Transmädchen (3) versuchte, sich den Penis abzuschneiden

Staffordshire (England) - Ein kleines Kind sitzt traurig und allein in seinem Zimmer. Die Hose liegt auf dem Boden, in der Hand hält es eine Schere.

Die kleine Logan Bratton spürte schon früh, dass etwas mit ihr nicht stimmte. (Symbolbild)
Die kleine Logan Bratton spürte schon früh, dass etwas mit ihr nicht stimmte. (Symbolbild)  © 123rf/stockbroker

Es ist ein Bild, welches die zweifache Mutter Jess Bratton (25) vermutlich nie wieder vergessen wird und doch ist es der Moment, in dem sie realisierte: Ihr damals dreijähriger Sohn Logan machte keine Phase durch, sondern identifiziert sich wahrhaftig als weiblich.

"Ich war in der Küche und machte das Abendessen, mit dem Rücken zu Logans Zimmertür. Sie plapperte mit ihren Puppen, verstummte aber plötzlich."

Bratton war verwundert.

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"Ich rief ihren Namen, bekam aber keine Antwort. Sekunden später ging ich in ihr Zimmer und sah sie mit heruntergelassener Hose auf dem Bett sitzen und eine Schere an ihr Glied halten."

Ein Schockmoment für die 25-Jährige, die aufkeuchte und ihrer Tochter schnellstmöglich das Schneidwerkzeug abnahm.

"Dann habe ich sie einfach in den Arm genommen, und wir haben beide geweint."

Wie die britische Boulevardzeitung The Mirror berichtete, war dies der Tag, an dem Bratton der Ernst der Lage erst so wirklich bewusst wurde.

"Es war nicht nur eine Phase; mein kleiner Junge wollte wirklich ein Mädchen sein."

Mit sechs Jahren fragte Logan das erste Mal nach einer Geschlechtsumwandlung

In ihren neuen Klamotten fühlte sich Logan gleich viel wohler. (Symbolbild)
In ihren neuen Klamotten fühlte sich Logan gleich viel wohler. (Symbolbild)  © 123rf/evgenyatamanenko

Der jungen Mutter war klar: Etwas musste sich ändern – und zwar schnell.

Sie wandte sich an den Hausarzt der Familie und erklärte ihm alles – von Logans Vorliebe zu Puppen und Kleidern bis hin zu dem Vorfall mit der Schere.

"Er sagte, dass wir nicht wirklich etwas tun könnten, bat mich aber, Logan in der Zwischenzeit gut im Auge zu behalten."

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Für jegliche Behandlungen war Logan einfach noch zu jung.

Von da an schien das Kind jedoch regelrecht aufzublühen. Mit dem Segen der Mutter trug die Kleine immer mehr kurze Oberteile und Kleider und fühlte sich wohler denn je.

Gemeinsam mit Bratton probierte sie die verschiedensten Frisuren aus und ab und an wurde auch mit Schminke experimentiert.

Doch während sich der Zustand des Kindes deutlich verbesserte, fehlte dennoch ein wichtiger Teil.

"Als Logan sechs Jahre alt war, fing sie an, über eine Geschlechtsumwandlung zu sprechen."

Logan könnte bald schon einen Termin in einer Klinik bekommen

Auf die Kleider ihrer kleinen Schwester war Logan oft neidisch. (Symbolbild)
Auf die Kleider ihrer kleinen Schwester war Logan oft neidisch. (Symbolbild)  © 123RF/belchonock

"Sie sagte mir, dass sie ihre Geschlechtsteile nicht mehr haben wolle und betonte immer wieder, sie wolle eine 'Mary', so wie ich und ihre Schwester!"

Daraufhin versuchte Bratton, ihrer Tochter Mut zu machen: "Ich sagte ihr, dass die Ärzte ihr helfen könnten, wenn sie etwas älter sei."

Und nun scheint es bald endlich so weit zu sein.

Nach wiederholten Anfragen und Bitten um eine Geschlechtsumwandlung, warten die heute achtjährige Logan und ihre Mutter nun auf einen Termin beim "Gender Identity Development Service" (GIDS) in London.

Titelfoto: 123rf/stockbroker

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