Seltener Tiger-Nachwuchs im Tierpark Hagenbeck überrascht Besucher
Hamburg - Baby-Überraschung im Tierpark Hagenbeck: In dem Hamburger Zoo gibt es Tiger-Nachwuchs.
Noch sind die beiden Lütten knuffig, doch später werden sie um die 300 Kilogramm wiegen. Denn es handelt sich um Sibirische Tiger, die größten Raubkatzen der Welt. Die Art lebt nur noch im Osten Russlands sowie im Grenzgebiet von Nordkorea und China. Laut Weltnaturschutzunion gibt es weniger als 500 Tiere.
Um die Art zu erhalten, züchten Zoos in Europa gezielt Sibirische Tiger. Zuletzt gab es 2017 in im Tierpark Hagenbeck Nachwuchs. Damals brachte das Weibchen Maruschka vier Jungtiere auf die Welt.
Sie haben Hamburg längst verlassen. Kater Vitali fand sein neues Zuhause im schottischen Blair Drummond Safari Park, Bruder Mischka verschlug es ins ferne Japan, Anushka und Dascha zogen in den Wildpark Lüneburger Heide um.
Vergangene Woche bekam Maruschka erneut Babys, dieses Mal aber nur zwei. Dabei gab es allerdings eine große Überraschung, wie der Tierpark mitteilte.
Deswegen bekommen Besucher die Tiger-Babys vorerst nicht zu sehen
Normalerweise bekommen Tiger ihre Babys in der Nacht. Eigentlich war es auch geplant, dass Maruschka ungestört im Innenbereich der Zoo-Anlage ihren Nachwuchs auf die Welt bringt. Doch sie entschied sich anders. So wurden die beiden Babys am vergangenen Freitag auf der Außenanlage geboren. Eine riesengroße Überraschung für Besucher und Personal.
"Um jede Gefahr von den Jungkatzen abzuwenden, haben wir versucht, Maruschka mit einem Huhn in den sicheren Innenbereich ihrer Anlage zu locken. Hier kann sie ihre Babys in Ruhe säugen", sagte Guido Westhoff, Zoologischer Direktor bei Hagenbeck. Wieso müssen die Kleinen denn rein? "Gerade der große Wassergraben ist für die noch blinden Jungtiere sehr gefährlich."
Tierpark-Besucher werden die beiden Baby-Tiger in den kommenden Wochen nicht mehr zu Gesicht bekommen. Maruschka wird die Zeit mit ihnen im Innengehege verbringen, bis sie stabil genug für ausgiebige Erkundungsgänge in einem speziellen Mutter-Kind-Gehege sind. Das dürfte erst in sechs bis acht Wochen so weit sein.
"Über den Nachwuchs freuen wir uns außerordentlich", sagte Michael Flügger, Tierarzt. Für die Arterhaltung dieser seltenen Tiere sei die Zucht innerhalb des europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) von großer Wichtigkeit.
Titelfoto: Lutz Schnier/Tierpark Hagenbeck