Klitschko-Klartext bei Late Night Berlin: Greift Putin auch Polen an?
Berlin - Ernstes Thema bei Late Night Berlin: In der ersten Sendung nach der Winterpause von Klaas Heufer-Umlauf (38) hat der frühere Boxer Wladimir Klitschko (45) am Dienstag deutliche Worte zum Ukraine-Krieg gefunden.
Per aufgezeichneter Video-Schalte stand der Ukrainer dem Fernsehmoderator Rede und Antwort, wobei er nicht lang um den heißen Brei herum redete.
Kaum auf die verheerenden Angriffe von Wladimir Putin (69) angesprochen, ließ er kein gutes Haar an diesem. Für Klitschko ist der Krieg die "faule Frucht eines kranken Gehirns", wie er klar und deutlich anbringt.
Aber als wäre die Zerstörung in der Ukraine nicht Leid genug, müssen sich laut des ehemaligen Box-Weltmeisters auch andere Staaten vor Putin in Acht nehmen. "Er will auch Moldawien und Georgien und die baltischen Staaten", nannte er potenzielle Kriegsziele zukünftiger Angriffe Russlands.
Zu diesem gehöre irgendwann auch ein Nachbarland Deutschlands, meint Klaas' Gast. Putin werde "immer Ausreden finden, um Polen anzugreifen", erwartet der 45-Jährige trotz anhaltender Friedensverhandlungen.
Diese kann er aber nicht wirklich ernst nehmen: "Für Putin sind Friedensverhandlungen ein Ablenkungsmanöver" mit dem er Zeit gewinne, um weiterhin Krieg zu führen. Bleibt also gar keine Hoffnung auf ein Ende der katastrophalen Zustände?
Wladimir Klitschko mit offenen Worten bei Late Night Berlin
Hoffnung, Solidarität und Spenden: Klitschko und die Ukraine geben nicht auf
"Inzwischen sind es die Ukrainer, die sterben. Das tut extrem im Herzen weh", wurde der jüngere Klitschko-Bruder emotional. Aber dennoch gibt er sich kämpferisch: "Die Hoffnung stirbt zuletzt". Genau diese Hoffnung sei die ukrainische Stärke.
Diese lebe auch von der großartigen Solidarität in Europa, wofür sich der Papa einer siebenjährigen Tochter ausgiebig bedankt.
Um den globalen Zusammenhalt daneben auch noch medial zu stärken, wurde der Hashtag #Weareallukranians ins Leben gerufen.
Damit sich die Ukraine gegen Putin und das russische Militär wehren kann, bittet er nicht nur um weitere Demonstrationen überall in Europa, sondern auch um materielle Unterstützung.
Wer die Möglichkeit hat, solle bitte an das offizielle Konto der Stadt Kiew spenden. "Ich kenne den Bürgermeister ziemlich gut, das können Sie mir glauben", bittet er mit einem Schmunzeln um Vertrauen in seinen älteren Bruder Vitali (50).
Nach dem Video-Gespräch mit Klitschko betonte Klaas vor allem noch einmal die Wichtigkeit, auch in den sozialen Medien klare Kante gegen den Krieg und für den Frieden zu zeigen. Schließlich mache Social Media mittlerweile einen großen Teil der öffentlichen Kommunikation aus.
Titelfoto: Henning Kaiser/dpa, Efrem Lukatsky/AP/dpa (Bildmontage)