Nachwuchs im Tierpark Hagenbeck: Otter-Babys ärgern Orang-Utans
Hamburg - Dreifacher Nachwuchs im Tierpark Hagenbeck: Die Zwergotter haben Babys bekommen.
Dabei handelt es sich um zwei Weibchen und ein Männchen. Die drei kleinen Kurzkrallenotter (Aonyx cinereus) kamen nach rund 60 Tagen Tragzeit bereits Anfang Juli zur Welt, teilte der Tierpark in Hamburg mit. Aber erst jetzt haben sie ihre Wurfhöhle verlassen.
Seit Anfang der Woche toben die kleinen Tiere durch das Orang-Utan-Haus. Nun wagen sie sich in den Wassergraben rund um die Insel der Menschenaffen.
Dabei kennen die kleinen Raubtiere keine Scheu: Sie schnappen ihren größeren Mitbewohnern das Futter vor der Nase weg. Droht Ärger im Affenhaus?
"Die Vergesellschaftung von Sumatra-Orang-Utans und Kurzkrallenottern stellt eine Bereicherung für beide Arten dar, da sie sich permanent miteinander auseinandersetzen müssen und den Alltag der jeweils anderen Art bereichern", sagte Zootierarzt Michael Flügger. Also alles halb so wild.
Natürlicher Lebensraum der Kurzkrallenotter wird zerstört
Auch in der freien Natur teilen sich die beiden Arten den Lebensraum. Das Verbreitungsgebiet der Kurzkrallenotter erstreckt sich von Indien und dem südlichen China bis nach Borneo und Java – auf den Inseln treffen sie auf die vom Aussterben bedrohten Orang-Utans.
Die Weltnaturschutzunion IUCN stuft die Raubtiere ebenfalls als gefährdet ein.
Kurzkrallenotter, deren Name Zwergotter bekannter ist, erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 45 bis 61 Zentimetern und ein Gewicht von einem bis fünf Kilogramm.
Die Art ist geselliger als alle anderen Otterarten und kommuniziert untereinander durch eine Reihe von Lauten.
Das Fell der Kurzkrallenotter ist bei Menschen nur wenig begehrt. Daher geht der Bestand vor allem wegen der zunehmenden Zerstörung ihres Lebensraumes zurück.
Der Tierpark Hagenbeck möchte beim Erhalt helfen. Jedes Jahr haben die Kurzkrallenotter dort Nachwuchs. Einige Zeit lebt der Wurf mit den Sumatra-Orang-Utans zusammen. Kurz vor der Geschlechtsreife werden sie an andere Zoos in der ganzen Welt vermittelt, um den Bestand zu sichern.
Titelfoto: Lutz Schnier/Tierpark Hagenbeck