Schwarzer Tag für Putins Luftwaffe: Vier Abstürze in wenigen Stunden

Klinzy (Russland) - Schwarzer Tag für Putins Luftwaffe: Zwei russische Kampfjets und zwei Hubschrauber sind am heutigen Samstag nahe der Grenze zur Ukraine abgestürzt - möglicherweise durch Eigenbeschuss.

Zwei Hubschrauber vom Typ Mil Mi-8 sind in Russland an der Grenze zur Ukraine abgestürzt. (Archivbild)
Zwei Hubschrauber vom Typ Mil Mi-8 sind in Russland an der Grenze zur Ukraine abgestürzt. (Archivbild)  © id1974/123rf

Zunächst berichtete die Kreml-nahe Nachrichtenagentur TASS am Samstagmittag vom Absturz eines Mil Mi-8-Transporthubschraubers nahe dem Städtchen Klinzy, etwa 50 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt.

Ein Video des Absturzes zeigt, wie der schwere Hubschrauber im Flug explodiert und brennend zu Boden stürzt. Fünf Häuser seien durch den Absturz beschädigt worden, erklärte Alexander Bogomas, der Gouverneur des Gebietes Brjansk, auf Telegram. Eine Anwohnerin wurde verletzt und kam mit schweren Verbrennungen ins Krankenhaus.

Kurze Zeit später wurde der Absturz eines Jagdbombers vom Typ Suchoi Su-34 bekannt. Anwohner filmten das brennende Wrack auf einem Feld.

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Dann berichtete die russische Zeitung Kommersant von zwei weiteren Abstürzen in der Gegend: Diesmal traf es einen Kampfjet vom Typ Suchoi Su-35 und einen weiteren Transporthubschrauber vom Typ Mil Mi-8.

Wie die Zeitung weiter berichtet, sollen alle vier Luftfahrzeuge Teil derselben Luftgruppe gewesen sein. Die beiden Jets sollten demnach Bomben über der ukrainischen Region Tschernigow abwerfen. Die Hubschrauber waren dafür vorgesehen, die Besatzungen nach einem eventuellen Abschuss aufzusammeln.

Alle Piloten und Insassen kamen bei den Zwischenfällen ums Leben - insgesamt neun Personen starben. Die Behörden bestätigten zunächst nur den Absturz eines Hubschraubers.

Video: Hubschrauber explodiert und stürzt ab

Flugzeuge sollen zuvor Ziele in der Ukraine angegriffen haben

Auch eine Suchoi Su-34 stürzte ab. Zudem wurde auch eine Suchoi Su-35 zerstört. (Archivbild)
Auch eine Suchoi Su-34 stürzte ab. Zudem wurde auch eine Suchoi Su-35 zerstört. (Archivbild)  © id1974/123rf

Bilder von der Absturzstelle sollen belegen, dass einer der abgestürzten Hubschrauber von einer Rakete abgeschossen worden sein könnte, möglicherweise durch eine Boden-Luft-Rakete.

Die lokale Polizei soll in der Gegend nach möglichen Saboteuren suchen. Es sei der Plan "Abfangen" ausgerufen worden, berichtet Kommersant. Konkret bedeutet das: massive Kontrollen, Checkpoints und Überwachung von Telekommunikation.

Nach Einschätzung russischer Militär-Experten deutet die auf Video festgehaltene Explosion am Hubschrauber jedoch auf eine Luft-Luft-Rakete hin. Die Mil Mi-8 sei von einem Hubschrauber oder Flugzeug beschossen worden. Demnach soll die Luftgruppe in einen Hinterhalt geraten und in einem Luftkampf verwickelt worden sein.

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Andere Experten nennen Friendly Fire als mögliche Ursache für den Absturz, also den Beschuss durch die eigenen Einheiten. Dafür spricht der Absturz über russischem Staatsgebiet, die Tatsache, dass die Ukraine mit eigenen Flugzeugen bislang keine Operationen über Russland durchführte und die Ausrüstung, die der Luftwaffe des bedrängten Landes zur Verfügung steht.

Bislang haben die Kreml-Behörden die Abstürze nicht weiter kommentiert.

Titelfoto: Montage: id1974/123rf

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