Doppelte Babyfreude: Lisztaffen-Zwillinge in Nordsachsen geboren
Von Lutz Brose
Eilenburg - Lisztaffen wurden wegen ihrer weißen Mähne nach dem Komponisten Franz Liszt (1811-1886) benannt. Die verblüffende Ähnlichkeit kann man jetzt gleich doppelt im Landkreis Nordsachsen betrachten.
Lisztäffchen-Mama Erna galt als Sorgenkind. Nach ihrer Geburt 2017 im Tierpark Eilenburg wurde sie von einer rätselhaften Krankheit heimgesucht und äußerst geschwächt.
Ihr Bruder starb. Danach holte der Mini Zoo den ein Jahr älteren Erwin aus Zittau dazu. Doch an Nachwuchs glaubte an der Mulde niemand mehr.
So brachte das Paar 2020 überraschend Zwillinge zur Welt. Ende Juni war es wieder so weit. Die süßen Äffchen trägt meist Vater Erwin auf dem Rücken, die Mama stillt.
Lisztaffen sind nur im Norden Kolumbiens beheimatet und extrem vom Aussterben bedroht. In freier Wildbahn leben nur noch ungefähr 2000 adulte Lisztaffen.
Innerhalb der vergangenen 18 Jahre hat die Gesamtpopulation aufgrund von Lebensraumzerstörung um 80 Prozent abgenommen.
Umso mehr sind solche Einrichtungen wie der Tierpark in Eilenburg zu würdigen, die alles tun, um bedrohte Arten zu erhalten.
Titelfoto: Lutz Brose