Wurden Roman Abramowitsch und ukrainische Friedens-Unterhändler vergiftet?
Istanbul - Was geht da vor? Roman Abramowitsch (55) und ukrainische Friedensunterhändler sollen Vergiftungssymptome gezeigt haben! Mittlerweile wurde diese Nachricht jedoch dementiert (Update siehe unten).
Die ursprüngliche Nachricht:
Der russische Milliardär hatte Anfang dieses Monats an Verhandlungen zwischen Delegierten aus der Ukraine und Russland teilgenommen, um den Konflikt zwischen den Nationen zu beenden.
Dem Wall Street Journal zufolge litten Abramowitsch und mehrere ukrainische Friedensunterhändler jedoch im Anschluss an Vergiftungserscheinungen.
Der Oligarch war bei Gesprächen in Moskau, Lemberg sowie Kiew anwesend, wo er nach einem Treffen mit Friedensunterhändlern am 4. März unter den Symptomen gelitten haben soll.
Laut des britischen Guardian soll der 55 Jahre alte Abramowitsch sogar mehrere Stunden lang blind gewesen sein!
Zusammen mit zwei hochrangigen Mitgliedern der ukrainischen Delegation klagte der Milliardär außerdem über Symptome wie rote Augen, ständiges und schmerzhaftes Abschälen der Haut im Gesicht und an den Händen.
Recherche-Portal vermutet Einsatz chemischer Waffen!
Das Recherche-Portals Bellingcat schrieb über den Vorfall, man könne "bestätigen, dass drei Mitglieder der Delegation, die in der Nacht vom 3. auf den 4. März 2022 an den Friedensgesprächen zwischen der Ukraine und Russland teilnahmen, Symptome aufwiesen, die auf eine Vergiftung mit chemischen Waffen schließen lassen."
Mittlerweile soll sich der Zustand der Betroffenen wieder verbessert haben, alle außer Lebensgefahr sein. Wer hinter dem mutmaßlichen Anschlag stecken könnte, ist derzeit offen.
Quellen des Wall Street Journal sehen die Verantwortung bei Hardlinern. Laut dem Blatt wurde Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) über die Vorgänge informiert, wie einer seiner Sprecher mitteilte.
Ob chemische oder biologische Wirkstoffe eingesetzt wurden oder gar ein Angriff mit gefährlicher Strahlung im Spiel war, soll laut westlichen Experten schwer feststellbar sein.
Update, 19.48 Uhr: Ukrainer dementieren Bericht!
Teilnehmer der Verhandlungen weisen den Bericht des Wall Street Journal zurück. Sie seien laut eigenen Angaben nicht vergiftet worden. Der ukrainische Unterhändler Mychajlo Podoljak sagte gegenüber lokalen Medien, dass alle Mitglieder der Verhandlungsgruppen normal arbeiten würden.
"Im Informationsbereich gibt es gerade viele Spekulationen, unterschiedliche Verschwörungsversionen und Elemente des einen oder anderen Informationsspiels", so Podoljak.
Titelfoto: Anthony Anex/KEYSTONE/dpa