Nahrungsmangel und zerstörte Nistplätze: Wo in Leipzig kann man noch Spatzen sehen?
Von Anke Brod
Leipzig - Am Montag steigt weltweit der "Tag der Spatzen". Auch der Naturschutzbund Leipzig (NABU) macht dabei mit und lädt Euch am kommenden Montag (20. März) zum "SPATZiergang" in der City ein.
Aktionen zum Weltspatzentag sollen demnach zeigen, dass einige Vogelarten – die sogenannten Kulturfolger – auf das friedliche Zusammenleben mit Menschen angewiesen sind.
Leider aber führt nach Beobachtungen von Naturschützern menschliche Rücksichtslosigkeit durch Lebensraumzerstörung in Stadt und Land zur Existenzbedrohung ursprünglich häufiger Arten.
"Auch in Leipzig verursacht der Bauboom, der auf die Bedürfnisse der Stadtnatur und der Wildtiere in der Stadt zu wenig Rücksicht nimmt, dass es immer weniger gebäudebewohnende Tiere gibt", heißt es in einem entsprechenden Statement des NABU Leipzig.
Dazu zählten Fledermäuse oder Mauersegler, aber auch der einst allgegenwärtige Haussperling. "Ihnen gehen die Nistplätze in Nischen, Ritzen und Höhlen verloren", zeigen die Vogelkenner auf.
Der Mensch zerstört die Lebensräume von Vögeln
Oft würden Nistplätze einfach beseitigt – dies teils absichtlich, berichtet der NABU. Häufig seien Fassaden-Modernisierungen die Ursache. Vor den Arbeiten würden meist keine Nistplätze gesucht oder eben übersehen.
Darüber hinaus litten die geschützten Arten wegen schwindender Brach- und Grünflächen in der City an Nahrungsmangel. Der Einsatz von Giften in der Landwirtschaft, in Gärten und Parks sowie der Klimawandel und das Insektensterben wirken sich ebenso negativ auf die Population aus.
Der NABU Leipzig wirbt daher immer wieder für den Schutz von Gebäudebrütern und engagiert sich für den Erhalt von Lebensräumen und Nistplätzen. Zu den jährlichen Aktionen zählt nun der "SPATZiergang" am Weltspatzentag.
Wenn Ihr mit NABU-Mitarbeitern live Spatzen beobachten und über deren Probleme sprechen möchtet, kommt einfach am Montag um 17 Uhr zur Moritzbastei. Die Veranstaltung ist öffentlich und kostenfrei.
Titelfoto: Bildmontage: Anke Brod, NABU Leipzig