Wolf jetzt auch als Fischräuber überführt: Teichpächter fürchten langfristigen Schaden
Königswartha - Ein sächsischer Wolf hat das "Fischen" gelernt, fraß sich mehrere Tage in einem Karpfen-Teich bei Königswartha satt. Auch für den betroffenen Pächter und den Landesfischereiverband ist das ein neues Phänomen - mit Folgen.
Fischwirtschaftsmeister Robert Kretschmer (40) bewirtschaftet mit der "Teichwirtschaft Greim" 24 Gewässer. Wie schon das Landesumweltamt ist auch er vom "fischenden Wolf" überrascht, erfuhr durch die spektakulären Aufnahmen der Hobby-Tierfotografin Carola Schimmel (60) davon.
"Wieder ein Predator mehr, der einem das Leben schwer macht", sagt Kretschmer. Neben den bekannten Beutegreifern Fischotter und Kormoran fresse nun auch noch der Wolf Fische weg.
Auch dem Landesfischereiverband (55 Fischerei-Betriebe) ist bislang "kein solcher Fall" bekannt.
Kretschmer will darum den erstmals in Sachsen dokumentierten Vorfall jetzt bei der Fischereibehörde publik machen und anregen, dass der Wolf neben den genannten Räubern für mögliche Entschädigungsleistungen in die Härtefallausgleichs-Verordnung aufgenommen wird.
Darum hatte der Wolf leichtes Spiel beim "Fischen"
Sollte der Wolf seine Erfahrungen mit Nachkommen oder Rudel teilen, könnte beträchtlicher Schaden entstehen. Im betroffenen Karpfen-Teich habe der Wolf auch aufgrund starken Pflanzenwuchses, der die Beweglichkeit der Fische einschränkt, leichtes Spiel gehabt, so Kretschmer.
Solche Gewässer gebe es einige ...
Titelfoto: Montage: Carola Schimmel, LausitzNews/Jens Kaczmarek