Erwischt! Familie Wolf in Scheune eingezogen
Weißwasser - Auch Wölfe suchen sich bei eisigen Temperaturen mitunter einen gemütlichen Unterschlupf. In Gablenz bei Weißwasser wurden jetzt Welpen beobachtet, wie sie in eine Scheune einzogen.
Die Scheune liegt am Ortsrand, gehört zu einem Landwirtschaftsbetrieb, wird als Heulager und Abstellort für Maschinen genutzt. Nachdem Mitarbeiter vor einer Woche wiederholt einen Wolf beobachtet hatten, der aus der Scheune schlich, informierten sie die Fachstelle Wolf des Landesumweltamtes. Die Experten stellten Wildkameras auf.
Und Tatsache: Mindestens zwei Wolfswelpen halten sich regelmäßig in der Scheune auf.
"Das Heulager dient offenbar als warmer und trockener Schlafplatz, den die Tiere angesichts der winterlichen Temperaturen der letzten Tage regelmäßig als Rückzugsort aufsuchten, besonders dann, wenn wenig menschliche Aktivitäten stattfinden", sagt Umweltamts-Sprecherin Karin Bernhardt (60).
"Es gibt keinerlei Anzeichen, dass die jungen Wölfe die menschliche Nähe suchen." Die Jungtiere weisen teilweise Anzeichen von Räude auf - bei erkrankten Wölfen könne das natürliche Fluchtverhalten darum verzögert sein.
Die amtliche Empfehlung bei einer Begegnung: das Tier durch lautes Rufen oder in die Händeklatschen verjagen! Es sollte aber nicht zu stark bedrängt oder in die Ecke getrieben werden.
Der tierische Scheunenfund ist kein Einzelfall! Anfang Dezember suchte ein Wolf in der Region Radeberg Schutz in einem offenen Heulager. Das Raubtier litt auch an Räude, erlag zwei Wochen später offenbar der Krankheit. Sichtungen oder Begegnungen könnt Ihr der Fachstelle Wolf telefonisch unter der Rufnummer 035242/6318201 melden.
Titelfoto: LUPUS