Neues Waffensystem: Nordkoreanische Raketen-Trucks offenbar in Russland eingetroffen

Gebiet Kursk (Russland) - Neue Dynamik an der Front? Im Raum Kursk soll ein neuartiges nordkoreanisches Waffensystem gesichtet worden sein.

Der unscheinbare Truck kann offenbar 122-mm-Raketen abfeuern.
Der unscheinbare Truck kann offenbar 122-mm-Raketen abfeuern.  © X/TheDeadDistrict

Im Internet sind Aufnahmen eines nordkoreanischen Mehrfachraketenwerfers aufgetaucht. "The Warzone" berichtete.

Der weiße Lastwagen ist als gewöhnlicher Kühltransporter getarnt, verfügt aber über 12 Abschussrohre für 122-mm-Raketen. Solche ungelenken Raketen haben typischerweise eine Reichweite von 10 bis 20 Kilometern und werden in rascher Abfolge abgefeuert.

Die offizielle Bezeichnung des Raketen-Trucks ist nicht bekannt. Fest steht: Bereits 2023 zeigte Nordkorea ein derartiges System bei einer Parade in der Hauptstadt Pjöngjang. Auch Mehrfachraketenwerfer, die als Muldenkippern getarnt sind, ließ das Kim-Regime damals auffahren.

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Im Sommer 2024 schlossen Russland und Nordkorea einen Vertrag über eine umfassende strategische Partnerschaft und sind seitdem ganz offiziell verbündet. Inzwischen kämpfen Tausende Nordkoreaner aufseiten der Russen im Ukraine-Krieg.

Zusätzlich hat das Kim-Regime laut dem russischen Kriegsblogger Michail Swinchuk reichlich Militärtechnik geliefert: Haubitzen vom Typ M-1978-Koksan, Bulsae-Panzerabwehrraketen, Flugabwehrraketen vom Typ Tor und ballistische Kurzstreckenraketen.

Die Trucks wirken auf den ersten Blick unscheinbar. Hier bei einer Parade in Pjöngjang im September 2023.
Die Trucks wirken auf den ersten Blick unscheinbar. Hier bei einer Parade in Pjöngjang im September 2023.  © STR / KCNA VIA KNS / AFP
Kims Raketen-Truck verfügt über 12 Abschussrohre für 122-mm-Raketen.
Kims Raketen-Truck verfügt über 12 Abschussrohre für 122-mm-Raketen.  © STR / KCNA VIA KNS / AFP
Auch ein als Muldenkipper getarntes Modell wurden bei der Parade gezeigt.
Auch ein als Muldenkipper getarntes Modell wurden bei der Parade gezeigt.  © STR / KCNA VIA KNS / AFP

Getarnte Waffensysteme: Neue Dynamik an der Front?

Schon jetzt setzt die Ukraine erhebliche Mittel ein, um das frontnahe Gebiet zu überwachen. Doch das Straßennetz ist im Donbas gut ausgebaut, zivile Fahrzeuge fahren dort häufig.

Nach Einschätzung des Fachportals wäre ein Mehrfachraketenwerfer, der als ziviler Lastwagen getarnt ist, für die russische Seite von großem Vorteil. Solche Fahrzeuge könnten sich nahe der Kontaktlinie bewegen, ohne Verdacht zu erregen. Ein enormer Pluspunkt in einem Krieg, der von Drohnen geprägt ist und in dem Tarnung alles ist. Verglichen mit fortschrittlicheren Waffensystemen dürfte der Raketenwerfer zudem nur ein Bruchteil der Ressourcen kosten.

Ob sich der Raketen-Truck sinnvoll in die russische Operationstaktik integrieren lässt und ob das Gerät auch abseits gut ausgebauter Straßen brauchbar ist, muss sich allerdings erst noch zeigen.

Titelfoto: Montage: X/TheDeadDistrict, STR / KCNA VIA KNS / AFP

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