Dutzende Frauen ziehen im Zoo blank: Das steckt dahinter!
Dublin - Ein Orang-Utan-Dame im Zoo von Dublin durfte sich ansehen, wie 30 menschliche Frauen direkt vor ihrer Nase blank zogen - natürlich für einen guten Zweck!
Bevor Mujur, so der Name des 19-jährigen Affenweibchens, Ende Juli einen Sohn zur Welt brachte, ergriff der irische Zoo eine außergewöhnliche Maßnahme, um die Gesundheit ihres Babys zu gewährleisten.
So wurden mehre menschliche Mamas aus umliegenden Stillgruppen dazu eingeladen, ihre Neugeborenen direkt vor den Augen des Primaten zu stillen, wie der Dublin Zoo zu Wochenbeginn mitteilte. Insgesamt 30 Frauen folgten dem Aufruf.
Hinter dieser barbusigen Aktion steckte allerdings eine sehr traurige Geschichte: Mujur hatte bereits zuvor zweimal ein Kind zur Welt gebracht - in beiden Fällen starb ihr Nachwuchs, weil sie die nötigen mütterlichen Fähigkeiten, etwa das Stillen, nach der Geburt nicht entwickeln konnte.
Im nun dritten Versuch wollte der Zoo auf Nummer sicher gehen und ließ "keinen Stein umgedreht". So bekam Mujur über einen längeren Zeitraum Besuch von 30 Freiwilligen, die vor ihren Augen anschaulich demonstrierten, wie Frau ein Baby stillt. Auch Videos ihrer Artgenossen wurden ihr vorgespielt.
Allerdings nur teilweise mit Erfolg.
Orang-Utan lernt von menschlichen Mamas das Stillen!
"Mujur war sehr daran interessiert, durch das Glas zuzusehen, wie die Frauen ihre Babys füttern und spiegelte sogar einige ihrer Handlungen wider", beschrieb der Zoo die Reaktion des Orang-Utans.
Der Lerneffekt erzielte zwar eine Wirkung, aber dennoch gelang es der frisch gebackenen Affenmutter nach der Geburt nicht, ihr Baby in der richtigen Position an ihre Zitzen heranzuführen.
Solange wie möglich schaute sich das Zoopersonal die mütterliche Entwicklung von Mujur an, ehe man eingriff und ihren Sohn fortan per Flasche mit Muttermilch versorgte.
Da der Zoo in Dublin allerdings nicht die nötigen Kapazitäten für die Aufzucht des Affenbabys besitzt, soll er in wenigen Wochen zu Experten nach Großbritannien umziehen, die sich normalerweise um junge Affen kümmern, die von ihrer Mutter verstoßen worden sind.
Auch wenn dies bedeutet, dass Mujur ihren Sohn vorerst nicht mehr sehen wird, kann ihre dritte Geburt wahrlich als ein "Happy End" betrachtet werden, denn den Bildern des Zoos zufolge ist ihr Baby putzmunter und unfassbar knuffig.
Titelfoto: Bildmontage: Patrick Bolger/Dublin Zoo/dpa, 123rf/oksun70