Zehn Hunde in zehn Tagen gefressen: Tiger versetzen Dörfer in Angst und Schrecken
Chabarowsk (Russland) - Die Angst geht um! Im russischen Fernen Osten häufen sich die Tiger-Attacken. Besonders Hunde leben gefährlich.
Die Bestände des vom Aussterben bedrohten Sibirischen Tigers erholen sich.
Streiften 2005 noch rund 450 Exemplare durch die Wälder im Fernen Osten Russlands, so gehen die Behörden inzwischen von mehr als 750 frei lebenden Tigern aus. Besonders Präsident Wladimir Putin (71) soll der Tiger-Schutz sehr am Herzen liegen.
Doch was des einen Freud, ist des anderen Leid. Denn die Großkatzen kommen immer häufiger in die Nähe des Menschen, streifen nachts durch Dörfer und fallen gelegentlich auch Hunde an. Nicht selten enden diese Begegnungen tödlich, weiß die Zeitung "Moskowski Komsomolez" zu berichten.
So kam es etwa im Dorf Gwasjugi (Gebiet Chabarowsk) zu einer Reihe von Vorfällen, als ein einzelner Tiger innerhalb von zehn Tagen zehn Hunde anfiel und verspeiste. Zurück blieben ratlose Anwohner.
"Es dauerte zehn Tage, den Störenfried zu fangen", sagt Michail Degtjarew, Gouverneur des Gebietes bei Telegram. "Aber jetzt ist er im Käfig."
Tötung von Tigern steht unter Strafe
Am Sonntag konnten Mitarbeiter der Wildschutzbehörde einen weiteren Problem-Tiger einfangen. Im Dorf Sikachi-Alan erbeutete das junge Männchen zuvor vier Hunde in vier Tagen. Das Tier wurde gründlich untersucht und soll nun ausgewildert werden.
So glimpflich wie für diesen Tiger geht es freilich nicht immer aus. Erst am Donnerstag wurde ein erschreckender Fall aus dem Dorf Jasenewyi bekannt: Unbekannte erschossen einen ausgewachsenen Tiger, und verteilten seine Körperteile rund ums Dorf.
Der Fall wurde der Polizei übergeben. Jetzt sollen alle Personen, die in der Gegend einen Waffenschein besitzen, befragt werden, berichtet Ura.News. Es wird vermutet, dass der Tiger aus Rache getötet wurde. Im Dorf soll es zuvor zu mehreren Vorfällen mit Hunden gekommen sein.
Wer in Russland vorsätzlich Tiger tötet, muss mit hohen Strafen rechnen. Bis zu zwei Jahre Haft und Geldstrafen von bis zu 20.000 Euro sehen die Gesetze vor.
Titelfoto: Ministerium der Russischen Föderation für die Entwicklung des Fernen Ostens und der Arktis