Vorsicht ist geboten! Waschbären bergen eklige Gefahr für Mensch und Tier
Frankfurt am Main - Rein optisch betrachtet mögen Waschbären weitestgehend harmlos und putzig gelten. Doch während ihre steigende Population in Deutschland allein schon zum Problem wird, lauert noch eine weitere Gefahr, die indirekt von den kleinen Raubtieren ausgeht.
Denn mit der immer größeren Anzahl der Tiere steigt auch die Gefahr von einem Parasitenbefall durch den Spulwurm drastisch. Die Fadenwurm-Art macht es sich im Darm der Waschbären in großer Anzahl bequem - bis zu 200 von ihnen können sich dort zeitgleich aufhalten.
Laut Prof. Dr. Sven Klimpel vom Frankfurter Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum kann sich der Parasit - vor allem über den Kot der Tiere - durchaus auf den Menschen übertragen und ähnlich gute Lebensbedingungen vorfinden. Wie hoch die Wahrscheinlichkeit für eine Infektion tatsächlich ist, müsse hingegen noch genauer untersucht werden.
Fakt sei jedoch: Aufgrund der stetig ansteigenden Temperaturen in ganz Europa haben die Eier des Spulwurms äußerst vorteilhafte Bedingungen, da sie sich zwischen 10 und 30 Grad Celsius optimal entwickeln.
Neben möglichen Beschwerden - wie Unwohlsein und Bauchschmerzen - können die bis zu 40 Zentimeter langen Kriecher aber auch die inneren Organe oder das zentrale Nervensystem angreifen und schwere Schäden anrichten. Auch eine Hirnhautentzündung kann durch den Spulwurm hervorgerufen werden.
Parasiten-Alarm aufgrund von steigender Waschbär-Population: Millionen Eier lauern im Tier-Kot
Im Waschbär-Kot können sich gleich mehrere Millionen mikroskopisch kleiner Eier befinden, wie der Experte in seiner Abhandlung weiter ausführte. Neben dem Menschen sind auch weitere Tierarten, insbesondere Bären und Affen anfällig für den Befall der Parasiten, da sich diese in deren Darm am besten zur Geschlechtsreife entwickeln können.
Um eine Verschärfung der Lage einzudämmen oder gar nicht erst entstehen zu lassen, sei es unabdingbar, die invasive Waschbärpopulation intensiv zu beobachten.
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