Wer hat sich hier versteckt? Tierschützer entdecken seltenes, kleines Wesen

Ludwigsstadt - Eine gefährdete Fledermausart breitet sich Angaben von Tierschützern zufolge wieder im Frankenwald aus.

Eine Kleine Hufeisennase klammert sich an den Felsen. In einem alten Stollen bei Ludwigsstadt (Landkreis Kronach) hat die seltene Fledermausart ihr Winterquartier bezogen.
Eine Kleine Hufeisennase klammert sich an den Felsen. In einem alten Stollen bei Ludwigsstadt (Landkreis Kronach) hat die seltene Fledermausart ihr Winterquartier bezogen.  © Pia Bayer/dpa

Die Kleine Hufeisennase kehre in immer größerer Zahl von Thüringen in den angrenzenden oberfränkischen Landkreis Kronach zurück, berichtet Christina Höpflinger von der Ökologischen Bildungsstätte Oberfranken in Mitwitz.

Lange habe die Kleine Hufeisennase in der Region als verschollen gegolten, bis dann 2014 wieder ein Tier in der Nähe von Ludwigsstadt gesehen worden sei.

In den darauffolgenden Jahren seien in der Region weitere Exemplare der seltenen Fledermausart gesichtet worden. Diese steht bayern- und bundesweit auf der Roten Liste der stark gefährdeten Arten.

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Höhlen in Nordbayern gelten als wichtiges Winterquartier für Fledermäuse. Mitte Februar hatten Artenschützer in einem ehemaligen Bergwerksstollen im Landkreis Kronach Exemplare der Kleinen Hufeisennase entdeckt.

Derzeit seien die Mitarbeitenden auf der Suche nach Wochenstuben der Säugetiere - also Orten, an denen die trächtigen Weibchen ihre Jungen zur Welt bringen können. "Dafür sind besonders Innenräume geeignet, in denen es kleinteilig und ein wenig chaotisch ist", sagt Christina Höpflinger.

Kleine Hufeisennase kehrt in den Frankenwald zurück

Christina Höpflinger von der Ökologischen Bildungsstätte Oberfranken (Mitwitz) sucht nach Fledermäusen in einem alten Stollen bei Ludwigsstadt.
Christina Höpflinger von der Ökologischen Bildungsstätte Oberfranken (Mitwitz) sucht nach Fledermäusen in einem alten Stollen bei Ludwigsstadt.  © Pia Bayer/dpa

Forscher suchen Höhlen und Dachböden ab: Fledermäuse brauchen ruhige Quartiere

Ein Großes Mausohr klammert sich an den Felsen in einem alten Stollen bei Steinbach a.d. Haide. Die Art gilt als ungefährdet.
Ein Großes Mausohr klammert sich an den Felsen in einem alten Stollen bei Steinbach a.d. Haide. Die Art gilt als ungefährdet.  © Pia Bayer/dpa

"Also zum Beispiel Dachböden in Privathäusern." Wärmestau, Dunkelheit und gute Anflugmöglichkeiten seien günstige Voraussetzungen, damit sich Weibchen ansiedeln.

Allerdings sei es nicht einfach, Menschen zu finden, die ihren Dachboden für die Fledermausbrut zur Verfügung stellen wollten, berichtet die Landschaftsarchitektin. "Als tolle Quartiere haben sich Kirchendachböden herausgestellt." Es gebe durchaus Gemeinderäte, die die Suche nach Quartieren für die Tiere unterstützen.

Nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Umwelt (LfU) ist der Bestand der Kleinen Hufeisennase in Deutschland ab Mitte des 20. Jahrhunderts stark eingebrochen. Seitdem komme sie in Bayern vor allem noch im südlichen Alpenvorland und den oberbayerischen Alpen vor. In Nordbayern werden demnach mittlerweile in der nördlichen Frankenalb pro Winter knapp 20 Individuen gefunden.

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Außerdem haben Forscher demnach Sommerquartiere mit insgesamt 40 bis 50 Tieren vor allem in den Landkreisen Bayreuth und Kronach registriert, einzelne Tiere auch in der Nähe von Kulmbach und Forchheim.

Auch im Bayerischen Wald gebe es Winterquartiere der Kleinen Hufeisennase. Vermutlich seien die Tiere aus Tschechien zum Überwintern nach Bayern gekommen, berichtet das LfU.

Titelfoto: Bildmontage: Pia Bayer/dpa (2)

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