Von Birgit Zimmermann
Dresden - Alarmierender Anstieg! In den ersten drei Monaten dieses Jahres sind in Sachsen deutlich mehr Nutztiere von Wölfen gerissen worden als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Die Schadensstatistik der Fachstelle Wolf beim Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) zählte im ersten Quartal 112 tote Tiere.
Zu Beginn des Jahres 2024 waren es dagegen nur 40 Schafe, Ziegen und andere Tiere, die von Wölfen getötet wurden.
Von den bislang gemeldeten 49 Schadensfällen werden 29 "hinreichend sicher" dem Wolf zugeschrieben. Darunter waren einige Fälle mit sehr vielen getöteten Tieren. Das hatte es im ersten Quartal 2024 bei 24 registrierten Wolfsangriffen so nicht gegeben.
Am 3. Januar fielen in Stolpen im Erzgebirge in einem Gehege für Damwild gleich 21 Tiere dem Wolf zum Opfer. Im Februar wurden im Landkreis Bautzen zweimal sieben tote Schafe in Königswartha sowie sieben tote Schafe in Neschwitz gemeldet. Im Januar waren zudem bei einem Wolfsangriff acht Schafe in Elsterheide im Landkreis Bautzen gestorben.
Im Gesamtjahr 2024 hatte es nach einem jahrelangen Anstieg erstmals wieder weniger Wolfsrisse in Sachsen gegeben. Es wurden 227 Schadensfälle mit knapp 640 getöteten Tieren gemeldet.
Erfahrungsgemäß ereignen sich die meisten Wolfsrisse in den Monaten September und Oktober. In dieser Zeit sind die Wolfswelpen ungefähr drei Monate alt und haben einen erhöhten Nahrungsbedarf. Von den Weidetieren werden mit Abstand am häufigsten Schafe zur Beute von Wölfen.