Ukraine-Krieg: Kiew pocht auf EU-Beitritt
Ukraine - Für die Länder Südamerikas ist der Krieg in der Ukraine weit entfernt. Doch deren Präsident Selenskyj bemüht sich bei einem Besuch in Buenos Aires, sie mit ins Boot zu holen.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird am Dienstag zu einem Treffen mit US-Präsident Joe Biden im Weißen Haus erwartet.
Zuvor war Selenskyj auf der Suche nach Verbündeten und Unterstützung für den Abwehrkampf nach Argentinien gereist. Bei seinem Arbeitsbesuch in Buenos Aires zur Amtseinführung des neuen argentinischen Staatschefs Javier Mileii kam Selenskyj am Sonntag mit mehreren südamerikanischen Staatschefs zusammen und lotete die Möglichkeiten zu einem Gipfeltreffen Ukraine-Lateinamerika aus.
Die Lage an den diversen Frontabschnitten in der Ukraine bleibt aus Sicht der Generalität in Kiew weiterhin schwierig. Vor allem im Osten des Landes registrierten die ukrainischen Truppen immer neue Angriffe russischer Einheiten. Schlechtes Wetter mit Temperaturen unter dem Gefrierpunkt sorgten zwar stellenweise für einen leichten Rückgang der russischen Angriffe, doch bleibe deren Stoßrichtung unverändert. "Der Feind gibt seine Pläne zur Rückeroberung von Kupjansk nicht auf", sagte Militärsprecher Wolodymyr Fitjo.
Sämtliche wichtigen Entwicklungen in der Ukraine findet Ihr auch weiter in diesem fortlaufend aktualisierten Artikel.
11. Dezember, 16.11 Uhr: Schäden nach nächtlichen russischen Raketenangriffen auf Kiew
Bei nächtlichen russischen Drohnen- und Raketenangriffen auf die Ukraine gab es in der Hauptstadt Kiew nach Behördenangaben Schäden und Verletzte.
"Vier Menschen - alle Erwachsene - sind durch einen Raketenschlag des Feindes zu Schaden gekommen", teilte Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko (52) am Montagmorgen auf seinem Telegram-Kanal mit. Die Verletzten seien ambulant versorgt worden.
Zwar meldete das ukrainische Militär den Abschuss aller von Russland gestarteten 18 Drohnen und 8 ballistischen Raketen. Die Trümmer einer Rakete seien jedoch in ein im Bau befindliches Haus gestürzt und hätten es in Brand gesetzt.
Die Feuerwehr habe die Flammen inzwischen gelöscht. Zudem gingen nach Angaben der Behörden durch die Druckwelle in Dutzenden umliegenden Häusern die Scheiben zu Bruch.
11. Dezember, 12 Uhr: Russische Behörden geben grünes Licht für Wahl in besetzter Ukraine
Die russischen Behörden sehen keine Probleme für die Abhaltung der Präsidentenwahl im von Moskau besetzten Teil der Ukraine.
Russlands zentrale Wahlkommission entschied am Montag nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax, dass die Präsidentenwahl in den vier Gebieten Cherson, Donezk, Luhansk und Saporischschja trotz des dort verhängten Kriegsrechts stattfindet. Die Gebiete hatte Russland völkerrechtswidrig annektiert.
Die Entscheidung sei nach Konsultationen mit Militär und Geheimdienst sowie der von Moskau eingesetzten Führung der Gebiete erfolgt, teilte die Wahlkommission mit.
11. Dezember, 11.30 Uhr: Ukraine drängt vor Gipfel auf Start von EU-Beitrittsverhandlungen
Die Ukraine hat nach eigenen Angaben einen Großteil der zuletzt noch ausstehenden Verpflichtungen für einen Start von EU-Beitrittsverhandlungen erfüllt.
"Von den vier Gesetzen, deren Einführung die EU-Kommission bis März von der Ukraine gefordert hat, sind drei vom Parlament angenommen und vom Präsidenten unterzeichnet worden", erklärte Außenminister Dmytro Kuleba am Montag.
Dazu gehörten neben Gesetzen zur Korruptionsbekämpfung auch die von Ungarn geforderten Regeln zur Bildung und zum Gebrauch der Sprachen nationaler Minderheiten.
11. Dezember, 6.28 Uhr: Baerbock: Unterstützung für Ukraine in unserem Sicherheitsinteresse
Außenministerin Annalena Baerbock hat die Bedeutung der Hilfen für die Ukraine im Krieg gegen Russland unterstrichen.
Es sei in diesen Tagen in Europa immer öfter von "Ermüdung" die Rede, sinnierte die Ministerin. Sie betonte aber: "Wir unterstützen die Ukraine nicht nur aus Loyalität zu einem Freund. Wir unterstützen sie, damit sie ihre Menschen aus der Hölle befreit. Und weil es in unserem eigenen Sicherheitsinteresse ist."
Es seien die "mutigen Männer und Frauen in der Ukraine", die verhindert hätten, dass der Krieg auf andere europäische Länder wie Moldau übergreife.
10. Dezember, 21.28 Uhr: Überraschende Einladung - Biden bietet Selenskyj am Dienstag Besuch im Weißen Haus an
US-Präsident Joe Biden (81) hat den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (45) für den kommenden Dienstag zu einem Besuch ins Weiße Haus eingeladen.
Damit wolle Biden das unerschütterliche Engagement der USA für die Unterstützung des ukrainischen Volkes bei der Verteidigung gegen die brutale russische Invasion zu unterstreichen, teilte das Weiße Haus am Sonntag mit. Biden und Selenskyj wollten den dringenden Bedarf der Ukraine auf dem Schlachtfeld erörtern und auch über eine Fortsetzung der US-Hilfen in dieser entscheidenden Phase sprechen.
Nach Angaben der Regierung in Washington werden die bisher vom Parlament bewilligten Mittel für die Ukraine zum Jahresende komplett aufgebraucht sein.
10. Dezember, 19.28 Uhr: Selenskyj arbeitet an Ukraine-Lateinamerika-Gipfel
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) hat während seines Treffens mit Präsidenten südamerikanischer Staaten in Buenos Aires die Chancen eines Gipfeltreffens Ukraine-Lateinamerika ausgelotet.
Das berichteten ukrainische Medien am Sonntag nach Selenskyjs Gesprächen mit den Präsidenten Paraguays, Ecuadors und Uruguays. Über die Reaktionen der Gesprächspartner auf diesen Vorstoß lagen zunächst keine Informationen vor.
Der ukrainische Präsident ist bemüht, die Unterstützung von Ländern des sogenannten Globalen Südens für sein Land zu sichern. Viele von ihnen tun sich schwer, die harte Linie westlicher Industrienationen gegenüber Russland mitzutragen
10. Dezember, 16.31 Uhr: Ukraine verhandelt mit Schweden über Gripen-Kampfflugzeuge
Die ukrainische Militärführung verhandelt nach eigenen Angaben mit Schweden über den Erhalt von Kampfflugzeugen vom Typ Gripen.
"Die schwedische Seite könnte die Menge (an Kampfjets), die sie bisher hat, an die Ukraine weitergeben", sagte der ukrainische Luftwaffensprecher Juri Ihnat am Sonntag im Fernsehen. Genaue Zahlen wollte er nicht nennen. Er verwies darauf, dass Schweden seine bisher verwendeten Gripen durch neue, technisch aufgewertete und verbesserte Modelle ersetzen wollte. Ukrainische Piloten hätten Flugzeuge bereits getestet.
Über den Stand der Verhandlungen wollte sich Ihnat nicht äußern.
10. Dezember, 16.02 Uhr: Lage an Fronten der Ukraine bleibt schwierig
Die Lage an den diversen Frontabschnitten in der Ukraine bleibt aus Sicht der Generalität in Kiew weiterhin schwierig.
Vor allem im Osten des Landes registrierten die ukrainischen Truppen immer neue Angriffe russischer Einheiten, sagte am Sonntag Olexander Syrskyj, Befehlshaber des Heeres. "Der Feind setzt seine Angriffe unvermindert fort", schrieb er auf Telegram.
10. Dezember, 15.48 Uhr: Schwedens Oberbefehlshaber zu Besuch an ukrainischer Front
Der Oberbefehlshaber der schwedischen Streitkräfte, Micael Bydén (59), hat nach Militärangaben die Front im Osten der Ukraine besucht.
Er schaute sich Stellungen der 45. selbstständigen Artilleriebrigade an und sprach mit Soldaten, wie aus einem Video der Einheit hervorgeht, das ukrainische Medien am Sonntag verbreiteten. Die Artilleriebrigade wurde im Herbst mit schwedischen Geschützen vom Typ Archer ausgestattet. Bydén versprach den Ukrainern im Video weitere Unterstützung.
10. Dezember, 9.58 Uhr: Deutscher Botschafter gedenkt Kriegsopfern - Kreml sauer
Das russische Außenministerium hat den deutschen Botschafter in Moskau, Alexander Graf Lambsdorff (57, FDP), wegen seines Gedenkens an die Kriegsopfer scharf kritisiert.
"Es ist sehr schade, dass der deutsche Botschafter vergessen hat, seiner Regierung für die regelmäßigen Waffenlieferungen ins Gebiet des ukrainischen Konflikts zu "danken"", schrieb die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa am Samstagabend auf ihrem Telegram-Kanal.
Graf Lambsdorff hatte zuvor bei einem Weihnachtskonzert in Moskau vor mehreren Hundert Zuschauern an die Kriegsopfer in der Ukraine und im Nahen Osten gedacht und Krieg als "nicht unausweichlich" beschrieben.
9. Dezember, 22.24 Uhr: Selenskyj unterwegs nach Argentinien - Zwischenstopp auf Kap Verde
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) hat am Samstag auf seinem Weg nach Argentinien im afrikanischen Inselstaat Kap Verde den Premierminister des Landes, Ulisses Correia e Silva, getroffen.
Selenskyj dankte einer Mitteilung des Präsidentenbüros zufolge dem afrikanischen Staat für die Unterstützung beim ukrainischen Getreideexport. Der ukrainische Präsident sprach vom ersten derartigen Treffen in der Geschichte der bilateralen Beziehungen beider Länder.
Selenskyj flog nach Kap Verde auf seiner Reise nach Argentinien, wo er am Sonntag am offiziellen Amtsantritt des neugewählten Präsidenten Javier Milei teilnehmen wird.
9. Dezember, 16.56 Uhr: FDP-Mann erinnert in Moskau bei Konzert an Opfer des russischen Angriffskriegs!
Deutschlands Botschafter Alexander Graf Lambsdorff (57, FDP) hat in Moskau bei einem großen Weihnachtskonzert in einer Kirche auch an die Opfer des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine erinnert.
Das bevorstehende Fest sei Anlass, unabhängig von Nationalitäten und Glauben der Opfer von Kriegen, darunter im Nahen Osten und in der Ukraine, zu gedenken, sagte der Diplomat vor Hunderten Gästen am Samstag. "Wir wissen, dass Krieg nicht unausweichlich ist. Menschen, Völker, Nationen können auch in schwierigen Fragen eine friedliche Einigung herbeiführen, wenn der Wille da ist", sagte Lambsdorff.
"Wir können und wir müssen trotz aller Unterschiedlichkeit von Interessen und Überzeugungen gemeinsam eine friedliche Lösung finden." Weihnachten sei das Fest des Friedens. "Und für den Frieden wollen wir auch im nächsten Jahr arbeiten", sagte der Botschafter bei dem traditionellen Konzert, das eines der selten gewordenen größeren Ereignisse ist, bei dem Deutsche und Russen in der Hauptstadt noch zusammenkommen.
9. Dezember, 16.47 Uhr: Lindner gibt Scholz recht: Stehen zur Unterstützung der Ukraine
Finanzminister Christian Lindner (44, FDP) will trotz Haushaltskrise nicht an der Unterstützung für die Ukraine rütteln.
"Bei allem, was wir noch lösen müssen und auch können, kann ich Olaf Scholz vor allem bei einem nur Recht geben: Die Unterstützung der Ukraine ist eine Investition auch in unsere Sicherheit", schrieb der FDP-Chef am Samstag auf X. "Wir stehen zu dieser gemeinsamen Verantwortung in schwierigen Zeiten."
Lindner spielte damit auf Scholz' Zusage auf dem Bundesparteitag der SPD in Berlin an. Der Kanzler hatte der Ukraine trotz der Schwierigkeiten mit dem Haushalt anhaltende Hilfe versprochen. Deutschland müsse in der Lage sein, die Unterstützung weiter fortzusetzen und möglicherweise noch Größeres zu leisten, betonte Scholz.
9. Dezember, 11.13 Uhr: Selenskyjs Frau warnt vor nachlassender Hilfe für Ukraine
Die Frau des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hat vor nachlassender Unterstützung für ihr Land gewarnt.
Die Ukraine verteidigt sich seit bald zwei Jahren gegen einen Angriffskrieg Russlands. "Wir brauchen die Hilfe wirklich", sagte Olena Selenska (45) in einem Interview.
"Um es in einfachen Worten zu sagen: Wir dürfen nicht müde werden in dieser Situation, denn wenn wir das tun, sterben wir. Und wenn die Welt müde wird, werden sie uns einfach sterben lassen", sagte Selenska demnach. Es schmerze sie sehr, Anzeichen dafür zu sehen, dass die leidenschaftliche Hilfsbereitschaft nachlassen könnte.
8. Dezember, 22.13 Uhr: Russland setzt wieder strategische Luftwaffe ein - Tote und Verletzte
Russland hat nach mehr als zwei Monaten Unterbrechung Ziele in der Ukraine wieder mittels der strategischen Luftwaffe angegriffen.
"Nach einer langen Pause von 79 Tagen hat der Feind die Luftschläge mit Marschflugkörpern von Flugzeugen der strategischen Luftwaffe Tu-95MS wieder aufgenommen", teilte der Militärkommandant der Hauptstadt Kiew, Serhij Popko, am Freitag bei Telegram mit. Die Raketen seien von mehreren Bombern bei Engels im russischen Gebiet Saratow abgefeuert worden.
"Nicht ein feindliches Ziel hat die Stadt erreicht", resümierte der Generaloberst. Im Umland der Hauptstadt wurden durch Trümmerteile und die Druckwellen von Explosionen dennoch mehrere Häuser beschädigt. Der ukrainischen Luftwaffe zufolge sind von insgesamt 19 abgefeuerten Marschflugkörpern 14 abgefangen worden.
Einschläge gab es den Angaben nach im ostukrainischen Gebiet Dnipropetrowsk bei Pawlohrad. Dabei kam nach vorläufigen Angaben ein Mensch ums Leben, wie der Gouverneur des Gebiets, Serhij Lyssak, im Nachrichtenfernsehen sagte. Acht weitere Menschen seien außerdem verletzt worden.
8. Dezember, 21.20 Uhr: USA und Ukraine wollen bei Waffenproduktion stärker kooperieren
Washington und Kiew wollen angesichts des russischen Angriffskriegs in der Ukraine im Bereich Rüstung enger zusammenarbeiten.
Beide Länder hätten zum Beispiel eine Absichtserklärung über "Koproduktion und technischen Datenaustausch" unterzeichnet, um den dringenden Bedarf der ukrainischen Streitkräfte in den Bereichen Luftverteidigungssysteme, Reparatur und Instandhaltung sowie Produktion von Munition abzudecken, teilte das US-Handelsministerium am Freitag mit.
Die Abmachung ist das Ergebnis einer entsprechenden Konferenz in Washington Mitte dieser Woche. Daran nahmen nach Angaben des Ministeriums mehr als 300 Vertreter der amerikanischen und ukrainischen Industrie und Regierung teil.
8. Dezember, 18.57 Uhr: Bulgarien spendet Ukraine Panzerfahrzeuge und Luftabwehrraketen
Bulgarien wird die Ukraine im russischen Angriffskrieg mit gepanzerten Transportwagen und Luftabwehrraketen unterstützen.
Das Parlament in Sofia kippte am Freitag ein Veto von Staatspräsident Rumen Radew (60) gegen ein Abkommen für Panzerwagen mit der Ukraine. Der als russlandfreundlich geltende Staatschef Radew hatte sein Veto vom Montag damit begründet, dass die etwa 100 gepanzerten Fahrzeuge beim Grenz- oder Zivilschutz des eigenen Landes gebraucht würden.
In einer getrennten Abstimmung billigten 147 Parlamentarier bei 55 Nein-Stimmen der Opposition ein weiteres Hilfspaket für die Ukraine aus tragbaren Luftabwehrkomplexen und Luftabwehrraketen. Zudem sollen in Bulgarien ukrainische Piloten für Kampfflugzeuge vom Typ F-16 ausgebildet werden.
Das EU- und Nato-Mitgliedsland Bulgarien wird Kiew erstmals schwere Militärausrüstung aus den Beständen des Innenministeriums spenden
8. Dezember, 13.30 Uhr: Russland setzt wieder strategische Luftwaffe ein - Tote und Verletzte
Russland hat nach mehr als zwei Monaten Unterbrechung Ziele in der Ukraine wieder mittels der strategischen Luftwaffe angegriffen.
"Nach einer langen Pause von 79 Tagen hat der Feind die Luftschläge mit Marschflugkörpern von Flugzeugen der strategischen Luftwaffe Tu-95MS wieder aufgenommen", teilte der Militärkommandant der Hauptstadt Kiew, Serhij Popko, am Freitag bei Telegram mit.
Die Raketen seien von mehreren Bombern bei Engels im russischen Gebiet Saratow abgefeuert worden. Der ukrainischen Luftwaffe zufolge sind von insgesamt 19 abgefeuerten Marschflugkörpern 14 abgefangen worden.
8. Dezember, 6.22 Uhr: Militärhilfen schaffen auch Wachstum und Jobs in USA
Angesichts großer politischer Widerstände gegen weitere Ukraine-Hilfen greift die US-Regierung inzwischen auch offensiv zu wirtschaftlichen Argumenten, um für weitere Unterstützung Kiews zu werben.
US-Außenminister Antony Blinken (61) sagte am gestrigen Donnerstag nach einem Treffen mit seinem britischen Kollegen David Cameron in Washington: "Wenn man sich die Investitionen ansieht, die wir in die Verteidigung der Ukraine getätigt haben (...), dann wurden 90 Prozent der von uns geleisteten Sicherheitsunterstützung tatsächlich hier in den Vereinigten Staaten ausgegeben - bei unseren Herstellern."
Blinken betonte: "Das hat mehr amerikanische Arbeitsplätze und mehr Wachstum in unserer eigenen Wirtschaft geschaffen."
7. Dezember, 21.50 Uhr: Selenskyj blickt erwartungsvoll auf Entscheidung zu EU-Verhandlungen
Rund eine Woche vor der möglichen Entscheidung über die Aufnahme von EU-Beitrittsverhandlungen für sein Land hat sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erneut hoffnungsvoll gezeigt.
Es sei ukrainische "Priorität", nun etwa im Parlament letzte Entscheidungen zu treffen, damit die Ukraine alle geforderten Bedingungen erfülle, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Ansprache am gestrigen Donnerstag.
Die Ukraine hat 2022 den Status als Beitrittskandidat erhalten. Eine große Mehrheit der EU-Staaten will nun eigentlich bei einem Gipfeltreffen am 14. und 15. Dezember unter anderem über den offiziellen Beginn von Beitrittsverhandlungen für das von Russland angegriffene Land entscheiden. Doch noch ist fraglich, ob es dazu auch kommt.
7. Dezember, 18.49 Uhr: Kiew spricht von 28.000 Zivilisten in russischer Gefangenschaft
Die Regierung in Kiew vermutet rund 28.000 ukrainische Zivilisten aus den besetzten Gebieten in russischer Gefangenschaft.
Etwa 2000 dieser Gefangenen seien über 65 Jahre alt, sagte der Menschenrechtsbeauftragte der Regierung, Dmytro Lubinez, nach Angaben der ukrainischen Nachrichtenagentur Ukrinform am Donnerstag in Kiew.
Die ukrainischen Behörden können laut Lubinez nicht überprüfen, wie es den Gefangenen geht, weil sie keinen Zugang zu russischen Gefängnissen haben.
Lubinez erinnerte zudem daran, dass Kiew die Verschleppung von mehr als 19.540 ukrainischen Kindern nachweisen könne. 522 von ihnen seien inzwischen zurückgeholt worden. Die meisten Kinder waren demnach nach Russland verschleppt worden, zuletzt aber auch nach Belarus.
7. Dezember, 14.24 Uhr: Ukraine bekommt laut Forscher immer weniger internationale Hilfe
Die internationale Militär- und Finanzhilfe für die Ukraine ist nach Berechnung deutscher Forscher in den vergangenen Monaten stark zurückgegangen.
Von August bis Oktober seien dem von Russland angegriffenen Land Hilfspakete von 2,11 Milliarden Euro zugesagt worden, teilte das Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel am Donnerstag mit.
Dies sei nur etwas mehr als ein Zehntel der Summe aus dem Vorjahreszeitraum und der niedrigste Stand seit Januar 2022 vor der russischen Invasion, hieß es. Das IfW erfasst regelmäßig alle Hilfszusagen, die der Ukraine gemacht werden.
7. Dezember, 11.38 Uhr: Lastwagenfahrer bei Drohnenangriff in der Südukraine getötet
Bei einem russischen Drohnenangriff nahe der rumänischen Grenze ist in der Südukraine ein Lastwagenfahrer getötet worden.
Die Attacke habe den Donauhäfen im Kreis Ismajil gegolten, teilte der Gouverneur des Gebiets Odessa, Oleh Kiper, am Donnerstag bei Telegram mit. Es seien Lagergebäude, ein Getreidesilo und Lastkraftwagen beschädigt worden.
Ein Brand konnte schnell gelöscht werden. In der Nacht hatte die ukrainische Flugabwehr eigenen Angaben nach 15 von 18 russischen Kampfdrohnen abgefangen. Elf davon sollen allein in der Region Odessa abgeschossen worden sein.
7. Dezember, 6.27 Uhr: Brigadegeneral a.D.: Keine diplomatische Lösung mit Putin
Der Brigadegeneral a.D. Klaus Wittmann sieht keine Friedenslösung am Verhandlungstisch im russischen Angriffskrieg gegen den Nachbarn Ukraine.
"Mit (Kremlchef Wladimir) Putin wird es keine diplomatische Lösung geben", sagte Wittmann im Interview der Mediengruppe Bayern (Donnerstag). "Er ist zwar nicht irrational, wie manche behaupten, aber er ist besessen." Putin wolle Rache und als Großmacht anerkannt werden.
6. Dezember, 21.31 Uhr: Biden mahnt Kongress: Neue Ukraine-Hilfen können nicht warten
US-Präsident Joe Biden hat den Kongress erneut gedrängt, neue Hilfen für die von Russland angegriffene Ukraine zu genehmigen.
"Das kann nicht warten. Der Kongress muss zusätzliche Mittel für die Ukraine bewilligen, bevor er in die Ferien geht, so einfach ist das", sagte der 81-Jährige am Mittwoch im Weißen Haus.
Neue Hilfen für die Ukraine seien "in unserem überwältigenden nationalen Interesse und im internationalen Interesse aller unserer Freunde", so Biden.
Die US-Regierung kündigte am Mittwoch gleichzeitig weitere militärische Hilfen an. Außenminister Antony Blinken (61) teilte mit, das neue Paket mit Waffen und Ausrüstung habe einen Umfang von bis zu 175 Millionen US-Dollar (rund 162 Millionen Euro).
6. Dezember, 21.17 Uhr: Ukraine bekennt sich zu Tötung von pro-russischem Politiker nahe Moskau
Nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP aus ukrainischen Verteidigungskreisen organisierte der ukrainische Geheimdienst SBU die Ermordung des Politikers Ilja Kywa.
Der bei Moskau tot aufgefundene ukrainische Politiker Kywa war Abgeordneter in Kiew, lief aber nach Russland über und wurde daraufhin in der Ukraine in Abwesenheit wegen Landesverrats zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt.
Der 46-Jährige wurde nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen am Mittwoch leblos mit einer "Wunde am Kopf" in einem Park in einem Vorort von Moskau aufgefunden.
Stunden vor seinem Tod hatte Kywa im Online-Dienst Telegram geschrieben, der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) sollte sich "besser umbringen".
6. Dezember, 19.06 Uhr: Pro-russischer Politiker durch Autobombe in Ostukraine getötet
Bei einem Autobombenanschlag im Osten der Ukraine ist nach Angaben aus Moskau ein pro-russischer Politiker getötet worden.
Die genauen Umstände des Angriffs im Zentrum der Stadt Luhansk würden derzeit noch untersucht, erklärte am Mittwoch das Russische Ermittlungskomitee. Bei dem Getöteten handele es sich um Oleg Popow, der Abgeordneter im Moskau-treuen Regionalparlament von Luhansk war.
Erst vor knapp einem Monat war ein anderer Abgeordneter des Regionalparlaments von Luhansk durch einen an seinem Auto befestigten Sprengsatz getötet worden.
6. Dezember, 13.38 Uhr: Biden: "Völlig verrückt, die Ukraine nicht zu unterstützen"
US-Präsident Joe Biden versucht, mit Blick auf die Genehmigung neuer US-Hilfen für die Ukraine Optimismus zu verbreiten.
"Wir werden das durchsetzen, wir werden es bekommen", sagte Biden am Dienstagabend (Ortszeit) vor Reportern. "Es ist einfach völlig verrückt, die Ukraine nicht zu unterstützen", so Biden weiter. Sollten die Hilfen wegfallen, gehe das gegen die Interessen der USA und der Welt. "Es ist einfach falsch."
6. Dezember, 12.41 Uhr: Selenskyjs Bürochef warnt vor ukrainischer Niederlage
Der Leiter des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak, hat bei weiter ausbleibender US-Finanzierung vor einer drohenden Niederlage der Ukraine im Krieg gegen Russland gewarnt.
"Natürlich macht es die Fortsetzung der Anstrengungen zur Befreiung (der ukrainischen Gebiete) unmöglich und schafft ein großes Risiko, diesen Krieg zu verlieren", sagte Jermak in Washington einer Meldung des staatlichen US-Auslandssenders Voice of America vom Mittwoch zufolge.
6. Dezember, 8.57 Uhr: Ukraine meldet knapp 50 russische Drohnenangriffe in der Nacht
Russland hat die Ukraine in der Nacht zum Mittwoch offiziellen Angaben zufolge erneut mit Dutzenden Kampfdrohnen beschossen.
Von den insgesamt 48 unbemannten Flugkörpern hätten 41 abgewehrt werden könnte, teilte die ukrainische Luftwaffe auf Telegram mit. Über mögliche Opfer und Schäden war zunächst nichts bekannt.
Bereits am Dienstagabend hatte die Luftwaffe über anfliegende Drohnen berichtet und vor Angriffen insbesondere im südlichen Gebiet Odessa gewarnt. Später wurde gemeldet, dass die Luftverteidigung auch im westukrainischen Chmelnytzkyj aktiv war.
6. Dezember, 7.08 Uhr: Pistorius über Ukraine-Hilfen: "Liefern, was wir können"
Verteidigungsminister Boris Pistorius hat Verzögerungen bei Waffenlieferungen an die Ukraine eingeräumt und zugleich betont, die Kapazitäten würden so schnell wie möglich hochgefahren.
"Wir haben gerade das Problem, das ist bekannt, dass die Rüstungsindustrie in bestimmten Bereichen nicht so schnell liefern kann, wie die Bedarfe da sind", sagte der SPD-Politiker am Dienstagabend im ZDF-"Heute Journal".
Die Rüstungsindustrie fahre ihre Kapazitäten hoch, wo immer sie könne. "Das ist eine Frage des Tempos, das Tempo kann man nicht unbegrenzt beeinflussen." Es brauche Zeit, eine Fabrik hochzuziehen, die entsprechenden Munitions- und Explosivstoffvorräte anzulegen, um dann schnell und zügig produzieren zu können.
5. Dezember, 14.21 Uhr: Ukraine will Russen-Jet abgeschossen haben und meldet neue Drohnen-Angriffe
Russland hat nach ukrainischen Angaben am Dienstagabend erneut Kampfdrohnen in Richtung des Nachbarlandes fliegen lassen.
Die ukrainische Luftwaffe teilte mit, Gefahr bestehe vor allem für den Süden des Gebietes Odessa. Eine weitere Gruppe von Shahed-Drohnen iranischer Bauart fliege über das Gebiet Mykolajiw Richtung Westen.
Zugleich meldete die ukrainische Luftwaffe, sie habe über dem Westen des Schwarzen Meeres nahe der Schlangeninsel einen russischen Kampfbomber vom Typ Suchoi Su-24 abgeschossen.
5. Dezember, 14.21 Uhr: Russland kontrolliert größten Teil von Marjinka
Russische Einheiten haben nach britischer Einschätzung Fortschritte beim Kampf um den Ort Marjinka im ostukrainischen Gebiet Donezk gemacht.
"Russland kontrolliert mittlerweile wahrscheinlich den größten Teil des bebauten Gebiets", teilte das britische Verteidigungsministerium mit. "Die ukrainischen Streitkräfte behalten jedoch weiterhin die Kontrolle über kleinere Gebiete am westlichen Rand der Stadt."
Marjinka liegt knapp 30 Kilometer südwestlich des Stadtzentrums von Donezk und ist seit 2014 umkämpft. Der Ort hatte vor dem Krieg etwa 9000 Einwohner, ist aber mittlerweile fast völlig zerstört.
"Russlands erneute Vorstöße gegen Marjinka sind Teil der russischen Herbstoffensive", hieß es in London weiter.
5. Dezember, 13.59 Uhr: Luftwaffe sichert mit Eurofightern über Rumänien Nato-Südostflanke
Die Luftwaffe beteiligt sich mit vier Kampfflugzeugen und bewaffneten Schutzflügen an der Sicherung der Südostflanke der Nato.
Damit reagiert das Bündnis auch auf mindestens vier Zwischenfälle, bei denen unbemannte Luftfahrzeuge russischer Herkunft oder Reste davon im Donaudelta identifiziert wurden.
Mit dem Einsatz unterstütze Deutschland Rumänien, sagte Oberstleutnant Markus Kuchenbaur, der das bis zu 150 Männer und Frauen zählende Kontingent der Bundeswehr führt, am Dienstag auf dem Militärflugplatz Mihail Kogălniceanu bei Constanta.
Der Einsatz soll vor Weihnachten beendet werden.
5. Dezember, 12.01 Uhr: Ukrainische Behörden melden zwei Tote bei russischen Angriffen auf Cherson
Bei russischen Angriffen auf das Stadtzentrum von Cherson im Süden der Ukraine sind nach ukrainischen Angaben am Dienstag zwei Menschen getötet worden.
Die russische Armee habe das Stadtzentrum von Cherson am Morgen "gnadenlos" beschossen, teilte der Gouverneur der Region Cherson, Oleksandr Prokudin, mit. Rettungskräfte hätten am Angriffsort zwei Tote gefunden, ein 59-jähriger Mann sei ins Krankenhaus eingeliefert worden.
5. Dezember, 6.31 Uhr: Russland berichtet erneut von abgewehrten Drohnenangriffen
Russland hat eigenen Angaben zufolge in der Nacht zum Dienstag mehrere ukrainische Drohnenangriffe abgewehrt.
22 unbemannte Flugkörper seien zerstört worden, 13 weitere seien über dem Asowschen Meer und über der annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim abgefangen worden, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Unabhängig überprüfen ließ sich das zunächst nicht. Immer wieder kommt es vor, dass Russland von angeblich erfolgreich abgewehrten Drohnenangriffen spricht, dann aber doch Schäden bekannt werden.
5. Dezember, 6.24 Uhr: Selenskyj soll per Video zu US-Senatoren sprechen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) will sich nach Angaben aus Washington persönlich an den US-Senat wenden, um die Dringlichkeit weiterer US-Hilfen für sein Land deutlich zu machen.
Selenskyj werde am Dienstag per Video in eine nicht-öffentliche Sitzung der Senatorinnen und Senatoren zugeschaltet, kündigte der demokratische Mehrheitsführer in der Parlamentskammer, Chuck Schumer (73), am Montagabend (Ortszeit) an. Er bitte alle, an diesem "wichtigen Briefing" teilzunehmen. Es gehe darum, direkt von Selenskyj zu erfahren, was auf dem Spiel stehe.
5. Dezember, 6.12 Uhr: Putin kritisiert Umgang mit Russen in Lettland
Russlands Präsident Wladimir Putin (71) hat den Umgang des Baltenstaates Lettland mit einem Teil der russischen Bevölkerung in bedrohlichen Worten kritisiert.
"Ich glaube nicht, dass das Glück zu denen ins Haus kommt, die eine solche Politik verfolgen", sagte der Kremlchef am Montag in Moskau. Wer Teile seiner Bevölkerung - so wörtlich - schweinisch behandele, brauche sich nicht zu wundern, wenn sich dies gegen einen selbst kehre.
In dem vom Kreml kontrollierten Rat wurden Änderungen am Ausländerrecht in Lettland angesprochen. Von den etwa 1,8 Millionen Menschen in dem kleinen EU- und Nato-Land ist etwa jeder vierte russischer Herkunft. Viele Russen sind aber nicht lettische Staatsbürger, sondern haben einen Status als Nichtbürger. Unter dem Eindruck des russischen Angriffskrieges gegen den Ukraine hat Lettland für diese Nichtbürger Sprachtests auf alltagstaugliche Lettisch-Kenntnisse eingeführt. Gedroht wird mit einem Entzug der Aufenthaltserlaubnis.
Titelfoto: Pascal Bastien/AP/dpa