Kreml-Korruption: Ex-Geliebte von Sergei Schoigu soll endlich abgeschoben werden
Vilnius (Litauen) - Dass die russische Führungsriege - fast ausschließlich rüstige Männer im besten Alter - eine Vorliebe für deutlich jüngere Frauen haben, ist längst kein Geheimnis mehr. So handhabte es auch Putins Verteidigungsminister Sergei Schoigu (67). Doch jetzt gab es Ärger: Seine Ex verklagte Litauen, denn sie will nicht zurück nach Russland. Die Hintergründe sind bizarr.
Der merkwürdige Fall beschäftigte die Gerichte im EU-Staat Litauen. Eine Russin hat Klage eingereicht: Jelena Schebunowa, die mit einem Litauer verheiratet ist, wehrt sich gegen ihre Abschiebung.
Dabei gibt es gute Gründe, dass die schwerreiche Geschäftsfrau ein Risiko für die nationale Sicherheit sein könnte, wie der öffentlich-rechtliche Sender LRT berichtet. Denn Schebunowa, die inzwischen Kaminskas heißt, ist die ehemalige Geliebte von Russlands Verteidigungsminister Sergei Schoigu (67), wie Investigativ-Journalisten von The Insider herausgefunden haben.
Von 2017 an lebte die ehemalige Stewardess mit ihren beiden Kindern, deren Vater offenbar Schoigu ist, in Litauen. 2019 heiratete sie einen unscheinbaren Kleinunternehmer aus Litauen. Ihr neuer Mann, Adolfas Kaminskas, adoptierte die Kinder und für die Eheleute begann ein kometenhafter Aufstieg. Zuvor verkaufte der Mann Autoteile in einer Plattenbausiedlung in Vilnius.
Doch innerhalb kürzester Zeit bauten sich beide ein weitverzweigtes Wirtschaftsimperium auf, konnten auf lukrative Aufträge aus dem russischen Verteidigungsministerium und dem Amt für Katastrophenschutz zählen. Familie Kaminskas wurde sagenhaft reich. Eine palastartige Immobilie in einem Moskauer Nobelvorort nennen sie natürlich auch ihr Eigen.
Doch ihre Geschäfte machen sie vorzugsweise in Russland und lieber ohne öffentliche Ausschreibungen.
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Für Jelena Schebunowa und Adolfas Kaminskas hätte es ewig so weitergehen können
Es hätte ewig so weitergehen können, doch dann ein Rückschlag: In Litauen wurde Jelena Schebunowa-Kaminskas im August zur Persona non grata erklärt.
Man wollte sie tatsächlich nach Russland abschieben, weil sie eine Gefahr für die nationale Sicherheit sei. Dagegen wehrte sie sich, machte geltend, dass ihre Kinder (zum Verblüffen vieler patriotischer Russen) schon längst die litauische Staatsbürgerschaft hätten. Ein Urteil steht aus, doch Beobachter räumen der "Selfmadefrau" geringe Chancen ein.
Doch in Russland ist man in Einwanderungsfragen bekanntlich flexibel. Wie The Insider berichtet sind die Kaminskas seit April ganz offiziell (wieder) russische Staatsbürger und bemühen sich ihre Beteiligungen und Güter in Litauen zu verkaufen.
Und auch über Sergei Schoigu wurden neue Enthüllungen bekannt: Vieles deutet darauf hin, dass der Verteidigungsminister offenbar kein schlechter Vater ist. Hin und wieder soll er sogar Zeit mit seiner Schattenfamilie verbracht haben, zuletzt offenbar 2021, wie LTR berichtet.
Ob der 67-Jährige sich freut, seine Kinder jetzt wieder öfter zu sehen, ist unklar. Gut möglich, dass der rüstige Senior schon längst eine neue Familie gegründet hat.
Titelfoto: Montage: Mikhail METZEL / SPUTNIK / AFP, 123RF/proslgn