Vom Aussterben bedroht: Dresdner Forscher entdecken extrem seltene Schildkröte
Dresden/Portsmouth - Eine asiatische Riesenschildkröte zählt zu den seltensten Schildkrötenarten weltweit.
Einem Forschungsteam ist es nun gelungen, solche Tiere nicht nur aufzuspüren, sondern auch bei der Brut zu begleiten.
Dorfbewohner hätten den Hinweis auf die bis zu einen Meter großen Süßwasser-Schildkröten am Chandragiri-Fluss in der indischen Region Kerala gegeben, berichten die Wissenschaftler.
Cantors Riesen-Weichschildkröten (Pelochelys cantorii) sind in Flüssen Süd- und Südostasiens heimisch.
Sie sind unter anderem infolge der Zerstörung ihres Lebensraums als "vom Aussterben bedroht" auf der Roten Liste bedrohter Arten der Weltnaturschutzunion (IUCN) eingestuft. Demnach besteht ein extrem hohes Risiko des Aussterbens in der Natur in unmittelbarer Zukunft.
Bei früheren Erhebungen in Indien konnten keine Exemplare in freier Wildbahn nachgewiesen werden, wie das Team um Veerappan Deepak vom Museum für Tierkunde der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung in Dresden und Francoise Cavada-Blanco von der University of Portsmouth (Großbritannien) erläutert. Über sein Forschungsprojekt hat das Team im Fachmagazin Oryx berichtet.
Nun seien am Chandragiri ein nistendes Weibchen entdeckt und Eier aus überfluteten Nestern gerettet worden. Die geschlüpften Jungtiere wurden demnach später in den Fluss entlassen.
Titelfoto: Ayushi Jain/Oryx/dpa (2)