Zoo-Nachwuchs mit Seltenheitswert: Wer weiß, um welche Raubtiere es sich hier handelt?
Duisburg - Was für niedliche Vierbeiner! Der Zoo Duisburg freute sich jüngst über seltenen Nachwuchs, der bislang auch noch vor den Augen der Besucher verborgen blieb. Erkennt Ihr auf den ersten Blick, um welche Tiere es sich handelt?
Sie haben rotbraunes Fell, große Kulleraugen und gelten als besonders bedrohte Art: die Fossas.
Schon Anfang Juni wurden drei der madagassischen Raubtiere im Duisburger Zoo geboren, wie ein Zoo-Sprecher am Freitag in einer Mitteilung erklärte. Und bislang haben die Jungtiere - zwei Männchen ("Sambao" und "Kamoro") und ein Weibchen ("Harana") - sich prächtig entwickelt.
"An der Seite von Mutter 'Kinja' erkundet der Nachwuchs die rückwärtige Anlage, klettert auf Baumstämme und ist zunehmend selbstständig", schilderte der Sprecher. Auch ihren ersten Termin bei einer Tierärztin neulich habe das vierbeinige Trio prima überstanden und sei "putzmunter".
Die elfjährige Fossa-Mama "Kinja" kümmert sich bislang rührend um ihre Nachkommen, säuge ihre Kleinen regelmäßig und putze liebevoll ihr Fell, wie es weiter hieß.
"Kinja ist eine fantastische Mutter, die sehr entspannt, fürsorglich und ausgeglichen ist", zeigte sich Revierleiter Mike Kirschner stolz.
Schätzungen versprechen nichts Gutes: Fossas akut vom Aussterben bedroht
Rund 70 Jungtiere der akut bedrohten Art habe der Duisburger Zoo eigenen Angaben zufolge seit Haltungsbeginn am 14. Juni 1980 bereits aufgezogen.
Ein kompliziertes Unterfangen, denn Fossas aufzuziehen, ist laut Kirschner eine wahre Herausforderung: "Frühestens ab dem vierten Monat gehen wir an den Nachwuchs und beobachten vorher die Aufzucht vorher mit Abstand", erklärte der Experte.
Die Tiere reagierten nämlich sensibel auf Störungen und bräuchten im Umgang "viel Ruhe und Routine".
Während in Duisburg nun die nächste Generation der rostbraunen Raubtiere geboren wurde, sei die Situation auf Madagaskar derweil dramatisch. Der Bestand der Fossas in ihrer Heimat ist rapide zurückgegangen - Schätzungen zufolge könnten im schlechtesten Fall nur noch etwa 2500 der seltenen Geschöpfe in Madagaskar leben, wie es in der Mitteilung hieß.
Der Zoo habe bereits 1995 einen Artenschutzfond initiiert, um die Tiere vor Ort besser zu schützen. In diesen könnten europäischen Zoos, aber auch private Förderer, ihre Spenden einzahlen.
Titelfoto: Zoo Duisburg/M. Appel