"Nach Berlin": Sind russische Helis auf dem Weg nach Deutschland?
Berlin - Die russische Invasion in die Ukraine dauert an. Auch hierzulande haben manche Menschen Angst, dass sich der Krieg auf andere Länder ausweiten könnte, etwa Deutschland.
In den sozialen Medien kursieren nun Fotos eines Hubschraubers der russischen Armee, der die Aufschrift "nach Berlin" trägt und angeblich in derzeitigen Gefechten eingesetzt wurde.
Auf dem verbreiteten Foto entdeckt man verschiedene Details auf dem Hubschrauber. Zum einen sind der Schriftzug "RF91165" und der rote Stern als Symbol der russischen Streitkräfte zu erkennen.
Außerdem sieht man den kyrillischen Schriftzug "на Берлин", der tatsächlich mit "nach Berlin" übersetzt werden kann.
Es ist aber noch ein weiterer kyrillischer Schriftzug zu erkennen: "ВBС РОССИИ" - die Bezeichnung der russischen Luftstreitkräfte bis 2015. Danach wurden diese in "BKC РОССИИ", russische Luft- und Raumfahrtkräfte, umbenannt. Deren Ausrüstung wird seitdem mit dieser Bezeichnung beschriftet.
Ältere Medienberichte wie die der russischen Nachrichtenagentur Nakanune erwähnten bereits 2015 die Beschriftung "nach Berlin" und bezogen sich dabei auf den Einsatz der russischen Armee im Zweiten Weltkrieg. Auch deutsche Medien berichteten damals von dieser Praxis.
Auf dem Foto des Hubschraubers ist noch ein weiteres Detail zu erkennen. Am unteren Bildrand sieht man das Kennzeichen des Hubschraubers sowie die Foto-Nummer 21351 und die URL "RussianPlanes.Net". Auf einer Übersicht der Seite ist das Hubschrauber-Foto zu finden.
"Nach Berlin"-Hubschrauber-Foto ist offenbar schon älter
Laut den Angaben auf dem Portal wurde es im Jahr 2017 hochgeladen, im russischen Woronesch aufgenommen und stammt vom User Andrej Proskurin. Klickt man auf die Jahreszahl, werden verschiedene Flugzeuge gezeigt, die zum Teil aus vergangenen Jahrzehnten stammen.
Das ist ein Hinweis darauf, dass es sich bei der Jahreszahl um den Zeitraum des Uploads handelt und nicht um den Produktions- oder Einsatzzeitraum. Wann genau das Foto aufgenommen wurde, ist allerdings nicht bekannt.
Titelfoto: Efrem Lukatsky/AP/dpa