Gender-Debatte um Lia Thomas: US-Gouverneur erkennt Transfrau Schwimmtitel ab!
Blacksburg (USA) - Wende im Fall Lia Thomas (22)! Nachdem die Schwimmerin als erste Transfrau einen College-Titel geholt hatte, entbrannte eine hitzige Debatte. Nun schaltete sich sogar Florida-Gouverneur Ron DeSantis (43) ein.
Der Republikaner veröffentlichte am Dienstag ein unterschriebenes Dokument auf Twitter und Facebook. Darin erklärt er, dass er Thomas den Titel aberkenne und stattdessen Emma Weyant (20) die Siegerin sei.
"Indem sie Männern erlaubt, in Frauensportarten anzutreten, zerstört die NCAA Chancen für Frauen, macht ihre Meisterschaften zum Gespött und führt einen Betrug fort", schrieb der 43-Jährige dazu.
Und fügte an: "In Florida weisen wir diese Lügen zurück und erkennen Emma Weyant aus Sarasota als die beste Schwimmerin über 500 Yards an."
Thomas, die mit männlichen Geschlechtsmerkmalen geboren wurde, sicherte sich am vergangenen Donnerstag mit ihrem Erfolg über 500 Yards Freistil (457,2 Meter) die Meisterschaft des amerikanischen College-Verbands NCAA.
Anschließend wurde öffentlich darüber diskutiert, ob die Teilnahme der Transgender-Schwimmerin fair sei. Selbst an ihrer eigenen Universität in Pennsylvania kritisierten andere Sportlerinnen den Titelgewinn.
"Lia hat jedes Recht, ihr Leben authentisch zu leben. Biologisch hat Lia einen unfairen Vorteil gegenüber der Konkurrenz in der Frauenkategorie, wie ihre Platzierungen belegen, die von Platz 462 bei den Männern auf Platz 1 als Frau gestiegen sind", hieß es in einem Statement.
US-Gouverneur Ron DeSantis erkannte Lia Thomas den Sieg ab
Transgender-Schwimmerin Lia Thomas darf ihren NCAA-Titel behalten
Die Erklärung des konservativen US-Politikers hat allerdings lediglich symbolischen Charakter. Offiziell wird die Transgender-Athletin ihren Titel behalten.
DeSantis, der als Verbündeter des Ex-Präsidenten Donald Trump (75) gilt und als Präsidentschaftskandidat für 2024 gehandelt wird, hat keinerlei Einfluss auf die NCAA.
Thomas selbst möchte sich von den Nebengeräuschen nicht ablenken lassen. "Ich versuche, es so weit wie möglich zu ignorieren, mich auf mein Schwimmen zu konzentrieren und alles andere auszublenden", sagte die 22-Jährige nach dem Wettkampf.
Im vergangenen Monat hatte der US-Schwimmverband "USA Swimming" neue Richtlinien vorgestellt, die unter anderem einen strengeren Testosteron-Grenzwert vorsehen. Diese kamen bei der umstrittenen Siegerin aber noch nicht zur Anwendung.
Titelfoto: IMAGO / Icon SMI