Ein Jahr Krieg in der Ukraine: Diese Bilder werden wir nicht mehr vergessen

Kiew (Ukraine) - Ein Jahrestag, bei dem es keinen Grund zum Feiern gibt: Der brutale Überfall Russlands auf die Ukraine jährt sich am heutigen Freitag zum ersten Mal.

In einer TV-Ansprache kündigte der russische Präsident Wladimir Putin (70, l.) in der Nacht zum 24. Februar 2022 an, eine "Spezialoperation" zur "Entnazifizierung" der Ukraine zu starten. Als Wolodymyr Selenskyj (45) 2019 an die Spitze der Ukraine gewählt wurde, kannten ihn wohl die meisten im Land und die wenigsten außerhalb.
In einer TV-Ansprache kündigte der russische Präsident Wladimir Putin (70, l.) in der Nacht zum 24. Februar 2022 an, eine "Spezialoperation" zur "Entnazifizierung" der Ukraine zu starten. Als Wolodymyr Selenskyj (45) 2019 an die Spitze der Ukraine gewählt wurde, kannten ihn wohl die meisten im Land und die wenigsten außerhalb.  © Montage: dpa/TASS/Russian President Press Office, dpa/ZUMA Press Wire/APA Images

Sieben Jahre waren seit der Annexion der Krim vergangen, als die Russen im April 2021 begannen, entlang der gemeinsamen Grenze Tausende Truppen zusammenzuziehen.

Im Osten der Ukraine beschossen sich bereits prorussische Separatisten und staatstreue Militärs. Westliche Geheimdienste dokumentierten ab Herbst '21 "ungewöhnliche" Truppenbewegungen in Russland und Belarus, die Amerikaner sprachen von 175.000 Mann.

Die Androhungen von Sanktionen liefen ins Leere, alle diplomatischen Bemühungen waren umsonst: Am 24. Februar 2022 - es war 4.29 Uhr - befiehl Kriegsherr Wladimir Putin (70) eine "militärische Spezialoperation in der Ukraine" und ließ ins Nachbarland einmarschieren.

Kampf um Kathedrale: Pro-russische Gläubige stürmen ukrainische Kirche
Ukraine Kampf um Kathedrale: Pro-russische Gläubige stürmen ukrainische Kirche

Die Eindrücke der vergangenen zwölf Monate haben sich für immer ins kollektive Gedächtnis gebrannt. Ein trauriger Rückblick:

Am Morgen des 24. Februars schlugen Raketen in Kiew ein. Russische Truppen versuchten damit, die ukrainische Hauptstadt rasch unter ihre Kontrolle zu bringen. Sternförmig attackierten sie die Millionenstadt zu Luft und an Land - und scheiterten. Nach wochenlanger Belagerung zogen sich Putins Truppen wieder zurück. Das Geheul der Luftangriffs-Sirenen blieb.
Am Morgen des 24. Februars schlugen Raketen in Kiew ein. Russische Truppen versuchten damit, die ukrainische Hauptstadt rasch unter ihre Kontrolle zu bringen. Sternförmig attackierten sie die Millionenstadt zu Luft und an Land - und scheiterten. Nach wochenlanger Belagerung zogen sich Putins Truppen wieder zurück. Das Geheul der Luftangriffs-Sirenen blieb.  © IMAGO/ZUMA Wire/Ukrainian President s Office
Nach russischen Bombenangriffen lag der Kiewer Vorort Borodjanka Anfang April nahezu komplett in Schutt und Asche. Das Ausmaß der Zerstörung war gigantisch. Diejenigen der 12.000 Einwohner, die überlebten, standen vor den Trümmern ihrer Existenz.
Nach russischen Bombenangriffen lag der Kiewer Vorort Borodjanka Anfang April nahezu komplett in Schutt und Asche. Das Ausmaß der Zerstörung war gigantisch. Diejenigen der 12.000 Einwohner, die überlebten, standen vor den Trümmern ihrer Existenz.  © dpa/Kay Nietfeld
Russlands Erbarmungslosigkeit zeigte sich spätestens im März, als sie in Mariupol eine Geburtenklinik bombardierten. Die hochschwangere Frau auf dem Bild gebahr kurz nach der Bombardierung ihr Kind. Beide starben noch am selben Tag.
Russlands Erbarmungslosigkeit zeigte sich spätestens im März, als sie in Mariupol eine Geburtenklinik bombardierten. Die hochschwangere Frau auf dem Bild gebahr kurz nach der Bombardierung ihr Kind. Beide starben noch am selben Tag.  © dpa/AP/Evgeniy Maloletka
Nachdem klar wurde, dass Putins Truppen tatsächlich einmarschieren, verließen bereits am ersten Tag des Krieges Tausende ihre Heimatstadt Kiew. Seit Beginn des Krieges sind laut UN knapp 19 Millionen Menschen auf der Flucht.
Nachdem klar wurde, dass Putins Truppen tatsächlich einmarschieren, verließen bereits am ersten Tag des Krieges Tausende ihre Heimatstadt Kiew. Seit Beginn des Krieges sind laut UN knapp 19 Millionen Menschen auf der Flucht.  © dpa/AP/Emilio Morenatti
Mit einem "Z" gekennzeichnet, rollten seit Februar 2022 unzählige Convoys aus Richtung Krim, Belarus und dem Osten in die Ukraine. Ob "Westen", "sofort" oder "Sieg" - bis heute ist nicht endgültig geklärt, wofür das "Z" wirklich steht.
Mit einem "Z" gekennzeichnet, rollten seit Februar 2022 unzählige Convoys aus Richtung Krim, Belarus und dem Osten in die Ukraine. Ob "Westen", "sofort" oder "Sieg" - bis heute ist nicht endgültig geklärt, wofür das "Z" wirklich steht.  © dpa/TASS/Sergei Malgavko
Der Blitzkrieg-Versuch auf Kiew scheiterte nach wenigen Wochen. Als sich der Nebel rings um die Hauptstadt lichtete, deckten sich erste Kriegsverbrechen auf. Soldaten dokumentieren hier auf den Straßen des Kiewer Vororts Irpin das Ausmaß der Zerstörung.
Der Blitzkrieg-Versuch auf Kiew scheiterte nach wenigen Wochen. Als sich der Nebel rings um die Hauptstadt lichtete, deckten sich erste Kriegsverbrechen auf. Soldaten dokumentieren hier auf den Straßen des Kiewer Vororts Irpin das Ausmaß der Zerstörung.  © dpa/ZUMA Press Wire/SOPA Images/Laurel Chor
Bei Russlands Krieg gegen die Ukraine ist auch die Anlage von Europas größtem Atomkraftwerk unter Beschuss geraten.
Bei Russlands Krieg gegen die Ukraine ist auch die Anlage von Europas größtem Atomkraftwerk unter Beschuss geraten.  © dpa/Kernkraftwerk Saporischschja
Zivilisten überqueren die beschossene Brücke in Irpin. Die ukrainische Front beschloss, die Brücke zu zerstören, weil sie der direkte Weg für den russischen Konvoi aus Belarus in die Hauptstadt ist.
Zivilisten überqueren die beschossene Brücke in Irpin. Die ukrainische Front beschloss, die Brücke zu zerstören, weil sie der direkte Weg für den russischen Konvoi aus Belarus in die Hauptstadt ist.  © dpa/Europa Press/Diego Herrera
Durch die russische Invasion waren Millionen Menschen aus der Ukraine dazu gezwungen, ihr Heimatland zu verlassen - darunter vor allem Frauen, Kinder, Heranwachsende. Der Krieg sorgte nach Angaben der EU-Asylbehörde für die größte Flüchtlingsbewegung seit dem Zweiten Weltkrieg.
Durch die russische Invasion waren Millionen Menschen aus der Ukraine dazu gezwungen, ihr Heimatland zu verlassen - darunter vor allem Frauen, Kinder, Heranwachsende. Der Krieg sorgte nach Angaben der EU-Asylbehörde für die größte Flüchtlingsbewegung seit dem Zweiten Weltkrieg.  © dpa/ZUMA Press Wire/Hector Adolfo Quintanar Perez
Mit dem Fortschreiten des Krieges erlebten die Soldaten alle Jahreszeiten an der Front. Die Winter in der Ukraine sind eisig. Mittlerweile bekommt die Ukraine aber Unterstützung aus dem Westen. Ein Soldat sitzt hier in einem (trotzdem kalten) Artilleriefahrzeug.
Mit dem Fortschreiten des Krieges erlebten die Soldaten alle Jahreszeiten an der Front. Die Winter in der Ukraine sind eisig. Mittlerweile bekommt die Ukraine aber Unterstützung aus dem Westen. Ein Soldat sitzt hier in einem (trotzdem kalten) Artilleriefahrzeug.  © dpa/AP/Libkos
Auf der ganzen Welt solidarisierte sich die Zivilbevölkerung mit den Menschen in der Ukraine und gegen den russischen Aggressor.
Auf der ganzen Welt solidarisierte sich die Zivilbevölkerung mit den Menschen in der Ukraine und gegen den russischen Aggressor.  © IMAGO/NurPhoto/Mauro Ujetto
Das Asow-Stahlwerk war der letzte Rückzugsort der ukrainischen Einheiten im besetzten Mariupol. Wochenlang kämpften ukrainische Soldaten um die letzte Bastion des Widerstands in der Hafenstadt. Erst nach wochenlanger Belagerung ergaben sich 264 Kämpfer (53 davon schwer verletzt) in russische Gefangenschaft.
Das Asow-Stahlwerk war der letzte Rückzugsort der ukrainischen Einheiten im besetzten Mariupol. Wochenlang kämpften ukrainische Soldaten um die letzte Bastion des Widerstands in der Hafenstadt. Erst nach wochenlanger Belagerung ergaben sich 264 Kämpfer (53 davon schwer verletzt) in russische Gefangenschaft.  © dpa/AP/Azov Special Forces Regiment of the Ukrainian National Guard Press Office/Dmytro 'orest' Kozatskyi
Wenige Tage nach Beginn des russischen Angriffskrieges läutete Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD) die "Zeitenwende" in der deutschen Sicherheitspolitik ein und kündigte Waffenlieferungen an die Ukraine an sowie ein 100-Milliarden-Programm für die Bundeswehr. Doch gerade die Unterstützung der Ukraine mit einsatzfähigen Kampfpanzern geriet zur andauernden Hängepartie.
Wenige Tage nach Beginn des russischen Angriffskrieges läutete Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD) die "Zeitenwende" in der deutschen Sicherheitspolitik ein und kündigte Waffenlieferungen an die Ukraine an sowie ein 100-Milliarden-Programm für die Bundeswehr. Doch gerade die Unterstützung der Ukraine mit einsatzfähigen Kampfpanzern geriet zur andauernden Hängepartie.  © dpa/Marcus Brandt
Der Osten ist gefallen. Doch weite Teile des Landes liegen noch immer in den Händen der ukrainischen Kämpfer.
Der Osten ist gefallen. Doch weite Teile des Landes liegen noch immer in den Händen der ukrainischen Kämpfer.  © dpa-infografik

Mehr als 7500 Zivilisten ließen in diesem sinnlosen Krieg bereits ihr Leben, zudem Zehntausende Soldaten auf beiden Seiten. Fast 19 Millionen Menschen flüchteten laut UN-Schätzungen vor Putins Bomben.

Titelfoto: Montage: IMAGO, dpa

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