Kampf um Kathedrale: Pro-russische Gläubige stürmen ukrainische Kirche

Tscherkassy (Ukraine) - Kampf um eine der größten ukrainischen Kirchen ausgebrochen! Gemeindemitglieder der ukrainisch-orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats (UOC-MP) haben die St.-Michaels-Kathedrale in Tscherkassy im Zentrum des Landes gestürmt!

Fotos und Videos in den sozialen Medien zeigen Kämpfe mit pro-russischen Gläubigen innerhalb und außerhalb der St.-Michaels-Kathedrale in Tscherkassy.  © Bildmontage: Screenshot/X/splendid_pete//X/DevanaUkraine

Die ukrainische Zeitung "Fakty" berichtete unter Berufung auf Militärpriester Wladimir Ridny, dass die Kathedrale am Donnerstagmorgen, dem 17. Oktober nach langer Zeit wieder unter die Kontrolle der Orthodoxen Kirche der Ukraine (OCU) übergegangen sei.

Wenig später hätten laut Bericht lokale Telegram-Kanäle gemeldet, dass sich Anhänger der UOC-MP in der Nähe der Kathedrale versammelt hätten - angeblich, um auf den Leiter der Kirche zu warten. Wie "Fakty" nach Angaben von Augenzeugen berichtete, hätten Gläubige später das Tor aufgebrochen, wären in die Anlage eingedrungen und hätten begonnen, OUC-Seelsorger sowie ihre Gemeindemitglieder mit Tränengas zu vertreiben!

"Während unsere Verteidiger die Grenzen der Ukraine verteidigen, können wir unseren Tempel nicht verteidigen?", so OUC-Priester Ridny und forderte seine Gemeinde auf: "Fahren Sie von zu Hause, von der Arbeit, von überall her! Gerade jetzt."

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Videos und Fotos in sozialen Medien zeigen den Konflikt, der daraufhin in und außerhalb des Gebäudes entbrannte. Dazu kursieren jede Menge Falschmeldungen zu vermeintlichen Hintergründen des Vorfalls.

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Bilder für russische Propaganda

Die St.-Michaels-Kathedrale in Tscherkassy wurde im Jahr 2000 erbaut und ist seit dem 17. Oktober 2024 Teil der Orthodoxen Kirche der Ukraine.  © Facebook/Володимир Рідний

Die Nationale Nachrichtenagentur "Ukrinform" schrieb unter Berufung auf OUC-Metropolit Jewstrati, dass die Zusammenstöße ein Versuch wären, Bilder für russische Propaganda zu erstellen.

Der Leiter der örtlichen Einheit des UOC-MP, Theodosius Snigirev, fiel bereits öfter durch prorussischen Ansichten auf. Der Aufstand sei laut Jewstrati eine bewusste Provokation gewesen.

Bei der Auseinandersetzung hätte es laut Behörden 20 Verletzte gegeben, keiner davon hätte im Krankenhaus behandelt werden müssen. Der Vorfall wird nun von Ermittlungsgruppen der örtlichen Polizei untersucht.

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