Isjum (Ukraine) - Als die ersten Raketen auf die Ukraine fielen, traf Schmuck-Designerin Ewgenia Emerald eine mutige Entscheidung: Sie ließ sich als Scharfschützin ausbilden und kämpfte fortan gegen die russischen Invasoren. An der Front fand sie ihr Liebesglück. Jetzt sagte die 31-Jährige in einer kargen Zeremonie am Schützengraben "Ja!" - ganz in Weiß, das Gewehr immer griffbereit.

Für viele Ukrainer ist Ewgenia schon längst ein Symbol des nationalen Widerstandes. Regelmäßig teilt die junge Soldatin ihre Eindrücke von der Front und spricht den Menschen des Kriegs-geplagten Landes Mut zu. Mehr als 54.000 Abonnenten folgen ihr auf Instagram.

Doch am Freitag überraschte Ewgenia mit so ganz anderen Bildern: Die 31-jährige Scharfschützin und ihr Verlobter Ewgeni gaben sich ganz offiziell das Jawort - In einem Wald unweit der kürzlich zurückeroberten Stadt Isjum, direkt am Schützengraben. Ein General der ukrainischen Armee ließ es sich nicht nehmen Ewgeni und Ewgenia zu trauen.

Die überglückliche Braut trägt Weiß. Eine Soldatenjacke bedeckt ihre Schultern. Derweil tritt Bräutigam Ewgeni in Kampfuniform an den improvisierten Altar. Und statt eines üppigen Brautstraußes gab es nur ein Gesteck aus Weizen!

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"Bescheiden und schnell" sei die Hochzeit gewesen, wie Ewgenia später erklärt.

"Eine perfektere Hochzeit kann ich mir nicht vorstellen!"

Nach der Zeremonie entstanden noch einige Bilder der Hochzeitsgesellschaft (alles Soldaten) und von der Braut im Schützengraben. Kurze Zeit später ging es schon wieder an die Front. So sei das eben unter Militärs, betont die 31-Jährige.

Vor dem Krieg arbeitete Ewgenia als Juwelierin in Kiew und posierte hin und wieder für Modemagazine.

Doch als Wladimir Putin (70) seinen grausamen Krieg im Februar begann, meldete sich die junge Frau sofort zum Dienst in der ukrainischen Armee und durchlief ein kurzes Training als Scharfschützin.

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Wenig später traf die Mutter einer kleinen Tochter Ewgeni, der Soldat im Range eines Offiziers ist. Beide wollen, solange kämpfen, bis auch der letzte russische Soldat aus der Ukraine vertrieben wurde.

Es ist nicht unüblich, dass auch Frauen gegen die russischen Invasoren kämpfen. Häufig gehen die Soldatinnen dabei ein hohes persönliches Risiko ein: Erst vor wenigen Wochen berührte das traurige Schicksal eines brasilianischen Models viele Menschen.