Riesenkängurus machen aus Wilhelma ein Sprungbrett
Stuttgart - Seit dem gestrigen Dienstag ist die Wilhelma um eine weitere Attraktion aus dem fernen Australien reicher.
Erst kürzlich präsentierte der bekannteste Zoo Baden-Württembergs stolz seine Emus, nun haben die Zoobesucher zwei weitere Gäste ins Herz geschlossen: Die Rede ist von Grauen Riesenkängurus.
Dabei wird den Tieren eine besondere Ehre zuteil: Genau diese beiden für Down Under so typischen Arten zieren auch das australische Wappen.
An dieser Stelle lohnt ein kurzer Exkurs in die Historie, denn bei dessen Gestaltung im Jahr 1912 wurden Emu und Känguru auserwählt, da sie sich ausschließlich vorwärts, aber nie rückwärts fortbewegen, also symbolhaft für Fortschritt stehen.
Wie die Wilhelma mitteilte, möchte man auch in Stuttgart einen Schritt nach vorne gehen. Aus diesem Grund sind die Beuteltiere nur vorübergehend im Gehege der Emus und Hühnergänse zu Hause, das sich in unmittelbarer Nachbarschaft zur Vogelfreifluganlage befindet.
Zukünftig sollen sich die beiden Riesenkängurus ihr neues "Wohnzimmer" mit den Wombats teilen.
Graue Riesenkängurus mit gewaltiger Sprungkraft
Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin schwärmt bereits von seinen neuen Schützlingen: Vom kaninchengroßen Potoroo bis zum Grauen Riesenkänguru, das aufgerichtet die Größe eines Menschen erreicht, gebe es in der Wilhelma alle Besucher nicht nur eine der kleinsten, sondern nun auch eine der größten Känguruarten zu bestaunen.
Graue Riesenkängurus sind im Südosten Australiens sowie in Tasmanien heimisch, wo sie in offenen Wäldern und Savannen, auf Acker- und Grasland aufwachsen. Hin und wieder würden sie sich jedoch auch auf Golfplätzen und in Stadtparks blicken lassen.
Und wie sieht es mit dem Speiseplan der großen Pflanzenfresser aus? Bevorzugt futtern die vor allem Gräser, Kräuter, Blätter und Zweige. Dem Grauen Riesenkänguru kann in puncto Sprungkraft wohl niemand das Wasser reichen: Gewaltige Sätze von bis zu 13 Metern sind für das Beuteltier nichts Ungewöhnliches. Ihr bis zu einem Meter langer Schwanz dient dabei als Mittel zur Balance.
Kängurus gelten als äußerst soziale Tiere und leben in Gruppen zusammen. Nur bei geschlechtsreifen Männchen soll es hin und wieder zu kleineren Raufereien kommen. Die Wilhelma ist übrigens eine von wenigen zoologischen Einrichtungen in Europa, in denen Tasmanische Graue Riesenkängurus zu sehen sind.
Titelfoto: Wilhelma / Lisa-Marie Grimmer