Transgender-Mann bringt zweites Kind zur Welt
England - Freddy McConnell (36) ist mit weiblichem Geschlecht geboren worden, lebt aber seit über einem Jahrzehnt als Mann. Nun ist er zweifacher Vater.
Der Journalist sorgte 2018 als "schwangerer Mann" weltweit für Schlagzeilen, als er seinen Sohn austrug.
Zuvor ließ er sich das Brustgewebe entfernen, nahm männliche Hormone ein, behielt aber seine weiblichen Fortpflanzungsorgane.
2017 setzte er die Behandlung mit Testosteron aus, um mithilfe eines Samenspenders schwanger zu werden.
Inzwischen ist er auch Vater einer Tochter. Wie er auf seiner Instagramseite mitteilte, kam diese am vergangenen Wochenende per Notkaiserschnitt auf die Welt.
"Da warst du. Entschlossen, alle Pläne durcheinanderzubringen und alle Herzen zu stehlen. Du hast meins – ich bin ein hoffnungsloser Fall – und das deines Bruders wirst du auch stehlen, sobald wir zu Hause sind", schreibt er neben einem Foto, dass ihn und seinen Nachwuchs kurz nach der Geburt zeigt.
"Mein Geschlecht und meine Transität haben sich nie weniger relevant angefühlt als jetzt. Sie sind deshalb aber nicht weniger real, nur mal so nebenbei."
Transgender-Mann Freddy McConnell wurde in Großbritannien nicht als Vater anerkannt
Doch bis es zu dem glücklichen Moment kam, musste der 36-Jährige einen langen Rechtsstreit durchstehen.
Denn obwohl er in seiner Heimat Großbritannien gesetzlich als Mann gilt, wird er in der Geburtsurkunde seines ersten Babys als dessen Mutter geführt.
Eine Klage vor Gericht, um das ändern zu lassen, scheiterte.
Deshalb entschied er sich dazu, nach Schweden zu fahren und dort seine Tochter zu gebären, denn in dem nordeuropäischen Land konnte er sich direkt als Vater registrieren lassen.
In der ARD-Mediathek ist aktuell eine Dokumentation über ihn mit dem Titel "Der schwangere Mann" (Originaltitel "Seahorse") abrufbar, in dem Filmemacherin Jeanie Finlay ihn während seiner ersten Schwangerschaft begleitet.
Titelfoto: Screenshot/Instagram/freddy.mcconnell