Zahlreiche Hunde müssen in Thüringen für Tierversuche herhalten

Erfurt - Hauptsächlich werden für Tierversuche in Thüringen Mäuse eingesetzt. Aber auch größere Tiere landen hin und wieder im Labor.

In Thüringen werden Tierversuche durchgeführt, um Erkrankungen besser behandeln zu können oder Medikamente zu entwickeln. (Symbolfoto)
In Thüringen werden Tierversuche durchgeführt, um Erkrankungen besser behandeln zu können oder Medikamente zu entwickeln. (Symbolfoto)  © Demy Becker/dpa

415 Schweine, 110 Hunde, 15 Pferde oder Esel und sieben Schafe landeten 2022 zu Versuchszwecken in Laboren im Freistaat. Das geht aus Daten des Bundesamts für Risikobewertung hervor, auf die das Thüringer Landesamt für Verbraucherschutz auf Anfrage verwies.

Aktuellere Zahlen nannte das Amt, das in Thüringen für die Genehmigungen für Tierversuche zuständig ist, nicht. Für diesen Mittwoch riefen Tierschützer zum "Internationalen Tag gegen Tierversuche" auf.

Insgesamt wurden laut den Zahlen 29.280 Tiere für Versuche in Thüringen genutzt - 23.464 davon waren Mäuse. Etwa 11.000 Tiere wurden demnach für wissenschaftliche Zwecke gezüchtet, aber ohne wissenschaftliche Verwendung getötet. An Affen wurden im Freistaat den Zahlen nach keine Tierversuche unternommen.

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Auch am Universitätsklinikum Jena (UKJ) wird mit Tierversuchen an biomedizinischer Grundlagen- und patientenorientierter Forschung gearbeitet, wie das Haus mitteilte.

"Sie sind aus heutiger Sicht nicht vollständig ersetzbar. Häufig werden die komplexen Vorgänge im lebenden Organismus nur auf diese Weise erfassbar, und diese Erkenntnisse sind notwendig, um neue Medikamente und Therapien entwickeln zu können", erklärte die Leiterin der Stabsstelle Tierschutz am UKJ, Sabine Bischoff.

Mithilfe der Versuche seien etwa Ursachen und mögliche Behandlungen von beispielsweise Herz- oder Nierenerkrankungen untersucht worden.

Titelfoto: Demy Becker/dpa

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