Jäger schießt die falsche Wölfin ab: Das sorgt jetzt für jede Menge Ärger

Würzburg - Um den Abschuss von "Problem-Wölfen" werden in Bayern hitzige Debatten geführt. Nun aber wurde in Unterfranken ein falsches Tier erwischt - und das hat ein juristisches Nachspiel.

Die Wölfin, die der Jäger abgeschossen hatte, war unschuldig. (Symbolbild)
Die Wölfin, die der Jäger abgeschossen hatte, war unschuldig. (Symbolbild)  © Lino Mirgeler/dpa

So sind vor dem Verwaltungsgericht in Würzburg zwei Klagen von Naturschutzverbänden gegen die Bezirksregierung von Unterfranken eingegangen, teilte ein Gerichtssprecher am heutigen Mittwoch mit. Die Bezirksregierung habe vier Wochen Zeit, um dazu Stellung zu nehmen. Wie lange das Verfahren dauern könnte, sei derzeit nicht absehbar.

Was genau ist passiert?

Die Wölfin war am 26. August in der Hohen Rhön getötet worden. Es war das erste Mal seit Jahren, dass in Bayern ein Wolf auf behördliche Anordnung abgeschossen wurde.

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Allerdings hatte der Jäger dabei nicht das Tier erwischt, das mehrere Schafe gerissen haben soll.

Es stellte sich heraus, dass dafür eine andere Wölfin und ein Wolf verantwortlich waren.

Gegen die Jäger wurde außerdem Strafanzeige gestellt

Die Tierrechtsorganisation PETA reichte Strafanzeige gegen den Jäger ein, der die Wölfin abgeschossen hatte.
Die Tierrechtsorganisation PETA reichte Strafanzeige gegen den Jäger ein, der die Wölfin abgeschossen hatte.  © Uwe Anspach/dpa

Aus Sicht des Vereins Naturschutzinitiative war der Abschuss der Wölfin und das Vorgehen der Regierung von Unterfranken rechtswidrig.

Freitag vergangener Woche reichte sie deshalb eigenen Angaben nach Klage beim Verwaltungsgericht in Würzburg ein. Am selben Tag ging laut Gericht auch eine Klage des Vereins Freundeskreis freilebender Wölfe ein.

Die Tierrechtsorganisation PETA reichte außerdem Strafanzeige gegen den Jäger bei der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg ein. Zuständig ist aber die Staatsanwaltschaft Schweinfurt, an die das Verfahren nun abgegeben werden soll.

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Bei dieser sei bereits eine weitere Strafanzeige vom Verein Wolfsschutz Deutschland eingegangen, teilte ein Sprecher mit.

Titelfoto: Lino Mirgeler/dpa

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