Nur noch wenige Tiere in freier Wildbahn: Zuchterfolg im Tierpark Hagenbeck

Hamburg - Für die rund 350 Tierarten die im 8.000 Quadratmetern großen Tropen-Aquariums des Tierpark Hagenbecks in Hamburg leben, stand am heutigen Donnerstag der alljährliche Check-Up an. Es wurde gemessen, gewogen, gezählt und direkt zu Beginn ein Zuchterfolg bewundert.

Die Chinesischen Krokodilschwanzechsen gehören zu den vom Aussterben bedrohten Reptilien.
Die Chinesischen Krokodilschwanzechsen gehören zu den vom Aussterben bedrohten Reptilien.  © Hagenbeck

Denn pünktlich zum Check-up sind am 4. Januar sechs der stark vom Aussterben gefährdeten Chinesischen Krokodilschwanzechsen im Tropen-Aquarium geschlüpft.

"Im ersten Jahr wachsen die Echsen recht wenig, danach gibt es einen Wachstumsschub, sodass sie mit gut anderthalb bis zwei Jahren ausgewachsen sind", erklärte Terraristikleiter Florian Ploetz (38), der den Reptilien-Nachwuchs gewogen und ausgemessen hat.

Zum Größenvergleich wurde der Vater der Babys vorgestellt, der mit rund 134 Gramm deutlich mehr auf die Waage brachte als seine 3 bis 5 Gramm schweren Kinder.

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"Jede Nachzucht ist wertvoll, besonders in Anbetracht der Gefährdung vieler Arten", betonte Dr. Guido Westhoff, Geschäftsführer bei Hagenbeck.

Als Teil der Artenschutzkampagne EAZA (European Association of Zoos and Aquaria) setze sich der Tierpark mit für die Rettung der Krokodilschwanzechse ein. Von den halb-aquatisch lebenden Reptilien gibt es nur noch wenige hundert Exemplare in freier Wildbahn.

Die blaue Schmuck-Languste gehört zu den Zehnfußkrebsen und gelten als sehr intelligente Tiere.
Die blaue Schmuck-Languste gehört zu den Zehnfußkrebsen und gelten als sehr intelligente Tiere.  © Hagenbeck

Von Krebsen bis Anemonen: Weitere Zählungen in Hagenbeck

Neben den Krokodilschwanzechsen wurden am Donnerstag noch drei blaue Schmuck-Langusten (Zehnfußkrebsen) und 27 kupferrote und 11 grüne Blasenanemonen begutachtet.

"Wir führen regelmäßig Zählungen durch, da unsere Anemonen unter sehr guten Bedingungen leben und sie sich aufgrund dessen häufig vermehren. Daher kann sich die Anzahl sehr schnell stark verändern", erklärte die Aquaristikleiterin Elisa Gülzow am Donnerstag.

Beide Arten seien aktuell nicht gefährdet, dass könne sich gerade bei den Schmuck-Langusten aufgrund von Überfischung jederzeit enden.

Titelfoto: Hagenbeck

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