Angriffe deuteten nun zumindest auf einen vorübergehenden Strategiewechsel hin, schrieben die Briten. Russische Planer wüssten bei der Vorbereitung auf einen langen Krieg mit Sicherheit, dass die Verteidigungsindustrie wichtiger werde. Die russische Militärführung hatte am Vortag auch erklärt, auf Rüstungsbetriebe zu zielen. Ein Kriegsziel Moskaus ist nach Kremlangaben die Entmilitarisierung des Nachbarlandes.
2. Januar, 20.35 Uhr: Selenskyj: Russland hat 500 Raketen und Drohnen abgefeuert
"In den vergangenen fünf Tagen hat der Feind mindestens 500 Raketen und Drohnen auf die Ukraine abgefeuert", teilte Selenskyj (45) am Dienstagabend mit.
Zuvor telefonierte er mit dem britischen Premierminister Rishi Sunak (43). Selenskyj bedankte sich dort für die Unterstützung der ukrainischen Luftverteidigung.
Die britische Regierung teilte zu dem Gespräch mit, Sunak habe sein Beileid zum Ausdruck gebracht angesichts der ukrainischen Opfer, die bei Russlands "barbarischen Luftangriffen" über die Weihnachtszeit verletzt oder getötet worden seien.
2. Januar, 16.22 Uhr: Ukraine appelliert an Welt für neue Waffenlieferungen
Nach neuen russischen Luftangriffen auf Kiew und andere Städte hat der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba die Welt zu neuen Waffenlieferungen aufgefordert.
Konkret seien dabei neue Flugabwehrsysteme samt Munition, Kampfdrohnen aller Art und Raketen mit einer Reichweite von über 300 Kilometern erforderlich. Zugleich forderte Kuleba dazu auf, eingefrorene russische Gelder für die Ukraine zugänglich zu machen.
Russische Diplomaten sollen zudem in "relevanten Hauptstädten" und internationalen Organisationen isoliert werden.
"Das Terrorregime in Moskau muss erkennen, dass die internationale Gemeinschaft vor der Ermordung von Zivilisten und der Zerstörung der zivilen Infrastruktur in der Ukraine die Augen nicht verschließen wird", schrieb Kuleba bei X.
2. Januar, 10.58 Uhr: Russland greift mit laut Kiew mit Dutzenden Raketen an - Mindestens vier Tote
Bei mehreren Wellen schwerer russischer Luftangriffe auf Ziele in der Ukraine sind am Dienstag mindestens vier Menschen getötet worden.
"Mein Beileid den Angehörigen und Nahestehenden", schrieb Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) bei Telegram. Zudem seien mehr als 90 Menschen verletzt worden. Mehr als 500 Rettungskräfte seien im Einsatz. Hauptsächlich betroffen waren die Hauptstadt Kiew und die ostukrainische Großstadt Charkiw. Der ukrainischen Luftwaffe zufolge setzte die russische Armee insgesamt 99 Raketen und Marschflugkörper verschiedener Typen ein. Davon seien 72 Geschosse abgefangen worden, darunter alle zehn Hyperschallraketen des Typs Kinschal (Dolch). Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
2. Januar, 10.53 Uhr: Russisches Geschoss fällt auf eigenes Dorf
Bei dem jüngsten schweren russischen Luftangriff auf die Ukraine ist ein Geschoss nach Angaben ziviler Behörden versehentlich in einem russischen Dorf im Grenzgebiet Woronesch eingeschlagen.
Dadurch seien nach ersten Angaben sieben Gehöfte beschädigt worden, schrieb der Gouverneur des Gebiets, Alexander Gussew, am Dienstag auf Telegram. Verletzte gebe es nicht.
2. Januar, 7.43 Uhr: Schwerer russischer Raketenangriff auf Kiew
Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist am Dienstagmorgen Ziel eines schweren russischen Raketenangriffs geworden.
Dabei habe Russland mehrere Hyperschallraketen des Typs Kinschal eingesetzt, teilte die ukrainische Luftwaffe mit. In der Millionenstadt waren nach Berichten von Einwohnern laute Explosionen zu hören. In mehreren Stadtteilen gebe es Stromausfälle, schrieb Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram. Es seien Anlagen der zivilen Infrastruktur getroffen worden; eine Gasleitung sei beschädigt. Auch Probleme mit der Wasserversorgung wurden gemeldet. Zunächst seien drei Verletzte gefunden und medizinisch versorgt worden, schrieb Klitschko.
2. Januar, 6.33 Uhr: Ukraine löst landesweiten Luftalarm aus
In der Ukraine hat es am Dienstagmorgen einen landesweiten Luftalarm gegeben.
Über den Onlinedienst Telegram warnte die ukrainische Luftwaffe vor russischen Raketenangriffen und forderte die Bevölkerung auf, sich in Sicherheit zu bringen. "Insgesamt sind 16 strategische Bomber vom Typ Tu-95MS in der Luft. Ignorieren Sie nicht den Luftalarm! Begeben Sie sich in die Schutzräume", hieß es.
1. Januar, 18.45 Uhr: Russland ist schon längst tot, so Kiews Präsidentenberater
Der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak (51) betrachtet Russlands Drohungen mit weiteren Angriffen gegen die Ukraine als pure Prahlerei. Denn eigentlich sei Russland "schon längst tot".
Doch sei sich der Kreml dieser Tatsache noch nicht bewusst, sagte das Mitglied von Präsident Wolodomyr Selenskyjs Beraterstab am Neujahrstag in Kiew. "Manchmal, wenn der Mensch stirbt, weiß er das nicht, aber er ist tot. Und genau das ist der Fall mit Russland - es ist bereits tot, aber es versteht dies noch nicht ganz", wurde Podoljak weiter von der Agentur Unian zitiert.
Einen Krieg mit der Ukraine vom Zaun zu brechen sei die "fatale Entscheidung eines ungebildeten Wesens mit dem Nachnamen Putin" gewesen. "Grob gesagt, Russlands Ansehen wird zunichte gemacht, Russlands historisches Gewicht wird zunichte gemacht, Russlands Einfluss, seine Beteiligung an internationalen Institutionen, seine wirtschaftliche Beteiligung an der modernen Welt werden zunichte gemacht", sagte Podoljak.
1. Januar, 16.30 Uhr: Erneut Drohnenangriffe auf ukrainische Hauptstadt
Das russische Militär hat am Neujahrstag erneut eine Angriffswelle mit Kampfdrohnen gegen die ukrainische Hauptstadt Kiew gestartet.
Die Bevölkerung wurde am Montagnachmittag aufgerufen, die Schutzräume aufzusuchen, wie ukrainische Medien berichteten. Kurz darauf waren rund um die Stadt Explosionen zu hören, als die Flugabwehr in Aktion trat.
Kurz zuvor hatte der russische Präsident Wladimir Putin neue Angriffe gegen ukrainische Städte angekündigt. Russland hatte in der Silvesternacht 90 sogenannte Kamikaze-Drohnen zu Zielen in der Ukraine gestartet. Die ukrainische Flugabwehr zerstörte nach eigenen Angaben 87 dieser Drohnen.
1. Januar, 14.40 Uhr: Putin kündigt nach Belgorod-Beschuss neue Angriffe gegen Ukraine an
Wenige Tage nach dem Beschuss der russischen Grenzregion Belgorod mit mehr als 20 Toten hat Kremlchef Wladimir Putin (71) weitere Angriffe gegen das Nachbarland Ukraine angekündigt.
"Sicher haben Sie bemerkt, dass buchstäblich am darauffolgenden Tag solche Angriffe ausgeführt wurden", sagte er am Neujahrstag bei einem Treffen mit verletzten russischen Soldaten in einem Moskauer Militärkrankenhaus. "Und heute werden meines Wissens nach welche ausgeführt und auch morgen werden wir das tun."
In seinem von Staatsmedien verbreiteten Auftritt erwähnte Putin allerdings nicht, dass dieser Attacke wiederum die schwerste russische Angriffswelle gegen die Ukraine seit Kriegsbeginn vorausgegangen war.
1. Januar, 12.22 Uhr: Ukraine meldet 90 Drohnenangriffe in Silvesternacht - 87 abgewehrt
Russland hat die Ukraine in der Silvesternacht laut Kiewer Angaben mit einer Rekordzahl von 90 Kampfdrohnen beschossen.
Landesweit hätten davon 87 abgewehrt werden können, teilte der ukrainische Luftwaffenchef Mykola Oleschtschuk am Montagmorgen auf Telegram mit. Das seien fast doppelt so viele unbemannte Flugkörper wie in der Silvesternacht vor einem Jahr, als insgesamt 45 abgeschossen worden seien.
In der Schwarzmeerregion Odessa im Süden wurden laut Militärgouverneur Oleh Kiper durch einen Angriff auf ein Wohngebiet mindestens ein Mensch getötet und drei weitere verletzt. Zudem soll es Schäden am Hafen gegeben haben. In Lwiw im Westen der Ukraine soll ein Museum zerstört worden sein. Laut der ukrainischen Luftwaffe griff die russische Armee darüber hinaus die Regionen Cherson und Saporischschja im Süden sowie Charkiw im Osten mit Raketen an.
1. Januar, 7.38 Uhr: So viele Menschen flüchteten 2023 nach Deutschland
Die Zahl der Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine nach Deutschland geflüchtet sind, hat sich einem Medienbericht zufolge 2023 im Vergleich zum Vorjahr kaum erhöht.
Bis zum Stichtag am 25. Dezember wurden rund 1,1 Millionen Ukrainer in das Ausländerzentralregister aufgenommen, wie die "Neue Osnabrücker Zeitung" (NOZ) am Montag unter Berufung auf Angaben des Bundesinnenministeriums berichtete. Ende 2022 lag die Zahl demnach bei knapp einer Million Kriegsflüchtlinge.
Dem Bericht der "NOZ" zufolge nahm das Bundesland Nordrhein-Westfalen mit derzeit mehr als 231.000 Geflüchteten deutschlandweit die meisten Menschen aus der Ukraine auf, gefolgt von Bayern mit rund 158.500 und Baden-Württemberg mit rund 154.700 Menschen. Die Verteilung erfolgt nach Angaben der Zeitung nach einem bundesweiten Schlüssel, nach dem jedes Bundesland eine gewisse Aufnahmequote erfüllen muss.
31. Dezember, 20.48 Uhr: Selenskyj will, dass Landsleute ihre Heimat nicht aus den Augen verlieren
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) hat seine Landsleute zum Jahreswechsel aufgefordert, das neue Jahr nach eigenen Vorstellungen zu gestalten und dabei die Zukunft ihrer Heimat nicht aus den Augen zu verlieren.
"Wir Ukrainer wissen besser als jeder andere, dass ein besseres Morgen nicht von selbst kommt, denn wir verteidigen jedes unserer Morgen mit unseren eigenen Händen", sagte er am Sonntagabend in seiner Videoansprache, bei der auch seine Frau Olena an seiner Seite auftrat. "Deshalb wird unser neues Jahr genau so werden, wie wir es wollen und wie wir es gestalten werden."
31. Dezember, 14.22 Uhr: Zwei ZDF-Mitarbeiter bei russischem Raketenangriff auf Hotel verletzt
Zum Zeitpunkt des Raketenangriffs hätten sich die beiden Betroffenen im Hotel "Kharkiv-Palace" in der ostukrainischen Stadt Charkiw aufgehalten, teilte das ZDF am Sonntag mit.
Unter den Verletzten befinden sich nach ZDF-Angaben zwei Mitglieder des siebenköpfigen Teams um Reporterin Alica Jung (34).
Die Krisenreporterin Jung äußerte sich nach der Attacke auf ihr Team: "Es zeigt sich, dass es keinen sicheren Ort in der Ukraine mehr gibt."
31. Dezember, 11.24 Uhr: Wieder Raketenalarm über Belgorod - 24 Tote nach Angriff
In der grenznahen russischen Stadt Belgorod ist die Zahl der Toten nach einem ukrainischen Angriff offiziellen Angaben zufolge auf 24 gestiegen.
Der Gouverneur des Gebietes, Wjatscheslaw Gladkow, berichtete am Sonntag von zwei weiteren Toten. Mehr als 100 Menschen seien durch Beschuss am Freitag und Samstag verletzt worden, schrieb er auf Telegram.
Am Sonntagmorgen wurde in der Großstadt mit etwa 350.000 Einwohnern erneut Raketenalarm ausgelöst. "Alle Einwohner sollen sich in Schutzräume begeben", schrieb Gladkow.
In dem Krieg, den Russland seit Februar 2022 gegen die Ukraine führt, sind die Toten in Belgorod der bislang schwerste Verlust unter der russischen Zivilbevölkerung. Wegen der Toten sagten auch mehrere andere russische Städte kurzfristig die Silvesterfeiern ab.
31. Dezember, 9.42 Uhr: Weitere Schäden in Charkiw durch russische Luftangriffe
In der ostukrainischen Großstadt Charkiw haben russische Luftangriffe in der Nacht zum Sonntag nach Behördenangaben weitere Schäden verursacht.
Durch Angriffe mit Kampfdrohnen seien im Zentrum mehrere Wohngebäude, Büros und ein Café beschädigt worden, so Bürgermeister Ihor Terechow. Informationen über Verletzte würden noch gesammelt.
Explosionen wurden in den Nacht zu Sonntag auch aus dem westukrainischen Gebiet Chmelnyzkyj gemeldet. Die ukrainische Luftwaffe teilte mit, von 49 angreifenden Drohnen über der Ukraine in der Nacht seien 21 abgeschossen worden.
31. Dezember, 8.05 Uhr: Mindestens 26 Verletzte nach russischen Angriffen auf Charkiw
Infolge russischer Raketenangriffe auf die ostukrainische Stadt Charkiw sind offiziellen Angaben zufolge mindestens 26 Menschen verletzt worden.
Getroffen worden sei unter anderem ein Wohnhaus im Stadtzentrum. Mehrere Menschen wurden in Krankenhäuser gebracht. Unter den Opfern sollen zwei Minderjährige und ein britischer Journalist sein.
Für solche Angriffe werde Russland später zur Verantwortung gezogen werden, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache.
Die ukrainische Luftwaffe teilte darüber hinaus mit, dass die russische Armee erneut Kampfdrohnen gestartet habe. Unter anderem in der Region Kiew war in der Nacht die Luftverteidigung aktiv.
31. Dezember, 7.53 Uhr: Nach russischem Großangriff: Zahl der Toten in Ukraine steigt weiter
Nach dem russischen Großangriff auf die Ukraine in der Nacht auf Freitag ist die Zahl der Toten weiter angestiegen. Bislang seien 39 Tote und 120 Verletzte registriert.
Das schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) auf Telegram. Er sprach einmal mehr von einem "Terroranschlag" durch Russland.
Russland hatte das Nachbarland in nur einer Nacht mit knapp 160 Raketen, Marschflugkörpern und Drohnen verschiedener Typen beschossen. Der Angriff kurz vor dem Neujahrsfest war der schwerste seit Kriegsbeginn.
30. Dezember, 17.26 Uhr: Moskau fordert nach Angriff auf Belgorod Sicherheitsrats-Sitzung
Russland, dessen Militär seit fast zwei Jahren einen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt, fordert nach dem ukrainischen Raketenangriff auf Belgorod eine Sondersitzung des Weltsicherheitsrats.
"Der Terroranschlag auf Belgorod wird Gegenstand eines Verfahrens im UN-Sicherheitsrat", sagte Russlands Außenamtssprecherin Maria Sacharowa (48) am Samstag.
Gleichzeitig beschuldigte sie die Europäische Union der Mittäterschaft an dem Angriff. Auch Großbritannien trage eine Mitverantwortung. "Hinter dem Terroranschlag steht Großbritannien, das in Abstimmung mit den USA das Kiewer Regime zu terroristischen Aktionen anstachelt, da es erkannt hat, dass die Gegenoffensive der ukrainischen Streitkräfte gescheitert ist", wurde Sacharowa weiter von der Staatsagentur Tass zitiert.
Bei dem ukrainischen Raketenangriff auf Belgorod starben nach neuesten Angaben mindestens 14 Menschen, unter ihnen zwei Kinder. Die Zahl der Verletzten wurde mit 108 angegeben.
30. Dezember, 15.09 Uhr: Polen protestiert gegen russische Luftraumverletzung
Wegen der vom polnischen Militär festgestellten Verletzung des polnischen Luftraums durch eine russische Rakete hat das Außenministerium in Warschau am Freitagabend den Geschäftsträger der russischen Botschaft vorgeladen und ihm eine Protestnote übergeben.
Wie das Ministerium mitteilte, wird Russland in der Protestnote zu einer "Erklärung des Vorfalls der Luftraumverletzung und der sofortigen Einstellung solcher Aktivitäten aufgefordert".
Unterdessen nahmen nach polnischen Medienberichten mehrere Hundert Soldaten am Samstagmorgen wieder die Suche nach Raketentrümmern auf, die möglicherweise auf polnischen Boden gefallen sein könnten
30. Dezember, 15.07 Uhr: Russische Grenzregion Belgorod meldet Tote durch größeren Angriff
Die Behörden der russischen Grenzregion Belgorod haben einen größeren ukrainischen Angriff mit mindestens zwei Toten gemeldet.
Die ukrainische Armee habe das Zentrum der gleichnamigen Gebietshauptstadt Belgorod beschossen, teilte Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow am Samstagnachmittag auf Telegram mit. Dabei seien zwei Kinder getötet und weitere Menschen verletzt worden. Unabhängig überprüft werden konnten diese Angaben zunächst nicht.
Aus Kiew gab es erst einmal keine offizielle Reaktion.
30. Dezember, 12.31 Uhr: Russen fangen 32 Ukraine-Drohnen ab
Das russische Militär hat Angaben aus Moskau zufolge in der Nacht zum Samstag 32 ukrainische Drohnen zerstört.
Die unbemannten Flugkörper seien über den westrussischen Gebieten Brjansk, Orjol und Kursk nahe der ukrainischen Grenze sowie über dem Gebiet Moskau von der Luftabwehr abgefangen worden, teilte das Verteidigungsministerium am Samstagmorgen bei Telegram mit. Die Gouverneure der Grenzregionen Brjansk und Belgorod berichteten zudem über jeweils einen Toten durch ukrainischen Beschuss.
Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.
Was sich in den vergangenen Tagen in der Ukraine ereignet hat, kann hier noch einmal nachgelesen werden.
Titelfoto: Telegram/Russisches Verteidigungsministerium