Nordhessen: Wolfswelpen gesichtet, bildet sich ein Rudel?
Hessen - Schon seit einigen Jahren leben wieder wilde Wölfe in Hessen – im nordhessischen Stölzinger Gebirge haben die scheuen Tiere nun nachweislich Nachwuchs bekommen, der Grundstein für ein Wolfsrudel in der Region ist damit gelegt.
Eine Wildkamera in der Nähe der Kleinstadt Waldkappel habe bereits am 22. Juli Aufnahmen von insgesamt fünf Wolfswelpen gemacht, wie das Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) am heutigen Montag mitteilte.
Die kurze Videosequenz wurde auf der HLNUG-Website veröffentlicht. Wie zu sehen ist, laufen die drolligen Wolfswelpen in unmittelbarer Nähe der Kamera durch das Bild.
Laut der Behörde gehen die Experten davon aus, dass die Wolfswelpen zum Zeitpunkt der Aufnahme etwa drei Monate alten waren.
Bisher sei es noch nicht gelungen, die Jungtiere bestimmten Elterntieren zuordnen. Zuletzt seien zwei weibliche Wölfe im Stölzinger Gebirge genetische nachgewiesen worden, eine Wölfin das letzte Mal im Oktober 2021, eine andere im März 2022.
"In Hinblick auf ein mögliches Vatertier liegen bisher keine genetischen Informationen aus dem Gebiet vor. Allerdings gibt es Aufnahmen aus Kamerafallen, die jeweils ein männliches Tier zeigen", ergänzte ein Sprecher.
Weitere Maßnahmen im Rahmen des Wolfsmonitorings müssten zeigen, welches Wolfspaar genau Nachwuchs bekommen hat.
Etabliert sich nun ein Wolfsrudel im Stölzinger Gebirge?
Tatsächlich könnte die Geburt der kleinen Wölfe zur Etablierung eines Wolfsrudels in der Region des Stölzinger Gebirges führen. Die Raubtiere haben ein sehr ausgeprägtes Sozialverhalten, Jungwölfe bleiben mitunter bis zu vier Jahre bei ihren Eltern.
Üblicherweise besteht ein solches Rudel immer aus einem Elternpaar und dessen Nachkommen, wobei die Elterntiere grundsätzlich dominant gegenüber ihrem Nachwuchs sind.
Die Größe der Gruppe variiert normalerweise zwischen fünf und zwölf Tieren, es wurden aber auch schon größere Rudel gesichtet – das hängt ganz von dem Nahrungsangebot für die Raubtiere ab.
Titelfoto: Oliver Dietze/dpa