Hagenbecks "kleine Eisprinzessin" ab heute live zu sehen!
Hamburg – Am Dienstagmorgen haben die Tierpfleger des Tierparks Hagenbeck in Hamburg zum ersten Mal den Schieber zum Eisbären-Außengehege geöffnet. Muttertier Victoria und ihr noch namenloser Nachwuchs zögerten keine Sekunde und begaben sich sofort auf Erkundungstour, wie der Zoo am Dienstag mitteilte.
Zum ersten Mal seit mehr als 20 Jahren erblickte im Dezember 2022 eine kleine Eisbärin das Licht der Welt. Eine "kleinen Sensation", wie der Tierpark Ende April verkündete.
Die ersten Monate verbrachte das Jungtier geschützt im Innengehege, über mehrere Kameras konnten die Besucher die ersten Blicke auf das Baby werfen.
Ab dem heutigen Dienstag ist die Bärin täglich ab neun Uhr live zu sehen, zwei Kameras am Gehege werden weiterhin Einblicke in die versteckte Winkel der Anlage geben, so der Tierpark.
Für ihre "kleine Eisprinzessin" ließ der Tierpark die Außenanlage "jungtiersicher" umgestalten und von Grund auf reinigen. So seien beispielsweise Kletternetze angebracht worden, damit das Eisbärenkind auch an tieferen Wasserstellen herausklettern kann.
"Für die weitere Entwicklung des Jungtieres ist es optimal, dass es jetzt noch mehr Abwechslung im Alltag hat und durch die neuen Erfahrungen auf der Außenanlage viel dazu lernt", sagte Zootierarzt Dr. Michael Flügger am Dienstag.
Der rund 40 Kilogramm schweren und etwa einen Meter großen Eisbärin stehen ab sofort viele neue Kletter-, Versteck- und Entdeckungsmöglichkeiten zur Verfügung.
Der erste Sprung ins Wasser wurde bereits gewagt – natürlich mit Mama Victorias Hilfe, die sich laut Dr. Flügger von Anfang an vorbildlich um ihren Nachwuchs gekümmert habe.
PETA übt Kritik an der Eisbären-Haltung in Zoos
Die Geburt der jungen Bärin leiste laut Dr. Guido Westhoff, Zoologischer Direktor bei Hagenbeck, einen wertvollen Beitrag zur Arterhaltung.
Die Tierschutzorganisation PETA widerspricht dieser Aussage und übte schon kurz nach der Verkündung der Baby-News Kritik.
"Der Eisbären-Nachwuchs im Tierpark Hagenbeck leistet keinen Beitrag zum Artenschutz - die Babys werden lediglich als neuer Publikumsmagnet missbraucht, um die Kassen weiter klingeln zu lassen", sagte Dr. Yvonne Würz, Biologin und Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA, in einer Mitteilung.
Und weiter: "Eisbären leiden immens unter der Gefangenschaft. Die viel zu kleinen Gehege verursachen schwere Verhaltensstörungen bei den intelligenten Tieren - dies steht nun traurigerweise auch dem Eisbärkind in Hamburg bevor."
Titelfoto: Götz Berlik