Hamburgs Bürgermeister Tschentscher überraschend nach Kiew gereist
Hamburg/Kiew - Erstmals seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hat mit Hamburgs Erstem Bürgermeister Peter Tschentscher (58, SPD) ein deutscher Landesregierungschef Kiew besucht.
Der SPD-Politiker traf am Montagmorgen mit dem Zug aus Polen kommend in der ukrainischen Hauptstadt ein. Die Reise war aus Sicherheitsgründen nicht angekündigt worden.
Geplant waren im Laufe des Tages unter anderem Treffen mit Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko (52), seinem Bruder Wladimir (48) und Vertretern der Nationalregierung.
Tschentscher folgte mit der Visite einer Einladung Klitschkos. Beide Bürgermeister hatten im April 2022 - zwei Monate nach Beginn des völkerrechtswidrigen Angriffs Russlands - einen "Pakt für Solidarität und Zukunft" zur gegenseitigen Unterstützung ihrer Städte in Krisenzeiten geschlossen.
Hamburg stehe weiterhin fest an der Seite der Menschen in Kiew, sagte Tschentscher. Mit seinem Besuch wolle er ein Zeichen der Solidarität setzen. "Wir leisten humanitäre Hilfe und unterstützen bei der Aufrechterhaltung der Versorgung." Die Menschen in der Ukraine stellten sich der russischen Aggression mit Mut, Ausdauer und großer Kraft entgegen. "Unsere Unterstützung in der Krise muss fortgeführt werden, bis der Krieg beendet ist und der Wiederaufbau beginnen kann", sagte er.
Als Gastgeschenk wollte Tschentscher in Kiew drei Linienbusse der Hamburger Hochbahn übergeben. Außerdem wollte er ein mit Hamburger Spenden finanziertes Hilfsprojekt für vom Krieg traumatisierte Kinder und kommunale Versorgungseinrichtungen besuchen.
Titelfoto: Martin Fischer/dpa-Zentralbild/dpa