Perfide Taktik! Russland schickt "Wegwerf-Soldaten" in den Tod
Einem Bericht des Royal United Services Institute (RUSI), dem führenden Think Tank für Verteidigung und Sicherheit im Vereinigten Königreich zufolge, sei Russland dazu übergegangen, seine Soldaten auch unter Drogeneinfluss in den Krieg gegen die Ukraine zu schicken.
Die chemischen Mittel sollen demnach vor allem bei schlecht ausgebildeten Zivilisten und Sträflingen die Hemmungen senken und sicherstellen, dass sie im anhaltenden Feldzug gegen das Nachbarland weiterkämpfen.
In dem Bericht wurden ukrainische Militärangehörige zitiert, die erklärten, dass die russischen Soldaten, denen sie begegnen, oft "unter dem Einfluss von Amphetaminen oder anderen Betäubungsmitteln" zu stehen schienen.
Weiter heißt es, dass die Männer Russlands "Wegwerfinfanterie" seien. Diese bestehe hauptsächlich aus Wehrpflichtigen der von Russland annektierten Regionen Luhansk und Donezk sowie von der Wagner-Gruppe eingezogenen Gefangenen und mobilisierten Wehrpflichtigen, berichtet Business Insider.
Diese "Einwegtruppen" würden in kleinen Gruppen zu Gefechten gegen die ukrainischen Verteidiger geschickt. Ihr Tod werde dabei in Kauf genommen.
Bei der Obduktion wurden chemische Substanzen festgestellt
Bei der Obduktion gefallener russischer Soldaten wurde laut RUSI festgestellt, dass viele von ihnen Substanzen höchstwahrscheinlich in flüssiger Form einnehmen.
In einem weiteren Bericht vom Business Insider sagte der Militärexperte und pensionierte Generalmajor der australischen Armee, Mick Ryan, er habe die Taktik, Truppen unter Drogeneinfluss vorzuschicken, während seiner Einsatzzeit miterlebt.
Das sei zwar eine "düstere Strategie auf dem Schlachtfeld, aber keine ungewöhnliche". Das "kommt in der Militärgeschichte eigentlich ziemlich häufig vor", sagte Ryan.
Ein Blick in die Geschichte bestätigt das: Während des Ersten Weltkrieges bekamen etwa britische Truppen Heroinspritzen. Im Zweiten Weltkrieg pumpten die Nazis ihre Männer mit Meth voll, um deren Aufmerksamkeit auf dem Schlachtfeld zu schärfen.
Und das US-Militär verteilte während des Vietnamkrieges leistungssteigernde Medikamente, starke Schmerzmittel und "Aufmunterungspillen", sprich Speed, an die Soldaten.
Auch starker Alkoholkonsum bei russischen Soldaten weit verbreitet
Außer dem Drogenkonsum während des Krieges hat Russland ein weiteres Problem: Bereits im April teilte der britische Geheimdienst Erkenntnisse, die darauf hindeuten, dass russische Soldaten in der Ukraine an den Folgen von Alkoholismus sterben, berichtete CNN.
Zudem würden russische Kommandeure über hohe Mengen an Schmerzmitteln verfügen und diese an ihre Truppen verteilen, damit diese weiterkämpfen - auch, wenn sich das nicht lohnt.
Titelfoto: Uncredited/AP/dpa