Darum leben jetzt diese zwei besonderen Bewohner im Tierpark Perleberg
Perleberg - Die beiden neuen Bewohner des Tierparks in Perleberg (Brandenburg) sind auf den ersten Blick kaum zu erkennen, so gut sind sie versteckt.
Getarnt mit grünem Leopardenmuster liegt eine der beiden Rauschuppenpythons in einem Zweig. Die andere hat sich in eine Ecke verzogen.
Dabei sind die beiden seit diesem Sommer die neue Attraktion im Tierpark, denn sie gehören zur seltensten Schlangenart der Welt. In Perleberg im Landkreis Prignitz sollen sie sich daher vermehren.
Eigentlich ist die Rauschuppenpython in der Kimberley-Region im Nordwesten Australiens zu Hause. Dort wurde sie in den 1970er-Jahren entdeckt, erklärt Tierparkleiterin Michèle Wendt. Vermutlich auf illegalen Wegen sei sie nach Europa gelangt. Das sei aber für die Schlangen letztlich auch ein Glück gewesen: Denn in Deutschland kümmern sich insgesamt fünf Tierparks darum, die gefährdete Art zu erhalten.
In Australien ist die Rauschuppenpython vom Aussterben bedroht.
Prignitz hat Landschaft wie im australischen Outback
Die beiden Exemplare in Perleberg stammen allerdings nicht von der Südhalbkugel, sie sind gebürtige Wuppertaler. Im dortigen Zoo kamen sie zur Welt, durch einen Tausch landeten sie in Perleberg.
Die rund zwei Jahre alten Tiere - ein Weibchen und ein Männchen - sind derzeit zwischen 40 und 60 Zentimeter lang. "In vier bis fünf Jahren werden sie gut zwei Meter lang sein", erklärt Wendt.
Ihr Biss ist nicht giftig, denn sie sind Würgeschlangen. Noch sind sie allerdings zu klein, um Menschen wirklich gefährlich werden zu können. Ernährt werden die beiden durch Mäuse, gelegentlich fressen sie auch Küken, später dann auch Ratten oder Kaninchen.
Damit sich die beiden in dem kühleren Klima in der Prignitz wohlfühlen, haben Wendt und ihr Team eine Landschaft wie im australischen Outback nachgebaut: Viele kleine Felsen und Zweige, in denen sich die Schlangen verstecken können.
Im Terrarium herrscht immer eine Temperatur zwischen 23 und 28 Grad. Direkt unter den Wärmelampen ist es noch heißer.
Titelfoto: Jens Kalaene/dpa