Er wird als russischer Held gefeiert: Neonazi-Warlord stirbt offenbar in der Ukraine
Ukraine - Vladimir Zhoga ist tot: Der russische Kommandant galt als Neonazi und grausamer Warlord, dessen Kampfeinheit auch Kriegsverbrechen begangen haben soll. Nun starb er offenbar bei einem Einsatz im Ukraine-Krieg.
Wie unter anderem die britische "DailyMail" berichtet, wurde der Tod des rechtsextremen Zhoga am Samstag von Denis Pushilin, dem Anführer der prorussischen Separatisten-Truppen in der ukrainischen Region Donezk, auf dessen Telegram-Kanal bestätigt.
Demnach soll der Neonazi in der ostukrainischen Stadt Wolnowacha ums Leben gekommen sein - angeblich bei einer Operation, in der Zivilisten bei der Evakuierung geholfen werden sollte. Wolnowacha liegt in einem Gebiet, in dem am Wochenende eigentlich Waffenruhe herrschen sollte, doch die wurde von Russland nicht eingehalten.
Der Separatisten-Anführer Pushilin hatte in seiner Mitteilung viel Lob für den gefallenen Soldaten übrig: Ihm zufolge sei Zhoga "wie ein Held" gestorben.
Eine sehr positive Wortwahl, um einen Neonazi zu beschreiben. Vor allem, da die russische Invasion laut Wladimir Putin (69) doch eigentlich dem Ziel dienen soll, die Ukraine zu "entnazifizieren".
Wer genau also war Vladimir Zhoga? Und warum könnte sein Tod einen herben Rückschlag für den russischen Vormarsch bedeuten?
Vladimir Zhoga und seinem "Bataillon Sparta" werden Kriegsverbrechen vorgeworfen
Zhoga war seit 2016 Anführer des sogenannten "Bataillon Sparta". Dabei handelt es sich um eine Militäreinheit, die in der Volksrepublik Donezk aktiv ist - also in einem Gebiet, das eigentlich zur Ukraine gehört, das aber von Russland vor Kurzem die Unabhängigkeit zugesprochen bekommen hat.
Die prorussische Militär-Gruppierung existiert bereits seit 2014 und besteht vor allem aus Neonazis, die sich freiwillig am Kampf gegen die ukrainischen Truppen beteiligen möchten. Schon vor dem Ausbruch des aktuellen Kriegs waren sie in der Krisenregion immer wieder an Gefechten beteiligt.
Zudem werden dem "Batallion Sparta" unterschiedliche Kriegsverbrechen vorgeworfen, von denen einige sogar in Videos dokumentiert worden sein sollen - Vladimir Zhoga selbst soll zum Beispiel ukrainische Kriegsgefangene ermordet haben. So hat er sich auch den Titel eines "Warlords" verdient.
Mit seinem Tod verliert der russische Präsident Putin nun also einen wichtigen Kommandanten in seinem Angriff auf die Ukraine - und das, nachdem in den vergangenen Tagen schon weitere Top-Generäle der Russen ums Leben gekommen waren.
Titelfoto: imago/ITAR-TASS