Hamburger Zootierarzt äußert sich zu PETA-Kritik zum Eisbären-Baby

Hamburg - Bereits kurz nach der Geburt des Eisbarmädchens im Tierpark Hagenbeck warf die Tierschutzorganisation PETA dem Hamburger Zoo vor, dieses als Publikumsmagnet zu "missbrauchen". Zootierarzt Dr. Michael Flügger widersprach dieser Aussage jetzt gegenüber TAG24.

Dr. Michael Flügger arbeitet seit mehr als 30 Jahren als Zootierarzt im Tierpark Hagenbeck.
Dr. Michael Flügger arbeitet seit mehr als 30 Jahren als Zootierarzt im Tierpark Hagenbeck.  © Madita Eggers/TAG24

Die Geburt der jungen Bärin leiste laut Dr. Guido Westhoff, Zoologischer Direktor bei Hagenbeck, einen wertvollen Beitrag zur Arterhaltung.

Dr. Yvonne Würz, Biologin und Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA, widersprach dieser Aussage Anfang des Jahres.

"Der Eisbären-Nachwuchs im Tierpark Hagenbeck leistet keinen Beitrag zum Artenschutz - die Babys werden lediglich als neuer Publikumsmagnet missbraucht, um die Kassen weiter klingeln zu lassen", so Dr. Würz.

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Am Rande der Taufe des Eisbären-Babys am gestrigen Montag äußerte sich Dr. Michael Flügger zu den Vorwürfen: "Wir versuchen in den Zoos Reservepopulation für die freie Wildbahn zu erhalten", sagte der Zootierarzt auf Nachfrage von TAG24.

"Diese sind dazu da, dass [man], wenn draußen gute Lebensräume vorhanden sind, aber die Tiere aufgrund von Wilderei oder anderen Gründen nicht mehr in ausreichender Zahl vorhanden sind, dann wieder welche herausbringen kann. Das passiert ja auch schon zum Teil."

"Wenn man Eisbärenhaltung richtig macht, dann ist die [Zoohaltung], glaube ich, völlig in Ordnung!"

Das Eisbärbaby "Anouk" im Tierpark Hagenbeck ist das erste seit 20 Jahren und gilt als "kleine Sensation", auch weil es gleich zwei seltene Blutlinien und damit die genetische Vielfalt der Art erhalte.
Das Eisbärbaby "Anouk" im Tierpark Hagenbeck ist das erste seit 20 Jahren und gilt als "kleine Sensation", auch weil es gleich zwei seltene Blutlinien und damit die genetische Vielfalt der Art erhalte.  © Madita Eggers/TAG24

Bei Eisbären gestalte sich das aufgrund des menschengemachten Klimawandels natürlich als schwierig: "Aber vielleicht schafft man es ja doch noch, das Rad wieder zurückzudrehen, und es wird wieder kälter und es gibt wieder mehr Eis sowie Platz für die Eisbären", so Dr. Flügger.

Mit dem ersten Eisbären-Nachwuchs seit 20 Jahren habe es Hagenbeck geschafft, gleich zwei seltene Blutlinien und damit die genetische Vielfalt der Art zu erhalten.

Aber nicht nur Geldmacherei warf PETA dem Tierpark vor, sondern auch Inkaufnahme von gesundheitliche Schäden durch die Gefangenschaft.

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"Die viel zu kleinen Gehege verursachen schwere Verhaltensstörungen bei den intelligenten Tieren - dies steht nun traurigerweise auch dem Eisbärkind in Hamburg bevor", so Dr. Yvonne Würz.

Dr. Flügger hingegen berichtet von einer "sehr positiven" Entwicklung der kleinen Anouk und meint: "Also ich sage mal so, wenn man Eisbärenhaltung und Eisbärenzucht richtig macht, dann ist die [Zoohaltung], glaube ich, völlig in Ordnung."

Titelfoto: Bildmontage: Madita Eggers/TAG24

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