Hagenbeck-Chef greift Mitarbeiter-Gewerkschaft an: "Will Tiere sterben lassen!"
Hamburg - Aufregung im Tierpark Hagenbeck! Die IG BAU, in der die Mitarbeiter des Hamburger Zoos organisiert sind, will im Kampf um einen Tarifvertrag zu einem unbefristeten Streik aufrufen.
In einem offenen Brief an die Gewerkschaft, der TAG24 vorliegt, schlägt Hagenbeck-Geschäftsführer Dirk Albrecht deshalb nun Alarm - er wirft der Gewerkschaft vor, sie wolle die Tiere des Zoos sterben lassen!
Konkret erklärt Albrecht: "Ohne tägliche professionelle und liebevolle Versorgung durch unsere Tierpfleger werden die Tiere bei einem unbefristeten Streik sterben."
Daher fordere er "eine umgehende öffentliche Erklärung der IG BAU", auf einen unbefristeten Streik im Tierpark "zum Schutz des Lebens und des Wohlergehens der Tiere" zu verzichten.
Zudem kündigte Albrecht entsprechende Schritte für den gegenteiligen Fall an: "Notfalls wird der Tierpark gerichtliche Unterstützung gegen die Streikpläne der IG BAU in Anspruch nehmen."
Trotz der Aufforderung der Gewerkschaft sei er überzeugt, dass die "engagierten Tierpfleger ihre Tiere jederzeit gut versorgen und nicht im Stich lassen" würden, so der Hagenbeck-Chef abschließend.
Hagenbeck-Mitarbeiter kämpfen seit anderthalb Jahren für Tarifvertrag
Bereits seit anderthalb Jahren bemühen sich die Mitarbeiter des Zoos für einen Tarifvertrag. Kürzlich hatte Albrecht zumindest eine Lohnerhöhung in Höhe von insgesamt 9,8 Prozent in Aussicht gestellt.
Die Forderungen der Mitarbeiter betrafen aber auch die Anzahl der Urlaubstage, die Wochenarbeitszeit, Kündigungsfristen, Zuschläge für Überstunden und Nachtdienste, wie die "Hamburger Morgenpost" berichtete.
In dem offenen Brief erklärt Albrecht dazu nun: "Entgegen den Behauptungen der IG BAU ist der Tierpark Hagenbeck ein guter Arbeitgeber (...). Unsere Gehälter und Sozialleistungen und Fortbildungen liegen im Durchschnitt aller Zoos."
Titelfoto: Georg Wendt/dpa