Zoo Duisburg stellt Delfin-Baby vor und handelt sich gehörigen Shitstorm ein: "Schämt euch"

Duisburg - Der Zoo in Duisburg stellte vor wenigen Tagen mit Delfin-Baby Domingo seine neueste "Attraktion" im Delfinarium vor. Bei zahlreichen Tierfreunden stieß das jedoch auf großen Unmut, wie eindeutige Kommentare in den sozialen Netzwerken zeigten.

Das Delfinarium ist die Hauptattraktion im Duisburger Zoo.
Das Delfinarium ist die Hauptattraktion im Duisburger Zoo.  © picture alliance / dpa

Das Ansehen von Zoos steht schon lange Zeit in der Kritik. Einerseits sprechen sich Befürworter für die Haltung von Tieren in Gehegen, Becken und Co. aus, um den Artenschutz zu fördern. Andererseits sind sich Tierfreunde sicher, dass den Tieren kein Zoo der Welt ein artgerechtes Leben bieten kann.

Seit vielen Jahren besonders umstritten ist jedoch die Haltung von Walen und Delfinen in Zoos.

Während es in Deutschland (entgegen des Loro Parque auf Gran Canaria) glücklicherweise keine in Gefangenschaft lebenden Orcas gibt, die für Besucher stumpfe Kunststücke vorführen müssen, hat sich in Duisburg im Jahr 1965 jedoch eine ähnliche Attraktion aufgetan: Das Delfinarium des Zoos, das täglich zahlreiche Besucher in den Tierpark lockt und die Menschen am Beckenrand in Staunen versetzt.

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Zweimal am Tag führen die Tümmler derzeit laut Zoo-Website Kunststücke vor, die bei den Besuchern regelmäßig für Begeisterung sorgen. Doch wie artgerecht ist die Haltung der erwiesenermaßen intelligenten Tiere, die in freier Natur zum Teil weite Strecken zurücklegen, wirklich? Viele Tierfreunde sind sich da einig, wie eine Welle der Empörung jüngst gezeigt hat: nämlich gar nicht!

Als der Duisburger Zoo in dieser Woche ein neues Delfin-Baby vorgestellt hat, hielten sich etliche User im Netz nicht mit barscher Kritik zurück. Der Zoo wehrte sich im selben Zuge ausdrücklich gegen die Tierqual-Vorwürfe der User.

Zoo Duisburg wehrt sich gegen Kritik

Im Jahr 2020 hatte zuletzt ein Jungtier im Duisburger Delfinarium das Licht der Welt erblickt. (Archivbild)
Im Jahr 2020 hatte zuletzt ein Jungtier im Duisburger Delfinarium das Licht der Welt erblickt. (Archivbild)  © Daniel Tomczak/DVV/Zoo Duisburg/dpa

"Mit der Entwicklung des jüngsten Familienmitgliedes sind wir sehr zufrieden", hatten die Pfleger unter anderem in einem Beitrag informiert, der am Donnerstag auf dem Instagram-Kanal des Zoos online gegangen war.

"Wir werden die weitere Aufzucht intensiv beobachten und wissenschaftliche Daten sammeln. Die gesammelten Daten erweitern das Wissen über Delfine und werden der internationalen Fachwelt zur Verfügung gestellt", hieß es außerdem. "Die wissenschaftliche Arbeit mit den Tieren bei uns dient Artenschützern weltweit als Grundlage."

Von Artenschutz war in den Augen der meisten Instagram-User allerdings weit und breit nichts zu sehen! So dauerte es nicht lange, bis ein gehöriger Shitstorm in der Kommentarspalte neben dem Beitrag entfachte.

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"Schämt euch, diese hochintelligenten Tiere ihr Leben lang in enge Becken einzupferchen und das auch noch als Artenschutz zu deklarieren", machte beispielsweise eine Tierfreundin ihrem Ärger Luft. "Delfine gehören ins Meer. Das ist Tierquälerei", ärgerte sich auch ein anderer Nutzer.

Nachdem der Zoo die Kommentarfunktion des Beitrags kurzzeitig deaktiviert hatte, reagierte er auf einige Vorwürfe der User. Tierquälerei, unter anderem beim Einstudieren der Kunststücke - ließ man sich dabei jedoch nicht unterstellen. "Unsere Tiere haben während des Trainings jederzeit die Möglichkeit, sich in die anderen Beckenbereiche unseres Mehrbeckensystems zurückzuziehen. Am Training nehmen sie somit freiwillig teil", teilte der Zoo mit.

Wie zeitgemäß die Attraktion im Duisburger Zoo tatsächlich ist? Das muss wohl jeder Besucher für sich selbst entscheiden.

Titelfoto: picture alliance / dpa

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