Jugendliche schlagen Transfrau auf offener Straße bewusstlos: "Bin immer noch geschockt"

Stolberg (NRW) - Ein widerlicher Angriff beschäftigt die Kupferstadt Stolberg! Mitten am Tag schlugen Jugendliche eine Transfrau nieder und ließen diese bewusstlos liegen.

Die Stolberger Stadtverwaltung steht an der Seite von Hanna Kaltenborn (m., weiße Jacke), die Opfer eines brutalen Angriffs war.
Die Stolberger Stadtverwaltung steht an der Seite von Hanna Kaltenborn (m., weiße Jacke), die Opfer eines brutalen Angriffs war.  © Tobias Schneider / Kupferstadt Stolberg

Hanna Kaltenborn (40) wollte nur ihre Mittagspause machen, doch es endete in einem Albtraum. Nachdem sich die Verwaltungsfachangestellte einen Kaffee geholt hatte, wurde sie von mehreren Jugendlichen verbal angegriffen.

"Ich bin noch immer geschockt", sagte die 40-Jährige der Bild und erzählt weiter: "Da saßen mehrere Jugendliche auf einer Bank und beleidigten mich lautstark als Schwuchtel."

Dann geschah der widerliche Angriff auf die Transfrau. Als sie zurück in ihr Büro ging, schlug man sie von hinten nieder. An mehr kann sich Kaltenborn über den Überfall, der bereits am 13. Februar geschah, nicht erinnern. "Ich bin zu Boden gegangen. Dann weiß ich nichts mehr."

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Hanna Kaltenborn erlitt eine Gehirnerschütterung, eine Platzwunde am Auge und schwere Prellungen. Ihr Glück war, dass Schüler die 40-Jährige fanden und direkt eine Lehrerin riefen. Diese alarmierte den Notarzt und die Polizei. Ein Rettungswagen brachte sie dann ins Krankenhaus.

Die Polizei ermittelt aufgrund des Überfalls. Doch "die Motivlage deutet darauf hin, dass der Angriff in der Transsexualität von Frau Kaltenborn begründet ist", wie Tobias Schneider, Sprecher der Stadt Stolberg mitteilte.

Hanna Kaltenborn wurde als Mann geboren

Hanna Kaltenborn lebt seit drei Jahren offen als Frau, geboren wurde sie jedoch als Mann. Auch in der Verwaltung hatte sie noch als Mann angefangen. "Die Kollegen, Freunde und Familie stehen alle hinter mir", sagt das Opfer gegenüber der Bild.

Auch die Stolberger Verwaltung zeigte sich geschockt über den Vorfall und verurteilt diesen. "Wir sind angesichts dieses schrecklichen Verbrechens gegen unsere Kollegin geschockt", erklärt Bürgermeister Patrick Haas (SPD).

Transfeindlichkeit habe "genauso wie jegliche Gewalt oder Hass gegen Personen, die anders aussehen, denken oder sexuell orientiert sind, in Stolberg keinen Platz."

Titelfoto: Tobias Schneider / Kupferstadt Stolberg

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