Vom Aussterben bedroht: Tierpark freut sich über Affennachwuchs
Gettorf - Nachwuchs gegen das Artensterben: Im Tierpark Gettorf hat es in diesem Jahr gleich drei Geburten bei den Schopfmakaken gegeben.
"Wir freuen uns über jeden Nachwuchs", sagte Tierpark-Biologin Gabriele Ismer. Aber über den dieser Affen noch ein bisschen mehr als sonst: Denn die Schopfmakaken sind vom Aussterben bedroht, und der Nachwuchs ist für den Erhalt der gesamten Population wichtig.
Der Bestand in den europäischen Zoos wird durch ein Europäisches Erhaltungszuchtprogramm (EEP) koordiniert. Der Tierpark Gettorf ist eigenen Angaben zufolge einer der wenigen Zoos in Europa, der diese Affen züchtet.
Nach mehreren Jahren Pause, in denen kein Männchen im Tierpark war, gibt es in diesem Jahr nun einen regelrechten Babyboom: Nach zwei Geburten im Frühjahr ist am 6. September ein weiteres Affenbaby geboren worden.
Nachdem im Oktober 2022 der neue Mann Hung aus dem Tierpark Hamm nach Gettorf gezogen ist, habe sich die Frage gestellt, ob es mit der Fortpflanzung klappe, sagte Ismer. Es klappte.
Babyboom im Tierpark Gettorf
Das Weibchen Naomi und ihre Tochter Kira bekamen im Mai am selben Tag Nachwuchs. Für Kira war es die erste Geburt, und sie nahm ihr Baby nicht an. Naomi habe sich dann um beide Jungtiere gekümmert, sagte Ismer.
Die Tierpfleger haben demnach geholfen und etwa milchbildende Tees für die Schopfmakakin gekocht. Sula, die damals noch nicht geschlechtsreif war, und nun ihr erstes Baby gebar, hat sich hingegen gleich um ihren Nachwuchs gekümmert.
Schopfmakaken kommen in der Natur hauptsächlich im äußersten Norden der indonesischen Insel Sulawesi vor. Die tagaktiven Affen leben dort nach Angaben des Tierparks Gettof in kleinen bis mittelgroßen sogenannten matrilinearen Haremsgruppen: Die Weibchen bleiben in ihrer Geburtsgruppe, Männchen werden bei Eintritt der Geschlechtsreife vertrieben.
Und auch die kleinen Affenjungen aus Gettorf müssen den Tierpark verlassen, wenn sie in die Pubertät kommen.
Daher hätte man sich natürlich über Weibchen sehr gefreut, sagte Ismer. Denn die hätten in Gettorf bleiben dürfen.
Titelfoto: Frank Molter/dpa