Landesbischof hofft, dass Trump den Ukraine-Krieg beendet!

Von Dörthe Hein

Magdeburg - Der Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Friedrich Kramer (60), hofft auf ein Ende des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine - möglicherweise auch mithilfe des designierten US-Präsidenten Donald Trump (78).

Landesbischof Kramer (60), der auch Friedensbeauftragter der EKD ist, fordert, dass das Töten und Sterben durch den russischen Angriffskrieg endlich aufhört. (Archivbild)
Landesbischof Kramer (60), der auch Friedensbeauftragter der EKD ist, fordert, dass das Töten und Sterben durch den russischen Angriffskrieg endlich aufhört. (Archivbild)  © Hendrik Schmidt/dpa

"Das ist brutalstes Sterben in einer wahnsinnigen Situation, wo sie als Soldat nicht wissen, von wo die Angriffe kommen. Da fliegen Drohnen, kommen plötzlich von oben und das können viele sich, glaube ich, gar nicht vorstellen", sagte Kramer, der auch Friedensbeauftragter der Evangelischen Kirche in Deutschland ist.

"Wir sehen interessanterweise relativ wenige Kriegsbilder in concreto, denn das würde uns alle zu Kriegsgegnern machen. Das kann man nicht ertragen." Und weiter: "Deswegen muss das Töten und Sterben auch sofort aufhören", so Kramer.

"Es ist vielleicht absurd, aber vielleicht ist Präsident Trump eine Chance, dass da jetzt erst mal ein Waffenstillstand einkehrt. Es wird ein extrem komplizierter Weg zu einer Nachkriegsordnung."

Ukraine-Krieg: Ukraine startet neue Offensive im Gebiet Kursk
Ukraine Ukraine-Krieg: Ukraine startet neue Offensive im Gebiet Kursk

Trump hat sich vorgenommen, den russischen Angriffskrieg in der Ukraine in kürzester Zeit zu beenden. In der EU und in europäischen NATO-Staaten wird erwartet, dass Trump versuchen könnte, Kiew und Moskau zu Verhandlungen zu drängen.

Donald Trump könnte Unterstützung der Ukraine massiv verändern

Laut Kramer könnte der künftige US-Präsident Donald Trump (78) die Möglichkeit haben, zum Ende des Krieges beizutragen.
Laut Kramer könnte der künftige US-Präsident Donald Trump (78) die Möglichkeit haben, zum Ende des Krieges beizutragen.  © Evan Vucci/AP/dpa

Mit Blick auf die Möglichkeiten des künftigen US-Präsidenten Trump sagte Kramer:

"Was er machen kann, ist auf jeden Fall die Unterstützung der Ukraine massiv verändern oder gar völlig einschränken. Und dann ist klar, dass die Ukraine, da sie diesen Krieg nicht aus eigener Kraft gewinnen kann, genötigt ist, Zugeständnisse zu machen. Das wäre für viele Ukrainer bitter."

Der Landesbischof hob hervor: "Entscheidend, und das wäre wichtig, ist, dass die internationale Gemeinschaft sich stark einmischt und Bedingungen schafft, die eine Form der Verhandlungen ermöglichen, die dann auch wirklich in einen Frieden mündet."

Den Landesbischof beschäftigt auch die Legitimierung des Krieges: "Was ich eine spannende Frage finde, ist die, ob man in einem demokratischen Land nicht darüber abstimmen können müsste, ob dieser Krieg beendet wird und unter welchen Bedingungen."

Titelfoto: Bildmontage: Evan Vucci/AP/dpa, Hendrik Schmidt/dpa

Mehr zum Thema Ukraine: