Zoo Görlitz warnt: Känguru-Jungtier stirbt nach Silvester-Böllerei

Görlitz - Während sich viele Menschen auf den bunten und lauten Jahreswechsel freuen, erleben Wild- und Haustiere in der Silvesternacht zumeist einen absoluten Albtraum. Böller, Raketen und helle Blitze versetzen sie in Angst und Schrecken. Statt herumzuböllern, bittet der Naturschutz-Tierpark Görlitz um Spenden.

Tiere im Zoo Görlitz werden mit Lautsprechern auf die Silvesternacht vorbereitet.
Tiere im Zoo Görlitz werden mit Lautsprechern auf die Silvesternacht vorbereitet.  © Tierpark Görlitz/I. Plath

Wie der Tierpark mitteilt, seien in der Silvesternacht Fluchttiere wie Hirsche, Antilopen, Kängurus, Hasen und Vögel besonders gefährdet.

"In der Vergangenheit führte der Silvester-Stress sogar dazu, dass ein Känguruweibchen sein Jungtier aus dem Beutel warf, das daraufhin an Unterkühlung verstarb", heißt es in der Pressemitteilung des Zoos.

Um derartigen Szenarien vorzubeugen und Tragödien zu vermeiden, werden die Tiere bereits Wochen vorher auf die Silvesternacht vorbereitet. Über Lautsprecher werden Knallgeräusche abgespielt, um sie an die extreme Lautstärke zu gewöhnen.

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Zudem werden am 31. Dezember die Scheiben blickdicht abgehängt, um die Tiere vor Lichtblitzen zu schützen.

Verzicht auf Böller und Raketen würde Tieren einen großen Gefallen tun

Statt selbst Raketen zu zünden, wäre es möglich, das Feuerwerk in der Innenstadt zu bestaunen.
Statt selbst Raketen zu zünden, wäre es möglich, das Feuerwerk in der Innenstadt zu bestaunen.  © Sebastian Willnow/dpa

Statt mit Familie und Freunden zu feiern, ist der Tierpark-Direktor Dr. Sven Hammer mit Mitarbeitenden in der Silvesternacht vor Ort, um nach den Naturschutz-Park-Bewohnern zu sehen.

Am nächsten Tag werden oft Reste von Feuerwerkskörpern in den Anlagen aufgesammelt, denn schlimmstenfalls kann das Verschlucken dieser Teile zu schweren Vergiftungen oder zum Tod führen.

Am besten wäre es für die Tiere, wenn gar nicht erst geböllert und geknallt wird: "Wir wünschen natürlich allen einen stimmungsvollen Jahreswechsel. Jedoch, so hart das für die Menschen klingen mag, ein kompletter Verzicht auf Pyrotechnik würde den Tierparktieren sowie vielen Wild- und Haustieren einen großen Gefallen tun", so Dr. Hammer.

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Ein guter Neujahrs-Vorsatz wäre laut des Zoo-Direktors eine Spende - zum Beispiel in das Zukunftsprojekt "bedrohte Tibetbären für Görlitz". Ob fünf, 25 oder 100 Euro - jede Spende würde dem Tierpark helfen. "Ab 200 Euro kann man mit der Übernahme eines Puzzleteils sogar ein besonderer Teil des Herzensprojektes werden", heißt es weiter.

Mehr Informationen gibt es hier.

Titelfoto: Tierpark Görlitz/I. Plath

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