Warum Vögel auf keinen Fall in der Küche stehen sollten
Ob Wellensittich, Kanarienvogel oder Nymphensittich: Vögel als Haustiere erfreuen sich durch ihr buntes Gefieder und ihre lebendige Art großer Beliebtheit. Aber nicht nur aus hygienischen Gründen sollte man Vögel nicht in der Küche halten, sondern auch weil sie vergiftet werden können.
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Wer kennt es nicht? Da kommt man nach Hause und will nur schnell noch das Abendessen in die Pfanne hauen. Um ein Anbrennen zu verhindern, greift man direkt zur Teflon (oder PTFE) beschichteten Pfanne und macht sich sein Essen.
Vielen ist aber nicht bekannt, dass Teflon beschichtete Pfannen bei der Erhitzung anfangen, sich zu zersetzen.
Die dabei entstehenden Dämpfe sind zum einen für den Menschen gefährlich und zum anderen können sie zum Tod eurer gefiederten Freunde führen.
Wann wird Teflon für Vögel giftig?
Mit Teflon beschichtete Pfannen sind nicht permanent giftig. Die giftigen Gase entstehen nur dann, wenn die Pfanne zu hoch erhitzt wird. Dabei gast deren Beschichtung aus und verteilt sich in der Luft. Ist der Raum oder das Kochfeld schlecht belüftet, sammeln sich die Gase, steigen nach oben und werden eingeatmet.
Generell beginnt Teflon bei Temperaturen um 240 bis 260 Grad, giftige Gase zu bilden.
Beim Braten mit Öl erreicht man in der Regel zwar nur 180 bis 230 Grad. Aber wird die Pfanne auf dem Herd vergessen und das Kochfeld glüht weiter, kommt es zur Teflonemission.
Vögel in der Küche halten: Warum nicht?
Die Environmental Working Group veröffentlichte dazu einen Artikel, der der Todesursache von sterbenden Ziervögeln auf den Grund ging. Darin wurde der Zusammenhang zwischen Teflon-Ausdünstungen und Vogelsterben in der Küche aufgezeigt.
Für Menschen ist die geringe Menge des freigesetzten Teflons kaum gefährlich. Doch für die Vergiftung eines kleinen Kanarienvogels reichen schon kleinste Menge Teflongases.
Sind die Vögel erstmal vergiftet, ist es meist zu spät. Denn der Tod kann innerhalb weniger Minuten eintreten.
Die Symptome einer PTFE-Vergiftung bei Vögeln
Hat der Vogel die schädlichen PTFE-Dämpfe eingeatmet, können verschiedene Symptome auftreten:
- Der Vogel leidet unter Schnappatmung.
- Der Vogel läuft oder fliegt ungesteuert durch seinen Käfig.
- Der Vogel verweigert Futter oder frisst gar nicht mehr.
- Der Vogel sitzt teilnahmslos im Käfig oder in einer Ecke des Käfigs.
- Der Vogel spuckt Futter aus (Erbrechen).
Was tun, wenn der Vogel durch Teflon vergiftet ist?
Der wichtigste Schritt ist das Aufsuchen eines vogelkundigen Tierarztes. Dieser kann die Situation besser als der Laie einschätzen und ist in der Lage, Gegenmaßnahmen einzuleiten.
Hat der Vogel tatsächlich eine Teflonvergiftung, wird der Tierarzt versuchen, den Sauerstoffhaushalt des Vogels wieder herzustellen. Mitunter werden auch Medikamente verschrieben. Allerdings:
Die Therapie eines Vogels bei einer Vergiftung hat nicht die größten Erfolgschancen.
Wie kann man eine Vergiftung durch Teflon verhindern?
Die einfachste Möglichkeit, um zu verhindern, dass sich euer Vogel vergiftet, ist, ihn gar nicht erst in die Küche zu lassen.
Lässt es sich nicht verhindern, dass er in der Küche lebt, solltet ihr eure PTFE oder Teflon beschichteten Pfannen entsorgen und auf entsprechende Alternativen wie Edelstahl- oder Gusseisenpfannen umsteigen.
Diese kosten mitunter etwas mehr als andere Pfannen, haben aber ein deutlich niedrigeres gesundheitliches Risiko für Mensch und Tier.
Titelfoto: Unsplash/Dalton Touchberry