Vier Tiere sesshaft: Landkreis Garmisch-Partenkirchen will Wölfe loswerden
Garmisch-Partenkirchen - Der Landkreis Garmisch-Partenkirchen will sich mehrerer Wölfe entledigen. Er habe beantragt, die sogenannte Entnahme der Wölfe zu genehmigen, sagte Landrat Anton Speer (65, Freie Wähler) am Mittwoch auf Nachfrage.
Die Regierung von Oberbayern bestätigte den Eingang. Davor hatten mehrere Medien berichtet.
Speer sagte, im Landkreis seien inzwischen vier Wölfe sesshaft geworden. Nun befürchtet er eine Rudelbildung.
Sesshafte Wölfe gefährdeten die Almwirtschaft mit ihrer wichtigen Bedeutung für Arten- und Biotopschutz, begründete der Landrat seinen Antrag.
Viele Landwirte würden die Weiden unter diesen Umständen aus Sorge um ihre Tiere nicht mehr bewirtschaften.
Laut Landesamt für Umwelt sind im Landkreis zuletzt drei verschiedene Wölfe konkret nachgewiesen worden.
Die offiziellen Kriterien für eine Standorttreue erfüllt dabei allerdings noch keines der Tiere. Dafür müssten über ein halbes Jahr immer wieder Nachweise erfolgen. Der Bund Naturschutz in Bayern kritisierte, der Vorstoß sei keine echte Konfliktlösung.
Europäisches Naturschutzrecht steht Abschuss im Weg
"Der Wolf ist über europäisches Naturschutzrecht geschützt und daher ist ein Abschuss so einfach nicht möglich", sagte der Landesbeauftragte des Bundes Naturschutz in Bayern, Martin Geilhufe, der dpa.
Wie eine mögliche Entnahme der Wölfe vonstattengehen könnte, ist noch nicht geklärt. Das müsse man mit Experten besprechen, sagt Speer.
Derzeit wird der Antrag von der Regierung von Oberbayern geprüft. Zu Ergebnis und Dauer äußerte sie sich nicht.
Titelfoto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-Zentralbild/dpa